Ranking aller No Limit Records Alben

Heute 55. Geburtstag von Master P!

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Schade, dass viele Releases weder bei Spotify gelistet sind noch für halbwegs vernünftige Preise zu erwerben sind. Oder kennt hier jemand noch Bezugsquellen außer discogs, rapmazon, eBay bzw. eBay Kleinanzeigen, wo man fündig werden könnte?
 
Mia X - Unlady Like (1997)

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Optisch gesehen ist Mia X zweites Album auf No Limit der Jackpot. Ein prolliges, auffallendes Pen&Pixel Graphics Cover, auf dem mit Geld und Bling Bling cool posiert wird. Dazu die ganzen NL Soldiers die groß angekündigt werden und als Gäste mit am Board sind. Und natürlich die Beats By The Pound, die alles produzierten. Leider handelt es sich bei diesem Album eher um eine Sparflammen Edition der BBTP.

In der großen Ära von No Limit handelt es sich in meinen Augen bei Mia Xs zweitem Album um das schwächste Album seit den NL Early Days. Was mich doch sehr überrascht, da bis hierhin ja viele dope Alben vom Panzerlabel gekommen sind. Und Mama Mia kann selber wenig dafür, ihre Rap Performance auf der ganzen Platte ist absolut top. Hits kann das Album definitiv vorweisen, aber dafür auch genauso viele Langweiler und Ausfälle. Diese sind dem geschuldet, dass KLC, Craig B. und Co. wohl nicht wirklich wussten, was sie für Mia X produzieren sollten. Denn ihr Stil auf diesem Album variiert abhängig davon, wer rappt. Die Solo Songs von Mia X wurden überwiegend entspannte Nummern, die BBTP leider eher verkackt haben, da es sich meistens in ödem Gedümpel verliert. Aber auch andere Uptempo Nummern werden durch triste, uninspirierte Beats zerschossen.

Gehen wir den Schmutz gleich an, dann haben wir es hinter uns. "I'll Take Ya Man '97" ist in meinen Augen eine absolute Frechheit. Der Song startet mit dem geilen Opening Beats vom Legenden Parliament Song "Flashlight", und macht richtig heißt auf einen geilen Drop, nur um sich dann in einem hektischen Standard Beat zu verlieren, der jeden kalt lässt. "I Pitty U" mit einem an sich entspannten R'n B mäßigen Beat kommt zuerst ganz nice, verkommt aber schnell in langweiligem Käse. Der Titeltrack ist ebenfalls kalter Kaffee, da hilft es auch nicht, das die Audio Qualität von Mias Vocals hier und da verkackt klingt. "Ain't 2 Be Played Wit" hat Potential, wie ein typischer NL Song mit dem Trademark Sound zu klingen, jedoch wirkt das Ergebnis eher unfertig, als hätte man ne gute Idee gehabt, aber wolle schnell fertig werden. "All N's" bietet des schlechtesten Craig B. Beat, den ich kenne. Überhaupt bietet das Album vor allem in seinem letzten Drittel nichts, was man gehört haben muss. Die öden Songs machen leider auch die Hälfte des Albums aus.

Und kaum sind Features mit dabei, so sind die Beats auf einmal qualitativ viel überzeugender! Wenn man von dem Salt 'N Pepa Beitrag auf "I'll Take Ya Man '97" absieht, so ist jeder Song mit Gast auf diesem Album hörenswert. Banger hat das Album auch! "Who Got The Cloud" hat einen eiskalten Beat und einen Mystikal Feature vorzuweisen, der zu diesem Instrumental wie die Faust aufs Auge passt. Exakt das selbe lässt sich von "Let's Get This Straight" sagen, wo die beiden den Hörer mit ihren harten Ansagen in Grund und Boden rappen, Hammer! "Bring Da Drama" mit Mr. Serv-On und Big Ed darf sich auch zu den Highlighs gesellen. Der melancholisch angehauchte Beat mit Kirchenglocken passt sehr gut, dazu rappen alle drei super, vor allem Big Ed hängt sich richtig rein. Auf "Mamas Family" hat Mama ihre ganzen Homies mit dabei, die hier auch wieder alles richtig machen, dazu hat Craig B einen schönen, dicken Beat gebastelt. Von den entspannten Nummern geht mir "The Party Don't Stop" mit Foxy Brown Feature sehr gut rein. Soll ja ein Party Song sein, ich find die Nummer eigentlich ziemlich chillig, gefällt.

Verschenktes Potential kann ich da nur sagen. Mia X ist eigentlich ein super Femal MC und das Produktionsteam Beats By The Pound in den meisten Fällen auch sehr verlässlich, doch mit diesem Projekt gelang der erste Fehlgriff seit längerer Zeit bei NL. Hätte man Mia mit besseren Produktionen versehen und sie auf einige öde Hooks verzichtet, wäre das Album mehr als bestenfalls Mittelmaß. Zum Glück änderte sich dies sowohl bei den kommenden NL Alben, als auch bei ihrem folgenden Album. Für das coole Cover und einige Banger gibt's

5/10

Anspieltipps:
Who Got The Cloud, Let's Get This Straight, Mamas Family, Bring Da Drama
 
Zuletzt bearbeitet:
Steady Mobb'n - Pre-Meditated Drama (1997)

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1995 haben Billy Bavgate und Crooked Eye, die zusammen das Duo Steady Mobb'n bilden, eine EP namens "Blood Money" als erste gemeinsame Arbeit veröffentlicht. Kurz darauf wurden sie von Master P entdeckt und für No Limit Records gesigned. Erste Mainstream Aufmerksamkeit bekamen sie mit der Single "If I Could Change" vom Soundtrack für den Film "I'm Bout It", welche zeitnahe zu diesem Album rauskam. Kann aber leider nicht sagen, ob das SM Album oder die Single zuerst kam. Auf jeden Fall ist die Single als Remix auf dem Album "Pre-Meditated Drama" nochmal mit drauf.

