Ranking aller No Limit Records Alben

Master P - Mamas Bad Boy (1992)

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Das nächste Album von Master P wurde "Mamas Bad Boy" getauft, welches zuerst wieder nur über No Limit released wurde (Reres kamen über In-A-Minute). Erschien 1 Jahr nach seinem Solo Debüt. In der Zwischenzeit hat sich eine weitere Figur für sein Label gesichert: Rapper und Produzent E-A-Ski aus Oakland, der ab hier für einige Zeit den Main Job der Produktion für No Limit übernehmen sollte.

Auch an seinen Raps hat P gearbeitet und klingt nun souveräner und hungriger als auf dem Vorgänger, wobei immer noch Luft nach oben ist. Wo auf dem Vorgänger aber die besten Tracks nur solide waren, so kommt "Mamas Bad Boy" doch mit einigen Liedern daher, die wirklich gut geworden sind. So der Opener "Shoot 'Em Up", wo sowohl P als als Skis Beat sehr gut zusammen passen und auch aus heutiger Sicht noch gefallen können. Ski gibt sich auch als Feature die Ehre beim letzten Track "Trust Nobody", das ebenfalls überzeugt. Highlight der Platte wurde das chillige "Dope, Pussy And Money", dem Ski einen schönen, entspannten Beat mit Synthie und Piano Einlagen verpasst hat. Rest vom Album bewegt sich im soliden Mittelfeld, was auch eine Verbesserung gegenüber dem Vorgänger ist. Nur "Rich And Dangerous" wirkt wie ein Leftover aus den 80ern, hätte es nicht gebraucht.

Insgesamt kann Master Ps zweiter Longplayer schon weitaus besser gefallen als der Vorgänger, wobei wir auch hier von einem Klassiker entfernt sind. Doch es sollte schon bald bergauf bei No Limit gehen, kommerziell wie qualitativ.

5.5/10

Anspieltipps:
"Shoot 'Em Up", "Dope Pussy And Money", "Trust Nobody"
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr spannend. Hab die ersten No Limit Alben nie gehört. Bin erst bei " Ice Cream Man " eingestiegen und hab auch keinen wirklichen Überblick über alle Alben danach. " Dope Money und Pussy" ist echt stabil.
Erstes Tru Album scheint mir alles noch zu holprig zu sein.
 
ist definitiv eine gute steigerung zum vorherigen album. die beats gehen schon in eine professionellere und funkigere westcoast-richtung und rap-technisch ist das auch schon deutlich cooler. gibt aber auch hier wieder eher miese tracks, die aber durch songs wie "shoot em up", "fuck a b!tch cuz i'm paid" und vor allem "dope, pussy & money" aufgewogen werden.
 
ich empfehle noch in das single release von "im going big time" zu diesem album reinzuhören, da ist nämlich der meines wissens nach (wenn auf dem ersten tru release keine c-murder parts sind) der erste c-murder part zu hören

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schade dass ab etwa der hälfte nur noch shout outs kommen, ansonstzen gefällt mir der song besser als die tracks vom mamas bad boy album
 
Danke dafür. Ein Beitrag mit Tape exklusiven Tracks zu dieser Zeit ist für nächste Woche bereits eingeplant. :emoji_ok_hand:
 
"Shoot 'Em Up" :cool: Nach wie vor ein sehr geiler Einstieg in das Album, auch wenn das Niveau leider nicht gehalten werden kann, vor allem in der ersten Hälfte. Lohnt sich aber alleine schon für die erste Einbindung von E-A-Ski, "Trust Nobody" ist auch ein echtes Brett. :thumbsup:
 
TRU - Understanding The Criminal Mind (1992)

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1992 gelang Master P der erste kommerzielle Erfolg. Nicht bedingt durch Plattenverkäufe, sondern einem Deal mit In-A-Minute Records, ein Label das allen Bay Area Heads etwas sagen sollte. Einen Distrubition Deal wurde ausgehandelt und so wurden die No Limit Alben von 1992 und 1993 auch über In-A-Minute Records vertrieben. Da passt es ganz gut, dass man nun den ersten TRU Longplayer "Understanding The Criminal Mind" raushaut. TRU bestand zu diesem Zeitpunkt aus allerlei Rappern, wie den drei Miller Boys, Sonya C, Big Ed, King George, Cali G und wohl noch andere Gestalten. Produziert wurde alles von E-A-Ski, der auch öfters mitrappt, und CMT, welcher wie Ski aus Oakland kommt und mit ihm für die nächsten Jahre ein Producer Duo bilden sollte.

