Ranking aller No Limit Records Alben

Wenn du hier irgendwann fertig bist so 2025, kannst du dann nach nem Jahr Pause oder so die Ca$h Money Diskographie angehen @Score_ ?

;)
Glaube schon das ich dieses Jahr fertig werde. :emoji_grin:
Cash Money hab ich leider nicht so viel von den frühen Jahren, und bei den späten 90ern müsste ich mich für Background Infos erst belesen. Ehrenmann @Mister Chimp hatte angedacht mal ein Hot Boys Ranking zu machen, der ist dafür auf jeden Fall kompetenter als ich. Wenn ich mit dem Ranking hier durch bin schau ich mal, was noch so kommt.
 
West Coast Bad Boyz II (1997)

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Nachdem die erste West Coast Bad Boyz No Limit viel Respekt in der Szene eingebracht hat, ist es nur verständlich, das selbe mit einem zweiten Teil nochmal erreichen zu wollen. NL hat zwar seinen Standort in der Bay verlassen, doch die Musik haben sie nicht verlernt. Ähnlich wie beim ersten Teil sind hauptsächlich Gesichter abseits vom Panzerlabel am Bord, natürlich auch diverse Bekannte wie Cellski, Get Low Playaz, C-Bo, Delinquents oder Rappin' 4-Tay.

Das Cover kündigt ja schon fett an, dass das Album dem verstorbenen 2Pac gewidmet ist. Und um das zu unterstreichen beginnt das Album auch mit einem Master P Solo Track namens "RIP Tupac". Hier beginnt P leider damit, einiges von Pacs Rapstyle zu biten, was nicht unbedingt schlecht sein muss, aber hier klingt das echt übertrieben. Beim Beat wurde "Ambitionz Az A Ridah" und "Hail Mary" miteinander verwurstet und mit seinem Rap betreibt Master P viel Selbstbeweihräucherung, gepart mit Gelaber wie geil 2Pac doch war und immer wieder einspielen von Voice Samples von diesem, als würde man auf Krampf versuchen ein Duett zwischen den beiden zu gestalten. Qualitativ ja nicht schlecht, aber dass das ganze nicht von eigener Kreativität sprüht kann man sich wohl denken. Hab vorher schon gesagt, dass ich von dieser Art Tracks nicht so viel halte. Tribut Tracks gerne gesehen, aber nicht auf so eine einfallslose, billige Art. Auch als riesen No Limit Fan sage ich: Master P, diesen Track hättest du dir sparen können.

ABER: bitte nicht gleich die CD rausnehmen, nur weil das Album damit angefangen hat. Denn der Rest vom Album ist überhaupt nicht so. Jetzt wo ich genug über diesen Schandfleck gerantet hab, ab in den abermals sommerlichen Sound der West Coast Bad Boyz! Gehen wir dafür mal wieder die für mich wichtugsten Tracks durch. Das auf die billige 2Pac Hymne folgende Track "Bangin'" mit Westside Connection und Master P hält, was der Titel verspricht: einen dicken, bouncenden West Coast Beat von K-Lou und tollen Rhymes. Hier bekommt man gleich Bock, Fingerzeichen zu machen und sich einen Lowrider zu besorgen. Und mit dem dann gleich zu Cellskis "Roll Yo Vogues" die Straße entlang cruisen, denn auch diese Nummer wurde ein Banger. Cellski beweißt erneut, was für ein guter Produzent er ist, der Beat bounct so krass, dass kein Staub mehr in den Boxen bleibt. Seine Homies Baldhead Rick und SB sind auch dabei, zusammen kreieren die drei mit ihrer Neuinterpretation vom Klassiker "Row Your Boat" einen geilen Smash. Und wo wir von Bangern reden, die RBL Posse ist mit "Call It What You Want" zum Glück auch wieder dabei. Leider wurde Mr. Cee ein gutes Jahr vor Release erschossen, weswegen Black C und Hitman ohne ihn dabei sind, Levitti macht die Hook. Der Beat bounct auch wieder wie verrückt und was Gangsta Rap angeht sind RBL natürlich absolute Experten.

E-A-Ski hat die Zeit vorher eher weniger auf No Limit gemacht, deswegen freuen wir uns doch gleich doppelt über sein "I.M.G"., das den typischen Ski Sound bietet: Fett und dynamisch prdouziert, ordentlich Funk und astrein drüber gerappt. Neu dabei bei den WCBB sind das Trio 11/5 aus San Francisco, ihr "Tryin 2 Make Ends" wurde ebenfalls ein tadelloser Bay Banger. Und Brotha Lynch Hung mit seinen üblich absurden Rhymes macht mit seinem "Datz What I Said" zusammen mit Loki & D-Dubb auch alles richtig. Für sein Verhältnisse gar nicht so düster, sehr chillig gehalten, aber passt perfekt zum Rest der Platte. Die Get Low Playaz um JT The Bigga Figga sind auch wieder mit am Bord und liefern mit "The Unexpected" eine coole Nummer ab, die aber für mich auf diesem Album eher zu den schwächeren Songs zählt. Bay Legende Mac Dre hat sich P auch klären können, dieser stiftet mit "What Cha Like" auf einem Khayree Beat eine sehr entspannte Anspielstation. Wenn man Kommentaren im Netz glauben darf, war dies Mac Dres erste Aufnahme nach seinem Knast Aufenthalt.

Vom Gastgeber Label sind aber auch einige Songs noch zu erwähnen. Der TRU Song "Bad Boyz On A Mission" mit P, Silkk und Big Ed geht super durch, kein Vergleich zu dem Opener. Silkk bekommt eine Solo Nummer mit "Hands On My Four 5", von Craig B produziert, der Silkk einen super Beat gegeben hat, der rappt auch stabil drüber. Und endlich dürfen wir mal wieder dürfen wir was von C-Murder hören, er macht den Abschluss des Albums mit "Steady Mobbin'". Passend für C wurde die Nummer eher düster und ernst, setzt sich also vom Rest des Album ab, doch kann es qualitativ voll überzeugen. Die selbe Schiene fährt der leider sehr kurze Song von Mr. Serv-On, der hier wie auf der DSH sehr stark abliefert.

