Neues von der Heimatfront - Der Thread für deutsche Politik III

To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.
 
https://www.bild.de/politik/inland/...ht-krach-wegen-frauenquote-71736066.bild.html

die cdu hat ca. 1/4 weibliche mitglieder aber jetzt soll eine 50% frauenquote geplant sein, wodurch frauen eine 3fach so hohe chance auf das jeweilige amt hätten.

womit linke parteien einst noch provozierten, ist 2020 bei der """konservativen""" union möglich.

dieser rechtsruck ist echt heftig.

die frage ist halt, was wichtiger ist: karrierechancengleichheit für politiker oder gleich große repräsentation der geschlechter in der politischen entscheidungsbildung. denn es ist tatsächlich halt schon so, dass auch innerhalb der parteien männer und frauen im schnitt unterschiedliche ansichten zumindest zu bestimmten themen haben. ich hab mir mal irgendwann den spaß gemacht und das abstimmungsverhalten bei der frage "soll vergewaltigung in der ehe als solche bestraft werden?" angeschaut. cdu und fdp hatten dort den fraktionszwang aufgehoben. dort haben anteilig wesentlich mehr männer als frauen gegen den gesetzesvorschlag gestimmt.

ich bin tendenziell trotzdem eher gegen quoten. sollen halt mehr frauen in die politik gehen und die männer daheim bleiben. klar ist das leichter gesagt als getan und eine aufgabe für generationen, aber affirmative action (und nix anderes ist die frauenquote) führt zur spaltung der gesellschaft. das ist es nicht wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
die frage ist halt, was wichtiger ist: karrierechancengleichheit für politiker oder gleich große repräsentation der geschlechter in der politischen entscheidungsbildung. denn es ist tatsächlich halt schon so, dass auch innerhalb der parteien männer und frauen im schnitt unterschiedliche ansichten zumindest zu bestimmten themen haben. ich hab mir mal irgendwann den spaß gemacht, das abstimmungsverhalten bei der frage "soll vergewaltigung in der ehe als solche bestraft werden?" angeschaut. cdu und fdp hatten dort den fraktionszwang aufgehoben. dort haben anteilig wesentlich mehr männer als frauen gegen den gesetzesvorschlag gestimmt.

ich bin tendenziell trotzdem eher gegen quoten. sollen halt mehr frauen in die politik gehen und die männer daheim bleiben. klar ist das leichter gesagt und getan und eine aufgabe für generationen, aber affirmative action (und nix anderes ist die frauenquote) führt zur spaltung der gesellschaft. das ist es nicht wert.
identische Repräsentation per Quote ist nicht mit einem freien Wahlrecht vereinbar und damit verfassungswidrig, so einfach ist das
 
"karrierechancengleichheit für politiker oder gleich große repräsentation der geschlechter in der politischen entscheidungsbildung"

letzteres sollte doch zu 0% relevant sein.
parteien haben positionen und wenn einem diese nicht passen, dann wählt man sie nicht.
so geht repräsentative demokratie.

(mal davon abgesehen, dass - bei gleicher kompetenzverteilung - die 3fache chance der frauen dazu führen würde, dass die posten im schnitt mit weniger kompetenten personen besetzt würden)

wenn das parlament demografische aspekte enstprechend ihrer bevölkerungsanteile widerspiegeln sollte, wären nach dem geschlecht etliche weitere gruppen an der reihe.

(was natürlich zum tribalistischen zeitgeist passen würde)

identische Repräsentation per Quote ist nicht mit einem freien Wahlrecht vereinbar und damit verfassungswidrig, so einfach ist das

ja, bei paritätsgesetzen wie aktuell in brandenburg, da ist das verfassungsgericht gefragt.
als partei kann man das natürlich schon machen.
 
die frage ist halt, was wichtiger ist: karrierechancengleichheit für politiker oder gleich große repräsentation der geschlechter in der politischen entscheidungsbildung.
Es geht ja nicht primär um die Karrierechancen von Individuen, sondern darum, dass am Ende die Fähigsten an die Macht kommen sollten. Wenn irgendeine Trulla, die normalerweise höchstens im Gemeinderat landen würde, auf einmal im Bundestag sitzt, ist ja auch keinem geholfen.

Ich bin zwar generell gegen solche Quoten, aber solange nicht ungefähr 50 % der Mitglieder weiblich sind, ist das halt sowieso total lächerlich. Wenn überhaupt, müsste man das dann an das Geschlechterverhältnis anpassen.
 
