Kool Savas & Xavier Naidoo = Xavas - Gespaltene Persönlichkeit
Mein erstes Album der Savas Disko, dass ich für dieses Projekt zum ersten Mal gehört habe. Ich kannte die Single „Schau nicht meh zurück“ und den skandalösen Hiddentrack. Ich habe sehr sehr wenig erwartet, vielleicht deswegen find ich die ersten 2-3 Songs eigentlich ok. Das Intro knüpft am Ende des letzten Savas Album an mit dem Last Man Standing gedudel, außerdem find ich den Part von Naidoo ganz cool mit dem „der erste Mensch der Neuzeit der fliegen kann“, Savas sehr starker Part.
Die Singleauskopplung „Schau nicht mehr zurück“ ist ein fieses Ding, ich hab einfach Tage später nach dem ersten Durchgang auf einmal einen Ohrwurm davon, fuck. Textlich totaler Kitsch natürlich.
„Gegen die Freundschaft“ gefällt mir auch, was ist da los? Savas‘ Zeilen klingen nicht ausgedacht sondern auf wahren Begebenheiten beruhend, Xavier solide.
„Wenn es Nacht ist“ ist ok, kein Ausfall aber Naidoo fängt an mich sehr zu nerven.
„Du bereicherst mich“ ok alles klar jetzt wirds schmalzig ohne Ende. Dazu diese cheesy gesungene Hook, schlimm.
Bei „Lass nicht los“ weiß ich gar nicht worum es da überhaupt gehen soll, hab das Gefühl die beiden musizieren aneinander vorbei.
„Ich bin Ich“ sind 80 Sekunden nur Naidoo, ist ok. Beat ist nett.
Bei „Form von Liebe“ ist schon der Titel abschreckend. Klingt nach Radiopop, ach was ist Radiopop. Geht mal wieder um Liebe/Schluss machen wie in den paar Liedern zuvor, thematisch wird es sehr eintönig gerade. Als Nächstes bitte mal was aggressiveres…
Ok geil Wunsch erfüllt, „Die Zukunft trägt meinen Namen“ hat 1. mal ein anderes Thema und 2. flext Savas mal wieder, guter Track auf jeden Fall.
„Wage es zu glauben“ ist dann brutal schlimm. Savas Lines unter aller Sau, Naidoo hat 80% des Songs, katastrophe
Auf dem Titeltrack rappt Savas wie mein Onkel oder so, alter was soll dieser unfassbar dämliche Flow. Der Track punktet nur damit, dass Savas in der Bridge „Alle in einem“ recyclet.
„Mehr als sie“ mit Banjo ist total hektisch (wer hätte es ahnen können mit Banjo), lyrics komplett ohne Sinn, mal wieder ein Ausfall.
„Abschiedsfluss“ findet wieder ohne Savas statt (oder ich hab ihn einfach überhört, mittlerweile stellt sich eine Art Gleichgültigkeit ein), Naidoo singt teilweise auf Englisch (gimme one last breath of your beautiful hair), aber andererseits singt er auch irgendwas von seinem erstgeborenen Sohn. Entweder kickt bei mir gerade irgendwas rein oder die wissen echt nicht mehr was sie da eigentlich schreiben.
„Satan weiche“ behandelt all die bösen Verführungen des Lebens oder böse Manager etc.
Langweilig und vorhersehbar, aber als 15jähriger Leon sicher ne Offenbarung
„Lied vom Leben“ stellt den offiziellen Abschluss des Albums dar. Savas mit 2 Parts in denen er seine Liebe zur Musik erklärt, ist ganz nett. Xavier uff ja keine Ahnung er nölt halt mal wieder rum wie auf allen anderen Tracks, das klingt alles austauschbar und gleich.
Nach ein paar Sekunden Leerlauf schieben die Beiden noch einen Hiddentrack hinterher der in Sachen Bodenlosigkeit seines Gleichen sucht. Wie muss man sich das vorstellen? Sitzen die beiden zusammen im Studio und halten es echt für ne gute Idee, dass Xavier rappt? Dass Xavier aggressiv rappt? Dass Xavier aggressiv gegen Homosexualität rappt? Klar muss und darf man gegen Kindesmissbrauch sein, aber wie das in diesem Track vorgetragen wird ist mit das dümmste und schlechteste was ich je gehört hab (UND ICH HAB VIEL GEHÖRT SHOUTOUT BIG DERILL MACK) Das ganze garniert mit diesem dümmlichen Outro aus einer N24 Dokumentation. Würde dieser Song heutzutage rauskommen wär er direkt was für AFD-Stammtische und Coronaschwurbler die in allem DAS große Ding dahinter vermuten, die eine böse Illuminatenmacht über allem.
Fazit: Track für Track betrachtet ist das Album sogar ganz in Ordnung. Im Ganzen aber sehr eintönig, zu wenig Abwechslung. Man merkt auch, dass Xavier eher der dominanten Part ist und Savas Simeon bisschen das Anhängsel. Positiv kann man sagen, dass Sav kaum wie-Vergleiche und creepy Lines abliefert, sein Zeug ist eigentlich meistens ok, dass er deepe Tracks nicht kann weiß man ja. Mit Naidoos Gesang ist es so eine Sache, mir gefällt generell seine Stimmfarbe nicht und dann ist es halt schwierig. Im Endeffekt ist es besser als ich vermutet habe aber natürlich keine Glanzleistung.
Wertung:
4,5 von 10