Jetzt die große Frage: Ist Teil 1 oder Teil 2 besser? Beide Alben haben ihre Vorzüge. Teil 1 ist der Zeit gemäß etwas minimalistischer gehalten und sehr im Bay Stil, Teil 2 hat mehr den bouncenden Stil, den man '96 sehr viel in LA gehört hat. Ich sehe aber den Erstling von der Qualität her knapp im Vorteil, auch weil mir der Opener vom Zweiten so negativ aufstößt. Aber abgesehen von dem ist auch diese Episode der West Coast Bad Boyz empfehlenswert. Dies sollte übrigens auch symbolisch ein wichtiges Album für No Limit sein; das letzte Phunky Phat Graph X Cover, dass für NL gemacht worden ist, vom Sound her wird sich 1997 weiter Richtung Süden entwickelt (Ausnahme Steady Mobb'n). Produzenten wie DJ Daryl und K-Lou wurden kaum mehr beschäftigt und auch die meisten Soldiers aus dem Westen (minus Big Ed) verließen das Label. Die West Coast Days von NL sind nun entgültig vorbei, aber schön, diese Zeit mit einem guten Album zu beenden.

8/10

Anspieltipps:
Bangin', Call It What You Want, Datz What I Said, Roll Yo Vogues, I.M.G.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieder ne sehr stabile Compilation, nur mir unbegreiflich wie man den Top Beitrag von Rappin 4 Tay nicht noch extra hervorheben kann. Für mich definitiv eines der Highlights hier :cool:
 
TRU – Tru 2 Da Game (1997)

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So, bevor wir zum eigentlich Album kommen müssen wir nochmal paar andere Fakten der No Limit History aufzählen. Tre-8, mit dem sich P nach seinem einzigen NL Album gestritten hatte, hatte für sein drittes Album "Dey Scared Of Me" ganz besondere Pläne. Auf dem Cover sollte ein Ice Cream Truck explodieren, was offensichtlich P gewidmet war:
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Vollstrecken sollten dies die Männer hinter Pen & Pixel Graphics, die während der Arbeit Spät '96 aber Besuch von Master P bekamen und sich darüber beschwerte. Nach einem langen Gespräch wurden P&P als die Hauptverantwortlichen der Gestaltung für die Album Covers von No Limit angeheuert. Alle NL Alben und Singles Cover der nächsten 4 Jahre kamen von ihnen. Das erste Werk wurde gleichzeitig eines ihrer bekanntesten: Das Cover vom vierten TRU Album "Tru 2 Da Game". Ein Doppelalbum, auf dem die Größe der Gruppe reduziert wurde. Vorher bestand TRU ja aus mehr oder weniger dem ganzen Label, mittlerweile sind aber so viele Rapper mit dabei, das man sich entschied, TRU nur noch aus den drei Miller Boyz Master P, Silkk The Shocker und C-Murder zu besetzen. Produziert in Hauptteilen von Beats By The Pound, KLC, Craig B, Mo B Dick. Außerhalb vom Label gibt sich als Feature noch C-Loc die Ehre. Tru 2 Da Game ist das entgütlige Bekenntnis der Truppe an den Süden. Von den Angaben in den Booklets wurde alles ab hier in New Orleans in den No Limit Studios aufgenommen. Hier und da gab es noch ein paar nachhallende Winde aus dem Sound des Westens, was dann aber eher auf DJ Daryl oder K-Lou zurück zu führen ist, die ab hier nur noch sporadisch produzierten.

Leider gibt es auch von diesem Album unterschiedliche Versionen. Der OG kam mit 23 Songs daher (13 auf Disk 1, 10 auf Disk 2), die Reres sogar mit 26! Kommt daher, weil der P Solo Track "Smoking Green", eine chillige Hymne auf das wohlbekannte grüne Thema, wegen Sample Problemen im selben Jahr noch runter genommen werden musste. Als Entschädigung packte man je einen C-Murder und Silkk Solo Track dazu, die sich beide vorher exklusiv auf der Single zu "I Always Feel Like" befanden und so doch den Weg auf das Album fanden. Achja, und ein unnötiger Remix zu "No Limit Soldiers", wo ich bis heute die Unterschiede in den Versionen suche.

Was ich vorweg an dem Album etwas kritisieren würde, ist die leider etwas ungleiche Menge an den Rapparts der TRU Mitglieder. Silkk und P sind je auf 18 Songs von den 22 mit dabei, C-Murder leider nur auf 10, und jetzt mal Karten auf den Tisch, er ist der beste Rapper der Familie. Seine eiskalten Rhymes zusammen mit seiner bedrohlichen Vortragsweise klingen einfach immer super. Wobei seine Brüder sich auf dem Album auch gut anstellen, aber dazu weiter unten mehr. Am Ende des Tages ist das Album für mich aber dennoch sehr gelungen. Ich muss wirklich Loben, denn trotz Doppelalbum Status gefällt mir fast jeder Track. Eine tolle Momentaufnahme, die die Entwicklung des Sounds von NL gut dokumentiert.

Das Album bietet eine sehr bunte Tüte von verschiedenen Sounds und Moods. Zum einen gibt es noch einige Songs mit Orientierung am Westen, dazu auch Songs, die offensichtlich aus der "Ice Cream Man" Ära kommen. "Ghetto Thang" und der Titeltrack sind beide mit smoothen Sound und Funk vollgeladen, gehen mir perfekt rein. Dann noch Songs die noch leichte West Einflüsse haben, aber überwiegend den neuen South Sound verkörpern. Die Single "I Always Feel Like Shit" sowie "Gangstas Make The World Go Round" und "I Got Candy" haben eingängige Melodien und Hooks, unterlegt mit Synthies und Funk, wissen sofort zu gefallen. Ironisch lustig finde ich "Pop Goes My 9", ist zum einen ein guter Song, zum andern steht die Thematik gegen diese Gute Laune Hook total im Kontrast. Und den bekanntesten Track des Albums sollten wir auch ansprechen, die Hymne "No Limit Soldiers", die aus einem sehr simplen Piano Loop sowie Refrain besteht, die aber schnell ins Ohr geht, im Kopf hängen bleibt und nicht langweilig wird.