Was das Steady Mobb'n von allen No Limit Alben des selben Jahres unterscheidet, ist der Sound, der sich eher ihrer Heimat Oakland orientiert, was auch DJ Daryl geschuldet ist, der den Großteil des Albums gebastelt hat. Leider seine letzte große Arbeit bei NL, danach war er nur noch vereinzelt beim Panzerlabel beschäftigt. Beim vorherigen TRU Album hatte ich groß angekündigt „jetzt macht NL Down South Rap“, aber ganz vergessen gehabt, dass dieses Album schon als nächstes kommt. Wer also keine Lust auf den NL South Sound hat, der findet hier eine Abwechslung in der Release History. In meinen Augen ist Crooked auch der bessere MC, der mit seinen Flow Variationen spielt und sowohl elegant als auch brachial immer gut ankommt. Billy wirkt da etwas unbeholfener und rauer, macht aber auch seine Sache gut und beide harmoniere gut miteinander und das ist ja die Hauptsache. Auch neu sind übrigens die ersten Auftritte von Mystikal und Fiend, die ab sofort auch No Limit Soldiers sein dürfen.

Pre-Meditated Drama bietet zu großen Teilen einen düsteren, aber auch funkigen Sound, der perfekt zu den Gangsta Rhymes von Bav und Crooked passen. Zwischendurch scheint der South Sound von NL durch, wenn die passenden Features am Board sind. "It's On" wird ausnahmsweise von KLC produziert und hat Master P, Fiend und Mystikal mit dabei, die hier gleich beweisen, ihr Signing war alles andere als ein Fehler. Mystikal schreit hier mit seiner bekannten Art ungebremst ins Mic, Master P klingt hier aber auch ungemein hungrig. Gutes Beispiel für einen NL South Banger, hauf diesem Album eine eher seltene Angelegenheit.

Seine wahren Stärken kann das Album entfalten, wenn die Jungs auf mega cool machen und ihre fiesen Gangsta Stories auspacken, über die Daryl düstere Soundteppiche gelegt hat. "Block Monsters" ist der perfekte „Feels Good To Be A Gangsta“ Sound, direkt aus der düstersten Ecke der Hood, auf der sich die Homies von Steady Mobb'n am Mic abwechseln. Auch wenn man alle 3 nicht kennt, so feier ich ihre Parts, absolutes Highlight ist aber der sehr edle Crooked Eye Part, der hier rausbrettert wie ein Gott MC. "Animosity" ist ähnlich böse in seinem Klang, aber zugleich sehr simpel gehalten. Muss zugeben, das ich den Song anfangs etwas öde fand, aber mittlerweile zu meinen Favoriten hier zählt.

Und jetzt kommts noch dicker, denn mein Bro @Young Germany ist wieder mit am Board und feiert das Album sogar noch mehr als ich. Die detaillierte Song Besprechung überlasse ich jetzt ihm. Ab geht's, Alta!

Young Germany:
Steady Mobb’n, ein Duo aus Oakland. Wären die Beiden nicht bei No Limit gesignt gewesen, hätten sie sich völlig unter meinem Radar bewegt, was fatal gewesen wäre, denn dann wäre mir dieser Kracher entgangen. Oakland steht ja im ersten Moment für eine brutale musikalische Qualität. Ob sich diese auch auf dem Album wiederfindet? Man darf gespannt sein.​
Das Cover find ich richtig fresh. Die äußeren Umstände passen also alle. Was hat das Album zu bieten? 5 Solo Songs sind deutlich über dem No-Limit Durchschnitt zu dieser Zeit, was mir zusagt, da viele Songs auf späteren Alben bunt gewürfelt auf jedem anderen Release der jeweiligen Feature-Partner hätten landen können. Hier bekommen Crooked Eye und Billy Bavgate aber genügend Spotlight, um selbst am Mic zu glänzen.​
Der erste Song nach dem Intro "Strong Heart" ist schonmal ein Einstieg, der klar macht, wohin die Reise geht: Nach vorne wummende Drums und eine Hook, die zum Mit-representen einlädt. Gleichzeitig ist der Beat aber nicht überladen. Die zwei MC’s lassen sich hier nichts zuschulden kommen, kompromissloser Straßenrap. Nach dem Song ist klar, nicht jeder schafft es, das Leben wie die beiden Soldiers zu bewältigen. "It’s On" bietet dann gleich die Bühne für No Limit Kumpanen Mystikal, Fiend und den General himself: Master P. Dessen obligatorisches Ughhh darf nicht fehlen, würde aber auch keiner vermissen, die Hook ist überflüssig. Vom Beat bekommt man in der Loop-Melodie schon mal einen Vorgeschmack auf die künftigen Jahre der glorreichen No Limit Zeit. Haut mich im Vergleich zum Rest nicht vom Hocker, aber stabiler Representer. Dann doch lieber das folgende "Animosity" (plätschert etwas vor sich hin, aber zum nachts durch die City cruisen perfekt) oder noch besser "Trouble" (klingt ordentlich gefährlich und böse), in dem die Legende Richie Rich die Hook veredeln darf (leider ohne eigenen Part).​

