Ranking aller No Limit Records Alben

klasse review mal wieder!!!

"when they gone" einer seiner besten tracks überhaupt, feier ich extrem hart. würde das album auch gleichsetzen mit dem vorgänger. "17 reasons", "dead presidents", "rollin thru my hood" (!!!), der titeltrack, alles hammer tracks. lediglich "hoe games" gefällt mir nicht wirklich.

echte g's haben natürlich die cd mit dem linken cover. :emoji_gun::emoji_japanese_goblin::emoji_gun:
 
Rollin thru my hood und playa wit game zählen zu meinen p-Favoriten.
Wieviel man einfach bei einem Song richtig machen kann:emoji_heart_eyes:
 
TRU - True (1995)

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Das dritte Album der No Limit All Star Group TRU steht unter einem stark hellenden Stern. Es ist das erste Album, dass nach dem Deal zwischen Priority Records und No Limit veröffentlich wird. Ab sofort wird die Musik von P und Friends überall groß verteilt und durch sein wirtschaftliches Know How hat man einen 80-20 Deal ausgehandelt, bei dem No Limit auch die Rechte an ihrer Musik behielten, ein Traum für jeden Indipendent Artist. Für den ersten Release dieses Deals veröffentlicht No Limit zugleich das letzte Album, dass vollständig in Richmond aufgenommen wurde und puren West/Bay Sound repräsentiert (sag ich später noch was zu). Von außerhalb des Camps ist als Feature nur C-Bo dabei, mit dem P ja vorher schon zusammen gearbeitet hat. Neue Gesichter sind die Rapperin Mia X und Produzent KLC, der die Hymne "I'm Bout It, Bout It" produzierte. Nach deren Erfolg wurde dieser übrigens gleich als Produzent gesigned.

Von den noch eher schlichten Beats der Vorgänger wird sich verabschiedet und gleich mit Opening Track "Last Dance" die erste Bombe delivered. Ein fetter West Coast Beat, der auch aus Los Angeles hätte stammen können, unterlegt mit allerlei Elementen und von einem C-Murder getragen, dem man seine Gangsta Rhymes auch voll abkauft. Von ähnlicher Qualität ist übrigens das gesamte Album. So auch bei der No Limit Hymne schlechthin, "I'm Bout It, Bout It", dessen hypnotisierende Synthies und stumpf hämmernde Bässe einfach ein Traum sind. Mia X wirkt hier zuerst etwas fehl am Platz, doch macht sie das mit ihrer super Performance schnell wieder wett. Diesen Track sollte jeder Mensch, der sich Fan von 90er Jahre Rap nennt, zumindest mal gehört haben. Und diese Bombe ist nicht mal mein Favorit vom Album; das lässige "Another Day, Another Dollar" groovt einfach todes entspannt von vorne bis hinten und macht auch nach hundert Durchläufen Spaß wie am ersten Tag. Mit sehr angenehmen und entspannten Klängen und einer Menge Funk unterlegt, dazu passt super der ebenfalls cool aufgelegten Silkk, der hier den Song alleine zu einem Smash verwandelt. Nach dem Song will ich nix mehr drüber hören, das Silkk angeblich nicht rappen kann.

Neben den Miller Boyz dürfen aber auch die andern Soldiers glänzen. Auf "Anything Goes" ist es echt cool, wie sich Big Ed und King George nacheinander das Mic in die Hand reichen, und super über den dynamischen Beat flowen, der auch wieder ein Ohrwurm Garant wurde. Beide haben übrigens ihre Arme für das Albumcover zur Verfügung gestellt. Wer "Mobbin' Through My Hood" nicht in seinem Cabrio laut aufdrehen will hat in diesem Leben auf jeden Fall was verpasst. Alle vorgetragenen Lines sind hier einfach super, Silkk wieder sehr lässig, King George sehr engagiert, C-Murder auf seinem üblichen, hohen Niveau und Big Ed der das beste von allen in sich vereinigt. Sehr schade, dass er in dieser Ära kein Solo Album bei NL droppen durfte, wäre Bombe gewesen (sag ich bei seinem Album später noch was zu). Das Feature von C-Bo muss natürlich auch gewürdigt werden, "That's How We Break Bread" zeigt den Maniac von seiner besten Seite. Auch wenn Master P gut flowt, so sieht er gegen die energischen Rhymes von C-Bo alt aus. Den Smash "Would You Take A Bullet For Your Homie" von den WCBB kennt man ja schon, hier wurde der Song nochmal etwas besser abgemischt mit drauf gepackt, danke dafür!

"Watch Your Ass" kennen wir ja schon von den TRU Tapes von '92, ist der schlechteste Song der LP, ich sehe ihn aber eher als Bonus/Skit an, wird daher nicht mit bewertet. Über die Dauer der LP hat Master P auch darauf geachtet, das er immer mal wieder mit einem anderen Homie ein Duett machen darf. C-Bo und Mia X haben wir schon durchgenommen, jetzt müssen wir noch unbedingt noch "Ain't No Glock" mit seinem Bruder C-Murder würdigen. Versprüht starke "Just An Everyday Thang" Vibes von TGTTKM, ist also ähnlich minimalistisch, aber hart gehalten und Cs Gangsta Rhymes klingen wieder sehr geil. Eher entspannt wurde "Living That Life", das P diesmal mit dem anderen Bruder Silkk einspielt, die wieder alles richtig machen. "Keep it Jumping" von P und Big Ed wurde auch ganz cool, aber kann sich nicht ganz mit den anderen Highlights messen. Und zum Schluss sei nochmal "3 Strikes", mitunter die letzte Zusammenarbeit von P und George erwähnt. Über den gut nach vorne gehenden Funk Beat harmonieren die zwei nach wie vor super, schade dass sie sich bald zerstreiten sollten.

