Ranking aller Ghostface Killah Alben

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718 (Theodore Unit)
VÖ: 03.08.2004


★★★

Es gehört zu den ungeschriebenen Rap-Gesetzen, dass halbwegs erfolgreiche und bekannte Rapper über kurz oder lang ihre eigene Posse aus dem Boden stampfen. Zumeist geht es da um egoistische Interessen, denn entsprechende Sampler bedeuten mehr Output und somit auch mehr Präsenz der eigenen Marke. Idealerweise profitierten aber auch die unbekannten Gesichter vom „Fame“ des Anführers und werden selbst erfolgreich, was mehr $$$ für alle bedeutet.

Ghostface Killah führte seine Theodore Unit, dessen Name angeblich von „The Open Door“ abgeleitet ist, weil jeder talentierte MC beitreten kann, auf dem 2001er-Werk „Bulletproof Wallets“ mit dem Track „Theodore“ ein. Aber Wu-Tang-typisch sind selbstverständlich alle Mitglieder der Gruppe in irgendeiner Art und Weise mit dem Clan verbunden oder gleich verwandt, weshalb das „Open Door“ eher kritisch hinterfragt werden sollte.

Auf dem angesprochenen 2001er-Song bekam er Unterstützung von Trife Da Good aka Trife Diesel aka Trife, dem bis heute wohl bekanntesten Ghostface-Sidekick, und Twiz. Zeit einmal, auf die verschiedenen Mitglieder zu schauen:

Trife Da God agierte zuvor zusammen mit den Rappern Kryme Life und Tommy Whispers als „T.M.F.“ (The Most Feared), die Ghostface unter seine Fittiche nahm. Das Trio konnte Ende der 90er einige Achtungserfolge im ambitionierten Untergrund feiern und landete Magazine Shots (Hefte, kein Waffengelaber) sowie gemeinsame Auftritte mit dem Clan und auch Eminem vor seinem großen Durchbruch. T.M.F. ging also nahtlos in die Theodore Unit über, wenngleich Tommy Whispers offiziell nie als Mitglied geführt wurde.

Twiz war zuvor Teil vom „American Cream Team“, der Posse von Raekwon und der ersten Wu-Tang-Splittergruppe überhaupt. Nach dem Tode von Mitglied Chip Banks löste sich die Crew aber auf und Raekwon brachte „Ice Water Inc.“ an den Start, eine neuerliche Gruppe / Label. Twiz fand auf 718 gar nicht statt und verließ die Truppe um 2004 bereits wieder.

Zwei Mitglieder, Shawn Wigs und Du-Lilz, waren Teil der „Othorized F.A.M.“, eine weitere Clan-nahe Truppe. Eines der F.A.M. Mitglieder, Lounge Lo, ist der Bruder von Cappadonna, weshalb wohl diese Connection zustande kam.

Solomon Childs ist der Cousin von Ghostface, that’s that. 2005 verließ er die Posse aus unbekannten Gründen und GKFs Sohn Sun God stieß hinzu. Das erwähne ich, weil die Theodore Unit kein gemeinsames Werk mehr veröffentlichen sollte, also schreibe ich das hier. Was man so liest, hat sich die Gruppe aber nie aufgelöst und besteht gewissermaßen bis heute, gelegentliche Features inklusive.

Ach ja: Cappadonna ist auch noch als Mitglied der Theodore Unit geführt und hat auf 718 zwei Verses am Start. Schwer zu sagen, ob es sich um eine Mitleidsaktion seitens GKF gehandelt hat, denn der gute Cappachino war Anfang der 2000er obdachlos und musste Taxi fahren, um über die Runden zu kommen. Und ein ziemlich mittelmäßiger Rapper war er auch, wobei er als Feature-Gast hier und da gut kommt. Zudem sagt man, dass Ghostface mal sein Leben gerettet haben soll, aber dazu ist mir nichts weiter bekannt.

Kommen wir aber endlich mal zum Sampler. „718“ ist natürlich der ursprüngliche Area Code von Brooklyn, Queens und eben Staten Island, Ghostface’s Hood. Veröffentlicht wurde die Platte über „Sure Shot Recordings“, das mir jetzt nichts weiter sagt. Laut Discogs veröffentlichte das Label einige New Yorker Untergrund Sachen, z.B. vom Infamous Mobb oder auch Craig G (der die Freestyles für 8 Mile schrieb).

Das meiste Material entstand während den Aufnahmesessions zum Pretty Toney Album in New York, außerdem in Miami (wie auch schon Bulletproof Wallets). Auf der Platte finden sich zahlreiche Überbleibsel von der Toney LP. In Summe sollen es ca. 10 Stück sein, aber das ist mir etwas sehr ambitioniert aufgerundet. Ich kann mir gut vorstellen, dass Tony ein paar gute Sachen für seine Crew zurückhalten wollte. Ebenso werden Songs mit vermeintlich teuren Samples gerne auf Untergrund-Compilations gepackt, weil man da hinsichtlich der Clearances wohl nicht so genau hinschaut.