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Die wahre Stärke des Albums sehe ich in den düsteren Nummern, die eine perfekte Räuber-Mucke abgeben (Patent von @Mister Chimp). "There They Go" ist der perfekte Soundtrack, wenn man mitten in der Nacht mit Raubmaske bestückt den nächstbesten Late Nite Shop ausrauben möchte. Hier liefert der harte C-Murder auch absolute Highlights, "Eye Of A Killa" und "Torcher Chamber" sind zwei grimey Banger, wie sie im Buche stehen, hier rasiert Corey allein komplett. "1nce Upon A Time" mit Silkk und Feature C-Loc feier ich auch noch sehr, der Beat wurde etwas hektischer und verbreitet eine gewisse Dramatik. C-Loc rappt hier wie in den Beat hineingeboren, Silkk rappt hier aber auch sehr stabil. Mia X bekommt hier auch einen Solo Song gewidmet. Auf "It's My Time" rappt sie hervorragend über einen Craig B Beat, der sich gewaschen hat und klingt wie aus der finstersten Gruft. Für viele ist der Song "Fedz" ein Klassiker. Gerüst für die Nummer wurde ein Sample von Queen Aaliyah "If Your Girl Only Knew" eingebaut, der Beat ist Standard von Moby, wobei er es besser kann. Die Hook wirkt für mich leider etwas lieblos hingerotzt, zählt für mich tatsächlich zu den schwächeren Nummern auf dem Album, womit ich wohl alleine stehen werde.

Kommen wir nochmal auf die letzten drei Songs zu sprechen, denn die fallen etwas aus dem Rahmen vom Rest des Albums. "They Can't Stop Us" wartet mit einem absolut irre rappenden P auf, der hier ein totales Fuck You All in die Welt hinausschreit, sich auskotzt über alles, was ihn an der Welt anpisst aufzählt und dabei bis zur Erschöpfung rappt. Gepaart mit einem atmosphärischen Beat und einer guten Portion Größenwahn ist das schon feierbar, kann aber verstehen wenn das nicht jedermanns Sache ist. Da wirken die paar Bars von Silkk eher wie eine Dreingabe, wobei er seine Sache schon gut macht. "The Lord Is Testin Me" hat alle drei Brüder am Start und der Beat ist der absolute Wahnsinn. Slow, spacige Synthie Sounds und sogar leichtes Screw-Feeling. Dazu kommen leider die...ja soll ich es Raps nennen? Irgendwie wird hier nicht wirklich gerappt, sondern einfach eine Menge Zeug ins Mic geredet, was sich ganz selten mal reimt. Tatsächlich ist Silkk der einzige, der etwas wie Rappen auf dem Track versucht. Schade, der Beat ist wirklich sehr feierbar. "Final Ride" ist ein gelungener und gut gewählter Abschluss für das Album. P reflektiert den bisherigen Werdegang des Labels, Silkk und C-Murder ihren Lifestyle, dazu gibt’s im Outro Shoutouts an die Toten, wo es neben den offensichtlichen Namen 2Pac und Eazy-E auch Platz für Seagram und Mr. Cee ist. Ehre.

Bis auf wenige eher schwächere Momente ist das vierte Album von TRU ein sehr starkes Album geworden. Die vielen verschiedenen Stile sowie die Atmosphäre des Album machen den No Limit Klassikerstatus absolut verdient. Tatsächlich habe ich selber für dieses Album auch meine Zeit gebraucht, um es wirklich zu wertschätzen. Zu Anfang waren mir zu viele durchschnittliche Songs dabei, von denen mir die meisten aber mittlerweile ans Herz gewachsen sind. Um hier gegen die doch hohe Wertung von mir auch mal eine Gegenstimme zu hören, mache ich jetzt die Bühne frei für den Homie @SnoopDeVille.