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Murder Dog Add '97
"West to South" bietet einen simplen Beat, der aber auf die Länge (über 5 Minuten Spielzeit) minimalistisch passt, ohne zu nerven. Hier sind wir vom Lineup her zu Gast bei einer klassischen No-Limit-Cypher mit Master P, Kane & Abel, Fiend, C-Murder, Silkk the Shocker, Mac und C-Loc. C-Murders Part mein Favorit, super ignorant, aber ja, es wäre gelogen, wenn ich euch verspreche, dass das Rad hier neu erfunden wird. "Puff Puff Pass" das melancholisch angehauchte Stoner-Anthem und "Check ya Nuts" sind keine Highlights, aber passen zum Gesamtbild des Albums. Dafür folgt ein echtes Highlight mit "Trying to get mine", in dem sich als Features Master P und niemand geringerer als JT the Bigga Figga das Mikrofon mit den Hauptakteuren teilen. Und das machen (bis auf Master P) alle mit Bravour. Gerade JT war zu der Zeit nicht mal mehr ein Geheimtipp, sein Flow ist einfach genau mein Fall und auch hier gleitet er elegant über die Bassline des Songs (pures Feuer), der Beat etwas schneller, einfach ein Lied, das für gute Laune sorgt. Mein Tipp: Beim Barbecue laufen lassen und die Steaks werden auch ohne Kohle oder Gas gegrillt. Mit "Blood Money" bekommen wir auch einen überdurchschnittlich soliden Representer, der klar macht, dass die Zeit für die beiden No Limit Akteure über den Jordan zu heizen noch nicht reif ist. Der etwas fröhlich anmutende Beat ist ein super Kontrast zum Thema des Tracks. "Lil N***" steht bei mir auf einer Stufe mit "It’s On", kein Highlight, aber textlich stärker, (ich erwisch mich dazu ab und zu vor dem Spiegel posierend mit Fön in der Hand einen 21 Gun Salute droppend).​
Dann folgt eleganter Gangster Groove auf "Up to no good" mit Verses von Mia X und Big Ed (einer seiner überhaupt besten, RIP). Die Hook zwar wieder Stangenware à la No Limit, aber der Song hat Swing und dazu bounct mein booty schon ein wenig… Und wer denkt, 19 Songs (inklusive Skits) sind zu viel (übrigens auch meine Meinung), sollte sich sagen lassen, dass sich Ausdauer bis zum Schluss lohnt: zwei Highlights ballern aus den Boxen. "Block Monsters" das vom Instrumental 1:1 auf nem C-Bo Album aus dieser Zeit passen würde (einziger Abzug Feature-Qualität) und das super groovige "4 Corners", das trotz gesungener Männerhook ne 10/10 für mich darstellt. So sollte Bay-Rap zu der Zeit klingen. Abgeschlossen wird das Funk-Feuerwerk mit nem Remix zu "If I could change" (das Original kennt man aus dem Film "I’m Bout it"). Deepe Lyrics, nicht kitschig, aber ist nicht unbedingt das, woran ich sofort bei No Limit denke. Auch die permanent am mobbenden Jungs stecken halt mal gedanklich im Sumpf. Solider Abschluss, hätte man aber auch nicht vermisst, wenns gefehlt hätte.​
Fazit: Ghetto, Gangster und Gutter. Party sucht man vergebens, Steady Mobb’n nehmen uns mit in ihre Hood und das auf einem Soundteppich von hauptsächlich DJ Daryl produziert, der super kohärent aus den Boxen knallt. Ich feier es extrem und falls man noch nicht reingehört hat: Nachholen und sich je nach Geschmack nicht vom No Limit-Label abschrecken lassen.​
Score:
Ganz so krass wie mein Homie feier ich das Album zwar nicht, aber trotzdem handelt es sich bei "Pre-Meditated Drama" um ein lumpenreines 90s Gangsta Rap Album. Wirklich auseinander gehen werden unsere Meinungen sicher beim Nachfolger, der für mich ein persönlicher Klassiker ist (mehr dazu später). Relativ abwechslungsreichem Sound, tollen G-Raps mit cooler Vortragsweise und einer sehr stimmigen Produktion werden beim NL Debüt von Crooked und Bav groß geschrieben. Auch NL Kritiker dürfen mal einhören (warum auch immer das Teil nicht bei Spotify ist).

Bewertung Young Germany: 9/10

Anspieltipps:
Trying to get mine, Up to no Good, Block Monsters, 4 Corners

Skippen: Die Skits, sonst kann man das 1a durchhören!

Bewertung Score: 8/10

Anspieltipps:
Strong Heart, Animosity, Block Monster, Puff Puff Pass, West To South
Dank, hab mir auch noch Kollision gecheckt.
 
Es ist Freitag und ihr wisst, was das heißt~

Mr. Serv-On - Life Insurance (1997)

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Nach diversen Features und Beiträgen auf den No Limit Compilations der vergangenen Jahre ist es endlich an der Zeit, dass Mr. Serv-On sein Solodebüt veröffentlicht. Der gute Mann, der oft versucht, schneller zu rappen als sein Schatten, bekommt das übliche No Limit Records-Rettungspaket: eine große Ladung Features und die Beats vom Pound. Diesmal ist die Produktion etwas ungleichmäßig ausgefallen; während C-Los und Moby jeweils nur einen Beat beisteuern, hat Meister KLC die Hälfte des Soundteppichs erstellt.

Zum vorhergehenden NL Album, "Unlady Like" von Mama Mia, wurde sich wieder stark verbessert und man hat das kreativen Loch der Produktion verlassen. Die Beats, die BBTP für Mr. Serv-On ausgesucht haben, zeigen sich schön Abwechslungsreich und teilweise auch gut auf ihn zusammengeschnitten. Ist nicht ihre großartigste Arbeit, aber besser als Mias Geschichte.

Mit dem Intro Song, der den perfekt passenden Namen "Let's Get This Started" trägt, werden die ersten Ansagen gemacht. Mit motivierter Hilfe von Master P, Mia X und Silkk sowie einem schön düsteren wie dynamischen Piano Loop beweißt der gute Craig B wie Mr. Ser-On, dass es doch so einfach sein kann, einen NL Banger zu basteln. Besonders oft ist auf dieser Platte Colonel P zu hören; auf einem Drittel er Song gibt er sich die Ehre. So auch bei den schnulzigen Songs "My Best Friend" und "Heaven Is Close". Ersterer ist eine Ode für die eigenen Frau (ein paar Komplimente fürs eigene Kind werden auch dazwischen genuschelt), bevor zweiterer die pseudo-ehrfürchtige „das Leben ist ja so kurz, überall Gewalt, dennoch ich bleib Gangsta“ Schiene fährt, die lyrisch zwar keinen vorn Hof holt, aber mit seichten Klängen und einer überzogen schnulzigen Hook doch zu gefallen wissen.

Um von diesen Tönen wieder herunterzukommen, eignet sich der einzige Non-NL Guest, in Form von Brother Lynch Hung. Das von ihm gefeaturete "It's Real" gibt dem Zuhörer schiefe Beats und einen Lynch in Bestform, verrückt und hungrig, also genau das, was man will. Mir persönlich gefällt "Die Rich" auch sehr gut; der Beat wurde hier etwas schlichter und entspannter, sodass die Rapper in Form von Serv-On, den Gambinos, Prime Suspects und Mac (der leider nur den Refrain macht) zeigen können, was sie alles können. Obwohl den Jungs von den underrated NL Crews gerne mal grundlos ihr Können aberkannt wird, liefern alle Beteiligten mehr als stabil ab.

