Ranking aller No Limit Records Alben

Kane & Abel - Am I My Brother's Keeper (1998)

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Jetzt geht es für die Twins in die nächste Runde. Das Album "Am I My Brother's Keeper" kommt mit einem schicken grünen Jewel Case daher, das farblich gut zum Cover passt. Wo der Vorgänger noch als ein individuelles Werk der Zwillinge gesehen werden kann, auf dem sie überwiegend ihr eigenes Ding machen konnten, so ist ihr zweites No Limit Werk hauptsächlich im 1998er Stil der Beats By The Pound gehalten. Da ich diesen Sound aber mag, habe ich persönlich kein Problem damit. In einem Murder Dog Magazine Interview aus dem selben Jahr sagen die beiden, dass ihr Album viel East Coast Einflüsse haben würde, das bezeichne ich aber mal als kompletter Quatschfug, die Platte ist No Limit BBTP South durch und durch. Auch hatten die beiden dort erzählt, die hätten ein Song mit E40 auf ihrem Album, namens "South Squad", der leider nicht existiert. Stattdessen fällt bei einem Blick auf die Tracklist auf, dass wir hier ganze 23 Tracks vorliegen haben, 79 ½ Minuten Spielzeit. Feats und Beats nur von NL, nix von außerhalb. Das wird eine Menge Holz, also ab geht’s!

Tatsächlich würde ich dieses Album qualitativ unter den anderen 98er NL Solo Alben sehen, aber nicht um sehr viel. Alben wie die von Slim, C-Murder oder Fiend hatten zwar eine große Ansammlung an Tracks, aber auch eine gewisse Atmosphäre, hier fühlt sich das ganze eher an, als hätte man halt alle Tracks, die in den paar Wochen Aufnahmezeit entstanden sind auf Platte geschmissen, ohne das ein Konzept o.ä. dahinter steckt. Macht das Album natürlich nicht schlecht! Aber durch die hohe Anzahl an Tracks wirkt das ganze natürlich schon etwas wuchtig zu Anfang.

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Es lässt sich erstaunlich wenig Negatives über das Album sagen, was die pure musikalische Qualität abgeht. Bei der Anzahl an Liedern sind Filler unvermeidlich, doch wurde ihre Anzahl dankenswert gering gehalten. Gehen wir die einmal durch, dann haben wir es hinter uns. "Out Of Town B's" mit Snoop Dogg passiert mir zu wenig, die Hook ist sehr uninspiriert und Snoop selber rappt auch eher gelangweilt. "Betta Kill Me" wurde von Craig B und KLC gemeinsam produziert und hätte eigentlich ein Banger sein müssen, leider kommt am Ende nur Standard heraus, über den Kane & Abel aber ganz stabil rappen. "Gangstafied Forever" ist eine Anspielung auf den Opener vom letzten Album, auf dem Mo B. Dicks Hook den Track für mich zerstört hat. Hier singt er wesentlich erträglicher, was mich hier stört, ist der gemeinsame Part von Silkk und Mr. Serv-On, die beide überhaupt nicht gut harmonieren und auf ihre eigene Art am Beat vorbei rappen, oder in Serv-Ons Fall vorbei reden. "Greens, Cornbread & Cabbage" ist der mit Abstand längste Song vom Album und für die fast 6 Minuten Laufzeit passiert mir zu wenig, Master Ps Part leider auch eher hingeschissen.

Und das war es an sich schon mit meiner gröbsten Kritik, die restlichen 19 Lieder würde ich so durchwinken, lassen sich mindestens gut anhören oder entpuppen sich als richtige Banger. Mit denen machen wir am besten Mal weiter. Soulja Slim, den ich bis hierhin ja immer schön loben konnte, ist auf dem Album dreimal vertreten und jeder Song mit seinem Auftritt entpuppt sich als Highlight. Der erste wäre das dynamische "Watch Me", das von der hungrigen Performance von Slim, Slikk, Kane & Abel und Mystikal lebt. Letzterer spendiert auch eine wundervoll aggressiv geschriene Hook die perfekt passt. Noch besser wurde "Bout Dat Combat". KLCs wuchtiger Beat ballert richtig nice aus den Speakern, man hat bei dem hohen Tempo, den Lyrics und den super Raps von den Twins, Slim und seinem Cousin Full Blooded auch das Gefühl, sich in einem Faustkampf zu befinden. Wie hier Slim den Song zerreißt, ist absolut geil. Auch Full Blooded rappt hier astrein, sein bis hierhin bester Rap Part wie ich finde. Die absolute Bombe, das Album Highlight wird aber mit "Let's Go Get 'Em" abgefeuert. Ein dreckig-grimmiger KLC Beat mit tiefen Bässen und massig NL Features, was kann da schief gehen? Mit an Board sind neben den Twins erneut Slim, Mac, Big Ed, Fiend, Mia X und Mystikal, die hier alle als Sieger aus der Runde gehen. Hier wird einfach 3 Minuten am Stück übelst geil gerappt und ich kann mich echt nicht festlegen, wer hier die beste Performance hinlegt, ist wirklich Mood abhängig. Von den ganzen NL Posse Cuts einer der allerbesten!

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Aber auch die Songs ohne Slim können mehr als gefallen. Opener "Time After Time" greift ein bekanntes NL Konzept auf, einen Soul/Funk/Jazz Klassiker samplen, BBTP Magie drüber streuen und O'Dell (oder einen anderen NL Sänger) drüber zwitschern lassen, Master P Sample natürlich auch nicht vergessen. Wurde auch als Single veröffentlicht. Track geht super durch, P rappt hier viel besser als noch auf GCC. Ebenfalls zu Gast ist der Colonel auf "Tryin 2 Have Sumthin", mit Fiend und Moby. Schöne, tiefe Bässe und dynamisches Instrumental, geht gut ab, Features und Twins machen auch wieder alles richtig. "Ghetto Day" mit Sängerin D. Marshall packt ein melancholisches Piano Instrumental aus, bei dem nachdenkliche Stimmung aufkommt. Hier wird das Tempo mal etwas runtergeschraubt, damit man den reflektieren Lyrics der Brüder und dem tollen Gesang im Hook lauschen kann. Eine Spur schneller, aber auch noch mit einer gewissen Melancholie kommt "Stress" daher, das sich wieder mediävalen Klängen bedient, was aber super passt. Und ein gelungener Kiffersong in der Form von "This Is For The Smokers" ista uch mit dabei, da darf Fiend natürlich nicht fehlen. Snoop Dogg hat auch noch einen Auftritt, und zwar auf "My Hood To Yo Hood", auf dem er wesentlich motivierter klingt als auf "Out Of Town B's". Kommt gut!

Ein schlichtes, bedrohliches Piano begleitet die Twins und Fiend auf "The Game", ein erneut guter Song. Vor allem Fiends raue Hook kommt cool. Die übliche, schnulzige No Limit Ballade mit einem Sons Of Funk Feature wollen wir natürlich auch noch erwähnen. Zusammen mit den Bros Master P und Silkk widmet man auf "Call Me When You need Some" seinem Girlfriend pseudo-motivierende Nachrichten, um sie ins Bett zu bekommen. Muss nicht jedem gefallen, die NL Balladen sind ja eh Geschmackssache, aber die hier ist schon ganz gut gemacht. Besser wurde da schon "No Limit Freunde" mit C-Murder, Fiend, einem Piano Loop von Craig B. Hier wird wieder aggressiv drauf los gerappt und Schädel eingestampft, hervorragend. Selbes Sample wurde übrigens ein Jahr später für Snoops "Ghetto Symphony" nochmal verwurstet. Zum Abschluss gibt es nochmal lobende Worte für den Titeltrack, der keine lange Spielzeit hat, aber mit seinem funkigen, entspannten Klängen ein kurzes Vergnügen darstellt.

Wenn man sich durch alle 23 Tracks durchgearbeitet hat, ist man am Ende zwar übersättigt, man wurde dennoch sehr gut unterhalten und hatte nur an wenig Tracks was zu meckern (zumindest aus meiner Sicht). Banger hat das Album definitiv, und davon auch ne Hand voll, dennoch würde ich es als Gesamtwerk unter den anderen NL Solo Alben einordnen. Kane & Abel fehlt im Vergleich zu Rappern wie Fiend, Slim oder C-Murder leider etwas, seien es jetzt überragende Skills, Atmosphäre, Flexibilität oder Charisma. Aber da die folgende Bewertung trotzdem positiv ausfällt, unterstreicht es einmal mehr die hohe Qualität, die No Limit 1998 hatte.