Der Opener „Guerilla Hood“ ist gleich solch ein Pretty-Toney-Ding, das ursprünglich „Gorilla Hood“ hieß, eine andere Hook hatte und Solomon Childs featurte. Aber die 718-Version ist ziemlich gut, vielleicht sogar besser, weil viel treibender und ohne lästige Breaks. Ein aggressiver Representer, auf dem Ghostface mal wieder ein paar Trademark-Lines raushaut: „2 O'Clock, the Apollo on, no socks, wallo's on / Eatin' olives with Vodka, lampin' on plush sofas“. Sample auch sehr heilig, Freunde.

Anspielstation Nummer 2 ist das erste Trife Da God Solo „Punch In, Punch Out“ und hier möchte ich diesen zumeist eher belächelten und – auch von mir – als Sidekick abgestraften Artist mal lobend erwähnen. Wie schon in einer Review zuvor geschrieben hat Trife eine ziemlich krasse Stimme (auch wenn sie manchmal ziemlich „quiekt“) und delivert vor allem im Kontrast zu Ghostface mehr direkten Gangster-, und Straßen-Shit mit Drogen-, und Waffen-Gelaber. Seine druckvollen Vocals klingen irgendwie auch immer wie gedoppelt. Damals hat er ziemlich viele Props bekommen und wurde auch schon als „Juelz Santana seiner Posse“ bezeichnet (oder wie auch immer). Auf einem sehr bekannten Sample von Grover Washington Jr., das auch schon Too Short verwendete, gibt’s straighten Drogendealer-Stuff.

Auf dem „’88 Freestyle“ spitten Ghostface und Trife über das berühmte „Set It Off“ von Big Daddy Kane. Letzterer stiehlt seinem Mentor hier sogar ziemlich die Show mit einfachen und scharfen Rhymes (dope/soap/approach/coat/coke/remote). Großes Kino. Genauso großes Kino ist die Line „Easy, duke, man I need this loot / Look at my face, all hairy like some kiwi fruit“.

„The Drummer“ sollte ursprünglich auch auf dem Pretty Toney Album erscheinen – eine ebenfalls nach vorne gehende Kollabo, auf denen sich GFK, Trife, Streetlife und Method Man die Bälle zuspielen (klingt auch ziemlich nach Tical Material wenn man das mal vergleicht). Der Wallabee Champ droppt mal wieder extrem unterhaltsame Lines wie „Ey yo, it's Ghost with the sky blue kufi, smashin' groupies“.

„Gatz“ mit einem Uptempo-Funk-Beat bleibt jetzt nicht besonders hängen, aber das Sample ist wieder ziemlich 70er-Like und hat ein nettes Bass-Instrument. Shawn Wigs gibt mir übrigens gar nichts, zuweilen klingt er wie eine White-Trash-Ghostface-Kopie und ein echter Wankster. Naja, irgendwas muss GFK ja in ihm gesehen haben. Solomon Childs ist solide auf dem Teil.

„Who are we?“ sampelt ein Scooby-Doo-Theme (!) und kommt bedrohlich schwerfällig aus den Boxen. Ghostface flowt mal anders als gewohnt, was sehr zum Tempo des Tracks passt. Der Mann weiß einfach, was er tut. Außerdem shoutet Bone Crusher die Hook, ist doch auch was. Klasse Street-Hymne. Ob des Samples leider nicht auf YouTube zu finden, aber ein Highlight...

„Smith Brothers“ mit GFK und Trife verwendet den gleichen Beat wie „Smith Bros“ von Raekwon auf dem Lex Diamond Album. Deshalb kam es wohl nicht aufs reguläre GFK-Solo. Im Intro macht Tony gleich klar, dass er „bulletproof mothafuckin gooses outdoors“ hat LOL. Er hat ignorante Lines im Gepäck wie „Lookin' at these faggots, like yeah, you get amped off of Pepsi“ und auch Trife ist solide, steht hier aber klar im Schatten.

„Mama can you hear me“ ist ein Solomon Childs Solo und hat ein ziemlich kitschiges Hochglanz-Sample. Er rappt mit viel Schmerz in seiner Stimme, bleibt inhaltlich aber relativ beliebig. „Paychecks“ mit GFK und Trife ist jetzt auch nicht besonders, sie rappen über Geld, Cream, Spinat und dass sie ganz viel davon wollen. „The first check I ever got, Son, I spent it up top, blowin' a cop...“

„Wicked with Lead“ ist eine weitere Kollabo zwischen Ghostface und Trife mit einem funky Gitarren-Sample. GFK stellt in seinem Part, was recht selten vorkommt, ganz unverfrohlen und direkt heraus, dass er besser rappt als alle anderen. "Mona Lisa, Mona Lisa, can I bone you? Say I can / Yes, I can, I'm lethal / None of these rappers can touch my pen / I'mma killer, that's why I bounce back in the end“. Eine reduzierte, straighte HipHop-Nummer im 90er-Style.