Die vier besten Songs in meinen Augen kommen zum Glück alle hintereinander und bieten zugleich alle unterschiedliche Klänge: "Hustlin'" wartet mit einem dynamischen, zugleich auch medieval klingenden Beat auf, zu dem Serv-On, P und Schreihals Mystikal alles richtig machen. Zu "Cemetary Made" hat Craig B eine herrlich eingängige wie komplexe Produktion gebastelt, die mit C-Murder als Gast, der wieder bitterböse Lines souckt, perfekt zusammen passt. "5 Hollow Points" ist der NL Posse Cut, die ab hier langsam Tradition werden, diesmal mit Big Ed, Fiend, Mia X und den Twins Kane & Abel. Und was soll ich sagen, ich finde kein Act hat es geschafft, so viele gute Posse Cuts zu kreieren wie die No Limit Soldiers. Die vom folgenden Jahr werden noch besser, aber ist diese mit pompösen Bässen ausgestattete Nummern auch jetzt schon ein Highlight auf Platte. Und damit Mac, seines Zeichens einer der besten NL Rapper, auch einen vollen Part berappen darf (bei fantastischer instrumentalistischer Begleitung), folgt "Tryin' To Make It Out Da Ghetto", der vierte Banger am Stück.

Kritik muss die Platte dennoch einstecken. "P Dreams" holt mit eher öden Klängen niemanden vom ab, da finden sich auf der selben Platte schon bessere Chiller Sound. Auch "Head & Shoulders" hätte nicht unbedingt sein müssen. Hier sehe ich schon, wohin Mo B. Dick als Produzent vom Klang her hinwollte, doch ist das Ergebnis eher unspektakulär. Kann man sich geben, aber nix für ne Playlist. Hier und da schlichen sich paar Filler ein, aber auf richtig beschissenes Material verzichtet man dankenswert. Aufmerksame Lyriker dürfte es stören, dass Mr. Serv-On hier und da vergisst, seine Lines in echte Reime zu packen, nerven tut dies zum Glück nur in minimalisierter Form. Bringt aber auch mal Abwechslung in die Geschichte. Apropos, Zeit für meinen nächsten Feature Gast. Hier ist @SnoopDeVille!

Snoop DeVille:
Mr. Serv-On gehört wohl nicht zu den Namen die dem durchschnittlichen Hörer auf Anhieb einfallen wenn nach den Aushängeschildern von No-Limit Records gefragt wird. Auch in der Rückbetrachtung lässt sich Mr. Serv-On wohl eher in die zweite Reihe des Rosters, neben Namen wie Big Ed oder Magic einordnen. Viel über die Skills sagt das ja erstmal ohnehin nicht aus.

Zu erwähnen ist hierbei die Tatsache, dass P und Serv sich schon aus Highschool Zeiten kannten und der Mann mit dem einprägsamen Name schon sehr früh mit an Bord war, unter anderem auf dem 1995 erschienen "True" Album der gleichnamigen Formation ist er bereits zu hören.

1997 durfte er dann auch erstmals selbst antreten und sein erstes Soloalbum abliefern. Die Produktionen kommen natürlich vom In-House Produzententeam Beats By The Pound und als Features treten wie immer allerhand labelinterne Artists auf. Eine Ausnahme bildet dabei das Producer/Rap Doublefeature von Horrorcore Legende Brothy Lynch Hung aus Sacramento.

Aber gehen wir mal kurz das Album durch:

"Lets Get It Started" leitet das Album angemessen rough ein, der Beat walzt angemessen durch die Boxen und bietet den optimalen Soundteppich für harte Ansagen, den Silkk Part hätte man sich aber sparen können, das ist wieder mal konfuser Murks. "My Best Friend" bietet die unausweichliche Nummer für die Angebetete das aber auf einem sehr gut hörbaren Level. "Head & Shoulders" ist eine extrem eingängig vor sich hin bouncende Clubnummer, Silkk stört zwar direkt wieder im ersten Part aber der Rest geht extrem gut ins Ohr, Mia X und Serv machen hier eine gute Figur. "Heaven Is So Close", beim Namen dürfte klar sein, dass man es hier mit einem der NL typischen introspektiven Songs über das Elend im Ghetto zu tun hat. Das ist zwar ebenfalls schon unzählige Male bearbeitet worden aber klingt hier mit dem atmosphärisch melancholischen Beat und vorallem Servs nüchtern-resignierten Beobachtungen und der schönen Hook wirklich gut. Für "Its Real" bringt Brotha Lynch Hung neben seinem gewohnt charakteristischen Rapstyle auch einen schwer vor sich hin walzenden West Coast Beat mit. Worum es bei "Pussy Dreams" geht dürfte offensichtlich sein, der Beat ist ganz lässig und insgesamt kann man das schon durchwinken.​
"Die Rich" kommt mit einem extrem reduzierten Beat um die Ecke, auf dem vorallem die Prime Suspects und Lil Gotti stabile Performances liefern, aber wirklich spektakulär ist das nicht. Auch "Who Raised Me" ist thematisch bereits am Titel einzuordnen, hier sticht Fiend wie gewohnt mit seiner Stimme und Delivery hervor aber unterm Strich ist auch dieser Song nur "ganz nett". Klassisch bouncigen Down South Sound gibt es auf "You Know I Would", bei dem Serv und Mia X einen typischen Sex Song abliefern. "Hustlin" ist dann auch für mich eines der Highlights, ein schön düster-eingängiger Beat und starke Raps, vorallem Mystikal fällt natürlich wieder mit seiner eindrucksvollen Delivery auf. "Cemetery Made" kommt ganz dem Titel angemessen ebenfalls schön düster und atmosphärisch daher, C-Murder passt da mit seinen finsteren Morddrohungen als Feature natürlich wie die Faust aufs Auge. Posse Cuts haben bei No Limit lange Tradition und in diese Kerbe schlägt auch "5 Hollow Points", in der das Line Up eine starke Figur macht wenn es wieder Ansagen regnet. "Tryin To Make It Out The Ghetto" bietet ein lässiges Instrumental auf dem Master P, Serv und Mac ihre Ghettostories präsentieren. Vorallem letzterer macht hier eine sehr gute Figur.​
"Time To Check My Fetty" ist einer meiner Favoriten auf dem Album, der Beat kommt extrem atmosphärisch so seltsam das klingt gleichzeitig paranoid und laid back daher und Master P und Serv On harmonieren hier wunderbar miteinander. Auch das folgende "Affiliated" kommt mit einen coolen, sehr eingängigen Beat und einem starken Auftritt von Mr Serv On daher. Auf "We Aint The Same" beehren uns Big Ed & Serv mit einer typischen Nummer über die Hoes, kann man machen, ist ordentlich aber nichts besonderes. Für "Throw Ya City Up" rappt Serv über das selbe Sample wie Jay-Z auf "Can I Live" , das ganze wird aber noch mit einer Synth Line im Hintergrund kombiniert was leicht störend wirkt, auf dem Sample allein wäre das besser geworden. Den Abschluss macht "Last Wordz" mit Mama Mia X im Schlepptau, versöhnliche Worte gibt es hier nicht zu hören dafür satte Ansagen von Serv und Mia. Zusammen mit dem düsteren Beat kommt das durchaus ordentlich daher.