Mit der insgesamt dritten LP die auf No Limit erschienen ist, beweist das Panzerlabel, dass man sie auch ernst nehmen sollte. Denn endlich sind die Zeiten der Kofferraum Produktion vorbei und man hat ein ernsthaft produziertes Album der frühen Bay Area Rap Phase vor sich liegen. "Freunde From Calli" (toller C-Murder Part!), der Titeltrack oder "Little Slut" müssen sich auch nicht vor zB Too $horts Schaffen im selben Jahr verstecken. Obwohl seit "Mamas Bad Boy" nur ein paar Monate vergangen sind, hat sich Skis Beatmaking sehr verbessert und man bekommt ein Album, das auch gemäß dem 1992er West Coast Sound passend klingt. So behauptet man auch gern "I'm The Funkiest" von sich, was vielleicht ein etwas hoch gegriffener Titel ist, die Nummer kann mit ihren tiefen Beats aber trotzdem überzeugen.

Auf "Fuck The System" kriegen wir einen bösen Big Ed Part, der hier hart gegen alles wettert, was nicht bei drei auf dem Bäumen ist. Sternenstunde der LP ist aber der Titeltrack, der am Ende kommt. Hier ist den Duo Ski & CMT echt ein kleiner Geniestreich gelungen, der herrlich aus den Boxen ballert, Silkk The Shocker hat sich zu seinen Rapversuchen auf Ps Debüt enorm verbessert und der Rest der Crew flowt auch souverän. Und wert auf dem letzten Album von P die lässigen Piano Einspielungen von Ski gemocht hat, wird hier mit "I Wear A Bullet Proof Vest" seinen Spaß haben, das in einer schönen Wild West Desperado Saloon Atmosphäre spielt. Im Kontrast dazu stehen leider Tracks wie "Let's Do It" mit einem komischen Konzept und öden Klängen, die es hier aber zum Glück nur wenig gibt.

Es wäre gelogen zu sagen, das hier jeder einzelen Track ballert, auf Ausfälle, beschissene Aufnahme Qualität oder ähnliches wurde aber verzichtet. Verglichen mit den anderen ersten Werken wurde hier alles aufgebessert. So ist das erste TRU Album am Ende ein solides Werk, das auch 20 Jahre nach Release Spaß macht.

6.5/10

Anspieltipps:
"Freunde From Calli", "I'm The Funkiest", "Understanding The Criminal Mind", "I Wear A Bullet Proof Vest"
 
Zuletzt bearbeitet:
C-Murder hat doch gar keinen Part auf "Freunde from Calli" oder hab ich da ne andere Version? Ich hör da nur EA Ski, Rally Ral und Master P
 
C-Murder hat doch gar keinen Part auf "Freunde from Calli" oder hab ich da ne andere Version? Ich hör da nur EA Ski, Rally Ral und Master P
Mein Fehler, ist doch P. Wird kurz vorher sogar gesagt. Klingt vom Flow aber echt sehr nach C, da hat er den Flow seines Bruders gut imitiert. Höre die NL Releases aus dieser Zeit aber auch nicht so auf Dauer Repeat wie das Zeug ab '94, da wird so ein Fehler nicht nochmal passieren.
 
Wollte da gerade mal reinhören, aber Down South Hustler P hat das nicht auf Spotify gestellt, oder ?
"I´m the funkiest " von den Anspieltipps auf jeden Fall ein Hit.
 
Wollte da gerade mal reinhören, aber Down South Hustler P hat das nicht auf Spotify gestellt, oder ?
"I´m the funkiest " von den Anspieltipps auf jeden Fall ein Hit.
"Down South Hustlers" gehört leider zu den NL Klassikern, die nicht auf Spotify sind, wobei da die letzten zwei Jahre schon gut aufgestockt wurde. Kannst mir ja mal ne PN schießen wenn du willst.
 
Jo Danke nochmal. Habs mir jetzt angehört. Hat schon seinen eigenen Charme irgendwie. Produktion aber sehr schwankend. Manche Beats wie Let´s do it oder the understanding the criminal mind sind echt gut, andere wie whats going on find ich recht schwach. ähnlich bei den Raps
So Zwischendurch kann man sich das aber schon mal geben.
 
auch bei "understanding the criminal mind" bin ich im großen und ganzen bei dir.
"n!ggaz from calli" & "little slut" :thumbsup:
man muss aber auch zugeben, dass da halt auch noch viel luft nach oben ist und einiges noch sehr holprig klingt.
 