7.5/10

Anspieltipps:
Let's Go Get 'Em, Watch Me, 'Bout Dat Combat, Ghetto Day, Trying 2 Have Sumthin
 
Hab das Album tatsächlich nie gehört bisher, sollte ich wohl mal in Angriff nehmen :thumbsup:
Mag die beiden aber sonst eigentlich auf ihren Features bei den anderen Alben sogut wie immer
 
was die beats angeht ist das auf einem ähnlichen niveau von soulja, fiend, etc., kane & abel schaffen es halt nicht, ein so langes album mit 23 tracks zu tragen ohne das es irgendwann etwas langweilig wird. vor allem ist das album mit features vergleichsweise sparsam und ab und an gibts nur ne hook vom feature. die jungs können schon rappen, sind aber nunmal nicht auf dem level von c-murder oder mystikal und bei silkk war die hitdichte höher und vermutlich auch besser auf dem album verteilt, damit die spannung bestehen bleibt. "ghetto day" und "stress" zwei mega gute songs. "the game" und "no turnin back" jeweils mit fiend auch böse. mystikal und soulja slim drehen auf "watch out" auch ordentlich auf.
 
Find auch wie schon beschrieben: die zwei haben kein Charisma und strahlen wenig Präsenz aus. Als Feature gehen die schon klar, aber die dünnen stimmchen sind kein Vergleich zu den anderen tank-soldiers.
Bisschen schade um die Beats aber auch kein Totalausfall. Einfach unspannend
 
Mac - Shell Shocked (1998)

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1990 hat Lil' Mac als zwölfjähriger Bube mit dem Album "The Lyrical Midget" eines der ersten Rap Alben aus New Orleans released, welches aber kaum von Erfolg gekrönt war, Kinder am Rappen sind meistens leider eh nicht das Wahre. 6 Jahre später hat Mac Phipps dann bei Master P's No Limit Records unterschrieben und nach zwei Jahren Dienstzeit in der No Limit Army endlich im Sommer 1998 sein Album "Shell Shocked" droppen dürfen. Mac ist bei vielen Fans als einer der besten No Limit Rapper aller Zeiten angesehen, was aufgrund seiner Skills auch völlig verständlich ist. Er verpackt gerne mal teilweise kranke, teilweise schwachsinnige Metaphern sehr elegant in komplexe Reimstrukturen, die sich vom Haus-Maus Reimprinzip deutlich absetzen, dazu tanzt er über fast jeden Beat wie ein junger Gott mit seinem eigenen Rythm & Flow. Immer wieder eine Freude, in bis hierhin als Feature gehört zu haben und die Erwartungen an sein erstes NL Soloalbum waren entsprechend hoch.

Und diesen wird er überwiegend auch sehr gerecht. Wenn an diesem Album etwas nicht schlecht ist, dann ist es Macs Performance, da er hier ein Haus nach dem andern abreißt. Ähnlich wie bei Kane & Abel möchte ich hier eher mit den Songs beginnen, die ich nicht so doll finde, damit wir nach hinten raus Zeit für viel Lob haben. "The Game" und "We Don't Love Em" haben leider eher unfertig klingende Instrumentals, die Potential haben gut zu klingen, aber leider klingt es, als wolle man schnell fertig werden und habe die letzten paar Schliffe vergessen. Schade, denn Mac rappt auf beiden Nummern einwandfrei. Ebenso auf "Soldier Party" mit Labelboss Master P, der sich hier sogar auch echt Mühe gibt, leider plätschert O'Dells Beat echt einfach öde vor sich hin. Eine leichte Enttäuschung für mich ist leider auch "Can I Ball" mit Soulja Slim Feature. Der Song geht definitiv klar, keine Frage, Beat ist stabil, aber hätte ich mir bei der Zusammenarbeit von zwei Rappern dieses Kalibers doch etwas mehr erhofft.

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Macs Debüt Album von 1990

Zum Glück bietet das Album aber auch NL Banger, die sich gewaschen haben. Mein Albumhighlight lassen wir gleich mal hier platzen, "Wooo!" Drag Rap Samples mit einem KLC Banger Beat und massig NL Features, hat bis hierhin immer für super Songs gesorgt. Ebenso auch hier, Mia X, Snoop, Big Ed, Mr. Serv-On und Kane & Abel sind am Start und rappen alle einwandfrei. Serv-On hat für seine meisten Features von '98 seinen Flow leider etwas abgeswitcht und redet oftmals lieber einfach nur als zu rappen, hier besinnt er sich zum Glück überwiegend noch dazu, möglichst normal zu rappen. Aber auch wenn die Features alle super sind, so sticht Mac sie doch alle aus. Eine der besten NL Softie Songs aller Zeiten wurde "Be All You Can Be", mit einem Sample von "Carless Whisper" von George Michael. Die Hook wird von Fiend in tiefer Stimmlage gesungen, was sich verboten gut anhört, da fragt man sich doch, wieso er nicht mehr Hooks mit diesem Stil veredelt hat. Dazu rappt er sehr entspannt, Moby und Silkk sind auch mit am Start, gibt sogar leichte "If I Don't Gotta" Vibes, was mir natürlich sehr gefällt. Diese Balade ist den Soldiers verdammt gut gelungen!

"Tank Dogs" ist für viele ein ikonischer NL Track, mit den Features C-Murder und Fiend war ursprünglich auch ein Collabo Album geplant (sag ich zu anderem Zeitpunkt noch bisschen mehr). Hier erwartet uns jedenfalls ein dicker Beat mit Streichern und düsteren Klängen, auf die drei Performer ist sowieso immer Verlass, dass sie gute Arbeit machen. Sehr gute Arbeit auch von von Craig B, der auf diesem Album leider zu selten erscheint, denn seine einzige weitere Produktion ist auf "Nobody Make A Sound" zu hören. Unterlegt mit dynamischen Klängen und Kirchenglocken ist Fiend erneut mit dabei, ebenso Magic und die Damen von dem Zwillingsduo 2-4-1 (oder Two For One). Die Twins hatten ebenfalls ein NL Album geplant, was leider nie schienen ist. Schade, denn auf ihren (wenigen) Features haben sie immer sehr gute Arbeit geliefert, so auch hier. Doch ist für mich überraschenderweise Magic der Starperformer dieses Songs. Eine Kollabo, die immer sehr gut funktioniert hat, ist Mac & Mystikal, die hier auch ein Duett miteinander vortragen dürfen. "Murda Murda, Kill Kill" heißt das Sahnestück, auf dem Mac wieder hervorragend seine Reime spuckt und Mystikal passend eskaliert.

Der Beat vom Titeltrack von "Shell Shocked" besteht aus simplen, harten Strings, diese simple Soundbühne passt aber gut, dass Mac und Fiend ihre Skills zur Show stellen können. Eher gechillt wurde "Camouflage Love", produziert von NoLa Veteran DJ Wop (RIP), auf dem Ms. Peaches mit ihrer schönen Stimme nicht nur mit Gesang den Song veredelt, sondern auch einen Verse droppt, der sich überraschend gut anhört. Ähnlich schnulzig wird es mit "Meet Me At The Hotel", wobei der lässige Piano Part auch ein gewisses Tempo mitbringt. Mo B Dick singt hier wieder viel, während die Soldiers Mac, Magic und Mr. Serv-On ihre Rhymes vortragen. Ganz cool, aber da gibt es auch bessere NL Balladen (sogar auf diesem Album). Das Duett mit C-Murder wurde entsprechend düster, auf "Memories" hat KLC den Jungs ein finsteres Piano Instrumental gebastelt, dass dank starkem Bass aber auch gut reinhaut. Der Opener vom Album mit Mia X "Boss Bitch" (oder auch "Boss Chick" (oder auch "Boss Clique"")) kommt auch sehr cool daher, C-Los Beat ist eher simple gehalten und kommt ganz cool, Mac und Mama Mia rappen auch in guter Zusammenarbeit drüber. Cooler Song, aber auch nicht unbedingt ein großes Highlight.