Insgesamt würde ich das Debütwerk von Mr Serv On bei einer soliden 7/10 sehen. Einer DER Klassiker des Labels wurde hier nicht geschaffen aber doch bleibt hier eine sehr ordentliche Vorstellung. Es folgt hier zwar nicht ein Kultsong auf den nächsten aber dafür gibt es auch keine wirklichen Ausfälle und neben einigen soliden Nummern springen auch ein paar ordentliche Banger raus.​

Score:
So lässt sich von zwei Seiten festhalten: Mr. Serv-Ons Debüt wurde ein gelungener, wenn auch nicht sagenhafter Einstieg, der ein solides musikalisches Niveau bietet und auf krasse Ausfälle verzichtet. Die knapp 77 Minuten kann man easy durchlaufen lassen. RIP an dieser Stelle an Serv-Ons Flow, den er im Folgejahr begraben und durch einen Rapstil des schnellen Reden „weiterentwickelt“ hat.

Bewertung SnoopDeVille: 7/10

Bewertung Score: 7.5/10

Anspieltipps:
"Hustlin", "Cemetary Made", "5 Hollow Points" , "Tryin' To Make It Out Da Ghetto"
 
Danke an @SnoopDeVille das er wieder mit dabei war. :emoji_hugging:

Als nächstes kommt dann Master P's "Ghetto D". Ich weiß, ihr freut euch drauf.

ugh!
 
Habe selbst ganz vergessen, da schon einen Ausblick auf das Elend zu geben, das Serv ab dem nächsten Jahr am Mic abliefern wird :D

Hyped auch auf das Ghetto D Review, da ist passend zum hier vorliegenden Album auch einer der besten Mr Serv On Parts ever zu hören :thumbsup:
 
UUUGH! UGGGHHH! NANA NANA! NANA NANA!
Wenn dir Rappin' 4-Tay das Intro zu deinem ikonischen Song spricht, weißt du schon, dass du gewonnen hast.

Master P - Ghetto D (1997)

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Nach den ersten Platinerfolgen von No Limit im vorangehenden Jahr sollte es so weitergehen. Labelchef P hatte große Dinge vor. Also wurde nochmal weiter geklotzt. Der maximale Bling Bling musste es sein. In den letzten Jahren hatten sich bei einigen Rappern neue CD Verpackungen durchgesetzt; Q-Paks sollten die neue Verpackung von No Limits backfrischen Rap sein. Dazu ein Cover, dass die volle Dröhnung Pen & Pixel bietet; mit einer Menge Prunk, Ausschnitte von früheren Werken des Percy Millers und in leuchtenden Buchstaben seinen Namen geschrieben: Master P ist zurück und hat das Rap Game in seiner Hand.

Dieses Album ist natürlich ein Must Have für jeden, der No Limit auch nur ansatzweise cool findet. Auch wenn sich der neue Stil auf den anderen '97er Alben schon angebahnt hat, ist dieses Album eine Blaupause, wie No Limit in den nächsten Jahren funktionieren sollte: Gangsta Rap und Straßen Talk, dicke Hose und Ghetto Weisheiten und ein paar schmierige Oden an die Liebsten. Begleitet von den anderen Soldaten des Panzerlabels und produziert von Beats By The Pound (KLC, Craig B, Mo B. Dick, O'Dell, CLos). Und "Ghetto D" (Ursprünglich als "Ghetto Dope" angekündigt) sollte dies beispielgebend vormachen. Das ursprüngliche Cover war übrigens doch als zu krass beurteilt und wurde durch das jetzt bekannte ersetzt. Schaut mal hier drunter wenn ihr das böse Cover sehen wollt.

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Musikalisch gibt's die konsequente Weiterentwicklung des bisherigen Sounds. Der Süden ist mittlerweile Haus und Hof von No Limit, hier und da scheinen ein paar Einflüsse aus dem Westen auch noch durch. Doch P und Crew definieren ihre Version von New Orleans Rap eigens völlig neu. Während andere NoLa Crews wie Cash Money auf Bounce á la "Drag Rap" Samples bauen, beschreitet NL mit seinem pompösen Trademark Stil neue Gefilde, für die ein ganzer hungriger Markt vorhanden war. Und den gilt es zu stillen. Sehr zum Leidwesen mancher Fans des früheren Sounds. Mit diesem Album verabschieden sich die Leute, die von NL nur die Bay Area Tage mögen. Fans wie ich sagen: Jetzt geht es in die zweite Runde. Es wird geklotzt, das Mindset des Südens wird gelebt. Percy Miller und seine Soldaten greifen an.

Kreativ sind sie, diese Soldaten. Für den Opener "Ghetto Dope" erklärt uns u.a. C-Murder mit einem Bombenpart seinerseits, wie man am effektivsten Crack erstellt. Seine Brüder P und Silkk stellen sich aber auch gut an. Für ein chilliges Instrumental, das die Geräusche einer Crack Pipe imitiert, hat KLC den Klassiker "Eric B. Is President" gesampled. Perfekter Start in das Album, auf dem die verschiedensten Themen besprochen werden, die sich ein Gangsta Rap Höhrer wünschen kann: Drogen, Gewalt, auf-dicke-Hose-machen, Street Talk und etwas Reflexion zwischendrin. Richtig auf die Zwölf gibt's mit "Come And Get Some" auf der dich P, C und Prime Suspects einladen, sich mit ihnen zu messen, wenn du hart genug bist. So hart, wie C-Murder hier flowt lasse ich das aber lieber. Dazu ebenso gemeine Verse vom Rest und ein bedrohlicher Beat, #AllesRichtigGemacht. Noch besser gefällt mir "Let's Get 'Em", mit einem Blueprint NL Beat von CLos und einem Mystikal Part, der hier so krass eskaliert, das ich auch heute noch manchmal Angst kriege, wenn ich seinen Rap höre. Ein Track den sogar P und die Jungs so sehr mochten, dass sie nächstes Jahr eine Neuauflage mit ähnlichem Beat auf dem Nachfolgealbum gedroppt haben.