E-A-Ski - One Step Ahead Of Y'All (1992)

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Und weiter geht es, immer noch in 1992. Jetzt hat der Beatmaker seine Chance auch solo zu zeigen, was er kann. E-A-Ski "One Step Ahead Of Y'all" kommt nur mit Hilfe von CMT am Mischpult daher, die Beats haben die Zwei wieder zusammen gemacht. Auf Features wurde komplett verzichtet.

Ski kann hier auf jeden Fall qualitativ mehr als überzeugen. Hier gibt er eine weitere Steigerung zum TRU Album zum Besten und Ski kann sich zu den besseren West Coast Produzenten der damaligen Zeit etablieren. Raue, leicht funkige Produktion und eine Menge Snares und Drums lassen das vertrautes Left Coast Feeling aufkommen. Vom Stil her ist es eine Weiterentwicklung zu dem TRU und Master P Alben aus dem selben Jahr.

"Up In The Guts" ist ein sehr starkes Geschoss, das sich zu den besten Songs des Westens von '92 zählen darf, der chillige und melodische Beat wird durch Funk und Synthies unterlegt, die zu dieser Zeit qualitativ auf diesem Level noch rar waren. Mit dem Titeltrack oder "Just For The Radio" kann Ski seine Klasse am Mischpult wie am Mic ebenfalls beweisen. "Straight Business" ballert mit seinen polternden Beat aus Piano und brummenden Bässen, die ab '93 ja Standard werden sollten, auch sehr nice.

Bei 7 Songs auf Füll Material zu verzichten tut dem Album und seiner Bewertung gut. Denn alle hier anspielbaren Songs sind mindestens gut und können qualitativ überzeugen. An dieser Stelle sei gesagt, das von der frühen No Limit Phase (90-93) E-A-Skis Debüt mein Lieblingsalbum ist, da das Album alle guten Aspekte dieser Zeit verkörpert und negative (wie zu unbedarfte Raps oder öde Produktion) dankenswert vermissen lässt. Ein kurzer Spaß, der aber auch nach mehreren Durchläufen bockt.

7/10

Anspieltipps:
"One Step Ahead Of Y'all", "Up In The Guts", "Just For The Radio", "Straight Business"
 
Auf "Understanding The Criminal Mind" darf man auf jeden Fall "Fuck That Shit" nicht unerwähnt lassen, für mich neben den üblichen Highlights wie "Nigga's From Calli" einer der besten Tracks und bis dahin für mich auch einer der besten Master P Tracks. Ansonsten kann ich auch hier wieder mit der Bewertung mitgehen, ist wieder ein Stück besser als die vorherigen Releases, aber auch nicht durchgehend gelungen.

"One Step Ahead Of Y'All" ist dann wiederum das erste wirklich rundum gelungene NL-Album zu diesem Zeitpunkt. Würde da auch bei der Bewertung noch etwas höher gehen, gefällt mir nach wie vor sehr gut. Wie brutal alleine "Inch Mile" nach dem Intro loslegt. :cool:

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Generell ist das Soundbild echt sehr gelungen, alles schön druckvoll und in sich stimmig. Auch die Rap-Performance von E-A-Ski ist für einen Producer wirklich ordentlich. Den Titeltrack, "Up In The Guts", "Straight Business" und "The Same" würde ich auch noch hervorheben. Profitiert halt auch von der kompakten Spielzeit als EP. Schade nur, dass es ihn dann nicht mehr lange bei No Limit gehalten hat.
 
Sonya C - Married To The Mob (1993)

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Nachdem sie sich als Teil von TRU bezeichnen durfte, handelt es sich beim einzigen 1993er Solo Album von No Limit um das Debüt von Sonya C, damals noch die Ehefrau von Master P und Mutter von Lil Romeo. Wieder alles produziert von Ski & CMT. Leider finden sich bei den 11 Anspielstationen nur 6 wirkliche Songs bzw noch einer weniger, da einer noch als Radio Version doppelt ist. Also im Grunde nur 5 Songs. Aber so sind wir wenigstens schnell mit dem Review durch.

Vom Sound her hat man zuerst das Gefühl, man hört Master Ps zweiten Longplayer wieder. Hier wurde sich stark an "Mamas Bad Boy" orientiert, was in Zeiten von "Chronic" und "Doggystyle" leider stark fehl am Platz wirkt. "Life Ain't Nothing But A Game" könnte auch aus den 80ern stammen. Sonya C selber rappt okay, aber in einer Top20 MCs von No Limit Liste wird sie nie auftauchen. Auch wenn der Titeltrack schon ganz cool wurde, so haben die Geto Boys ein Jahr vorher mit "I'm Not A Gentleman" das Sample weitaus besser verarbeitet. Wirklich glänzen kann das Album mit dem Highlight "Break It", dem Ski & CMT eine schöne funkige Produktion verpasst haben, die mit seinen tiefen Bässen auch den Staub aus den Boxen pumpt, wenn man aufdreht. Leider der einzige Track, bei dem das der Fall ist. Nach 20 Minuten ist das tatsächliche Material des Albums auch schon durch.