Das Fazit lässt sich einfach schreiben, Hammer Album! Selbst wenn man mit No Limit sonst eher wenig anfangen kann, sollte man in diese Scheibe mal reingehört haben. Geiler West Coast Funk, super Raps, Gesamtbild und Atmosphäre passt alles. Abgesehen von den überflüssigen Commercial Skits hat man hier über eine Stunde bestes Musik Entertainment. Das letzte Album der Bay Days von NL, aber was für ein furioser Abschied. Für so manche ist dies No Limits beste Scheibe aus der West Coast Zeit, was man ihnen anhand der Qualität dieses Klassikers nicht verdenken kann. Ich zähle mich übrigens auch dazu.

9/10

Anspieltipps:
Another Day Another Dollar, I'm Bout It Bout It, That's How We Break Bread, Last Dance, Mobbin' Through My Hood
 
Top Review wieder !

Im Bout It natürlich der Überhit hier aber abseits davon würde ich vorallem „Mobbin Through My Hood“ hervorheben, absolute Hymne :cool:
 
Bout it auch der erste Track den ich überhaupt von Master P kannte. Liebe diesen Beat einfach.
 
alleine wie das intro "last dance" einleitet ist ein traum. ist nicht nur einer meiner liebsten tracks von no limit, sondern auch allgemein einer meiner lieblingstracks. wie c-murder da einsteigt, ich liebe es.
"that's how we break bread" und "mobbin through my hood" direkt danach auch der hammer. so gehts dann auch fast ausschließlich weiter. für mich bis zu diesem zeitpunkt auch das beste album über no limit.
 

Zwischenstand #2

Damit geht die West Coast Era bei NL soweit zu Ende.

Die seit dem letzten Zwischenstand erschienenen Alben waren (bis auf eine Ausnahme) alle geil! Die Richmond Days von NL hat bis heute ihre Fans, was völlig berechtigt ist. Vor allem Ps GTTKM, WCBB, Lil Ric und das TRU Album stechen für mich heraus, aber auch die anderen Alben sind vollgepackt mit guten/dopen Songs. Mit den nächsten Releases switcht der Sound etwas. Es kommen mehr und mehr Rapper aus dem Süden dazu, das Produktionsteam Beats By The Pound wird langsam zusammengebaut und No Limit entwickelt sich mehr und mehr zu einem kommerziell erfolgreichen Giganten. Für den Moment aber zelebrieren wir die Richmond Days von NL, 'cause we're bout it bout it!

Die für mich besten Tracks hab ich für die Interessierten von euch in einer Spotify Playlist zusammengefasst:

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Ich entschuldige mich in Master Ps Namen mal, weil "99 Ways To Die", "High Fo Xmas" und die Dangerous Dame fehlen. Positiv überrascht war ich aber davon, dass es die Lil Ric auf Spotify gibt. "Ghettos Tryin To Kill Me" und WCBB gibt es die Reres, wo gewisse Tracks fehlen (siehe die jeweiligen Reviews). Besser als nichts.

Hier nochmal ein weiterer, exklusiver Track von TRU von '95, von der "Bay Area Playaz" Compilation:

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Erneut vielen Dank an alle fürs Mitlesen! Morgen geht es mit den "Down South Hustlers" weiter!
 
Down South Hustlers: Bouncin' and Swingin' (1995)

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Freunde! Jetzt erreichen wir eine neue Ära im Buch von No Limit Records. Denn mit dem nächsten Releases kann man No Limits Sound nicht einfach in eine Schublade stecken. Zum einen wurden laut Booklets mehrere Songs noch in den Studios in Richmond aufgenommen und gewisse Soundelemente der Bay Area spürt man hier und da noch. Producer wie Al Eaton, K-Lou oder DJ Daryl waren auch noch teilweise beschäftigt. Auf der andern Seite aber fokussiert man sich auf Elemente des Südens. Diverse Rapper aus New Orleans wurden gesigned (Tre-8, Mia X, Skull Duggery, Mr. Serv-On), ebenso NoLa Produzenten (KLC und Carlos Stephens, die später Teile vom Beats By The Pound wurden), immer weniger Auftritte von Leuten aus dem Westen und ein Album, das "Down South Hustlers" betitelt wurde. Und nicht zu vergessen, hier ein Zitat vom Opening des Tracks "Bounce That Azz":

-Hey yo P! Wuzzup, dawg? I heard you been out in California, ballin outta control!
-Yeah, but I'm back home now!
-Hey, yo, holla at ya boy, though!
-Down South hustlin, little Raleigh, we put you on the map yet, dawg?
-Since you back Down South, man, what you got to tell me, though?
Am Ende des Tages ist aber egal, wo das Album nun genau herkommt, die musikalische Qualität muss nur stimmen.

Jetzt aber zum eigentlichen Album: Die DSH Compilation ist zum einen das erste Doppel-Album in der Geschichte des Raps (von 2Pac kam paar Monate später das erste Solo Doppel-Album), zum andern handelt es sich hier in meinen Augen um die beste Compilation aller Zeiten. Allein der Blick auf das Lineup sollte jeden Menschen sabbern lassen: UGK, 8Ball & MJG, ESG, PKO, Point Blank und diverse No Limit Soldiers, außerdem ein Haufen talentierter Beatmaker, das Album kann also nur geil werden!