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Wenn es mal nicht in die Fresse gibt, sondern mal reflektiertere Töne angeht, so verliert das Album dennoch nicht an Klasse. "I Miss My Homies" mit Pimp C Feature (RIP) widmet sich erneut den verlorenen Freunden und Familienmitgliedern und auch wenn P diese Art Thematik nicht zum ersten Mal auspackt, so überzeugt er doch auf ganzer Linie. Ein gefühlvolles Instrumental von Moby, dazu eine schön schnulzige Hook und natürlich der Auftritt vom Pimp, der jeden Song allein durch seine Anwesenheit aufwertet. Bei "Burbons And Lacs" geht's neben erneut entspannten Klängen diesmal um Autos. Einer meiner absoluten Favoriten Tracks von P ist "Only Time Will Tell", mit simplen, eingängigen wie genialen Klängen und eine ebenso einprägsamen Hook. P flowt hier extrem lässig, die Krone setzt dem aber Macs (leider kurzer) Auftritt auf, der wie üblich alles wegfickt. Eine wahre Freude, den beiden beim Reflektieren zuzuhören. Auch sehr cool wurde "Throw 'Em Up" mit den Twins Kane Abel, die hier aber eine eher kleine Rolle spielen. Colonel P flowt hier sehr souverän und motiviert, dazu hat O'Dell ein stimmiges Instrumental, das aus vielen kleinen Elementen wie einer E-Orgel und einer zum verlieben schönen Bassline besteht. Trotz der eher prolligen Lyrics umgibt den Song eine gewisse Melancholie, die mir sehr gefällt.

Auf "We Riders" probiert sich P erneut an dem Rapstil, der sehr von 2Pacs Makaveli Vortragsweise inspiriert war. Je nachdem wen du fragst behaupten andere sogar, er hätte ihn eiskalt imitiert. Kennen wir ja noch von WCBB2 "RIP Tupac". Was außer Frage steht ist die tadellose Performance von Mac, der hier komplett eskaliert und einen Mörderpart hin schmettert. Der einzige Solo Track des Albums wurde P's erneute Liebeserklärung an das schöne Grüne Zeug. "Pass Me Da Green" beginnt mit einem Sample von Chris Tuckers legendärer Line aus "Friday", und dann ergibt man sich dem chilligen Jam, der von schrägen Synthies und tiefen Bässen dominiert wird. Ähnlich tiefe Bässe hat Craig B. Für "Plan B" auf den Plan gerufen, das ein Duett von P mit Mia X wurde und sich wie alle bisher besprochenen Songs sehr gut anhören lässt.

Die Nummer, der mich hier am meisten stört, ist tatsächlich "Captain Cirk". An sich ein okay'er Track, aber P's Rap Stil ist hier eine freche Imitation von E40 aus der Bay, das die Hook und das Konzept des Songs Earls "Captain Save A Hoe" kopieren kann man sich bei dem Titel auch schon denken. Die meisten Bits von P in den 90ern finde ich an sich nicht so schlimm, aber hier übertreibt er es echt. Was mich auch überrascht, weil Earl und P zu dieser Zeit eigentlich schon Homies waren, was Master P mit dieser Geschichte bezwecken wollte wird sein Geheimnis bleiben. Die weiche Nummer "Gangstas Need Love" polarisiert. Kann schon verstehen, wenn das manchen Leuten zu penetrantes Gequacke in der Hook ist und P's und Silkk's selbstmitleidige Lyrics über High School One Night Stands nicht jedermanns Sache sind. Aber come on, Gangsta haben auch Liebe verdient. Und mir persönlich geht der Song gut rein, sorgt für noch mehr Abwechslung auf diesem eh schon vielfältigen Album.

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Und was wäre ein "Ghetto D" Review, ohne den Master P Track schlechthin anzusprechen. Während "I'm Bout Tt, Bout It" noch die glorreiche Labelhymne aus der Hood darstellt, die selbst Rucksackträger an guten Tagen durchwinken mögen, so ist "Make 'Em Say Ugh" das Bekennen zum funkelnden Bling Bling Style, der von jedem Realkeeper aus Prinzip verflucht werden muss. Hat P noch auf den meisten Nummern des Albums hier und da sein 'ugh' gedroppt, dass ab hier Trademark Adlib werden sollte, so eskaliert er auf diesem Song völlig. Es wird gestöhnt, das sich die Balken biegen. Trotzdem rappt er sehr motiviert und rammt dem Zuhörer seinen unwiderstehlichen Charme in die Ohren. Dazu sind noch Fiend, Mystikal, Bruder Silkk und Mia X mit dabei. Tatsächlich rappen sie alle absolut spitze, besonders Mystikal ist wahrhaftig eine Freude, beim Ablassen seiner Aggressionen zuzuhören. Ein rundum perfektes Lied und das Aushängeschild des Albums sowie des NL Sounds der nächsten zwei Jahre. Passend dazu wurde das Video auch sehr pompös. Und weil ich jetzt auch mal klotzen möchte und mir wie Master P ein Feature an Bord holen will, ist @SnoopDeVille wieder mit am Start!