Nachdem die bisherigen Releases von NL immer Stück für Stück besser und besser wurden, ist Sonya Cs Album gefühlt wieder ein Stück rückwärts. Kann man sich schon anhören, auch weils keine Ausfälle gibt, aber man hat das Gefühl, das dieser Sound in der Post Chronic Ära nix verloren hat.

5.5/10

Anspieltipps:
"Married To The Mob", "Break It", "I Ain't To Be Fucked With (Feat. TRU)"


Kleine Anekdote von mir: Noah Haytin war in den frühen 90er Jahren für No Limit Grafik Designer und hat mehrere Layouts und Booklets gemacht. Später hat er noch bei diverse Bay Legenden und ihren Projekten mitgearbeitet, wie Mac Dre, E-40, Luniz, Get Low Playaz (Das Logo kam von ihm), Psycho Gangsta oder das Logo von In-A-Minute Records. Hab vor paar Jahren mit ihm wegen der No Limit Zeit geschrieben und er hat mir ein Foto von dem Shooting damals mit Sonya C zugeschickt. Ist auch sehr offen gegenüber Fragen und Gesprächen über die alte Zeit.

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TRU - Who's Da Killa? (1993)

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Ein Jahr nach dem letzten TRU Album kommt das nächste, "Who's Da Killer". Ist übrigens das einzige NL Album der 90er Jahre, das mir im OG Zustand fehlt. Der OG kam über eine Zusammenarbeit mit Black Market Records (Brotha Lynch Hung, X-Raided) raus, welche aber nur ein Album anhielt. Selbe Belegung wie beim Vorgänger, selbe Produzenten, also gleich rein ins Album.

Hier haben wir aber leider ein ähnliches Problem wie bei Sonya Cs Album, und zwar das die Produktion größtenteils gefühlt 2 Jahre älter klingt. In Zeiten wo "Nuthing But A G Thang" durch die Radios der West Coast pumpt, fühlen sich vor allem "Why You Wanna Fuck With Me" oder "Sweated By The Po Pos" an wie Überbleibsel aus dem letzten Jahrzehnt. Der Titeltrack kommt mit einem an sich coolen Beat daher, der recht simpel gestaltet worden ist und durch leise Synthie Effekte etwas Funk bekommt. Leider klingen die Vocals der TRU Rapper hier wieder wie auf den ersten Garagen Produktionen, die Vortragsweise der ganzen Bande klingt auch mehr nach Standard (leider geht es mehreren Tracks auf dem Album so). Muss nicht gleich Schlecht bedeuten, aber dass sie es besser können, haben sie auf dem Vorgänger schon bewiesen. Und bei einer Länge von fast 8 Minuten hätte hier stattdessen ein energetischer, kürzerer Possecut schon besser gepasst.

Bei "Life Of A Gangsta" handelt es sich um einen Master P Solo Song, der leicht funkige Klänge bietet, aber wirklich bahnbrechend oder krass besser als der Rest ist das auch nicht. Schon eher Klasse beweist da "Talk About It" mit seinen überraschend fröhlichen Klang, das durch das lässige Piano im Hintergrund auch cool rüberkommt. "Neighborhood Dopeman" ist eine ganz nette I Sell Dope Nummer, die NL selber aber schon besser gemacht hat. "Check Your Bitch" wiederum wurde eine chillige Anspielstation, die aber leider keine wahre Begeisterung in mir weckt, sondern mit der Zeit angeödet die Füße einschlafen lässt. Das polternde "Ghetto Is A Trap", das von den drei Miller Boys gut gerappt wird, bildet immerhin einen coolen Abschluss für das Album.

Insgesamt wurde "Whos Da Killer" ein Album, das sich qualitativ nicht mit dem Vorgänger messen kann, was vor allem in Anbetracht des Release Date doch sehr komisch ist. Die Instrumentalisierung klingt leider nicht ganz zeitgemäß und auf dem Vorgänger wurde wesentlich besser gerappt. Zum Glück ändert sich das ab 1994, mit dem nächsten Album geht dieses Ranking hier erst wirklich los.

5.5/10

Anspieltipps
: "Talk About It", "Ghetto Is A Trap"


Dienstag kommt ein Beitrag, der sich dem Tape exklusiven Stoff der frühen 90er widmet.
 
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