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SnoopDeVille:
Tru 2 Da Game hat für das „Vermächtnis“ von No Limit Records sicher einen enorm hohen Stellenwert. Wenn über das Label, seinen Output, den Sound und seinen Einfluss bzw. seinen enormen kommerziellen Erfolg geredet wird lesen sich die Namen einiger Alben besonders oft. Da wäre z.B., betrachtet man sich die Anfangstage des Labels an der Westküste, Master Ps „The Ghettos Tryin 2 Kill Me“ oder eine der „West Coast Bad Boyz“ Compilations. Werke wie das praktisch selbstbetitelte „True“ welches das 3. Studioalbum des No Limit Kollektives um P, C und Silkk darstellt, Master Ps „Ice Cream Man“, das südliche Äquivalent der West Coast Bad Boyz Compilations in Form der „Down South Hustlers“ und schlussendlich vorallem „Ghetto D“ und auch das hier vorliegende „Tru 2 Da Game“ finden zwangsläufig Erwähnung wenn man das Kapitel No Limit Records anspricht.​
Eindrucksvoll kommt „Tru 2 Da Game“ dann auch sowohl quantitativ als auch lukrativ daher. Das bis oben hin vollgestopfte Doppelalbum schaffte dann nicht nur einen Einstieg in die Billboard Charts sondern auch beeindruckende Verkaufszahlen von 200.000 Einheiten in der Einstiegswoche was sich im Verlaufe des Jahres dann sogar zu einer doppelten Platinauszeichnung auswuchs.​
Das Set-Up der Gruppe fällt hier nun auch überschaubarer aus. Bereits auf dem Cover präsentieren sich C-Murder „Da Killa“, Master P der „Ice Cream Man“ und der „Shocker“ Silkk als Trio. Auf dem Album ebenfalls zu hören sind auch noch Crooner und Beats By The Pound Mitglied Mo B. Dick, Big Ed, Mr. Serv On, die Zwillinge Kane & Abel sowie First Lady Mia X. Außerhalb des No Limit Camps gibt es lediglich noch ein Feature von C:Loc zu hören.​
Da es sich hierbei nur um einen Gastbeitrag handelt werde ich mich hier jetzt rein auf meine Einschätzung des Albums beschränken. Und diese fällt tatsächlich eher ambivalent aus. Bereits zu Anfang habe ich geschrieben wie bedeutsam das Album für den Mythos „No Limit“ war und auch heute noch ist. Subjektiv hinterlässt das Album bei mir eher gemischte Gefühle. Aber gehen wir das kurz chronologisch durch:​
Nach dem Intro kommt direkt „No Limit Soldiers“. Das ist natürlich ein absoluter Klassiker welcher so simpel wie eingängig brutal nach vorne walzt und sich mit seiner unverschämt eingängigen Pianomelodie direkt im Kopf festsetzt. Vorallem C-Murder und eine brutale Performance von Mia X sind hier zu erwähnen, aber auch P und sogar Silkks unkonventioneller Style passen hier hervorragend zusammen. „I Always Feel Like“ ist schon alleine wegen des Samples ein Hit für mich und bietet auch in den Parts ein gutes Gesamtpaket, auch Silkks Meme-würdigen Part feiere ich irgendwo. „There Dey Go“ ist ein bedrohlich vor sich hin wummernder Down South Banger wie aus dem Lehrbuch, mit coolen Parts von P & Silkk, „I Got Candy“ und „Ghetto Thang“ bieten dann eher lässigere Töne, ersteres schwächelt aber etwas durch gleich 2 Silkk Parts die eher holprig daher kommen und vorallem bei dem lässigen Beat ruhig weniger gehetzt hätten ausfallen dürfen. Die feierbar schiefe Gesangseinlage von Mo B. Dick hat für mich aber Klassikerstatus. „Ghetto Thang“ bietet einen wunderbaren West Coast Vibe und eine starke Performance von OG Soldier Big Ed, P ist ebenfalls sehr stabil unterwegs aber Silkk tanzt auch hier wieder aus der Reihe und holpert hier wieder vorallem im zweiten Teil seines Parts auf dem Beat so vor sich hin.​
„Fedz“ punktet schon alleine mit dem Sample wieder ordentlich, starke Parts gibt’s noch oben drauf. „What They Call Us“ ist dann für mich schon der erste Song mit dem ich wenig anfangen kann. Von KLCs unspektakulär vor sich hin dudelndem Beat über die, ich sage mal, irgendwie konfusen Parts der drei Brüder packt mich hier gar nichts. Der beim Re-Release entfernte Song „Smoking Green“ ist dann wieder ein Highlight. Der schwer vor sich hin schiebende Beat eignet sich wunderbar für eine Smoking-Session und P passt hier mit seinem Style einfach perfekt drauf, ebenso wie der hier im Thread ja auch schon mal kritisierte Mo B. Dick. „Gangstas Make The World“ kommt dann wieder schön spärlich und finster daher, vorallem der sehr unterschätzte Mr. Serv-On liefert hier ordentlich ab. Silkk, naja es ist halt Silkk. Es gibt viel schlimmeres von ihm aber auch hier hätten andere Souljas bestimmt mehr aus dem coolen Beat machen können. „Swamp toller Typ“ klingt exakt so wie es der Titel vermuten lässt. Der Track atmet förmlich die schwitzige Atmosphäre in den tiefsten Sümpfen des Südens und P rappt darüber angemessen raw, hervorzuheben sind auch die Einspielungen bekannter Song Elemente wie bspw. die charakteristische „Im Bout It“ Melodie. „Ghetto Cheeze“ und „Heaven 4 A Gangsta“ bieten einen guten Abschluss der ersten Disk, auch wenn Silkk hier bei beiden Songs wieder eher stört.​

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Auf der zweiten Disk geht’s direkt mit dem sommerlich lässigen, titelgebenden „Tru 2 Da Game“ weiter. Optimaler Sound für eine entspannte Ausfahrt im Sommer mit angemessen lässigen Parts aller Beteiligten. „Freak Hoes“ zieht dann clubtauglich das Tempo ordentlich an, das gibt P, Silkk und vorallem der sehr starken Mia X Raum für starke Performances. „Tru ?s“ kennt man als Konzept schon von Eazy-E aber C setzt das durchaus cool um. „1nce Upon A Time“ fährt mit C-Loc dann den einzigen externen Gast auf welcher mir hier aber eher weniger zusagt, Silkk ist hier besser als erwartet und übertreibt es nicht zu sehr mit seinen unkonventionellen Flow Eskapaden. Trotzdem einer der Songs die ich eigentlich immer skippe. „Pop Goes My 9“ ist dann einer meiner absoluten Favoriten. Der Beat ist absolut traumhaft und während Silkk und P ordentliche Parts abliefern stechen hier vorallem die Zwillinge Kane & Abel mit starken Parts und einigen harten Ansagen hervor. „Its My Time“ stellt den einzigen Solotrack von Mia X dar. Auf dem angenehm minimalistischen, simplen Beat rappt diese zwar sehr ordentlich aber es wäre schön gewesen hier von der First Lady von No Limit mehr zu hören zu bekommen als einen einzigen Part.​
Mit „Torcher Chamber“ gibt es jetzt meinen persönlichen Lieblingssong auf dem Album. C-Murder liefert auf seinem Solotrack hier einen brutalen, stockfinsteren Banger ab der wie eine schwarze Wand über den Zuhörer rollt. C kommt auf diesem kranken Beat mit einer dermaßen finsteren Aura daher, dass ich hier definitiv die Höchstwertung vergeben muss. Der beste Song des Albums in meinen Augen. Auf „They Cant Stop Us“ rappt Master P fast wahnhaft seine Ansagen herunter, was mir aber ebenso wenig wie der unspektakuläre Beat oder Silkks Part zusagt. „The Lord is Testin me“ ist dann ein durchaus angemessener Titel für den entsprechenden Song. Der Beat verursacht bei mir einfach nur Migräne und strapaziert meine Nerven bis zum äußersten. Die Parts klingen passend dazu völlig konfus und ohne Struktur irgendwie nebenher aufgenommen. Der abschließende „Final Ride“ packt mich dann auch nicht großartig, vom Beat bis zu den Parts läuft das alles relativ unspektakulär dem Ende entgegen.​
Insgesamt hat „Tru 2 Da Game“ für mich also einige Schwächen. Erstens mal, um das Offensichtliche anzusprechen, Silkk. Ich habe schon mal geschrieben, dass Silkks Style extrem Hit or Miss ist mit einer DEUTLICHEN Tendenz in Richtung „Miss“. Ihn nun auf fast jedem Song auf dem Album zu hören führt natürlich dazu, dass es schlichtweg viele Parts gibt, die einfach verschenkt sind und den Gesamteindruck runterziehen. P ist zwar kein besonders starker Rapper aber im Gegensatz zu Silkk zieht er mit seinen Parts, auch wenn diese mal schwächer ausfallen, nicht den Hörgenuss runter. Schade ist dabei auch, dass C-Murder von den 3 Brüdern am wenigsten zu hören ist obwohl er die wohl beste Figur hier macht, siehe da beispielsweise seinen Bombentrack „Torcher Chamber“.​
Desweiteren gibt es auch eine handvoll Tracks, explizit zu erwähnen sind hier wohl die 3 letzten Tracks auf Disk 2, die für mich einfach langweiliges bis zum Teil sogar wirklich störendes Füllmaterial darstellen.​
Insgesamt muss ich hier bei 7/10 Punkten bleiben.​