Snoop DeVille:
„Ghetto D“ ist für mich DAS Aushängeschild von No Limit. Hier wurde eine ganz neue Ära des Labels und der kurzen, aber heftigen folgenden kommerziellen Dominanz eingeleitet. Da diese Review schon sehr lange ist halte ich es dieses Mal etwas kürzer und gebe ein paar Anmerkungen. Beginnen werde ich hier mal mit meinem Top 5 Songs auf dem Album:​
-Throw Em Up: Wie @Score_ es hier schon gut gesagt hat: Die gewisse Melancholie die hier in dem tollen Beat mitschwingt verleiht dem Track eine tolle Atmosphäre und P und die Zwillinge Kane & Abel rappen sehr gut​
-Stop Hatin: Mit diesem Sample kann man natürlich nichts falsch machen, absoluter Hit und tolle Atmosphäre.​
-Going Through Somethangs: P, Big Ed und vorallem Mr Serv On liefern sehr gute Performances auf diesem lässig vor sich hin bouncenden Instrumental.​
-Gangstas Need Love: Für mich ein absoluter Überhit. Ich feier diese kitschig plakativen Lovesongs eh immer total und auch hier kommt halt wieder ein unschlagbares Sample als Grundgerüst dazu auf dem die Jungs eine gute Figur machen. Gs fühlen das​
-Bourbons & Lacs: Zum Abschlus des Albums gibts noch diesen unfassbar lässigen Groove. Wer da nicht mitvibed und mitcroont macht was falsch. Besonders hervorheben würde ich hier noch den starken Part von Lil Gotti.​
Mit nur 5 Bangern ist es hier aber natürlich noch nicht getan, aber da ich mich da etwas begrenzen wollen kommen hier noch eine weitere handvoll Hits. Da hätten wir die 2 absolut geisteskranken Bretter „Lets Get Em“ und „Come And Get Some“. Auf ersterem legt P schon extrem gut vor und rappt sich richtig in Rage bevor Mystikal dann alles zerlegt. Der Beat verbreitet passend dazu auch eine extrem angespannte bedrohliche Atmosphäre. Killer. In die gleiche Kerbe schlägt „Come And Get Some“, vom Beat her klingt das wie die Vertonung eines postapokalyptischen Ödlands und wie da besonders C-Murder aber auch die Prime Suspects drüber rappen ist perfekt. Mir läufts da jedes Mal kalt den Rücken runter wenn dieser ekelhaft verzerrte Schrei im Hintergrund kommt wenn die Jungs hier mit dem „Freunde snortin dat Dope, got ya speech all slurred..“ anfangen.​
„Pass Me da Green“ kommt für einen Weedsong dann etwas uncharakteristisch düster und richtig hypnotisch rüber, auch hier ist, wieder mal, ein überragendes Sample (das Main-Theme vom Horrorklassiker „Phantasm) vorhanden. Der Titelsong ist ebenfalls ein Brett vorm Herrn, finde hier tatsächlich Silkks Part am geilsten, hier bringt er seinen Style mal wirklich geil rüber. Auch „Plan B“ bringt ein super Zusammenspiel von P & Mia X auf einem starken Beat, Mac brilliert auf „We Riders“ wo Ps Pac Biting zugegeben etwas anstrengend wird, „After Dollars, no Cents“ geht schön straight nach vorne und zu „Make Em Say Ughh“ muss man wohl auch nichts mehr sagen.​
Die übrigen Songs die für mich jetzt nicht besonders hervorstechen sind zumindest immer noch solide hörbar, auch wenn ich jetzt beispielsweise „Captain Kirk“, „Weed & Money“ oder „Eyes On Your Enemies“ eigentlich so gut wie nie bewusst anhöre.​

Score:
Fans von NL werden mit diesem Album auf jeden Fall ihren Spaß haben, aber ich gehe mal davon aus, das diese Menschen diese Scheibe eh schon besitzen. Nicht jeder Song auf der Platte ist perfekt, wie auch SDV festgestellt hat. Die von mir nicht aufezählten Songs gehen aber alle soweit klar. Nur mit "Captain Cirk" werd ich immer noch nicht so warm. Tatsächlich habe ich sehr wegen der Bewertung meinerseits gekämpft. "Ghetto D" ist ein starkes Album, keine Frage. Aber ganz auf dem Level von GTTKM oder "Ice Cream Man" ist das Teil in meinen Augen doch nicht. Auch wenn das Album ein NL Blueprint ist, so gibt es für mich noch eine ganze Hand voll stärkerer Scheiben, die das Panzerlabel gedroppt hat. Klassikerstatus steht aber außer Frage. Ob nun fürs Gute oder Schlechte, das muss jeder für sich selber entscheiden. Only time will tell, when we die go to heaven or hell.

Bewertung SnoopDeVille: 8/10

Bewertung Score: 8.5/10

Anspieltipps:
Let's Get Em, Throw 'Em Up, Time Will Tell, Make 'Em Say Ugh, Come And Get Some

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Zuletzt bearbeitet:
Sehr schöne Review, für mich sind die 3 besten P Soloalben damit durch (TGTTKM, ICM und Ghetto D), würde die auch alle zwischen 8,5 und 9,5 bewerten. Bei mir wechseln immer die Highlights.
Alle 3 Alben sind auch in meiner NL Top10.

Bin gespannt auf deine nächsten vier Reviews, alles heiße Alben :thumbsup:, eines davon ist sogar in meinen NL Top 3
 
Bin gespannt auf deine nächsten vier Reviews, alles heiße Alben :thumbsup:, eines davon ist sogar in meinen NL Top 3
Nutze das Zitat mal: Die Reviews der 1998er Alben werden wieder im geringeren Zeitabstand rauskommen. Hab schon einige vorab geschrieben und die Alben aus dem Jahr höre ich immer wieder konstant, weswegen Reviews (trotz anstehender Klausuren Phase bei mir) wieder öfter kommen sollten. :emoji_hugging:
 
alleine das albumcover mit dem brennenden parkplatz und dem rauch aus anderen albencovern ist schon mega. das anfangs geplante cover, auf dem der rauch aus der crackpfeife kommt vielleicht sogar noch ein stück besser. :thumbsup:
würde "ghetto d" aber klar hinter den drei vorgängern einordnen, vor allem "ice cream man" ist schon ne ganze ecke besser meiner meinung nach. hier sind aber auch einige richtig dicke tracks drauf. "i miss my homies", "throw em up", "weed & money", "eyes on your enemies", "only time will tell", "pass me da green" (böses brett!!!), "burbons and lacs", ...
"make em say ugh" natürlich auch ne hymne und das video ist schon alleine wegen dem panzer der da ins stadion fährt komplett absurd.
 