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Und das wäre wohl mein größter Kritikpunkt an dem Album, den ich mal anspreche: Auch wenn abgezogen von den drei eher mäßigen Songs noch gut 19 Songs bleiben, die mindestens gut geworden sind, so hätte ich mir doch ein paar mehr Banger gewünscht als das Album am Ende vorweist. Ein Meckern auf sehr hohem Niveau. Highlights hat das Album, keine Frage und die werden wir gleich noch genauer beleuchten. Aber als Maßstab sehe ich da auch die andern 98er NL Alben und so haben zB. Silkk und P trotz ihrer eher beschränkten Skills (im Vergleich zu den anderen Soldiers) Alben geliefert, die voll mit Bangern sind. Fiend, Slim und C-Murder haben Alben gebastelt, die fast nur aus geilen Songs bestehen. Und in diese Kategorie würde ich "Shell Shocked" auch gerne packen, aber leider schafft es das Album nur ganz knapp nicht in den absoluten No Limit Eliten-Olymp in meinen Augen. Ich weiß, Todsünde, aber das ist halt meine Meinung.

Im Kontrast zu meiner wohl eher unpopulären Meinung hab ich mir wieder jemanden geangelt, der seinen Senf dazu gibt. Ihr habt ihn hier schon öfters gelesen, Mr. @SnoopDeVille ist wieder am Start:

Snoop DeVille:
Mac gehört ohne Zweifel zur Königsklasse der Rapper im Laufe der Labelgeschichte auf No Limit aktiv waren. Manche bezeichnen ihn gar als den besten Rappern der je unter dem Panzeremblem gerappt hat. Auch Titel wie „New Orleans Nas“ wurden ihm von Seiten einiger Fans bereits verliehen.​
Zu seinen Skills muss ich hier selbst wohl nichts mehr großartig sagen, der Mann ist eine Wucht am Mic und hat sich all sein Lob definitiv verdient. Nun muss aber auch ein sehr talentierter Künstler nicht automatisch ein angemessenes Album vorlegen, es gibt ja so einige Beispiele die es trotz ihrer Skills nie geschafft haben ihr Können auch in einem stimmigen Gesamtwerk zu präsentieren.​
Erstmal zu meinen Top 5:​
-„Slow Ya Roll“​
Meiner Meinung nach der beste Song des Albums, ein wunderschöner Beat, eine klasse gesungene Hook und Mac zeigt hier seine Storytelling Skills. Perfekter Song.​
-„The Game“​
Auf diesem vor sich hin scheppernden Beatgeschoss liefert Mac eine seiner krassesten Performances ab und zerlegt textlich alles und jeden.​
-„Can I Ball?“​
Mac & Soulja Slim gehen hier zusammen an den Start und geben auf dem hektisch nach vorne gehenden Instrumental ein tolles Team ab.​
-„Empire“​
Auf einem finster vor sich hin schiebenden Beat teilt Mac hier lyrisch wieder ultra brutal gegen alles und jeden aus: andere Rapper, die verweichlichte Hip Hop Szene als Ganzes und auch alle anderen die irgendein Problem haben bekommen hier ordentlich Gift ab, inklusive einer absolut ekligen Killerline am Ende.​
-„Paranoid“​
Mac zeigt erneut seine überragenden Storytelling Qualitäten, vertont auf einem dem Titel angemessenen, schön angespannt durch die Boxen rollenden Beat.​
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Mr. Camouflage
Aber es gibt noch viele weitere starke Songs, zum Beispiel „My Brother“ wo Mac erfrischend unpeinlich sehr aufrichtige, reflektierte und schöne Worte an seinen Bruder richtet, „Beef“, eine weitere düstere Storyteller Nummer, der scheppernde Posse-Track „Wooo“, das lässig reduzierte “Boss Bitch“ im Tag Team mit Mia X, „Be All You Can Be“ mit schön schnulzigem Sample und starken Performances von Fiend & Mac, das gemächlich schleifende „Murda Murda Kill Kill“ auf dem Mac & Mystikal ordentlich auftrumpfen, auf „Tank Dogs“ mit Fiend & C-Murder oder dem Titeltrack, ebenfalls mit Fiend, wirds dynamischer und es gibt starke Raps auf die Ohren während „Memories“ mit C-Murder typisch finster daherkommt.​
Abseits davon gibt es auch noch eine handvoll solider aber nicht weltbewegender Songs.​
Insgesamt kann man Mac keinen Vorwurf machen, der Mann versteht sein Handwerk und liefert eine Bombenperformance ab. Was man allerdings irgendwo erwähnen muss ist folgendes:​
Beim Anhören des Albums fragt man sich manchmal was für Glanztaten Mac etwas abseits des typischen „No Limit Korsetts“ mit seiner überlangen Tracklist, massig Camp-interner Features und einem gewissen vorgegebenen Rahmen hätte abliefern können. Das bleibt aber meckern auf hohem Niveau.​

Score:
Danke an SdV, dass er wieder mit dabei war. :emoji_hugging: Tatsächlich freut es mich, das wir in der finalen Bewertung relativ ähnlich sind. Die Lobeshymnen von Mac als Rapper haben wir beide genug besungen. Etwas mehr Abwechslung vom NL Muster wie bei Fiend oder ein paar mehr Banger hätten dem Album zu einer noch besseren Bewertung verholfen. Aber wie schon erwähnt sind dies Beschwerden der Oberklasse, das Album bietet trotzdem mehrere sehr gute Songs und wird jeden Fan von Dirty South Rap zufrieden stellen. Den Gott-Status, den das Album bei anderen NL Fans genießt, bekommt es von mir aber leider nicht.

Bewertung Snoop DeVille: 8,5/10
Bewertung Score: 8/10

Anspieltipps
: Wooo, Be All You Can Be, Tank Dogs, Nobody Make A Sound, Murda Murda Kill Kill
 
Zuletzt bearbeitet:
@Score_

Wie kommt es eigentlich, dass du Songs wie „Slow Ya Roll“, „Empire“, oder „Paranoid“ nicht mal erwähnst ? Sind doch einige DER Standouts hier ?
 
definitiv ein gutes album und mac sowieso ein klasse rapper, bin aber auch der meinung, das da mehr drin gewesen wäre.
sind trotzdem einige banger drauf. "boss chick" mit mia x richtig starker einstieg, "tank dogs", "money gets", "paranoid", "beef". :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
 
Snoop Dogg - Da Game Is to Be Sold, Not to Be Told (1998)

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Mit dem No Limit Debüt des berüchtigten Snoop Dogg geht es heute weiter. Da jedoch gewisse andere Kräfte in diesem Forum bereits einen fantastischen Beitrag zu diesem Album geschrieben haben, werde ich mich in der heutigen Form tatsächlich eher kurz halten und meine Favoriten nochmal etwas genauer beleuchten. Für Hintergrund Infos wird der Review von Meister @SnoopDeVille verlinkt, der euch mit allem versorgt, was ihr braucht.

Ich liebe No Limit und ich liebe Snoop Dogg. "Doggystyle" ist in meiner persönlichen Top5 und dürfte das wohl meistgehörte Album meines Lebens sein. Der Wechsel zu No Limit mag in der damaligen Zeit komisch gewesen sein, in Retrospektive würde ich aber sagen, dass es für Snoops Karriere ein wichtiger Schritt war. Als Feature hat er eigentlich immer gut abgeliefert und Album 2 & 3 sind auch wieder voll in seinem üblichen Stil und von hoher Qualittät. "DGITBSNTBT" ist da schon eine andere Adresse. Ich mag das Album, wie ich woanders ja als Kommentar geschrieben habe, aber trotzdem ist hier nicht alles Gold, was dank Pen & Pixel glänzt. "Don't Let Go", "Show Me Love" und "Doggz Gonna Get Ya"(verschwendet schön den guten Mac Part) sind für mich Songs, auf denen Snoop leider öde Kost präsentiert. Zum Glück bleibt es aber dabei und der Rest vom Album bietet viel zu loben.