Und genau das ist es auch geworden, Spoiler zu Beginn. Der 2-CD Sampler stellt eine Ansammlung von haufenweise dopen Songs, die selbst No Limit Hater die Schnauze stopfen. Die legendäre Zusammenarbeit von UGK, Master P und Silkk auf "Playaz From The South" (mit einem traumhaft dicken, funkigen Beat von Pimp C) ist nur die Spitze des Eisbergs. Da stört es gar nicht, dass die Dayton Family aus Flint, Michigan gar nicht aus dem dreckigen Süden stammt. Denn ihr mit hypnotischen Funkklängen unterlegtes "Stick N Move" ist allererste Sahne und könnte geradewegs aus Scarface mit Tony Montana stammen. Ebenfalls aus dem mittleren Westen stammen CCG, von King George gepushed und KLC produziert. Ihre Nummer "R.I.P." mit Master P und Silkk wurde mit schönen melancholischen Klängen versehen, die bei diesem Thema perfekt passen. Das großartige "Hustlin" mit P, C-Murder und den Partners-N-Crime dürfte wohl mein Favorit vom Album sein und generell eine der besten von No Limit. Der Beat von Al Eaton ist schlichtweg göttlich, unglaublich relaxed und lässt selbst an Regentagen die Sonne scheinen. Alle drei Acts rappen hier super, vor allem die Gangsta Geschichten von C-Murder kommen wieder gut.

Im Kontrast zu diesen sommerlich klingenden Nummer stehen dann die bösen Buben Skull Duggery, Soulja Slim, Tre-8 und C-Loc, deren Songs alle nacheinander am Ende von der ersten Disk kommen. Wieder funky, aber auch grimey, hart und sehr düster gehalten erzählen die Vier hier jeweils ihre Räubergeschichten. Auf C-Locs "Who Am I" passt seine einzigartige Stimme einfach perfekt, zusammen mit dem irren Beat wird ein weiterer Smash gezaubert. Slims "You Got It" ist natürlich eine Classic NoLa Hymne, die sich auch auf seinen frühen Tapes befindet. Die simple Synthie Bassline von KLC ist einfach, aber effektiv. "Fright Night" von Tre-8 ist dann der Gipfel des Wahnsinns, über die treibenden, bedrohlichen Beats rappt Tre-8 hier buchstäblich um sein Leben. Zurecht ein Classic Song von No Limit. 8Ball & MJG spielen mit "F' Dem N'" auf ihrem üblichen hohen Niveau. Bietet vom Sound auch wieder finsteren und zugleich geilen G-Funk. Das chillige "My Women" von Coop MC erinnert wegen seinem Sample an Nas "Life's A Bitch", tut der Qualität aber keinen Abbruch, auch diese Nummer lässt jeden Fan von Mid 90s Down South Rap begeistert zurück. Weniger ein Banger wurde "Can't Trust A Man" von Mia X und Feature Suga T. Auf dem Skit vorher spricht Master P einen Diss an Dru Down und Luniz gezielt, wer denn der echte Ice Cream Man wäre, der Song selber ist vom Beat fast eine 1:1 Kopie vom Luniz Hit "I Got 5 On It". Während Mia X noch gut rappt, klingt E40s Schwester relativ gelangweilt, das sie besser rappen kann hat sie im selben Jahr auf dem Click Album bewiesen. Nicht kacke, aber unter dem Niveau vom Rest. Findet sich auch auf Mias Album zwei Monate später wieder.

Beim Blick auf die Tracklist fällt auch auf, dass es hier Namen gibt wie Polo, Sir True, Fire oder Chico & 187, von denen man abseits von diesem Album auch nie etwas hören sollte. Doch selbst ihre Songs treffen alle Nägel auf den Kopf. "A Lot Auh Nuttin'" von Chico & 187 ist der perfekte Soundtracks um nachts halb 3 im Viertel bewaffnet und maskiert einen Spaziergang zu machen. "Down South Thugs" von Polo und "Don't Underestimate Me" von Sir True bieten auch wieder herrlichen G-Funk aus dem dreckigen Süden, passt also perfekt zum Rest der Platte. Und Soulja Slims Cousin Full Blooded und seine Jungs Hounds From Gert Town stemmen das harte Murder Weapon, wieder eine funkige Down South Bombe, die dem Titel des Albums alle Ehre macht. "Bounce That Azz" wiederum ist weniger funky, aber bester New Orleans Bounce, wie er im Buche steht und die hohe Qualität gut fortführt. Und weil zum Down South Rap auch Screw gehört, hat man sich für den letzten Track für einen Remix von Point Blanks "My Mind Went Blank" entschieden, der von keinem anderen als Legende DJ Screw gebastelt wurde. Obwohl ich komplett gescrewte Songs nicht immer mag, ist das hier der perfekte Abschluss für ein Hammer Album.

Um mich kurz zu fassen: So gut wie jeder Song auf diesem Sampler ist einfach nur geil, ob funkige Gangsta Stories, chillige Sunshine Songs oder düstere Undertaker Mucke, hier klappt alles. Die Beats sind super, so sind es die Rap Performances der zwei dutzend verschiedener Rapper. Wenn es „muss man mal gehört haben“ Alben von No Limit gibt, dann steht dieses Album verdammt weit oben auf dieser Liste. Man mag von No Limit ja halten was man will, aber hier hat Master P ein Projekt für die Ewigkeit geschaffen. Finanziell war das Album auch der erste große Erfolg für No Limit, die Compilation fuhr als erster Release des Labels eine Goldene Schallplatte ein! Für jeden Fan von funkigen Mid 90s Rap ein Must Have.

Aus heutiger Sicht ist der einzige Nachteil, das man einige der Songs von woanders kennt und leider nicht (mehr) Album exclusive sind. Zum Release von dem Sampler war tatsächlich nur ein Track von woanders bekannt (ESG "The South" von seinem eigenen Album im Jahr zuvor), ansonsten sind die Tracks von ua. Dayton Family, Mia X, 20-2 Life, C-Loc oder Coop MC erst später auf deren eigenem Alben gelandet. Ändert nix dran dass dieses Album das Prädikat pervers geil verdient hat.