Score:
Im Vergleich zu den ersten Gastbeiträgen hab ich hier vor dem Gast meine Meinung detailliert beschrieben, da unsere Bewertung ja etwas auseinander liegt, aber am Ende noch im positiven Bereich liegt. Ich finde dieses Album tatsächlich sehr interessant zu disskutieren/besprechen, weil es viel zu sagen gibt, wie ihr gemerkt habt. Bei vielen Songs sind wir einer Meinung, gehen aber auch auseinander. Ich störe mich an Silkk nicht so sehr wie SDV, in meinen Ohren geht er auf dieses Album noch klar. Die im Vergleich zu seinen Brüdern eher geringe Beteiligung von C-Murder bedauern wir beide, zerreißt er doch auf diesem Album jeden Part, den er rappt. "1nce Upon A Time" kommt mir bei SDV etwas zu schlecht weg, ansonsten kann ich seinen Parts aber überwiegend verstehen. Danke für deinen Beitrag Bro! Das war unsere Einschätzung zu "TRU 2 Da Game", ein wichtiges Stück in der Geschichte von No Limit. Lasst uns doch mal an eurer Meinung teilhaben!

Bewertung SnoopDeVille: 7/10

Bewertung Score: 8.5/10

Anspieltipps:
Ghetto Thang, Torcher Chamber, No Limit Soldiers, I Always Feel Like Shit, TRU 2 Da Game
 
Top Reviews von euch beiden :thumbsup:
Zum Album muss man halt sagen: mehr als 20 Tracks, davon 1/3 richtig gut und nur 1-2 Totalausfälle. Das kann man fast nicht haten. Für mich auch ganz klar Torcher Chamber und Smoking Green die stärksten Tracks. C-Murder ist einfach straight G "I aint scared to die, so welcome to my motherfucking torcher chamber/ Disrespect my crew? Bitch uz in danger" :cool::cool::cool:
An dieser Stelle kann ich auch gern die "Straight from the Projects" Doku gehostet von Ice-T empfehlen. Da kriegt man auch generell mal nen guten Eindruck von den ganzen Projects dort und sieht natürlich auch den ein oder anderen No Limit Soldier.
"I always feel like" auch hit und einfach nostalgie pur für mich. "Ghetto Cheezy" echt schön funky, guter Mix aus den verschiedenen Styles. "Its My Time" auch ein bedrohlicher Track von der biggest Mama Mia x. Nur Liebe für die Gute :)
7.5 von 10 No Limit Panzern.

@Score_ The Lord ist Testin me :D Ich feier den Track dafür, dass die scheinbar einfach nur in der Booth standen und Ansagen reingekloppt haben. Aber durch den wahnsinnigen Beat kann der Track einfach nicht in ner Playlist von mir landen. Trotzdem iwie geil aber zeichnet auch schon so ein paar kommende Beat-Eskapaden ab.

Was mir gerade wieder einfällt ist, wie schade ich es finde dass No Limit nie so richtig geile Videos gemacht haben. Da gibts echt wenige "Street" Videos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich brauch auch noch Zeit, um alles nachzuhören….
Als komplett Unbeleckter in Sachen No Limit kann ich aber schon mal festhalten, dass „The Ghetto‘s Tryin to kill me“ für mich heraussticht.
Late Night Creepin, Playa Haterz, Always Look a Man….fantastisch!
Und ich hab bislang nur die Version auf Spotify gehört

Wenn dir der Sound zusagt (und du zufällig 2 - 10 Wochen Urlaub haben solltest), hör dich mal durch die SMG-Releases.
Bis zu Master P`s Priority-Deal, haben die den Vertrieb für u.a. No Limit übernommen. Darunter auch zahlreiche Artists, die auf den No Limit-Alben gefeatured wurden.
Beneide dich darum das alles zum ersten Mal neu kennenlernen zu dürfen :emoji_sob:.

https://www.discogs.com/de/label/47785-SMG-Solar-Music-Group?sort=year&sort_order=asc
 
hatte in den letzte tagen nicht so viel zeit zu schreiben, hab die beiden alben aber wieder mitgehört.

"west coast bad boyz ii" sehe ich ähnlich wie @Score_ "rip tupac" echt schlimm umgesetzt. ein paar tracks sind ja auch wieder auf den alben der künstler gelandet, wie zb der von c-bo, der einer meiner favs hier ist. "steady mobbin" von c-murder auch übel gut. insgesamt ne schöne westcoast-compi. was ich halt etwas schade finde, dass die beiträge der no limit soldiers eher gering ausgefallen sind. hätte mit da eher viele kombos mit den westcoast-acts gewünscht.

die gemeinsame review von "tru 2 da game" ist sehr cool gemacht männer. insgesamt seit ihr ja auch ähnlicher meinung. ich mag das album auch gerne, auch wenn es natürlich nicht so gut ist wie "true". bei 26 tracks bleibt es natürlich auch nicht aus, dass einem der ein oder ander song nicht so zusagt. "i got candy" und der titeltrack gefallen mir zb nicht wirklich. besonders stark ist wie schon von score erwähnt die dunkle und dröhnende räuber-mucke. "fedz" den du überraschenderweise eher negativ hervorhebst ein so krasses brett und die gesungene hook für mich ein traum. bei "torcher chamber" stimme ich euch voll zu, ein krankes brett von c-murder. dieses pimp c-voice-sample zwischendrin kommt auch mega. halt echt schade das c-murder hier mal wieder nicht so oft (im vergleich zu silkk und p) vertreten ist, aber anscheinend war seine produktivität zu der zeit einfach nicht so hoch, dafür hat er aber fast immer geliefert. bei silkk bin ich auch bei score, komme mit ihm eigentlich meist gut zurecht, auch wenn manches hier schon eher schwach ist.
 