"Woof" und "Tru Tank Dogs" sind eher Mystikal Songs, auf denen Snoop mit dabei sein darf, aber ballern trotzdem sehr nice. "Hustle & Ball" wundervoll minimalistischer, düsterer Beat, zu dem Snoops eiskalte Gangsta Stories gut passen. Die zwei Nummern mit Mia sind sind ebenfalls sehr gelungen, vor allem "Picture This" könnte ich mir im Dauerrepeat geben, der Song vibt einfach ohne Ende. Andere Songs wie "See Ya When I Get There" oder "20 Dollas To My Name" werden eher von den Features dominiert, auf denen Snoop eine eher kleine Rolle spielt. Sind am Ende des Tages sicher super Songs, aber man merkt hier halt schon, dass der BBTP No Limit Fließband-Sound das Sagen hat und Snoop sich eher unterordnen muss. Master P und Snoop haben beide in unterschiedlichen Interviews gesagt, dass dies auch eine bewusste Entscheidung war, ebenso die wohnhafte Unterkunft in New Orleans für Snoop. Grund war, den ganzen Stress mit Suge Knight und den ganzen West Coast Streitereien zu der Zeit hinter sich zu lassen und sich auf sein neues Label zu konzentrieren. Auf dem späteren Alben wurde Snoop dann wieder mehr freie Hand gelassen.

Bewertung fällt mir etwas schwer. Für die pure musikalische Qualität bin ich am Ende des Tages schon zufrieden. Aus der Sicht eines Snoop Fan mag man das Album eher als eine Enttäuschung ansehen, was verständlich ist, da man von Snoop selber auf diesem Album relativ wenig mitbekommt und er sich kaum ausleben kann. Da dies aber ein No Limit Ranking ist und mir das Album abseits vom Schubladendenken gefällt, gibt es knackige

8/10

Anspieltipps:
20 Dollas To My Name, Picture This, Woof!, Tru Tank Dogs, Still A G Thang
 
Zuletzt bearbeitet:
@Score_

Wie kommt es eigentlich, dass du Songs wie „Slow Ya Roll“, „Empire“, oder „Paranoid“ nicht mal erwähnst ? Sind doch einige DER Standouts hier ?
Haben mich leider alle drei nicht so geschockt.:emoji_neutral_face:

Als Entschädigung für die 2 Wochen Wartezeit und dem eher kurzen Review von heute gibt es meinen Beitrag zu Big Ed "The Assassin" schon morgen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist Freitag und ihr wisst was das heißt. ✨

Big Ed - The Assassin

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Big Ed ist einer der OG No Limit Rapper, der von Anfang an dabei war. Bereits auf dem ersten TRU Tape von 1990 waren seine Rhymes zu hören. Er war als potentieller Basketballspieler seiner Highschool in Kalifornien angesehen und hatte die Chance, Pro zu gehen, aber entschied sich dem Ruf von No Limit Records zu folgen und Rapper zu werden. Obwohl er in Richmond ansässig war, hielt er Master P die Treue und begleitete das Panzerlabel nach seinem Umzug nach New Orleans mit nach Louisiana. Im September 1998 durfte er endlich sein Solo Debüt droppen. Wer die Features aus '98 bisher brav abgecheckt hat, wird auffallen, dass Big Ed seinen Flow mit dem Umzug in den Süden abgeändert hat. Zu "True" Zeiten flowte er noch relativ elegant, hier hat er sich einen aggressiveren, fast schon schreienden Stil angeeignet. Vermutlich, damit es zu den härteren Produktionen auch besser passt.

Ähnlich wie bei den letzten '98er Reviews fangen wir gleich mal mit den Schattenseiten an. Das wäre zum einen der einzige lahme Song "Just Me & U", ironischerweise der einzige Song des Albums, dem man seine Bay Area Wurzeln heraushört, jedoch eher trist produziert worden ist. Zum andern mein Hauptkritikpunkt, die Menge an Features. Da Big Ed am Ende des Tages nur zwei Solo Songs abliefert und auf 2/3 des Albums auf jedem Songs nur einen Rap Part hat, hört man vom eigentlichen Künstler recht wenig, was doch ein bisschen Schade ist. Haben die Alben von Silkk, Fiend oder Slim besser hinbekommen. Der Opening Songs zB. wird nicht mal mit einem Part von Big Ed eröffnet, sondern von Silkk. Finde es schon wichtig, das der Albumkünstler auf seinem Album auch das erste Wort hat. Natürlich wurde das Album ansonsten echt gut, aber hätte man Big Ed für seinen OG Status, den er zu Release schon hatte, sowie der langen Wartezeit auf sein Debüt gern mit mehr Solo Songs belohnen dürfen.

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Als No Limit Geek muss ich hier auch mal etwas meckern (was aber am Ende nicht in die Bewertung einfließt): Wieso zum Teufel musste Big Ed, der ja nun echt kein schlechter Rapper war, so lange auf sein Album warten? Ein 1994/5er Album von Big Ed mit dem damaligen West Coast Beats und seinem ehemaligen Rap Stil wäre ein absoluter Kracher geworden. Leider musste der Assassine viel zu lange auf sein Debüt warten, dass dann in der Fließband-Ära von NL herauskam und sich daher nicht allzu sehr von den anderen Releases des Jahres unterscheidet. Ich mag sein Album, keine Frage, aber hätte mir hier eine Release Politik wie bei Steady Mobb'n gewünscht: Zuerst ein Album raus bringen, dass ihren individuellen Sound fährt und sie ihre eigenen Stärken zeigen können, dann mit dem zweiten Album die Übernahme des BBTP Sound. Und ein Konzeptsong von Big Ed, Snoop Dogg und Steady Mobb'n wäre geil gewesen, auf dem die vier ihren Weggang von der West Coast zu No Limit Records beschreiben. Okay, Geek Modus aus, auf zu den actual songs.

Nach dem "Intro", auf dem Big Ed sich AB-Shoutouts von ua. Magic reinzieht, geht’s mit "My Entourag" gleich hart los. Düstere Glocken, mysteriöse Hintergrundgeräusche und aggressive aufgelegter Silkk, Big Ed und Mystikal reißen gleich zu Beginn vieles ein. Noch eine Spur härter wird es mit "Buck Em" mit Magic und Fiend, der hier wieder vorzüglich ausrastet und mit seiner harten Stimme seine eigene Härte wieder perfekt darstellt. Die Single "Rodeo" kennen vielleicht einige von euch. Mit der ikonischen Cowboy Melodie (ka, wie sie heißt) und einem sehr minimalistisch gehaltenen Beat reiten Ed, Silkk und Mia X im wilden Westen von New Orleans und machen auf Cowboys und Desperados. Wie das als eine geile Nummer zum Updancen verkauft wurde ist mir schleierhaft, aber zum coolen Posieren in der Sonne ballert der Song schon gut.

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Promo Foto für "The Assassin"

Das Big Ed auch eine softe Seite hat, zeigt er mit "I'm Yo Soldier" und "Come Home With Me", wo er den Ladys einige intime und aufreizende Zeilen widmet. Die chilligen Instrumentals passen auf jeden Fall gut und auch wenn die Texte eher sexueller Schwachsinn sind, lässt sich das ganze doch gut genießen. Ähnlich weich geht's auf "I Miss 'Em" weiter, wo mal wieder an verstorbene Homies gedacht wird, Tränen vergossen werden. Ganz gut, jedoch haben die anderen '98er Alben diese Thematik musikalisch noch etwas besser herübergebracht. Weiter in der Melancholie bleiben wir noch kurz für "Life", mit einem nachdenklichen Piano-Loop mit Elektroorgel, was gut zusammen passt und den reflektierten Lyrics von Ed & P, die wie Jahre zuvor schon ein gutes Team abgegeben haben. Das komplette Gegenteil ist das ebenfalls vom Piano und Master P begleitete "Assassin", auf dem sich beide als eiskalte Killer darstellen, Big Eds Part aber lachhaft kurz ist. Ansonsten aber stabile Nummer.