„Daily Routine“ ist ein Shawn Wigs Solo, aber wirklich nicht weiter erwähnenswert. Er möchte irgendwie seine coolen Alltagserlebnisse glorifizieren, aber wie gesagt klingt er eher wie ein weißer Möchtegern-Gangster, find das zwischen den Zeilen ziemlich peinlich. „Right Back“ ist ein Song von den beiden ehemaligen Partnern Trife und Kryme Life (sein einziger Auftritt). Der Beat ist stampfend und anstrengend, obwohl die Parts solide sind. Aber auch das ist eher ein Lowlight.

„Pass the Mic“ klingt nicht nur dem Titel nach wie eine Rap-Cypher Anfang der 90er mit Du-Lilz, Shawn Wigs, Trife, Solomon Childs, Ghost und Cappadonna. Die Akteure performen etwas zu routiniert mit soliden Bars, Cappa fällt aber schon ziemlich ab. Nichts Besonderes.

„Work“ ist ein Solomon Childs Solo. Das Sample ist sehr melodiös, erinnert mich an typische Label-Sampler-Produktionen Mitte der 00er. Childs rappt eher behäbig darüber, dass er mehr arbeitet und sich nicht ausverkauft. Dementsprechend ist seine Karriere auch verlaufen. Für zwischendurch ist der Song aber okay denke ich. „It’s The Unit“ ist ein sehr unspektakulärer Representer mit Wigs, GFK und Cappadonna. Mit dem komischen Rock-Sample soll der Beat wohl nach vorne preschen, aber klingt mir zu Try-Hard. Das ist genau der Sound, den ich von Ghostface NICHT hören will, eigentlich von gar keinem.

„Be My Girl“, erneut eine Solomon Childs Nummer, hat ein ganz knuffiges Sample und schöne Old-School-Snares. Hätte auch von Dipset kommen können. Inhaltlich ist das typisches Hood-Geflirte, aber ist doch ein gelungener Abschluss.

So, jetzt hat 718 viel mehr Text bekommen, als es vermeintlich verdient hätte, aber alles in allem ist die Theodore-Unit-Compilation überraschend kurzweilig und besser als erwartet. Die erste Hälfte ist echt stark, ab Hälfte #2 flacht aber alles hörbar ab. Natürlich wird es immer ziemlich beliebig, wenn Ghostface mal nicht rappt, aber Trife legt eine überdurchschnittliche, roughe Performance hin und auch Member wie Solomon Childs fügen sich ganz gut ein. Das sind jetzt alles keine MCs mit Ausnahmetalent, aber GFK ist sowieso der Hauptakteur und er kann nicht ernsthaft erwartet haben, dass bei irgendeinem Act Solo-technisch mehr geht. Eventuell bei Trife, aber auch da hatte er offensichtlich kein Vertrauen (wie das nächste Album zeigen wird).








("Who are We?" - Nicht auf YouTube)
 
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Put It On The Line (mit Trife Da God)
VÖ: 18.11.2005


★★☆

Nachdem der Theodore-Unit-Sampler aus dem Vorjahr für verhältnismäßig viel Aufsehen und wohlwollende Kritiken sorgte, sollte im Jahr 2005 das erste Soloalbum von Trife Da God erscheinen, um das Momentum aufrechtzuerhalten. Das Werk trug den Titel „718: Stapleton to Somalia“, wurde zumindest in Sachen Aufnahmen abgeschlossen und sogar in Form von Promo-CDs an die Presse und Co. verschickt. Auf Discogs ist auch ein entsprechender Eintrag vorhanden.

Kurz vor der Veröffentlichung entschied sich wer auch immer jedoch dazu, Trife‘s Soloprojekt einzustampfen, Ghostface groß auf das Cover zu schreiben, manche Tracks runter- und neue raufzunehmen und das gesamte Ding schlussendlich eher als Promo-Tape für das frisch angekündigte GFK-Album „Fishscale“ umzufunktionieren. Das ist vor allem hinsichtlich der Tatsache dubios, dass Ghostface zuvor ein eigenes Label namens „Starks Enterprises“ gründete, um die Platten seiner Leute zu eigenen Konditionen unters Volk bringen zu können (man muss jedoch anmerken, dass die Trife LP über Koch erscheinen sollte).

Wie dem auch sei: Aus dem Trife Solo wurde also eine Ghostface & Trife Compilation namens „Put It On The Line“, das mit einer Live-DVD als Goodie daherkam (sehr empfehlenswert!). Ein schnell zusammengeschustertes Machwerk: Das Artwork ist sehr billig, die meisten Tracks sind nicht abgemischt und am Ende gibt es sogar die für Bulletproof Wallets angedachten Songs „The Watch“ und „The Sun“ als Extra, sowie „Tony’s Money“, ein Pretty Toney Überbleibsel (nur auf der Vinyl!), und „Ghost & Giancana“ mit Kool G Rap.

Eröffnet wird die Kollabo mit dem mittelmäßigen „Cocaine Trafficking“, auf dem die beiden ziemlich 0815 über Drogen rappen. Die Vocals sind viel zu laut und überlagern den Beat komplett. „Put It On The Line“, das Trife Solo und der eigentliche Opener seiner eingestampften Solo LP, ist wesentlich besser, hat ein grooviges Sample und kommt mit soliden Raps daher, die den Artist noch einmal gebührend introducen.