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Skull Duggery am letzten Wochenende auch gestorben. :(
 
Bin mir unsicher wie ich darauf reagieren soll. Hat natürlich tolle Mucke in den 90s gemacht und sein DL Debüt ist erste Sahne, aber diese Kinder Pornografie Geschichte ist halt absolut ein Grund in der Hölle zu schmoren. Zuerst hat er sich auch dafür schuldig bekannt hat, später auf Instagram aber behauptet hat, das wäre ein Setup gewesen, um alte No Limit Rapper zu f****n. Finde sonst leider nix weiter drüber außer komische Kommentare von ihm selber.

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Möge er dort Ruhen, wo er hingehört.
 
Mystikal - Unpredictable (1997)

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Bevor wir uns 1998 und der Release Flut von 23 Alben widmen, hat '97 noch ein Album zu bieten: Unser aller Lieblingsschreihals Mystikal, der sich gerne mal einen Haufen Spitznamen gab. Bereits 1997 hatte er mit 27 Jahren auf einen gefüllten Lebenslauf zurückzublicken: Vater in jungen Jahren gestorben, Pionier der US Army im Einsatz beim zweiten Golfkrieg, 1994 wurde tragischer Weise seine Schwester abgestochen, im selben Jahr einen Vertrag bei Big Boy Records (Classic NoLa Label) unterschrieben und eineinhalb Alben gedroppt, Beef mit Cash Money Records gehabt, zwischendrin bei Jive Records gelandet und 1996 dann bei Master P unterschrieben, wo er sich zu einem der ikonischten Rapper von No Limit Records entwickelte. Bevor er zu NL kam, hatte Mystikal eine innovative Delivery, bei der er sich seinen Vorbildern James Brown oder Little Richard bediente, wo er zwischen Uptempo und Geschrei mischte. Mit dem Wechsel zu NL beschränkt sich Mystikal dann aufs brüllen, was für die meisten auch sein bekanntester Stil ist.

Da Mystikal noch teilweise bei Jive unter Vertrag stand, hat sich auf diesem Album der eine oder andere Gast außerhalb des Panzerlabels versteckt. Unter anderem ist Vallejo Rapper E-40 und Cousin -Legit mit dabei, aber auch (noch) Death Row Inmate Snoop Doggy Dogg. Die NL Soldiers sind tatsächlich spärlich verteil (mit Ausnahme von P und Silkk), so besteht das Album mehr als zur Hälfe aus Solo Songs. Und bei der Produktion, wie sollte es anders sein, BBTP im Haus.

Ich sehe dieses Album aber tatsächlich etwas gemixt, um hier mal mit der Kritik zu beginnen. Natürlich gibt es keinen Zweifel an Mystikals Skills, von denen wir alle (hoffentlich) überzeugt sind. Streckenweise kommt mir das Album aber leider etwas eintönig vor. Der Mystikal vom Vorgängeralbum ("Mind Of Mystikal") hat da auf lange Sicht leider abwechslungsreicher geflowt. Einen Faktor spielen auch die eher chilligen Nummern, die mir hier überwiegend nicht soo zusagen. Solche Filler ergeben sich am Ende leider durch die Länge des Albums, 17 Tracks auf 69 Minuten.

Aber besprechen wir doch mal einzelne Songs. Auf "Murder II" verarbeitet die Ermordung seiner Schwester, bitter böse donnert der Beat und Mystikal legt hier so krass los, das man wirklich Angst bekommt. Tragischer Text, aber Banger Song. Ähnlich sieht es bei einem seiner bekanntesten Tracks aus, "The Man Right Chea", das vom Beat her ähnlich simple, aber dunkel daher poltert und der Mann hier wieder alles zusammenbrüllt. Der typische NL Posse Cut darf auch nicht fehlen: Der Opener "Born 2 Be A Soldier" bietet alles, was der Panzerfan sich wünschen kann: Geile Features wie Mac und Fiend, die super performen und wunderbarer KLC Loop Beat. So eröffnet man ein Album. Mit ihren eigenen Grooves ausgestattet kommen "13 Years" und der Titeltrack daher, wo Mys etwas abswitcht und sich dem Beat gut anpasst, trotzdem aggressiv wie eh und je losrappt. Etwas fehl am Platz wird "Here We Go" mit E-40 und B-Legit, das nach einigen harten Stücken am Stück irgendwie deplatziert wirkt. Trotzdem cooler Song, dieser Forty Typ flowt wirklich krass, von dem sollte ich mir mal ein Album besorgen.

Weniger krass sind aber leider auch einige Stücke geworden. Auf Ausfälle verzichtet man dankenswert, aber die entspannten Tracks wie "Ghetto Child" oder "Shine" ziehen sich wie Kaugummi und werden nach einiger Zeit schon von mir geskippt. Ziemlich crazy wurde "Sleepin' With Me", an sich ein grooviger Banger mit lustigem Song Konzept, auf dem Mystikals Geschrei aber irgendwie störend wirkt. Mac oder Fiend hätten hier sicher ne Bombe draus gebastelt. Oder Mystikal, wenn er hier auf entspannten Playboy gemacht hätte. Auf "Gangstas" feiert Snoop Dogg sein NL Debüt, wobei er zu dieser Zeit noch nicht unter Vertrag stand. Aber über diesen Song hat er die Crew kennengelernt und später hat P mit zum Tank geholt. Der Song an sich ganz cool, lediglich der 'Rap Part' von P am Ende klingt hingeschissen. Und "Dick On The Track" klingt für mich ziemlich nach Mannie Fresh, der Beat hätte auch auf einem der B.G. Alben aus dem selben Jahr sein können. Stabile Nummer, aber kein Highlight.

Die Banger pushen die Bewertung auf jeden Fall etwas nach oben. Insgesamt gefällt mir Mystikals NL Debüt schon gut und seine Skills als Rapper will ich gar nicht in Frage stellen, aber ich persönlich feier ihn bei NL lieber als Feature. Das Nachfolge Album wurde etwas besser (später mehr dazu), aber krasse Klassiker sind beide nicht für mich. Eine Kürzung von Spielzeit und unnötige Songs hätten "Unpredictable" mit Sicherheit gut getan.

6.5/10

Anspieltipps:
The Man Right Chea, 13 Years, Murder II, Unpredictable
 
Für mich ist der Nachfolger schlechter.
Bei diesem Album gefallen mir fast alle Lieder.
Still Smoking und Shine sind die besten Lieder.
 
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