Jetzt aber mal zu den Album Highlights: Anstatt eines großen Posse-Cuts gibt es hier zwei kleine. Zum einen "Make Some Room", mal wieder mit wundervollem KLC Piano-Loop, der ordentich Power versprüht und jeder der Anwesenden, in Form von Ed, Mia X, C-Murder, Mac und Snoop hervorragend rappt. Mac und Snoop mal wieder ehr lässig und Big Ed sehr aggressive, Star ist für mich aber Mama Mia, die mit ihrem dynamischen Part den Zuhörer super fesselt und rappt, als gäbe es keinen Morgen mehr. No Limit Banger, wie er im Buche steht. Ähnliches Level wurde "We Represent", wieder mit Mia und C-Murder, aber auch mit Silkk und Mr. Serv-On. Der Beat von C-Los sprüht nur so von düsteren Mafia Vibes, die perfekte Soundbühne für einen Haufen talentierter Gangsta Rapper. Das absolute Highlight wurde für mich "We Some" mit Steady Mobb'n, also ein Treffen der West Coast Boys. Hier gibt es dunkle und zugleich tiefe Bässe, eine düstere Stimmung und harte Raps von den Jungs, die hier alle drei glänzen können. Das sind so die Art Songs, die man vor seinen Freunden abspielt und zeigt, wie cool es ist, ein Gangsta zu sein.

Big Eds leider einziges No Limit Album wurde ein gutes, wenn auch nicht überragendes Album, das unter dem strengen Zeitplan von Master P leider größeres verhindert hat. Wie weiter oben erwähnt hätte ich Big Ed ein Album, das sich mit den anderen erstklassigen West Coast Alben einreiht, zugetraut. So gibt es halt ein weiteres BBTP Fließband Werk, aber von unbestreitbar guter Qualität. Wer Big Ed aber mit seinem neuen Flow nicht so gern hört, wird hier evtl. auch nicht so viel Freude finden. Zum Glück gefällt es mir sehr gut.

8/10

Anspieltipps:
We Some, We Represent, Make Some Room, My Entourage, Rodeo
 
Für mich auch unverständlich warum Ed damals kein Soloalbum in der West Coast Ära gebracht hat. Fand ihn da auch mega stark, solche Parts wie auf „Bad Boyz On A Mission“ auf der WCBB 2 Compilation hat er immer absolut abgerissen
 
zu snoop:

hab in den letzten wochen richtig drauf gewartet bis "da game is to be sold" an der reihe ist, da ich irgendwie bock hatte mir das album mal wieder anzuhören. klar, ist jetzt nicht das überalbum von snoop und im vergleich zu einigen anderen 98er no limit releases hinkt das definitiv etwas hinterher, hier ist aber trotzdem genug richtig guter stoff dabei. "gin & juice ii", "don't let go", "still a g thang", "game of life" oder "hoes, money & clout" zb richtig guter westcoast-rap. "tru tank dogs" mit mystikal für mich auch ein übles brett.
"doggz gonna get ya" gefällt mir aber gar nicht, kp was dieses dämliche gehechel im beat die ganze zeit soll.
 
Mac - Shell Shocked (1998)

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1990 hat Lil' Mac als zwölfjähriger Bube mit dem Album "The Lyrical Midget" eines der ersten Rap Alben aus New Orleans released, welches aber kaum von Erfolg gekrönt war, Kinder am Rappen sind meistens leider eh nicht das Wahre. 6 Jahre später hat Mac Phipps dann bei Master P's No Limit Records unterschrieben und nach zwei Jahren Dienstzeit in der No Limit Army endlich im Sommer 1998 sein Album "Shell Shocked" droppen dürfen. Mac ist bei vielen Fans als einer der besten No Limit Rapper aller Zeiten angesehen, was aufgrund seiner Skills auch völlig verständlich ist. Er verpackt gerne mal teilweise kranke, teilweise schwachsinnige Metaphern sehr elegant in komplexe Reimstrukturen, die sich vom Haus-Maus Reimprinzip deutlich absetzen, dazu tanzt er über fast jeden Beat wie ein junger Gott mit seinem eigenen Rythm & Flow. Immer wieder eine Freude, in bis hierhin als Feature gehört zu haben und die Erwartungen an sein erstes NL Soloalbum waren entsprechend hoch.

Und diesen wird er überwiegend auch sehr gerecht. Wenn an diesem Album etwas nicht schlecht ist, dann ist es Macs Performance, da er hier ein Haus nach dem andern abreißt. Ähnlich wie bei Kane & Abel möchte ich hier eher mit den Songs beginnen, die ich nicht so doll finde, damit wir nach hinten raus Zeit für viel Lob haben. "The Game" und "We Don't Love Em" haben leider eher unfertig klingende Instrumentals, die Potential haben gut zu klingen, aber leider klingt es, als wolle man schnell fertig werden und habe die letzten paar Schliffe vergessen. Schade, denn Mac rappt auf beiden Nummern einwandfrei. Ebenso auf "Soldier Party" mit Labelboss Master P, der sich hier sogar auch echt Mühe gibt, leider plätschert O'Dells Beat echt einfach öde vor sich hin. Eine leichte Enttäuschung für mich ist leider auch "Can I Ball" mit Soulja Slim Feature. Der Song geht definitiv klar, keine Frage, Beat ist stabil, aber hätte ich mir bei der Zusammenarbeit von zwei Rappern dieses Kalibers doch etwas mehr erhofft.

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Macs Debüt Album von 1990

Zum Glück bietet das Album aber auch NL Banger, die sich gewaschen haben. Mein Albumhighlight lassen wir gleich mal hier platzen, "Wooo!" Drag Rap Samples mit einem KLC Banger Beat und massig NL Features, hat bis hierhin immer für super Songs gesorgt. Ebenso auch hier, Mia X, Snoop, Big Ed, Mr. Serv-On und Kane & Abel sind am Start und rappen alle einwandfrei. Serv-On hat für seine meisten Features von '98 seinen Flow leider etwas abgeswitcht und redet oftmals lieber einfach nur als zu rappen, hier besinnt er sich zum Glück überwiegend noch dazu, möglichst normal zu rappen. Aber auch wenn die Features alle super sind, so sticht Mac sie doch alle aus. Eine der besten NL Softie Songs aller Zeiten wurde "Be All You Can Be", mit einem Sample von "Carless Whisper" von George Michael. Die Hook wird von Fiend in tiefer Stimmlage gesungen, was sich verboten gut anhört, da fragt man sich doch, wieso er nicht mehr Hooks mit diesem Stil veredelt hat. Dazu rappt er sehr entspannt, Moby und Silkk sind auch mit am Start, gibt sogar leichte "If I Don't Gotta" Vibes, was mir natürlich sehr gefällt. Diese Balade ist den Soldiers verdammt gut gelungen!

"Tank Dogs" ist für viele ein ikonischer NL Track, mit den Features C-Murder und Fiend war ursprünglich auch ein Collabo Album geplant (sag ich zu anderem Zeitpunkt noch bisschen mehr). Hier erwartet uns jedenfalls ein dicker Beat mit Streichern und düsteren Klängen, auf die drei Performer ist sowieso immer Verlass, dass sie gute Arbeit machen. Sehr gute Arbeit auch von von Craig B, der auf diesem Album leider zu selten erscheint, denn seine einzige weitere Produktion ist auf "Nobody Make A Sound" zu hören. Unterlegt mit dynamischen Klängen und Kirchenglocken ist Fiend erneut mit dabei, ebenso Magic und die Damen von dem Zwillingsduo 2-4-1 (oder Two For One). Die Twins hatten ebenfalls ein NL Album geplant, was leider nie schienen ist. Schade, denn auf ihren (wenigen) Features haben sie immer sehr gute Arbeit geliefert, so auch hier. Doch ist für mich überraschenderweise Magic der Starperformer dieses Songs. Eine Kollabo, die immer sehr gut funktioniert hat, ist Mac & Mystikal, die hier auch ein Duett miteinander vortragen dürfen. "Murda Murda, Kill Kill" heißt das Sahnestück, auf dem Mac wieder hervorragend seine Reime spuckt und Mystikal passend eskaliert.