„Struggle“, ein Ghostface Solo, ist eine offensichtlich nicht fertiggestellte Nottz-Produktion mit gucci verarbeitetem Sample, die sehr nach Pretty Toney klingt. Auf dem Track erklärt GFK noch einmal den Struggle früherer Tage: „My dog was better off alone, he ate when I ate, if not days later / Two weeks old cold shit, straight out the refrigerator“. In eine ähnliche Richtung steuert der nächste Song „Hustle Hard“ von Trife: Eine sehr egale Produktion mit 50 Cent Sample, inhaltlich mehr oder weniger identisch zum vorherigen Song.

„Event“ sollte auf dem Trife Solo landen und erzählt zwei Hood-Geschichten ohne irgendeine Form von Moral oder Bewertung. Dazwischen haut er auch einfach mal ein paar Representer-Zeilen raus. Sehr unterwältigend ehrlich gesagt. Vor allem verglichen mit Ghostface, der seine Storys immer sehr immersiv erzählt, fällt dieser durchschnittliche Gangster-Storyteller sehr ab. „She don't sit when she piss, she stand up like Ludacris“ ist ganz lustig.

„Gangsta Shit“ mit Trife feat. Tommy Whispers, seinem alten Crew-Kollegen, ist ebenso medioker, ein bisschen Waffen-Gerede und natürlich die Unterstreichung, dass sie wirklich Gangster sind im Gegensatz zu den anderen Rappern. „Fire“ kommt mal wieder mit GFK. Er und Trife spitten ein paar Lines mit Feuer-Vergleichen, aber alles in allem auch nicht übermäßig hot (wenngleich eines der wenigen Highlights). Hier merkt man noch einmal, dass Ghostface in dieser Disziplin einfach deutlich bewandter ist als sein Kollege. Mit Lines wie „Peep the barcode, leave the booth blacker than charcoal / Sippin' on firewater, plus I keep a cigar rolled“ kann Trife einfach nicht f1cken.

„Project Soap Operas“ mit Trife, Tommy Whispers und Kryme Life erzählt eine solide Straßen-Geschichte auf einem Beat, der an moderne Boom-Bap-Produktionen erinnert, die den alten New York Style kopieren wollen. „War“ hat ein Reggae-Sample und inhaltlich erzählt Trife nicht davon, dass er in New York der größte Gangster ist, sondern in ganz Amerika! Egaler Track.

„Outta The Way“ verwendet dasselbe Sample wie „It’s Funky Enough“ vom D.O.C. Shawn Wigs und GFK spitten ein paar routinierte Lines, aber das Teil lebt halt vom Sample, das Dr. Dre damals viel besser in Szene gesetzt hat. Sobald Shawn Wigs das Mic ergreift, wird es peinlich jiggy.

„Drugz“ ist eine Uptempo-Nummer mit Funk-Sample, auf dem Trife unrechtmäßig wegen Drogenbesitzes festgenommen und eingebuchtet wird. Hier übt er Kritik am System, aber in allen Tracks davor und danach rappt er davon, dass er wirklich Drogen verkauft – nur halt auf diesem dedizierten Song mal nicht. Naja, das kann ich nicht ernstnehmen. „Milk Em“ mit Ghostface und Trife wurde sogar als Single veröffentlicht und kommt mit einem relativ bekannten Soft Machine Sample daher, zumindest wenn man Mucke aus der Zeit feiert. Die beiden flowen endlich mal durchweg imposant auf diesem hektischen Instrumental.

„Late Night Arrival“ ist ein sehr kurzer Posse-Cut mit Ghostface, Trife, Shawn Wigs und Solomon Childs (Letzterer erhält keine Credits), der dank der reduzierten Produktion, die ein simples, nach vorne gehendes Drum-Pattern sowie ein fast schon psychodelisches Sample beinhaltet, zu den Höhepunkten zählt. Kein Wunder, denn Produzent J-Love zeigte sich wenig später auch verantwortlich für die ersten Action Bronson Sachen.

So gut wird es nicht mehr: Die beiden letzten regulären Songs „Man Up“ (mit einem lächerlichen Club-Beat, der unangenehm an G-Unit / Disco Inferno erinnert), der – soweit ich das sehe – das Debüt von Ghostface’s Sohn Sun God darstellt, und „Game Time“ (ebenso halbgar) sind sehr generisch und egal.

Über die GFK-Bonussongs „The Watch“ und „The Sun“ muss man ja nicht mehr viel schreiben. Die für Bulletproof Wallets angedachten Songs sind absolute Highlights. Auch „Ghost & Giancana“ mit Kool G Rap ist dank des Samples, das wie ein 70er-Crime-Theme klingt, sehr gut. Ursprünglich sollte das mal auf einem Da Beatmakerz Sampler erscheinen, hat aber den Cut nicht geschafft (und der Cappadonna Part + Beat Switch wurden auch gestrichen auf dieser Version, HIER das Original). „Tony's Money“ wäre eine gute Ergänzung für die Pretty Toney LP gewesen.