Kündige ne Pause auf unbestimmte Zeit an. Einmal wegen Uni Zeugs, zum andern weil ich bei den News aus der Ukraine nicht so in Review Laune bin, da hilft es auch nicht sich den ganzen Talk von No Limit Soldiers anzuhören. Wird aber definitiv weitergehen.
 
Wenn dir der Sound zusagt (und du zufällig 2 - 10 Wochen Urlaub haben solltest), hör dich mal durch die SMG-Releases.
Bis zu Master P`s Priority-Deal, haben die den Vertrieb für u.a. No Limit übernommen. Darunter auch zahlreiche Artists, die auf den No Limit-Alben gefeatured wurden.
Beneide dich darum das alles zum ersten Mal neu kennenlernen zu dürfen :emoji_sob:.

https://www.discogs.com/de/label/47785-SMG-Solar-Music-Group?sort=year&sort_order=asc
IHM DIE FÜßE KÜSSEN DU SOLLST!!!
 
Geht hier nächste Woche weiter Freunde. Brauchte ne Auszeit. Zur Zeit immer noch relativ stressig, aber paar Reviews krieg ich sicher untergeschoben. Nur nicht mehr im 2 Tage Ryhtmus.
 
Steady Mobb'n - Pre-Meditated Drama (1997)

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1995 haben Billy Bavgate und Crooked Eye, die zusammen das Duo Steady Mobb'n bilden, eine EP namens "Blood Money" als erste gemeinsame Arbeit veröffentlicht. Kurz darauf wurden sie von Master P entdeckt und für No Limit Records gesigned. Erste Mainstream Aufmerksamkeit bekamen sie mit der Single "If I Could Change" vom Soundtrack für den Film "I'm Bout It", welche zeitnahe zu diesem Album rauskam. Kann aber leider nicht sagen, ob das SM Album oder die Single zuerst kam. Auf jeden Fall ist die Single als Remix auf dem Album "Pre-Meditated Drama" nochmal mit drauf.

Was das Steady Mobb'n von allen No Limit Alben des selben Jahres unterscheidet, ist der Sound, der sich eher ihrer Heimat Oakland orientiert, was auch DJ Daryl geschuldet ist, der den Großteil des Albums gebastelt hat. Leider seine letzte große Arbeit bei NL, danach war er nur noch vereinzelt beim Panzerlabel beschäftigt. Beim vorherigen TRU Album hatte ich groß angekündigt „jetzt macht NL Down South Rap“, aber ganz vergessen gehabt, dass dieses Album schon als nächstes kommt. Wer also keine Lust auf den NL South Sound hat, der findet hier eine Abwechslung in der Release History. In meinen Augen ist Crooked auch der bessere MC, der mit seinen Flow Variationen spielt und sowohl elegant als auch brachial immer gut ankommt. Billy wirkt da etwas unbeholfener und rauer, macht aber auch seine Sache gut und beide harmoniere gut miteinander und das ist ja die Hauptsache. Auch neu sind übrigens die ersten Auftritte von Mystikal und Fiend, die ab sofort auch No Limit Soldiers sein dürfen.

Pre-Meditated Drama bietet zu großen Teilen einen düsteren, aber auch funkigen Sound, der perfekt zu den Gangsta Rhymes von Bav und Crooked passen. Zwischendurch scheint der South Sound von NL durch, wenn die passenden Features am Board sind. "It's On" wird ausnahmsweise von KLC produziert und hat Master P, Fiend und Mystikal mit dabei, die hier gleich beweisen, ihr Signing war alles andere als ein Fehler. Mystikal schreit hier mit seiner bekannten Art ungebremst ins Mic, Master P klingt hier aber auch ungemein hungrig. Gutes Beispiel für einen NL South Banger, hauf diesem Album eine eher seltene Angelegenheit.

Seine wahren Stärken kann das Album entfalten, wenn die Jungs auf mega cool machen und ihre fiesen Gangsta Stories auspacken, über die Daryl düstere Soundteppiche gelegt hat. "Block Monsters" ist der perfekte „Feels Good To Be A Gangsta“ Sound, direkt aus der düstersten Ecke der Hood, auf der sich die Homies von Steady Mobb'n am Mic abwechseln. Auch wenn man alle 3 nicht kennt, so feier ich ihre Parts, absolutes Highlight ist aber der sehr edle Crooked Eye Part, der hier rausbrettert wie ein Gott MC. "Animosity" ist ähnlich böse in seinem Klang, aber zugleich sehr simpel gehalten. Muss zugeben, das ich den Song anfangs etwas öde fand, aber mittlerweile zu meinen Favoriten hier zählt.

Und jetzt kommts noch dicker, denn mein Bro @Young Germany ist wieder mit am Board und feiert das Album sogar noch mehr als ich. Die detaillierte Song Besprechung überlasse ich jetzt ihm. Ab geht's, Alta!