Der Beat vom Titeltrack von "Shell Shocked" besteht aus simplen, harten Strings, diese simple Soundbühne passt aber gut, dass Mac und Fiend ihre Skills zur Show stellen können. Eher gechillt wurde "Camouflage Love", produziert von NoLa Veteran DJ Wop (RIP), auf dem Ms. Peaches mit ihrer schönen Stimme nicht nur mit Gesang den Song veredelt, sondern auch einen Verse droppt, der sich überraschend gut anhört. Ähnlich schnulzig wird es mit "Meet Me At The Hotel", wobei der lässige Piano Part auch ein gewisses Tempo mitbringt. Mo B Dick singt hier wieder viel, während die Soldiers Mac, Magic und Mr. Serv-On ihre Rhymes vortragen. Ganz cool, aber da gibt es auch bessere NL Balladen (sogar auf diesem Album). Das Duett mit C-Murder wurde entsprechend düster, auf "Memories" hat KLC den Jungs ein finsteres Piano Instrumental gebastelt, dass dank starkem Bass aber auch gut reinhaut. Der Opener vom Album mit Mia X "Boss Bitch" (oder auch "Boss Chick" (oder auch "Boss Clique"")) kommt auch sehr cool daher, C-Los Beat ist eher simple gehalten und kommt ganz cool, Mac und Mama Mia rappen auch in guter Zusammenarbeit drüber. Cooler Song, aber auch nicht unbedingt ein großes Highlight.

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Und das wäre wohl mein größter Kritikpunkt an dem Album, den ich mal anspreche: Auch wenn abgezogen von den drei eher mäßigen Songs noch gut 19 Songs bleiben, die mindestens gut geworden sind, so hätte ich mir doch ein paar mehr Banger gewünscht als das Album am Ende vorweist. Ein Meckern auf sehr hohem Niveau. Highlights hat das Album, keine Frage und die werden wir gleich noch genauer beleuchten. Aber als Maßstab sehe ich da auch die andern 98er NL Alben und so haben zB. Silkk und P trotz ihrer eher beschränkten Skills (im Vergleich zu den anderen Soldiers) Alben geliefert, die voll mit Bangern sind. Fiend, Slim und C-Murder haben Alben gebastelt, die fast nur aus geilen Songs bestehen. Und in diese Kategorie würde ich "Shell Shocked" auch gerne packen, aber leider schafft es das Album nur ganz knapp nicht in den absoluten No Limit Eliten-Olymp in meinen Augen. Ich weiß, Todsünde, aber das ist halt meine Meinung.

Im Kontrast zu meiner wohl eher unpopulären Meinung hab ich mir wieder jemanden geangelt, der seinen Senf dazu gibt. Ihr habt ihn hier schon öfters gelesen, Mr. @SnoopDeVille ist wieder am Start:

Snoop DeVille:
Mac gehört ohne Zweifel zur Königsklasse der Rapper im Laufe der Labelgeschichte auf No Limit aktiv waren. Manche bezeichnen ihn gar als den besten Rappern der je unter dem Panzeremblem gerappt hat. Auch Titel wie „New Orleans Nas“ wurden ihm von Seiten einiger Fans bereits verliehen.​
Zu seinen Skills muss ich hier selbst wohl nichts mehr großartig sagen, der Mann ist eine Wucht am Mic und hat sich all sein Lob definitiv verdient. Nun muss aber auch ein sehr talentierter Künstler nicht automatisch ein angemessenes Album vorlegen, es gibt ja so einige Beispiele die es trotz ihrer Skills nie geschafft haben ihr Können auch in einem stimmigen Gesamtwerk zu präsentieren.​
Erstmal zu meinen Top 5:​
-„Slow Ya Roll“​
Meiner Meinung nach der beste Song des Albums, ein wunderschöner Beat, eine klasse gesungene Hook und Mac zeigt hier seine Storytelling Skills. Perfekter Song.​
-„The Game“​
Auf diesem vor sich hin scheppernden Beatgeschoss liefert Mac eine seiner krassesten Performances ab und zerlegt textlich alles und jeden.​
-„Can I Ball?“​
Mac & Soulja Slim gehen hier zusammen an den Start und geben auf dem hektisch nach vorne gehenden Instrumental ein tolles Team ab.​
-„Empire“​
Auf einem finster vor sich hin schiebenden Beat teilt Mac hier lyrisch wieder ultra brutal gegen alles und jeden aus: andere Rapper, die verweichlichte Hip Hop Szene als Ganzes und auch alle anderen die irgendein Problem haben bekommen hier ordentlich Gift ab, inklusive einer absolut ekligen Killerline am Ende.​
-„Paranoid“​
Mac zeigt erneut seine überragenden Storytelling Qualitäten, vertont auf einem dem Titel angemessenen, schön angespannt durch die Boxen rollenden Beat.​
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Mr. Camouflage
Aber es gibt noch viele weitere starke Songs, zum Beispiel „My Brother“ wo Mac erfrischend unpeinlich sehr aufrichtige, reflektierte und schöne Worte an seinen Bruder richtet, „Beef“, eine weitere düstere Storyteller Nummer, der scheppernde Posse-Track „Wooo“, das lässig reduzierte “Boss Bitch“ im Tag Team mit Mia X, „Be All You Can Be“ mit schön schnulzigem Sample und starken Performances von Fiend & Mac, das gemächlich schleifende „Murda Murda Kill Kill“ auf dem Mac & Mystikal ordentlich auftrumpfen, auf „Tank Dogs“ mit Fiend & C-Murder oder dem Titeltrack, ebenfalls mit Fiend, wirds dynamischer und es gibt starke Raps auf die Ohren während „Memories“ mit C-Murder typisch finster daherkommt.​
Abseits davon gibt es auch noch eine handvoll solider aber nicht weltbewegender Songs.​
Insgesamt kann man Mac keinen Vorwurf machen, der Mann versteht sein Handwerk und liefert eine Bombenperformance ab. Was man allerdings irgendwo erwähnen muss ist folgendes:​
Beim Anhören des Albums fragt man sich manchmal was für Glanztaten Mac etwas abseits des typischen „No Limit Korsetts“ mit seiner überlangen Tracklist, massig Camp-interner Features und einem gewissen vorgegebenen Rahmen hätte abliefern können. Das bleibt aber meckern auf hohem Niveau.​

Score:
Danke an SdV, dass er wieder mit dabei war. :emoji_hugging: Tatsächlich freut es mich, das wir in der finalen Bewertung relativ ähnlich sind. Die Lobeshymnen von Mac als Rapper haben wir beide genug besungen. Etwas mehr Abwechslung vom NL Muster wie bei Fiend oder ein paar mehr Banger hätten dem Album zu einer noch besseren Bewertung verholfen. Aber wie schon erwähnt sind dies Beschwerden der Oberklasse, das Album bietet trotzdem mehrere sehr gute Songs und wird jeden Fan von Dirty South Rap zufrieden stellen. Den Gott-Status, den das Album bei anderen NL Fans genießt, bekommt es von mir aber leider nicht.

Bewertung Snoop DeVille: 8,5/10
Bewertung Score: 8/10

Anspieltipps
: Wooo, Be All You Can Be, Tank Dogs, Nobody Make A Sound, Murda Murda Kill Kill
bei den top songs gehe ich hier ganz klar mit @SnoopDeVille. richtig geiler vibe. paranoid wie ein film :D
 
Die von euch angepriesenen Songs haben mich leider nie so geschockt. :emoji_sweat_smile:

Geht hier nächste Woche mit Skull Duggery weiter. Klausuren in diesem Semester sind durch. :emoji_sparkles:
 
Skull Duggery - These Wicked Streets (1998)

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Zwei Wochen nach dem letzten No Limit Release war es endlich an der Zeit, dass ein neues Alben in den Märkten steht. Nachdem Skull Duggery in 1996 das wohl düsterste Werk in der Geschichte des Panzerlabels gedroppt hat, wurde sein neues Werk "These Wicked Streets" weniger ein Manifest seines eigenen Sounds, sondern der typische 1998er pompöse NL-Beats By The Pound Sound. Vom Aufbau her werden wir auf der ersten Hälfe des Albums mit Features erschlagen, die zweite Hälfte rappt Skull dann wiederum komplett allein. Die Beats kommen überwiegend von C-Los, die übrigen Pound Produzenten steuern je 3 Produktionen bei.