9.5/10

Anspieltipps:
Hustlin, Playaz From The South, Stick N Move, Who Am I, F' Dem N'
 
Hab mich die ganze Zeit gefragt welche Compilation für dich die bessere ist :D Ich bleib bei WCBB, vlt weil ichs zuerst gehört und krank gesuchtet hab.

Auch sehr nice dass ESG vor paar Jahren en smoothen Track gebracht hat:
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stimme zu, dass "down south hustler$" eine sehr geile, wenn nicht sogar die beste label-compilation aller zeiten ist. die wertung würde ich aber nicht ganz so hoch ansetzen.
wer bei "playaz from the south" nicht dahinschmilzt, soll diesen thread bitte sofort verlassen. einer der besten rap-tracks überhaupt. dieser dröhnende orgel-beat ist ein traum und vor allem bun, pimp und p mit mega krassen parts. silkk fällt da leider etwas ab.
ansonsten natürlich "hustlin" von c-murder, p und partners-n-crime extrem stark, der track der dayton family auch mega, tre-8 liefert mit "fight night" ein böses brett und "darkside" von skull duggery auch der hammer. "bounce that azz" geht auch ab. insgesamt auch sehr texas-beeinflusst, was mir sehr gut gefällt. der screwed-mix von "my mind went blank" auch edel.

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Hab mich die ganze Zeit gefragt welche Compilation für dich die bessere ist :D Ich bleib bei WCBB, vlt weil ichs zuerst gehört und krank gesuchtet hab.

Auch sehr nice dass ESG vor paar Jahren en smoothen Track gebracht hat:
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Höre das zum ersten Mal.

Habe 2018 immer nur den Remix gepumpt

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Tre-8 - Ghetto Stories

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Am selben Tag wie die "Down South Hustlers" erschien Tre-8s Solo Debüt "Ghetto Stories", Dort hatte er gleich zwei Tracks, auf denen er schon zeigen durfte, was er kann. Der Track "Fright Night" war ein guter Teaser, denn er repräsentiert das Album sehr gut. Passend zum Halloween wurden Teile des Albums schön düster. Produziert hat Tre-8 sogar viel selbst, KLC hört man auch paar Mal. Für NL Verhältnisse sogar wenig Soldier Features, Tre-8 stemmt das Album überwiegend allein.

Um hier mal etwas Abwechslung in die Geschichte zu bringen, folgt jetzt ein Gastbeitrag von meinem alten Kumpel @Trae92. Dieser besitzt das Album auch und hat extra für diesen Thread ein eigenes Gast Review verfasst, das ihr hier vorfindet. Ich melde mich weiter unten nochmal. Jetzt erstmal sehen, was Trae von Tre hält.

Trae:
Im März diesen Jahres ist es genau 10 Jahre her, dass ich mir "Ghetto Stories" auf CD geholt habe. War damals eines meiner ersten etwas selteneren No Limit Alben, weil mich sowohl der Titel, als auch das Cover sehr angesprochen haben und ich die Hoffnung hatte, dass der düstere Vibe sich auch auf dem Album widerspiegelt, was im Endeffekt aber doch nur auf einzelnen Tracks passiert.

Vor allem die erste Hälfte ist aber trotzdem sehr stark, da gibt es auch kaum was auszusetzen. Geht schon mit dem lockeren "Whats Happenin'" gut los, "Fright Night" mit Master P ist dann das erste wirklich düstere und von der Atmosphäre her sehr bedrohliche Brett, auf dem auch das Tempo von Tre-8's Rap-Parts nochmal etwas erhöht wird und seine markante Stimme gut zum Einsatz kommt, vor allem in Kombination mit der Hook von P. Der Titeltrack geht in eine ähnliche Richtung, ebenfalls sehr gelungen. Auch die Featuregäste liefern in der ersten Hälfte des Albums alle einen guten Job ab, sei es Mia X auf dem Representer "What That South Like" oder Silkk auf dem sehr entspannten "Ain't No Love".

Die zweite Hälfte des Albums wird dann leider durchwachsener, was vor allem an einigen deutlich zu cheesigen Hooks liegt, gerade auf "4 Real Mack Daddy" (die Hook ist wirklich der negative Höhepunkt) oder auch "Playa Haters". Hat aber trotzdem natürlich auch noch das ein oder andere Highlight zu bieten wie bspw. "Livin On The Westside", der für mich zu einem der besten Tracks auf dem Album zählt. Auch die Qualität seiner eigen produzierten Beats schwankt in der zweiten Hälfte leider etwas zu sehr.

Insgesamt gefällt mir das Album trotzdem nach wie vor recht gut, auch wenn man den ein oder anderen Track in der zweiten Hälfte hätte streichen können und es insgesamt auch gerne nochmal etwas düsterer sein könnte. Schade auch, dass es zu keiner Zusammenarbeit mit dem Umfeld seines Cousins Death von den Ruthless Juveniles gekommen ist, das wäre auch noch interessant gewesen. Einen Vergleich zu seinen anderen Alben kann ich leider nicht wirklich ziehen, da ich von denen ansonsten nur noch "2 Hot 4 TV" aus dem Jahr 2002 kenne und besitze und da liegen auf jeden Fall Welten dazwischen.