Young Germany:
Steady Mobb’n, ein Duo aus Oakland. Wären die Beiden nicht bei No Limit gesignt gewesen, hätten sie sich völlig unter meinem Radar bewegt, was fatal gewesen wäre, denn dann wäre mir dieser Kracher entgangen. Oakland steht ja im ersten Moment für eine brutale musikalische Qualität. Ob sich diese auch auf dem Album wiederfindet? Man darf gespannt sein.​
Das Cover find ich richtig fresh. Die äußeren Umstände passen also alle. Was hat das Album zu bieten? 5 Solo Songs sind deutlich über dem No-Limit Durchschnitt zu dieser Zeit, was mir zusagt, da viele Songs auf späteren Alben bunt gewürfelt auf jedem anderen Release der jeweiligen Feature-Partner hätten landen können. Hier bekommen Crooked Eye und Billy Bavgate aber genügend Spotlight, um selbst am Mic zu glänzen.​
Der erste Song nach dem Intro "Strong Heart" ist schonmal ein Einstieg, der klar macht, wohin die Reise geht: Nach vorne wummende Drums und eine Hook, die zum Mit-representen einlädt. Gleichzeitig ist der Beat aber nicht überladen. Die zwei MC’s lassen sich hier nichts zuschulden kommen, kompromissloser Straßenrap. Nach dem Song ist klar, nicht jeder schafft es, das Leben wie die beiden Soldiers zu bewältigen. "It’s On" bietet dann gleich die Bühne für No Limit Kumpanen Mystikal, Fiend und den General himself: Master P. Dessen obligatorisches Ughhh darf nicht fehlen, würde aber auch keiner vermissen, die Hook ist überflüssig. Vom Beat bekommt man in der Loop-Melodie schon mal einen Vorgeschmack auf die künftigen Jahre der glorreichen No Limit Zeit. Haut mich im Vergleich zum Rest nicht vom Hocker, aber stabiler Representer. Dann doch lieber das folgende "Animosity" (plätschert etwas vor sich hin, aber zum nachts durch die City cruisen perfekt) oder noch besser "Trouble" (klingt ordentlich gefährlich und böse), in dem die Legende Richie Rich die Hook veredeln darf (leider ohne eigenen Part).​

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Murder Dog Add '97
"West to South" bietet einen simplen Beat, der aber auf die Länge (über 5 Minuten Spielzeit) minimalistisch passt, ohne zu nerven. Hier sind wir vom Lineup her zu Gast bei einer klassischen No-Limit-Cypher mit Master P, Kane & Abel, Fiend, C-Murder, Silkk the Shocker, Mac und C-Loc. C-Murders Part mein Favorit, super ignorant, aber ja, es wäre gelogen, wenn ich euch verspreche, dass das Rad hier neu erfunden wird. "Puff Puff Pass" das melancholisch angehauchte Stoner-Anthem und "Check ya Nuts" sind keine Highlights, aber passen zum Gesamtbild des Albums. Dafür folgt ein echtes Highlight mit "Trying to get mine", in dem sich als Features Master P und niemand geringerer als JT the Bigga Figga das Mikrofon mit den Hauptakteuren teilen. Und das machen (bis auf Master P) alle mit Bravour. Gerade JT war zu der Zeit nicht mal mehr ein Geheimtipp, sein Flow ist einfach genau mein Fall und auch hier gleitet er elegant über die Bassline des Songs (pures Feuer), der Beat etwas schneller, einfach ein Lied, das für gute Laune sorgt. Mein Tipp: Beim Barbecue laufen lassen und die Steaks werden auch ohne Kohle oder Gas gegrillt. Mit "Blood Money" bekommen wir auch einen überdurchschnittlich soliden Representer, der klar macht, dass die Zeit für die beiden No Limit Akteure über den Jordan zu heizen noch nicht reif ist. Der etwas fröhlich anmutende Beat ist ein super Kontrast zum Thema des Tracks. "Lil N***" steht bei mir auf einer Stufe mit "It’s On", kein Highlight, aber textlich stärker, (ich erwisch mich dazu ab und zu vor dem Spiegel posierend mit Fön in der Hand einen 21 Gun Salute droppend).​
Dann folgt eleganter Gangster Groove auf "Up to no good" mit Verses von Mia X und Big Ed (einer seiner überhaupt besten, RIP). Die Hook zwar wieder Stangenware à la No Limit, aber der Song hat Swing und dazu bounct mein booty schon ein wenig… Und wer denkt, 19 Songs (inklusive Skits) sind zu viel (übrigens auch meine Meinung), sollte sich sagen lassen, dass sich Ausdauer bis zum Schluss lohnt: zwei Highlights ballern aus den Boxen. "Block Monsters" das vom Instrumental 1:1 auf nem C-Bo Album aus dieser Zeit passen würde (einziger Abzug Feature-Qualität) und das super groovige "4 Corners", das trotz gesungener Männerhook ne 10/10 für mich darstellt. So sollte Bay-Rap zu der Zeit klingen. Abgeschlossen wird das Funk-Feuerwerk mit nem Remix zu "If I could change" (das Original kennt man aus dem Film "I’m Bout it"). Deepe Lyrics, nicht kitschig, aber ist nicht unbedingt das, woran ich sofort bei No Limit denke. Auch die permanent am mobbenden Jungs stecken halt mal gedanklich im Sumpf. Solider Abschluss, hätte man aber auch nicht vermisst, wenns gefehlt hätte.​
Fazit: Ghetto, Gangster und Gutter. Party sucht man vergebens, Steady Mobb’n nehmen uns mit in ihre Hood und das auf einem Soundteppich von hauptsächlich DJ Daryl produziert, der super kohärent aus den Boxen knallt. Ich feier es extrem und falls man noch nicht reingehört hat: Nachholen und sich je nach Geschmack nicht vom No Limit-Label abschrecken lassen.​
Score:
Ganz so krass wie mein Homie feier ich das Album zwar nicht, aber trotzdem handelt es sich bei "Pre-Meditated Drama" um ein lumpenreines 90s Gangsta Rap Album. Wirklich auseinander gehen werden unsere Meinungen sicher beim Nachfolger, der für mich ein persönlicher Klassiker ist (mehr dazu später). Relativ abwechslungsreichem Sound, tollen G-Raps mit cooler Vortragsweise und einer sehr stimmigen Produktion werden beim NL Debüt von Crooked und Bav groß geschrieben. Auch NL Kritiker dürfen mal einhören (warum auch immer das Teil nicht bei Spotify ist).

Bewertung Young Germany: 9/10

Anspieltipps:
Trying to get mine, Up to no Good, Block Monsters, 4 Corners

Skippen: Die Skits, sonst kann man das 1a durchhören!