Wie schon erwähnt fährt Skull Duggery hier so gut wie gar nicht seinen eigenen Film, sondern reitet mit dem zu dieser Zeit üblichen Sound mit. Und dem Album fehlt auch leider einiges, um sich vom Rest abzusetzen oder wirklich lange im Ohr zu bleiben. War es auf dem Vorgänger noch ein düsterer Trip in die Hölle von New Orleans, so sucht man ähnliche markante Erinnerungsmerkmale auf "These Wicked Streets" eher vergeblich. Das Album weist zwar keine Ausfälle vor und hat definitiv einige richtig gute Slapper (zu denen wir gleich kommen), aber mehr als eine Ansammlung von guten 98er NL Songs ist das Album leider nicht. Dazu fehlt Skull leider auch die Qualitäten, wie sie Slim, Mac, Fiend oder C-Murder vorweisen können. Hat Skull Duggery auf seinem ersten Album noch sehr energisch gerappt und wollte sich als Fiesling beweisen, so ist er auf diesem Album überwiegend eher entspannt drauf und wird auf den Songs mit Features gern in den Schatten gestellt.

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Doch wollen wir den Highlights des Albums auch mal die Gelegenheit geben, erwähnt zu werden. "Shakin' In The Streets" weißt einen dreckigen und herrlich funkigen KLC Beat vor, der durch die richtigen Boxen besonders viel Spaß macht. "The Set Up" mit Mia X und "Satisfied" mit Mystikal bringe die typischen NL Strings gut zum Vorschein, ebenso können sich die Gäste hier auch super in Szene setzen. Mit "Testimony" und "If It Don't Make $$$" bekommen wir zwei sehr entspannte und angenehm produzierte Stücke vorgesetzt, die vor allem durch die eleganten Parts von Fiend ungemein aufgewertet werden. Auf "What What" kommen dann endlich Skulls eigene Vorzüge zum glänzen; ein düsterer Beat, dazu energische Raps und eine schiefe Hook, die aber irgendwie im Ohr bleibt. So hätte er sich gern öfters präsentieren dürfen. Ganz am Ende des Albums gibt es mit "Ghetto Freundez" nochmal einen Leckerbissen, der von einem treibenen Beat und einem super aufgelegten C-Murder lebt.

Wo hingegen "Murder Crime" und "For The Fans" (Haha) mit ihren je 4 ½ Minuten nichts spannendes bieten. Und der Rest vom Album reiht sich im soliden Mittelfeld ein, den ich jetzt nicht unbedingt vertiefen muss. Halt die Songs, die man nebenbei hören kann, aber nix, was wirklich hängen bleibt. Und das trifft eher auf die zweite Hälfte des Albums zu, wo Skull allein zu Gange ist. Die Tracks mit den Features sind alle mindestens gut, aber seine Solosongs kann der New Orleans Rapper leider nur bedingt wirklich gut ausfüllen. So ist es am Ende ein solides, wenn auch nicht bahnbrechendes Album in der NL Geschichte.

6/10

Anspieltipps:
Shakin' In The Streets, Ghetto Freundez, Testimony, What What, Satisfied
 
Zuletzt bearbeitet:
finde auch sehr schwieriges album. von mir aus auch gern ne 5/10 maximal.
What What echt noch ok...aber der ganze Rest gibt mir nix. Man merkt richtig, dass No Limit ununterbrochen am releasen ist. Finde es immer wieder erstaunlich wie ein paar Artists es in dieser Zeit geschafft haben, ein Qualitätsprodukt abzuliefern.
 
Es ist mal wieder Freitag, ihr wisst ja, was das heißt~

Magic - Sky's the Limit (1998)

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Neben dem großen Erfolg von No Limit, den es 1998 gab, hat C-Murder sein eigenes Sublabel gegründet, das im Schatten seines Bruders Labels stand. TRU Records hieß die Geschichte und jeder Rapper war zugleich bei No Limit Records gesigned. Der bekannteste aus diesen Reihen dürfte wohl Mr. Magic sein, der zwei Wochen nach Skull Duggerys Album mit "Sky's The Limit" der Welt zeigen wollte, was er kann. Hier möchte ich für C-Murders Schüler, den er nach diversen Freestyles und Rap-Aktivitäten in der New Orleans Szene entdeckt hatte, mal eine Lanze brechen. Im Netz habe ich viele Kommentare gelesen, dass er der mit Abstand schlechteste Rapper aller Zeiten gewesen sein soll, dass er ja ne bloße C-Murder Imitation gewesen ist und so'n Scheiß. Erstmal ist Magic bestimmt nicht der beste Rapper in der No Limit Geschichte, aber ein mehr als solider MC, der einen recht lässigen Rapstyle hat, auf dem er öfters auch seinen eigenen Rhythmus aufbaut, aber trotzdem passend zum Flow des Liedes. Und sein Stil als auch seine Betonung ist komplett anders als die von C, also lassen wir uns von Internet Rap Experten nicht einschüchtern und gehen rein in den himmelblauen Aal, das Magics Debüt Album ist und mit einem zum Albumtitel passenden durchsichtigen, himmelblauen Jewel Case ausgeschmückt worden ist.

Wie bei vielen Alben der '98er Epoche wird das Album mit einem Master P Feature eröffnet, das hier den Titel "Ghetto Godzilla" trägt. Ein relativ simpler Beat mit immer wiederkehrenden Samples von Explosionen und Dino-Geschrei, das aus Filmen der 70er Jahre geschnitten worden ist, bieten Master P und Magic einen netten, wenn auch nicht furiosen Einstieg in das Album. Ich hab es beim Big Ed Album schon gesagt, aber ich mag es, wenn der Künstler des Albums auch den ersten Verse vom Album hat und nicht vom Feature eingeleitet wird. Whatever. Das Album hat auf jeden Fall sehr gute Songs zu bieten. Manch einer von euch kennt evtl. Gang Starr, ihr Album "Daily Opertation" und den Skit "92 Interlude", das aus einem simplen, aber hypnotischen Piano-Loop besteht. Wer sich damals einen richtigen Song darauf gewünscht hat, wird hier mit "Depend On Me" belohnt. Auf besagten Piano Beat, der eine schöne Melancholie ausstrahlt, laufen Magic und sein Meister C-Murder zur Höchstform auf und zaubern einen sehr nicen Smash, der mit dem typischen NL-Sound eher weniger zu tun hat.

Eher in diese Richtung geht "New Generation", ein hektisch und aggressiv klingendes Stück aus KLCs Händen und von meisterhaften Feature Parts von Mac und Fiend begleitet; da lacht das Soldier Herz gleich auf. Ebenso bei "Mob 4 Ever", diesmal von Craig B und einem Haufen Features, die aus C, Fiend, der Gambino Family und den Prime Suspects bestehen. So dürfen die eher unbekannten NL Acts auch mal glänzen, sehr schön. Aber auch alleine kann es Magic: auf "9th Ward" nimmt er uns auf einen irren Trip durch seine Heimat, was von einem düsteren und zugleich dynamischen Beat begleitet wird und von Magic Raptechnisch perfekt ausgefüllt wird. Als Balance dafür ist der folgende Track "No Hope", der auch eine Single war, trotz eher trauriger Texte ein angenehmer Slow Jam, wieder mit C-Murder und einer verträumten Stimmung. Und zu den typischen NL Bangern darf sich auch "Did What I Had 2" mit Schreihals Mystikal gesellen. Die Gitarrenklänge haben schon öfters bei BBTP Produktionen funktioniert, so auch hier. "Special Forces" mit der Ghetto Commission sei an dieser Stelle auch gelobt.

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"I Got Love 4 Y'all" mit Snoop und Steady Mobb'n wurde ein an sich cooler Song, aber die Harmonie der Features mit dem Beat passt leider nicht ganz so. Was ironisch ist, denn auf dem folgenden Steady Mobb'n Album ist Magic ja dreimal als Feature mit am Start und hat ein wundervolles Zusammenspiel mit den Jungs. Hier leider eher weniger. Vor allem im Vergleich zu C-Murder und Magics Harmonie fällt das schon gut auf. Wer gut aufgepasst hat, merkt, dass C's Name hier oft fällt. Das liegt daran, dass er auf fast dem halben Album Gastauftritte hat. Aber schädlich ist das nicht, denn dabei sind auch Banger wie "Money Don't Make Me" herausgekommen, auf dem sich der zu diesem Zeitpunkt wieder im Knast befindliche Soulja Slim auch die Ehre gibt. Allein bei diesen Features ist der Hit schon garantiert, der stabile Craig Beat passt aber auch sehr gut zu den Dreien.