Zurück zu Score:
Den Kern des Albums hat Trae gut getroffen und würde ihm überwiegend zustimmen. Die erste Hälfte wartet wirklich mit toller Qualität auf. "Fright Night" war ja auf der Down South Hustlers schon drauf, einer der besten No Limit Tracks ever. Die nicht so düsteren Nummern zwischendrin wie "Lay Me Down To Sleep" oder "Livin On The Westside" balancieren die Songs aus der Gruft wieder ganz gut aus. An der zweiten Hälfte kann ich auch noch vieles gutheißen. "4 Real Mack Daddy" ist schon der schwächste Song des Albums, die Hook von Percy P ist wirklich Geschmackssache, ebenso sein Gesinge auf "Playa Haters", wo aber Tre-8s Raps zwischen den Hooks sehr cool kommt. "Pain" wiederum bindet den Gesang eines Gastes, diesmal von Mo B. Dick gelungen ein und begleitet Tre-8 über seine coolen Rhymes über den warmen funkigen Beat. Zwei Smashes, die ich nicht unerwähnt lassen möchte, und zwar "Bang 2 Tha Boogie" und "I Run Dis", die beide mit dunkleren sowie dynamischen Beats mit ordentlich Funk unterlegt worden sind über die Tre-8 gut spittet.

So kann euch von zwei Seiten gesagt sein, Tre-8s einziges No Limit Album wurde ein sehr cooles Album, das vor allem von den schnellen Raps und düsteren Produktionen getragen wird. Im Kontrast dazu stehen aber auch chilligere funkige Nummern. Wir beide feiern das Album, als No Limit Fanboy ich aber etwas mehr als mein Homeboy Trae. Leider war Tre-8s Zeit auf NL nicht von Dauer, nächstes Jahr war er bereits weg und hatte sich mit P angefeindet. Ist übrigens Tre-8 zu verdanken, dass Pen & Pixel Graphics zwei Jahre später die Cover für No Limit machen sollte (mehr dazu später).

Danke nochmal an @Trae92 für seinen Beitrag!

Bewertung Trae: 8/10

Anspieltipps:
Whats Happenin, Fright Night, Ghetto Stories, What That South Like, Ain't No Love, Bang 2 Da Boogie und Livin On The Westside

Bewertung Score: 8.5/10

Anspieltipps:
Fright Night, Lay Me Down To Sleep, Bang 2 Tha Boogie, I Run Dis
 
Zuletzt bearbeitet:
Bezüglich Down South Hustlers wurden für mich noch 3 Bretter in der Aufzählung vergessen:

-Handle Your Business von Mr. Serv On (für mich einer der meist unterschätzten Rapper auf No Limit bevor er später seinen Schlaganfall "Flow" ausgepackt hat)
-Gs Stay Real: TRAUMHAFTER Song, war ganz erstaunt, dass du den nicht noch extra hervorgehoben hast
-Got It Sowed Up, ebenfalls ein böser Banger

Sonst natürlich auch ein Hammerprojekt, ob es jetzt etablierte Größen oder relativ unbekannte lokale Artists sind, hier liefern eigentlich alle Qualitätsmaterial ab.
 
Bezüglich Down South Hustlers wurden für mich noch 3 Bretter in der Aufzählung vergessen:

-Handle Your Business von Mr. Serv On (für mich einer der meist unterschätzten Rapper auf No Limit bevor er später seinen Schlaganfall "Flow" ausgepackt hat)
-Gs Stay Real: TRAUMHAFTER Song, war ganz erstaunt, dass du den nicht noch extra hervorgehoben hast
-Got It Sowed Up, ebenfalls ein böser Banger

Sonst natürlich auch ein Hammerprojekt, ob es jetzt etablierte Größen oder relativ unbekannte lokale Artists sind, hier liefern eigentlich alle Qualitätsmaterial ab.

100%, der hatte auf den ganzen Compilations immer richtig geile Songs, auch Life Insurance war noch mega, aber ich will hier score nichts vorwegnehmen ;)
Finde auch die DSH noch ein Stück besser als die erste WCBB weil hier einfach die Balance zwischen G-Funk und Dirty South perfekt ist. Beste Compilatin aller Zeiten und für mich 9,5/10.
 
Mia X - Good Girl Gone Bad (1995)

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Zum Ende von 1995 darf die neue First Lady vom Tank, Mia X, auch ihr NL Debüt droppen. Im selben Jahr hatte sie bereits ein Solo Album released, leider nur auf Tape. Jetzt auf CD darf es bei No Limit sein, mit einem Album, dass den NL Sound und Line-Up dieser Zeit gut widerspiegelt: Zum einen Beats von den neuen Jungs an Board, Mo B. Dick und KLC, aber auch die Bay Producer Al Eaton und K-Lou steuern was bei. Zu Besuch sind einige Soldiers, Suga T und The Conscious Daughters.

Ein mehr als solider Opener wurde "Ghetto Sarah Lee" mit den The Conscious Daughters, ein Femal Rap Duo aus der Bay Area, die hier alle drei eine gute Performance über einen aalglatten und funkigen Mo B. Dick Beat hinlegen. Klingt vom Stil her noch sehr nach West Coast und genau in dem Bereich bewegt sich auch "Mission 2 Get Paid". Die gemeinsame Nummer mit Colonel P und Big Ed hätte im Grunde auch perfekt auf das letzte TRU Album gepasst, da hat K-Lou am Mischpult einen Banger gezaubert. Weniger ein Banger wurde sein ebenfalls gebasteltes "Can't Trust A Man" mit Suga T. Dieser Song war ja auch auf der Down South Hustlers Compi drauf und hat da schon wenig Lob einkassiert. Dafür kann Al Eaton mit seiner Produktion vom Titeltrack wieder einige Punkte machen, denn dieser ist sehr angenehm und funky geworden.