Auf dem 718 Sampler der Theodore Unit habe ich Trife noch gelobt. Auf dieser Compilation hingegen holt er mich nicht mehr besonders ab. Wenn das wirklich mehrheitlich Material für die angedachte Solo LP gewesen ist, ist es schon richtig so, dass man ein halbgares Promotional Mixtape draus gemacht hat, das in erster Linie „Fishscale“ hypen soll.

Put It On The Line ist durch und durch mittelmäßig, eben eine Art Street-Compilation mit Mixtape-Charakter. Immerhin hat man hier The Watch und The Sun auf einer CD vorliegen, das ist doch was. Ein paar Songs wie der Titeltrack, Struggle, Fire, Milk Em oder Late Night Arrival sind auch ganz cool, mehr bleibt aber nicht im Ohr hängen. Insgesamt - und dank der Bonustracks - pendelt sich das Ranking-wise in der Midde eyn. Ohne die Bonus-Dinger kann man den halben Stern auch abziehen eigentlich.





 
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Hab das Original mal ergänzt, danke dafür.

""""""""""""""""Action like Charles Bronson - Best of hArDcoReHiPHoP vOl. 1""""""""""""""""""""" ahahah
 
Hat nie was von diesem Seagram gehört.Schein auf den ersten Blick gut zu sein : Coole Stimme und Flow und die Fähigkeit die Sätze/Gedanke so zu formulieren ,dass sie den Sinn ergeben
 
Hier gehts erst etwas später weiter, da gerade sehr viele Threads aktiv sind und ich die lieber lese. Sonst geht alles etwas unter.
 
Wann geht es hier weiter? Höre gerade nach längerer Zeit mal wieder 36 Seasons und 12 Reasons to Die, interessiert mich schon, wie hier die Meinung über die Alben ist. Letzteres für mich wahrscheinlich das letzte wirklich relevante Wu-Soloalbum.
 
Das werd ich wohl nicht fertig kriegen hier, mir fehlt Zeit und ehrlich gesagt auch die Lust. Da hab ich mich wohl etwas übernommen. o_O

Fishscale und More Fish sind aber so mehr oder weniger fertig, die kann ich noch bringen.
 
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Fishscale
VÖ: 28.03.2006


★★★★☆

Zwei Jahre nach „The Pretty Toney Album“ und zwei ungewohnt orientierungslosen Theodore-Unit-zentrierten Compilations meldet sich Ghostface 2006 mit „Fishscale“ zurück, seiner zweiten Platte unter dem Def Jam Banner. Die zuweilen sehr kommerziellen Versuche auf der Toney LP, die den Verkaufszahlen nicht zuträglich waren, gehören der Vergangenheit an, genauso wie das gestrichene „Killah“ aus seinem Namen. Das Label hat erkannt, dass sich ein GFK eben nicht wie die meisten anderen Rapper zu der Zeit vermarkten lässt.

Ich nehme das Fazit schon einmal vorweg: Fishscale ist ein grandioses Werk, das sowohl von den Produktionen, aber auch vor allem von den Lyrics her mit dem meisten Zeug aus jenen Tagen den Boden aufwischt – und es auch heute noch tut. Es zählt zusammen mit Ironman und Supreme Clientele zu den unumstrittenen Höhepunkten GFKs Diskografie.

Wie es der Titel schon erahnen lässt, ist das übergeordnete Thema auf „Fishscale“ einmal mehr die organisierte Kriminalität mit Schwerpunkt Drogenhandel. Das klingt zunächst nicht sehr innovativ, Ghostface Killah glorifiziert diese Geschichten auf seinem Album aber auf gar keinen Fall, sondern reflektiert sehr erhaben über all die Vor- und Nachteile, die das Geschäft mit sich bringt. Dennoch kommt selbstverständlich der Humor nicht zu kurz, eben wie man es von ihm kennt.

Erstmalig verzichtet Ghostface – wie viele seiner Wu-Tang-Kollegen zu der Zeit auch – komplett auf RZA-Produktionen. Das Oberhaupt wird aber zu keiner Sekunde vermisst, denn die Riege an Beatmachern ist durchweg beeindruckend: MF DOOM, J Dilla, Pete Rock und Just Blaze steuern ausnahmslos famose Produktionen bei. Mit Lewis Parker aus England und MoSS aus Kanada sind sogar Produzenten aus dem Ausland am Start, die mit „Shakey Dog“ bzw. „Kilo“ zwei Banger servieren. Abgerundet wird die Liste von dem eher unbekannten Xtreme aus Chicago und Sean C & LV, die mit den Bad Boy Hitmen connected sind und später einen Großteil von American Gangster für Jay-Z produziert haben. Sean C fungierte auch als A&R und Executive Producer für u.a. Mobb Deep, Terror Squad und Big Pun.

Soundtechnisch agiert GFK wie gewohnt auf souligen Instrumentals und typischen Break Beats, aber auch einige Old-School-Elemente, die an die Wu-Zeiten erinnern, sind vorhanden. Es ist genau der Sound, auf dem man Ghostface hören möchte.