Mia X darf auch nicht fehlen und steigt beim Titeltrack mit ein. Wieder ein langsames Stück, das zwar gefällt, aber dem nach 5 Minuten Laufzeit mit der Zeit doch die Puste ausgeht. Der Track "No Limit" mit C und Snoop Dogg wurde im Kontrast dazu schön grimey und fies, gefällt sehr gut, nur hätte der Track etwas besser abgemischt werden. Und nach all diesen soliden bis guten Songs nochmal kurz einige der nicht so heißen Nummern erwähnt: "Chastity" ist seiner Frau gewidmet und öder Sex Talk. Für die beiden war dieser Song Nachts bestimmt geil, für den Rest der Menschheit leider lyrisch wie musikalisch kalter Kaffee. "I Never" werd ich wohl auch never replayen, dazu hat der Song kein Replay Value. "Talk To The Streets" hat soweit coole Lyrics, leider klingt KLCs Beat unfertig.

Die öden Songs unterlegen ganz klar und wenn man vom letzten Song "Chastity" absieht, der trotz Ausfall Status doch eine edle Geste für seine Frau darstellt, wurde das Debüt von Mr. Magic ein sehr solider Einstieg in den Reihen der No Limit Soldier. Auch wenn es ihm an den Qualitäten der Top NL Rapper mangelt und sich mit deren Klassikern nicht messen kann, so geht er motiviert zur Sache und hat, trotz 80 Minuten Länge, ein Album kreiert, das sicher nicht in die Geschichte der Musik eingehen wird, aber dem Hörer doch überwiegend gefallen wird und einige No Limit Banger vorweisen kann. Von einer gekürzten Tracklist hätte das Album aber zweifelsohne profitiert.

7/10

Anspieltipps:
9th Ward, Depend On Me, New Generation, No Hope, Mob 4 Ever
 
Zuletzt bearbeitet:
So mein Freund jetzt muss ich hier zu den Anspieltipps aber was sagen, wer "did what i Had 2" nie gehört hat, dem fehlt ein Stück g-Musikgeschichte. Glaube in meiner top 3 ALLER NL Songs. Die Atmosphäre ist im No Limit Katalog schon selten erreicht. An alle mzee soldiers: gönnt euch den track, mein persönliches Highlight des Albums

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Du hast ihn zwar zu den bangern gezählt, aber nicht bei den Anspieltipps erwähnt, das muss er aber definitiv :emoji_kissing_closed_eyes:

"Kill or get killed
Pop or get popped
Drop or get dropped
That's why I did what I had to do
All I ever really wanted was cash
But he caught a buck
So I had to spank that ass"

Mehr g-philosophy droppt höchstens pac
 
Zuletzt bearbeitet:
Various Artists – Mean Green Presents: Major Players Compilation (1998)

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Die "Major Players Compilation" wurde von Mean Green präsentiert, einem Typen, von dem es keine weiteren Infos gibt. Er präsentiert hier auch nicht wirklich was, sondern es handelt sich im Grunde um eine weitere No Limit Soldiers Compilation, mit einigen Beiträgen außerhalb des Camps.

Gehen wir erstmal die Songs von Non Soldiers an. Da muss zugleich der Auftritt von UGK gelobt werden. "Tossed Up" ist ein chilliger Smash mit Gitarrenriffs und den funkigen Klängen, wofür wir alle Pimp C und Bun B lieben, die sich hier auch wieder von ihrer besten Seite zeigen. Auch wider mit von der Party ist E-40 und seine Schwester Suga T, die auf "Sucka Repellent" in wundervoller Harmonie über einen dreckig-funkigen Beat spitten. Auch ein nicer West Coast Slapper wurde das von Mack 10 und den Comrads gerappte "Gotta Have Cash", das mit dickem Beat, nicem Bass und einer Ohrwurm Hook voll überzeugen kann. Oakland Legende Too $hort ist ebenfalls mit dabei, seine "Better Player" Message leidet leider unter einem eher nervigen Beat. Mit dem schiefen "Don't Be Mad" von der Sängerin Passion kann ich leider gar nix anfangen.

Das war das eine Drittel des Albums, der Rest gehört wieder den No Limit Soldiers. Und mit dem Opener "We..." von Fiend und Mac, von KLC produziert, wird gleich wieder alles richtig gemacht. Eine sehr simple Erfolgsformel, man lässt zwei geile Rapper im Tag-Team Style ihre Rhymes abwechseln und unterlegt es mit einem einfachen, aber effektiven Beat, fertig ist der Smash. Ähnlich gut wurde "Dying In My City" mit C-Murder, Magic und Snoop. Die düstere Stimmung passt perfekt zu C, der auch super mit Magic harmoniert und beide rappen sehr gut, da geht Snoop trotz einer guten Performance aus seiner Sicht fast unter. Auch sehr nice wurde der "Devil's Playground" von Ghetto Commission, mit einem atmosphärischen Beat und sehr motiverten Raps von der ganzen Crew.

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Getrost skippen kann man "Close 2 You" von den Lil Soldiers. Der Beat ist ganz soldie, aber die Jungs stellen sich leider eher schlecht als recht an, was Rappen angeht. Leider auch nicht frei von Fehlern wurde "Luv 4 Me" mit Full Blooded und Mr. Serv-On. Der Beat von C-Los wurde echt nice und Full Blooded hängt sich sehr rein, leider ist der Part von Serv-On eher nervig, da er leider komplett schnell geredet worden ist. Muss nicht sein. Besser wurde da der Mystikal Banger "That's That Freund". Schnelles Tempo, aggressive und vulgäre Rhmes von Mystikal und ein pumpener Beat, fertig ist der Hit. Da hat KLC ganze Arbeit geleistet, ebenso bei "Mirror Don't Lie" von Two For One (2-4-1). Dabei handelt es sich um ein weibliches Duo, die Zwillinge sind und bei NL gesigned waren, leider nie ein Album gedroppt hat. Auch dieser Song ist sehr simpel gestrickt; KLCs Beat ist knapp, aber schön grimey funky und die Schwestern rappen astrein und in gutem Zusammenspiel.

Die Prime Suspects sind schuldig für "For Ya Troubles", eine entspannte Nummer mit chilliger Hook von O'Dell. Guter Song, aber kein Highlight. Besser wurde das ebenfalls entspannte "Major Players" von Master P, Silkk und Mia X, begleitet von Porshas Gesang. Das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber bei funkigen Klängen kreieren die Soldiers einen völlig überzeugenden Slow Jam aus dem Hause NL. Der für mich beste Track der Compilation wurde "MG Theme" von Steady Mobb'n. Der von Mo B . Dick produzierte Beat ist sehr dynamisch und geht schnell ins Ohr, dazu spitten Bavgate und vor allem Crooked Eye super Parts, die sehr elegant rüberkommen. Der R'n B Song von Moby am Ende der Platte wurde dieses Mal auch relativ gut. Verglichen damit, was die meisten R'n B Songs auf den bisherigen NL Compis qualitativ geboten haben, geht sein "Tell Me When" absolut klar.

Damit wäre auch das nächste No Limit Projekt abgeschlossen. Trotz des hohen Output und einem Abstand von 2 Wochen zum vorherigen Album von NL kann sich die von Mean Green präsentierte mehr als sehen lassen. Erneut bekommen wir diverse NL Smashes serviert, auch außerhalb des Camps sind sehr gute Songs dabei und die Filler belaufen sich auf eine kleine Hand voll. Größter Wermutstropfen ist, das die Songs von ua. Ghetto Commission, Mystikal, Lil Soldiers oder Steady Mobb'n auf deren kommenden Alben nochmal released wurden.

7/10

Anspieltipps
: Mystikal "That's That Freund", UGK "Tossed Up", Mack 10 "Gotta Have Cash", Steady Mobb'n "MG Theme", Two For One "Mirror Don't Lie"
 
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