Wie im Eingang geschrieben, gibt es hier einen Mix vom Sound. Da wir bisher nur die West Coast Sounds analysiert haben, kommen jetzt die South Dinger. "Payback II" klingt auf jeden Fall original wie aus New Orleans, schnelle Beats und Bounce Vibes, der dafür sorgt, das auch kein Gelenk ruhig stehen kann. Obwohl das Instrumental mit der Zeit etwas eintönig wird, mag ich die Nummer, da Mia hier echt super abspielt und der Bounce bis zur letzten Sekunde gefällt. Produziert und gefeatured von Homie Tre-8 geht es eine Spur kälter auf "Here Comes The Drama" zu, das einen ähnlich dunklen NoLa Funk Beat vorzuweisen hat wie das Material auf Ghetto Stories. Die gemeinsam gerappte Hook und das generelle Zusammenspiel der beiden klingt sehr cool, macht die Nummer zu einem der Highlights der Platte. Das mit Streichern unterlegte "Wanna Be With You" wirkt zwar etwas zu soft, aber trotzdem geht mir die Nummer gut rein. Nochmal eine Funkbombe gegen Ende gibt’s mit "Ghetto Ties", das von K-Lou mit wundervoll tiefen Beats ausgestattet worden ist.

Mama Mias erstes No Limit Album wurde ein guter Start, der zwar keine Geschichte geschrieben hat, aber den NL Sound dieser Zeit gut widerspiegelt. Der Mix von West und South ist gut gelungen, und was Femal MCs angeht so gehört Mia X sicherlich mit zu den Besten, die es je gab. Ein paar Hits bietet die als EP angegebene Scheibe, wobei zur Klasse der vorherigen NL Alben etwas fehlt. Das schlecht kopierte "Can't Trust A Man" und das etwas belanglose "RIP Kil'" hätten nicht unbedingt sein müssen. Nachfolger sollte leider nicht so gut werden, dazu später mehr.

7.5/10

Anspieltipps:
Ghetto Ties, Ghetto Sarah Lee, Mission 2 Get Paid, Here Comes The Drama
 
100%, der hatte auf den ganzen Compilations immer richtig geile Songs, auch Life Insurance war noch mega, aber ich will hier score nichts vorwegnehmen ;)
Finde auch die DSH noch ein Stück besser als die erste WCBB weil hier einfach die Balance zwischen G-Funk und Dirty South perfekt ist. Beste Compilatin aller Zeiten und für mich 9,5/10.

Er hat auch auf seinen Features damals einige Bombenparts abgeliefert, bspw. „Going Through Somethangs“ auf Ghetto D, aber das kommt ja sicher alles später noch zur Sprache.
 
Master P - Ice Cream Man (1996)

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Ah, endlich erreichen wir einen der biased Picks in diesem Ranking. Soll heißen hier werde ich mit Lobpreisungen um mich schmeißen, die wohl für die meisten unverständlich ist. Begründen will ich das zu Anfang damit, das "Ice Cream Man" damals mit mein erstes No Limit Album war und für mich natürlich ne Menge Nostalgie bedeutet. Hab es damals aber nicht sofort geliebt, sondern hat seine Zeit gebracht, um bei mir zu wachsen. Und solche Alben sind halt einfach die Besten. Und ich stehe total auf diesen Sound des Album. Aber erstmal zu den Fakten:

"Ice Cream Man" wurde das 5te Solo Album vom Colonel Master P. Erschien April 1996, also gingen seit dem letzten NL Release einige Monate ins Land. Aufgenommen wurde es laut Booklet in Kalifornien, und passend dazu sind ua. DJ Daryl, Ken Franklin und K-Lou mit dabei, die man ja noch von früher kennt (Al Eaton hart NL leider mittlerweile verlassen), aber KLC, Carlos Stephens und Craig B, der hier sein NL Debüt feiert, sind für die Balance aus New Orleans mit dabei. Vom Sound her erwartet uns eine geile Mischung aus dem Funk aus dem Westen und den typischen Beats des Südens, was eine übelst geile Kombi wurde. Bei den Features gibt es einen Unterschied zum Vorgänger, kein King George, E-A-Ski oder Rally Rall, sondern die neuen Souljas aus NoLa sind am Board, allen voran Ps Cousin Mo B. Dick, Mr. Serv-On und Skull Duggery, natürlich darf Bruder Silkk auch nicht fehlen, wobei C-Murder komischerweise auf dem Album fehlt. Das Album enthält leider wieder Änderungen bei den Rereleases. Auf dem Original ist "The Ghetto Won't Change" mit dabei, das auf den Reres aus dem selben Jahr wegen Sample Problemen abgeändert worden ist, bevor der Track auf allen Releases ab 2005 komplett entfernt wurde. Original & Remix kann man hier abchecken.

Ich bin mal so verrückt und bezeichne "Ice Cream Man" als mein Lieblingsalbum von Master P. Und glücklicherweise stehe ich mit dieser Meinung nicht alleine, sondern teile diese mit @Young Germany, der mich in diesem Review auch unterstützt. Die Bühne ist nun frei für seine Einschätzung des Albums, ich geb weiter unten noch etwas von meinem Senf dazu und deliver euch zwischendrin paar Fotos, um die Menge an Text etwas aufzulockern.