Das Intro „The Return of Clyde Smith“ ist eine nette Hommage an den Clyde Smith Skit von Supreme Clientele, auf dem ein heruntergepitchter Raekwon gegen 50 Cent geschossen hat.

Auf dem zweiten Track „Shakey Dog“ geht Ghostface gleich in die Vollen und liefert das erste Highlight ab: Auf einem pompösen, trockenen Instrumental mit Johnny Johnson & His Bandwagon Sample erzählt GFK eine extrem ausstaffierte Geschichte darüber, wie er mit seinem Kollegen Frank ihm freundlich gesinnte kubanische Drogendealer ausrobben will. Die ganze Story ist so lebhaft beschrieben, dass jeder Hördurchgang aufs Neue ein absoluter Ohrenschmaus samt Kopfkino ist. So kommt Ghostface in einem miefenden Taxi an, weil er Fisch mit Pommes futtert, und raucht Baseballschläger-große Spliffs weg. Auf der Rückbank ist es so eng, dass er Tartar Sauce auf seine S Dots kleckert. Vor dem Eingang sieht er eine alte, obdachlose Dame, von der er weiß, dass sie in jungen Jahren ihrem Schwager bei der Hochzeit seines Bosses die Rübe weggeblasen hat. Kurz checken, dass keine Kinder in der Nähe sind, weil gerade Schulschluss ist, und dann geht’s los, dritter Stock, letzte Tür. Die Mofos schauen Sanford and Son und essen T-Bone Steaks mit Zwiebeln. Damn, da will er auch was von…

Das könnte jetzt noch ewig so weitergehen. Kein Wunder, dass in den Reviews Parallelen zu Tarantino gezogen wurden. Man braucht mehrere Hördurchgänge, um jedes Detail zu erfassen. Natürlich geht der Überfall – typisch Ghostface – schief und Frank fängt sich eine Kugel. To be continued…

Auf „Kilo“ formiert sich Ghostface mit Raekwon. Die beiden rappen nüchtern darüber, wie es ist, kiloweise Kokain zu verticken. Sie sprechen auch die Paranoia an, die sich aus dem großen Geschäft entwickelt. Das Sample ist vielleicht etwas kitschig, dieses Augenzwinkern passt aber perfekt zu den beiden Charakteren. Hier wird nichts glorifiziert, sondern seriös berichtet.

„The Champ“ ist so mit der bekannteste Track von dem Album. Auf einem treibenden Just Blaze Instrumental liefert Ghostface einen wahnwitzig gerappten Representer mit diversen Box-, und Kampfsport-Vergleichen ab. Verrückte Lines dürfen nicht fehlen: „Who want to battle the Don? / I’m James Bond in the Octagon with two razors“.

Nach einem Skit folgt mit „9 Milli Bros.“ eine Wu-Tang-Kollabo, die das gesamte Stable (!) versammelt, inkl. einem unveröffentlichten ODB Verse (RZA ist aber nur per Sample drin). Das Instrumental stammt von MF DOOM, der übrigens alle beigesteuerten Produktionen seiner Special Herbs Serie entnahm. Es ist keine nostalgische Pflichtaufgabe, sondern sehr kurzweilig. Und: Dieser Beat ist einfach PURES GLÜCK, S.

„Beauty Jackson“ ist eine charmante Alltagsgeschichte. Auf den Bus wartend spottet Tony Stark eine attraktive Dame und beschreibt sie in all ihrer Schönheit. Er möchte ihr seine Nummer geben, doch als er seine Schusswaffe versehentlich fallenlässt, sucht die Frau erschrocken das Weite. Es ist eben nicht leicht als Drogendealer…

„Heart Street Directions“ ist ein Gaga-Skit, hört es euch am besten selbst mal an. Das geht locker als sexuelle Belästigung durch.

„Crackspot“ ist ein kurzer Auszug aus dem stressigen Alltag eines Drogendealers. Ein potenzieller Neukunde probiert das Zeug zum ersten Mal, ist hart geflasht und haut seinen Kopf so hart auf den Tisch, dass er eine Platzwunde davonträgt, die Raekwon verarzten muss. Parallel dazu instruiert GFK seine Laufburschen, die Geld eintreiben müssen, und der verdächtige Verzion Truck da draußen muss auch im Auge behalten werden. Ziemlich lustig präsentiert, aber auch sehr deprimierend. Das positive „Master of Love“ Sample steht auch im krassen Kontrast zum Inhalt.