Bewertung Score: 8/10

Anspieltipps:
Strong Heart, Animosity, Block Monster, Puff Puff Pass, West To South
 
Zuletzt bearbeitet:
wieder eine sehr schöne review von euch beiden. :thumbsup:
album habe ich mir das letzte mal vor ca. 9 jahren als ich es mir gekauft habe angehört und damals als besseren durchschnitt abgetan. mittlerweile gefällts mir definitiv um einiges besser, wobei ich die beiden rapper nicht mehr als solide finde.
der größtenteils von dj daryl produzierte westcoast-sound auf jeden fall ziemlich cool und tracks wie z.b. "strong heart", "puff puff pass", "lil n" oder "trying to get mine" extrem gut.

bavgate hab ich noch vor 15 jahren zu dieser hyphy-thizz-nation-zeit gefeiert. hat da auf jeden fall ein paar stabile sachen released. :thumbsup:
 
Hahahaa da bin ich gespannt wie ihr den Nachfolger bewertet, Black Mafia hab ich damals sogar gekauft auf CD. Feier ich auch sehr.
 
I'm Bout It (1997)

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Der Song "I'm Bout It, 'Bout It" war '95 ein riesiger Hit für No Limit, der für viele heute noch der ikonischste Song des Panzerlabels ist. Bereits damals hatte der Song für NL Klassikerstatus erreicht und wurde regelmäßig zur Referenz gezogen. So auch bei einem Film von '97, den Master P in üblicher Independent Schiene rausbrachte, der Titel von NLs Anthem inspiriert. Der Film selber erzählt die Geschichte von New Orleans aus der Sicht von Master P, der in den berüchtigten Calliope Projects aufwächst. Passend dazu wurde ein Soundtrack herausgebracht, der 23 Songs schwer wurde. Anders als die "WCBB" oder die "Down South Hustlers" wurde hier der Anteil von Außenstehenden Acts eher gering gehalten und hauptsächlich sind die mehr oder wenigen neuen Soldiers zu hören, die seit dem Umzug nach New Orleans mit am Board sind.

Unsere Aufmerksamkeit legen wir zuerst mal auf die Beiträge der Rapper von außerhalb. Eines der Highlight auf der Platte wurde Brotha Lynch Hung und sein schräges "Situation On Dirty", das BLH passend mit Funk, schrägen Melodien, Atmosphäre und Lyrics die von schlicht genial über bescheuert bis absolut geisteskrank reichen. Ebenfalls vom Westen stammt JT The Bigga Figga, der schon oft mit P zusammen gearbeitet hat. Mit Frisco Homie Fast One (Bruder von Tha Dangla, ebenfalls Get Low Playa) gibt es einen lockeren, funkigen und dynamischen Bay Banger, der gleich im Ohr bleibt. Die Cousins E-40 und B-Legit sind ebenfalls mit dabei. Ihre Hook auf "Come On" ist schon ganz cool, jedoch rappt vor allem Earl unter seinem sonstigen Level. Letzter Gastbeitrag ist von den Ghetto Twiinz, die für mich most underrated Femal MCs. Ihr "Murder Murder" wurde ziemlich cool und ist gemessen an ihren ersten drei Solo Alben noch einer ihrer eher schwächeren Songs. Und ob E-A-Ski zu diesem Zeitpunkt noch zu NL gehört kann ich nicht sagen, aber sein "Faces Of Death" ist ein herrlicher Brecher. Eine Menge Funk, kräftiges Piano und energische Lines, das ist ein Ski Banger wie er im Buche steht.

Der Rest der Platte aber ist die Zone der No Limit Soldiers, die man in den nächsten zwei Jahren und fünfzig Alben öfter sehen sollte. Und sogar relativ wenig Features, überwiegend dürfen die Soldaten auf Solo Songs zeigen, was sie können. Während Fiend auf seinem "Don't Mess Around" sehr ambitioniert zeigt, wie gut er ausrasten kann, zeigt Mac auf "Lock Down", was für einen eleganten und lässigen Flow er hat. Eine weitere Traumkombi offenbart sich mit "What Cha Think" von Mystikal gerappt, von KLC produziert. Knallharter Beat mit tollen Rhythmus und Mystikal, der so steil abgeht wie man es sich von ihm wünscht, absolut Bombe. Die zwei ikonischen Hits des OST sind das chillige "If I Could Change" von Master P und Steady Mobb'n und Young Bleeds "How Ya Do Dat", eine Phrase die man in NoLa ab hier oft hören sollte. Beides absolut stabile Hits, für mich aber nicht die besten Songs auf der Platte.

Die Song von Skull Duggery, Kanel & Abel und Mia X reißen zwar keine Bäume aus, sind aber allesamt cool. Frustrierend ist für mich tatsächlich nur der Opener. "Meal Ticket" ist ein Master P Song mit Features von UGK, 8Ball & MJG, dazu ein fetter, mysteriöser Beat sind alles Faktoren, die den Song feierbar machen. Problem nur: Die Audioqualität des Songs ist dermaßen beschissen, viel leiser als der Rest des Albums, übersteuerter Bass und klar abgemischt klingt anders. Ob der Song auf den Reres besser abgemischt wurde kann ich euch leider nicht sagen. Die zwei R'n B Songs von Moby und Mr. Jinks sind nicht kacke, aber im Grunde überflüssig und verdienen keiner weiteren Vertiefung. Zwei neue NL Crews, die Gambino Family und Prime Suspects feiern hier auch ihr Debüt. Ihre Beiträge sind ganz nett, aber nicht besonderes und unter dem Niveau ihrer jeweiligen kommenden LPs.

Der Soundtrack von No Limits erstem, eigenen Film wurde eine solide Kompilation mit vielen verschiedenen Rappern, mehreren Hits, viele solide Songs und nur wenig zu bemängeln. Aber zur Großartigkeit der drei vorherigen Kompis fehlt dann doch einiges. Für die Highlights lohnt sich reinhören aber schon.

6.5/10

Anspieltipps:
Brotha Lynch Hung "Situation On Dirty", Mystikal "What Cha Think", Fiend "Don't Mess Around", Mac "Lock Down"
 
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