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Young Germany:
Auf die Gast-Reviews habe ich mich schon ziemlich gefreut. Als Compagnon vom Homie @Score_, dessen Fußstapfen nach der E-40 Diskografie monumental anmuten, wagt sich der Verrückte an ein ganzes Label, was sich nicht gerade durch Release-Armut auszeichnet. Mein erster Gedanke: Der Homie ist komplett loco, aber als die Feature-Anfrage kam war ich für den ein oder anderen Gastbeitrag natürlich sofort mit am Start!
Grundsätzlich waren die Releases aus dem Hause No-Limit vom Sound her anfangs eher „westcoastig“ gehalten, was sich Ende der 90er im Zuge der Release-Flut zum charakteristischen Plastik-Billo-Sound, verbunden mit Pen & Pixel Covern und inzestuösem Feature-und Produzentenverhalten gewandelt hat. Ich persönlich feier das ganze Paket inklusive bunter CD-Hüllen. Es ist allein schon ein Erlebnis, ein No Limit-Booklet aufzufalten. Mehr Kitsch geht nicht, aber das ist so kultig trashig, dass man es lieben und feiern muss. Als Backpack-Wutang-Realkeeper wird man sich schwertun, aber die Vielfalt im Rap macht meiner Meinung nach den Charme gerade aus.
Nun also zum Album vom Kommandanten der NL Brigade himself: Mater P. Ich will gar nicht zu sehr auf seine Person eingehen, wurde ja wahrscheinlich schon zur Genüge gemacht. Raptechnisch würde ich Master P definitiv im unteren Durchschnitt ansiedeln, man muss aber seinen Hut ziehen, was er aus dem Boden gestampft hat. Sein laut gestöhntes Ugggghhhhh!!! ist Kult. Und was für die Eule „Eko Fresh, Ghetto Chef“ bedeutet, ist für Master P der „Thug N*** - Drug Dealer“ oder „if you bout it….get rowdy“. Wer damit leben kann, darf sich auf die ein oder andere Perle freuen.
Mein Favorit aus der Master P-Diskografie (nicht No Limit insgesamt) ist das Album „Ice Cream Man“ aus dem Jahr 1996. Was ins Auge springt: Mo B. Dick, das männliche Goldkehlchen aus dem Hause No Limit ist an 7 Songs beteiligt, was bei 20 Songs minus Skit und Intro schon ein beachtlicher Anteil ist. Mir persönlich ist die Stimme zu dünn und ich feier ihn maximal ironisch auf dem ein oder anderen Song, aber naja, Geschmackssache. Für die Review werde hier nur auf Highlights und vermeidbare Songs eingehen und nicht Track für Track reviewen.
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"Ice Cream Man" Maxi Single

Das Intro liefert Realtalk vom Colonel mit brachialem Sound und Gunshots unterlegt … hier wird schon gleich klar: ein R’n’B Album wird das wohl nicht. Und schon kommt die erste Singleauskopplung, treffend gewählt und kennt wohl jeder: „Mr. Ice Cream Man“ mit seinem kleinen Bruder Silkk und gesungener Hook von Mia X und Mo B. Dick. Auf diesem slow pacigen Brecher sind die Drums und Bassline ein absolutes Highlight. Hier passt alles, sogar über Mo B. Dick kann man hinwegsehen, weil Mia die Hook rettet. Textlich geht es hier natürlich nicht um Softeis im Park, dennoch läuft der Song bei jedem Candle Light Dinner mit meiner Frau. Das Instrumental ist ein Traum, K-Lou hat hier ganze Arbeit geleistet. So kann es gerne weitergehen. Und das tut es auch. „Time for a 187“ hat textlich was von einem Grim-Reaper, der durch die Hood wütet, nur der Meister macht die 187s für Geld und Respekt. Der Beat geht nach vorne mit einem gefährlichen Bay-Piano und danach möchte man dem Akteur besser nicht im Dunkeln begegnen.
Definitiv erwähnenswert auch die Collabo mit dem Südstaaten-Duo schlechthin: UGK. Dass Pimp C und vor allem Bun B den Master textlich hier in die Tasche stecken, muss wohl nicht erwähnt werden. Aber das machen sie auf „Break em off somethin‘“ doch auf eine bemerkenswerte Weise. Der Beat liefert South-Kost vom Feinsten und steht für alles, was uns auch an späteren Releases aus dem Süden gefällt. „How G’s ride“ mit Silkk und Big Ed zählt auch zu meinen Favoriten, einfach ein fresher Representer, der mit dickem Funk zum Kopfnicken einlädt. Auch „Sellin‘ Ice Cream“ ist ein Anspieltipp, hier wird auf nem unglaublich smoothen Beat nicht für Diabetes und Kalorien gesorgt, Nebenwirkungen sind hier aber auch unumgänglich. Nate Dogg auf der Hook würde das zu nem 10/10 Song machen. An „Bout it, bout it“ kommt man, wenn man Master P kennenlernen möchte, nicht vorbei. Representing vom Feinsten und auch Lady No Limit Mia X gibt hier ihren Teil zum Besten. Erwähnenswert die High Noon-Desperado Vibes auf „Never ending game“ und die gute Laune, die auf „Things ain’t what they used to be“ versprüht werden. My Ghetto Heroes bildet den Abschluss und der gefällt mir auch recht gut. Hier wird den Soldaten auf den Straßen gehuldigt. Die Ansage von Skull Duggery „A hero is a zero to me, the only heroes that I know is the n***s in my hood, g“ deprimiert vielleicht den ein oder anderen Avengers Fan, aber wer weiß, wie sich Iron Man, Captain America oder Thor in den Calliope Projects schlagen würden.
Nun zu den Schattenseiten: „No more tears“ (trotz ernstem Thema) und „The Ghetto won’t change“ sind perfekte Beispiele für das Katzengejammer von Mo B. Dick, die die Songs ungenießbar machen. Wer bei den Hooks nicht skippt, feiert wahrscheinlich auch die Sonaten von Moe Mitchell. Die Hooks sind wirklich ne Katastrophe. „Playa from around the way“ verschenkt Potential, zum Tempo und Thema des Songs hätte etwas mehr Funk gutgetan. Und „Back up off me“ hat leider nichts mit dem späteren Song auf Tha last Meal von Snoop Dogg zu tun, sondern weiß nicht, was es sein soll. Es kommt mir vor, als hätte man einen Baukasten aus allen Elementen damals angesagter Westcoast-Beats angelegt und wild durcheinandergeworfen, dünne Drums daruntergelegt und Master P nach nem dreistündigen Konzert in die Booth zur Aufnahme gesperrt, dass er sich nur noch mit Reibeisenstimme zu helfen weiß. Absolut überflüssig „Bout that drama“, den hat der Meister wahrscheinlich nur als Intro für seinen kleinen Bruder genutzt. Ich kann nix damit anfangen.
Fazit: Master P hat vom Sound her versucht, den Süden mit dem Westen zu kombinieren und das Experiment ist ihm bis auf wenige Ausnahmen super gelungen. Würde Mo B. Dick weniger zum Einsatz kommen und hätte man sich beim ein oder anderen Beat mehr Mühe gegeben, wäre das schon schwer gewesen, trotz Songfülle etwas zu streichen.