„Told him it was no cut to be careful, he took a hit, Woodrow damn you /
His head hit the table, a few rocks fell out his pipe /
He's bleedin fatal, he smell like it's so ripe /
Told Trife to get him some ice, Raekwon keep your eye on his wife /
Tell her to chill, feed her some white“


„R.A.G.U.“ mit Raekwon und einer Pete Rock Produktion ist ein neuerlicher, vorzüglicher Storyteller, der so unwichtig wirkt, aber so unfassbar atmosphärisch ist, dass ich ihn auf dem Album nicht missen möchte. Der Chef bemerkt Stress in seiner Nachbarschaft und möchte schlichten, bricht sich dabei aber seine rechte Hand, mit der er schreibt, und ist angepisst. Er möchte dem verantwortlichen Jungen nichts tun, da er denkt, dass er mit Ghostface connected ist. Dieser stellt aber blumig klar, dass dem nicht so sei. Er kenne den Typen seit 18 Jahren und er bedeute nichts als Ärger (lustige Geschichte, bei der er sich versehentlich in die Eier schießt, inklusive).

„Whip You With a Strap“ (J Dilla Beat) ist eine typische „Grown Man Shit“-Nummer, in der sich Ghostface für die damaligen Schläge mit dem Gürtel im Elternhaus bedankt, da sie ihn zu dem gemacht haben, der er heute ist. Er liebt seine Momma und alles ist gut, oder!? „Despite the alcohol, I had a great old mama“.

„Back Like That“ ist eine der kommerziell erfolgreichsten Tracks von Ghostface, der – wohl Def Jam sei Dank – den damals total angesagten Ne-Yo in der Hook featured. Sehr radiotauglich produziert, aber inhaltlich ist das schon recht explizites Zeug. Es geht darum, dass GFK keine Frau „zurücknimmt“, die zuvor was mit einem Typen hatte, mit dem Toney beeft. Der Refrain ist schon sehr platt, aber für das, was es sein soll, geht der Song klar schätze ich.

„Be Easy“ und „Clipse of Doom“ sind dann wieder wesentlich gelungener. Auf beiden Anspielstationen hat Ghostface seinen Theodore-Kollegen Trife am Start. Be Easy hat ein nach vorne gehendes Pete Rock Instrumental, das typisch nach jenem klingt und in Richtung Club schielt. Clipse of Doom hat eine verrücktes MF DOOM Produktion, die sehr flüssig aus den Boxen tönt und auf dem Ghostface entsprechend abgedreht flowt. Die Bars sind scharf und feinstes Entertainment. Noch vor dem ersten Verse schmeißt er im Interlude irgendeinen Budweiser trinkenden, Capris tragenden Kek aus dem Studio. „She put two cut up mirrors in the place of your eyes / So when the cops look they see theyselves, they all gonna die“.

„Jellyfish“ ist eine sehr sympathische Kollabo mit Cappadonna und Trife, auf welchem die drei schönen Frauen huldigen. Gesangseinlagen inklusive. Erneut sind die Verses knackig vorgetragen, sodass gar keine Langeweile aufkommt. „Nowadays shes laid back, helpin me perfect my rap / Only pink and smoked salmon where she feed her cat“„She must be a special lady“!

Auf „Dogs of War“ wird das generell eher gemächliche Tempo noch einmal spürbar angezogen. Ein funkiger Pete Rock Beat („It’s a Family Affair“ Sample von Sly And The Family Stone, sehr bekannt und sehr empfehlenswert) untermalt die aggressiv flowenden Ghostface, Raekwon, Trife, Cappa und Sohn Sun God. Alle haben ziemliche Savage-Parts.

„Barbershop“ ist ein unterhaltsamer Skit, auf dem sich Ghostface bei seinem Frisör sehr schillernd über einen misslungenen Haarschnitt beschwert. Am Ende wird der Shop von Cops hopsgenommen. Auf „Big Girl“ zeigt sich Toney erneut von seiner erwachsenen Seite und predigt einigen reichen Frauen, dass sie mit dem Zeug schnupfen aufhören sollen (das er ihnen selbst verkauft hat). Ein Paradebeispiel dafür, wie Ghostface das Thema in vielen Facetten beleuchtet.

Von „Underwater“ bin ich jetzt nicht der größte Fan, obwohl der Beat sehr nach Old-School Wu-Tang klingt. Auf den ersten Blick geht es um eine bizarre Erfahrung unter Wasser mit Meerjungfrauen und irgendwas mit SpongeBob. Schnell wird aber klar, dass GFK eher von einem spirituellen Trip berichtet. „She quoted I took notice, Spongebob in the Bentley Coupe“.

Zum Ende hin gibt es mit „Momma“ noch eine glatt produzierte Aufmunterungsnummer an alle Single-Mamas da draußen. Die Bars wirken ehrlich und inhaltlich kann man das natürlich nicht haten. Doch auf staubigen Instrumentals kommt Ghostface viel besser, also hat man hier eventuell eine Chance vertan.

Als Bonussong steht abschließend noch „Three Bricks“ feat. Raekwon und Notorious BIG bereit. Die Produktion ist schrecklich. Offensichtlich handelt es sich um ein Überbleibsel von dem schauderhaften „Duets“ Biggie Tribute. Alle drei Beteiligten wirken absolut deplatziert. Auf dem viel zu lauten Beat gehen die Parts klanglos unter.