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"No More Tears" Maxi Single

Score:
Danke an den Ehrenmann für seinen detaillierten Beitrag! Und was mich freut, ich kann ihm an vielen Ecken zustimmen. Den Sound des Albums hat er super beschrieben, Anspieltipps hat er gut ausgewählt (Werden unten angegeben!). Auf eine detaillierte Beschreibung aller Tracks von meiner Seite verzichte ich mal, würde sich überwiegend wiederholen. Möchte aber noch ein paar Sätze zu meinen Favorits sagen. Kein G für mich, der noch nie aus dicken Boxen "Break 'Em Off Somethin'" bei Sonnenschein auf seinem Balkon/Veranda geballert hat. Liebe den Track, hier machen alle alles richtig. P mit seinen herrlich arroganten Lines, C der wie für den Beat geboren klingt und B der hier völlig ausrastet. "Never Ending Game" aaltglatter funkiger Banger und "How G's Ride" trieft ebenfalls nur so vor Funk, wo die Features Silkk und Big Ed alles rasieren. Wo ich YG Kritik verstehen kann ist der Gesang von Mo B. Dick, der durchaus Geschmackssache sein kann, aber ich hab ihn mittlerweile wohl schön gehört und mag ihn. Erklärt auch YGs Skip Kandidaten, wobei ich finde dass "'Bout That Drama" bei ihm zu schlecht weg kommt! Astreiner Beat mit ordentlich Funk und einem cool aufgelegten Silkk, alles richtig gemacht. Um neben den Sunshine und Chiller Tracks etwas Abwechslung reinzubringen, gibt es mit "Time To Check My Crackhouse", "Killer P" und "Back Up Off Me" wieder düster angehauchte Songs, die perfekt den Rest ergänzen. Skips gibt es für mich auf dieser geilen Scheibe nicht. Eine wundervolle Fusion von geilen Elementen aus West und South mit diversen Hammer Tracks.

Wie sehr ihr das mit "Ice Cream Man"? Loben wir das Album zu viel oder seid ihr auf unserer Seite? Die Fans damals scheinen es jedenfalls gefeiert zu haben, denn es war der erste Chart Hit für P und NL. Platz 25 in den Billboard Charts und ausgezeichnet mit einer Platinplatte für eine Million verkaufter Einheiten, endlich war No Limit am Erfolg angekommen! Jetzt ging nicht mehr bescheiden, nur noch größer. Leider verlor P nach diesem Werk überwiegend den Funk in seiner Musik. Die nächsten Alben waren auch noch stark, aber so unique wie auf "Ice Cream Man" klang er nie wieder. Hier gelang ihm die perfekte Kombo von Funk, Dreckigen Sound und Gelassenheit. Danke nochmal an Young Germany für seinen Beitrag!

Bewertung Young Germany: 8,5/10 (im Kontext zu NL Releases, nicht im Vergleich zu Chronic 2001 o.Ä.)

Anspieltipps: Mr. Ice Cream Man, Time for a 187, Break em off somethin‘, Sellin‘ Ice Cream, Things ain’t what they used to be

Skippen: No more tears, The Ghetto won’t change

Bewertung Score: 9/10

Anspieltipps:
Break Em Off Somethin', Mr. Ice Cream Man, Never Ending Game, How G's Ride, ½ On A Bag Of Dank


Um den Beitrag nochmal zu verlängern: Abseits von dem Album gab es auch eine Maxi Single für "Ice Cream Man", die neben einer Radio Songs auch zwei exklusive Songs enthielten, und zwar "I Got That Yaho" mit Tre8 & Silkk und "It Ain't All Good" mit Big Ed & Mia X. Beide Tracks sind von vorzüglicher Qualität und hätten auch perfekt auf das Album gepasst. Vor allem erstgenannter ist ein wundervoller Sunshine Banger auf dem Master P seine grandiosen, mathematischen Verkaufsstrategien mit uns teilt (2 for 3, 4 for 5, I got a 6 for 10).
 
Zuletzt bearbeitet:
für mich mittlerweile auch das beste album von master p. diese mischung aus westcoast und down south ist ein traum und perfekt gelungen.
so viele geile songs drauf: "mr. ice cream man", "time for a 187", "1/2 on a bag of dank", "break em off somethin", "no more tears", "bout it, bout it ii", "no ending game", "my ghetto heroes". hier könnte man aber fast alles nennen.
gesagt habt ihr eigentlich soweit alles zum album. ich muss dann aber mal eine lanze für mo b. dick brechen. weiß nicht wo diese abneigung herkommt (insbesondere von @Young Germany). vor allem auf "no more tears" haut der doch ne mega gute hook raus.
wertung unterstreiche ich so, gute arbeit jungs. :thumbsup:
 
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