Fishscale ist ein sehr eindrucksvolles Album von Ghostface Killah, das – abgesehen von wenigen Intermezzos – das zur damaligen Zeit sehr angesagte Thema „Drogenhandel“ so reflektiert beleuchtet, wie man es von einem Rap OG eben erwartet. Die Bars kommen zwar so locker wie gewohnt, im Unterton merkt man aber, dass hier schon eine Art Anstrengung betrieben wurde, noch einmal einen Meilenstein abzuliefern – und das gelingt glänzend, GFK trumpft mit seinem absoluten A-Game auf und komprimiert all seine Qualitäten und Skills auf etwas mehr als eine Stunde Spielzeit. Während Supreme Clientele die stärkeren Einzelsongs und Hits hat, ist Fishscale ein in sich schlüssigeres Album, das sich mit Genuss von vorne bis hinten durchhören lässt. Für solche Platten liebt man Rap.

(Keine Favoriten verlinkt, hört das einfach komplett durch).
 
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hab das album damals vielleicht 1-2x gehört, weil das zu der zeit einfach nicht mein sound war. die review klingt aber so gut und spannend, dass ich dem teil demnächst wohl noch einmal eine chance geben muss.
 
Glaub da ging es vielen so. Der Süden war schon spürbar auf dem Vormarsch mit nem neuen Sound und die letzten großen Acts aus dem Westen und Osten lagen im Sterben.

Die Kritiken waren überschwänglich und Fishscale tauchte in allen AOTY-Listen sehr weit oben auf, angehört hat sich das aber keiner und verkauft hat sich das auch nicht. War halt die Klingelton-Ära, als Singles bestimmt haben, wie gut sich ein Album verkauft. Das erklärt diesen unsäglichen Ne-Yo Track, der mal so gar nicht auf die LP passt. Würde sagen, dass Fishscale so gut wie alle Trends ignoriert, die es damals gab. GFK selbst redet auch nicht zu positiv über die Platte, aber ich denke eher, dass er etwas gekränkt ist über die mangelnde Performance. Rein von der Qualität her kann ich da fast nix bemängeln, außer halt die Lead-Single und so 1, 2 Kleinigkeiten.

Hier noch das "The Champ" Original:

 
Gutes Album und starke Review von dir! Fishcale war einige Zeit wahrscheinlich sogar mein Lieblingsalbum von ihm. Hab aber immer bedauert, dass der geile Beat bei Barbershop hier nicht für einen vollwertigen Track verwendet wurde. Ein Neyo-Feature war für mich immer ein klares Indiz für schlechte Anbiederung an radiotaugliche Musik, aber Back Like That fand ich immer in Ordnung und hat mich bei dem Album nie gestört. Auf den ein oder anderen Skit hätte ich lieber verzichtet, da diese der Langlebigkeit des Albums schaden. Wer will schon dreißig mal sich anhören, wie Ghostface einer Frau obszön den Weg erklärt?
 
Also Reviews schreiben kannst du. :thumbsup::thumbsup:
Finde das Album ganz solide, aber länger nicht gehört. "Champ" die Dictionary Definiton von einem Banger. Muss man GFK zu gute halten das er nach 13 Jahren im Game immer noch gute Alben droppen kann, können ja nicht viele von sich behaupten.
 
@pokusa beste Reviews die es hier im Forum bis jetzt gab, man merkt wie viel Arbeit du da reingesteckt hast und stimme mit allem überein (ausser vllt, dass U-God den besseren Part auf Cherchez La Ghost hat und Cappadonna ein übertrieben guter MC ist und nicht nur von wenigen guten Parts zehrt).

Respekt :thumbsup:
 
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Schließe mich an, wieder eine schön zu lesende Review. Ghostface dürfte der einzige vom Clan sein, der es geschafft hat, quasi ohne RZA Beteiligung ein starkes Album zu releasen. Ist für mich nicht so stark wie Ironman und Supreme Clientele, aber insgesamt besser als BPW und Pretty Toney.

Etwas schade ist auch bei Fishscale, dass scheinbar mal wieder nicht alle Samples geklärt werden konnten, The Champ ist zwar ein Banger wie hier schon geschrieben wurde, aber das Original, das nicht auf dem Album gelandet ist, ist noch besser.

Ich dachte tatsächlich, das Fishscale eine Art Comeback war, auch was die Verkaufszahlen betraf, nachdem BPW und Pretty Toney wohl nicht so erfolgreich waren kommerziell. Hast du dazu noch Infos @pokusa ? Es kann vielleicht noch erwähnt werden, dass Wu Tang zu dem Zeitpunkt des Releases kaum noch relevant war. Release von Iron Flag war schon 5 Jahre her und das Album eher mäßig, Solo gab es auch kaum nennenswerte Releases zu der Zeit (No Said Date von Masta Killa zwar sehr gut, aber außerhalb der Wu Tang Bubble hat das glaube ich niemanden interessiert), teilweise kamen Vollkatastrophen wie das 2. U God Album oder Tical 0 von Method Man raus. Und dann kommt Ghostface mit Fishscale und "rettet" Wu Tang quasi zum zweiten mal, bei dem Release von SC war die Situation des Clans ja ähnlich.
 
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