Es geht ja nicht primär um die Karrierechancen von Individuen, sondern darum, dass am Ende die Fähigsten an die Macht kommen sollten.

250663066_4.jpg
 
"karrierechancengleichheit für politiker oder gleich große repräsentation der geschlechter in der politischen entscheidungsbildung"

letzteres sollte doch zu 0% relevant sein.

ja, ist halt nicht unbedingt so, siehe mein o.g. beispiel mit der abstimmung zur vergewaltigung in der ehe. identität entscheidet halt schon auch ein stückweit über ansichten mit. aber ja, man öffnet halt die büchse der pandora mit sowas.
 
dass das geschlecht einfluss auf positionen hat ist natürlich der fall. aber das spielt ja keine rolle.
wenn eine partei mehr männer oder frauen hat und das dann die positionen der partei beeinflusst, können die wähler sich ja entscheiden, ob sie die partei wählen wollen oder nicht.
 
ich hab mir mal irgendwann den spaß gemacht und das abstimmungsverhalten bei der frage "soll vergewaltigung in der ehe als solche bestraft werden?" angeschaut. cdu und fdp hatten dort den fraktionszwang aufgehoben. dort haben anteilig wesentlich mehr männer als frauen gegen den gesetzesvorschlag gestimmt.

traurig auch, daß dieses Thema (bzw. das Anliegen, sexuelle Übergriffe innerhalb von Ehen strafbar zu machen) selbst Ende der Achtziger selbst noch von Teilen der SPD (Politikern) für lächerlich erklärt wurde.

und ohne den parteienübergreifenden Schulterschluß zwischen Politikerinnen verschiedener Parteien (von grün bis Union) wäre dem Antrag 1997 allerhöchstens inklusive der Widerspruchsklausel (wenn überhaupt).
 
dass das geschlecht einfluss auf positionen hat ist natürlich der fall. aber das spielt ja keine rolle.
wenn eine partei mehr männer oder frauen hat und das dann die positionen der partei beeinflusst, können die wähler sich ja entscheiden, ob sie die partei wählen wollen oder nicht.
Eine relevante Partei mit einem deutlich höheren Frauenanteil gibt es wohl nicht. Bei den Grünen ist das glaube ich ungefähr ausgeglichen.
Wenn man sich für Frauenrechte einsetzen möchte, kann man dann ja aber trotzdem die Grünen wählen, da ich davon ausgehe, dass bei einer Partei, die sich für Feminismus einsetzt, auch die Männer feministisch abstimmen werden.
 
Eine relevante Partei mit einem deutlich höheren Frauenanteil gibt es wohl nicht. Bei den Grünen ist das glaube ich ungefähr ausgeglichen.
Wenn man sich für Frauenrechte einsetzen möchte, kann man dann ja aber trotzdem die Grünen wählen, da ich davon ausgehe, dass bei einer Partei, die sich für Feminismus einsetzt, auch die Männer feministisch abstimmen werden.

ich glaub jetzt eher nicht, dass winfried kretschmann alles in allem genau so feministisch abstimmt wie renate künast.

gibt aber natürlich auch noch die feministische partei -- die frauen, also soll sich bloß niemand beschweren. :p
 
traurig auch, daß dieses Thema (bzw. das Anliegen, sexuelle Übergriffe innerhalb von Ehen strafbar zu machen) selbst Ende der Achtziger selbst noch von Teilen der SPD (Politikern) für lächerlich erklärt wurde.

und ohne den parteienübergreifenden Schulterschluß zwischen Politikerinnen verschiedener Parteien (von grün bis Union) wäre dem Antrag 1997 allerhöchstens inklusive der Widerspruchsklausel (wenn überhaupt).

Sexuelle Übergriffe in der Ehe konnten schon vor 1997 bestraft werden, als Nötigung z.B. Eine Verfolgung als Vergewaltigung war halt logisch unmöglich, weil es ja eine Pflicht zum "ehelichen Beischlaf" gab.

Mal ein historischer Crashkurs, weil bei diesem Vergewaltigung-in-der-Ehe-Dings immer der Kontext fehlt: Abseits vom ganz archaischen Sinn der Ehe, legitime Kinder zu zeigen, gilt spätestens seit Augustin (354-430) die Ehe für Christen als Refugium der Lust, als Zugeständnis Gottes an die fleischliche Existenz des Menschen. Nur in der Ehe ist Sex legitim, da kann er dann aber auch nicht einfach verweigert werden. Der Körper jedes Gatten gehört nach christlicher Vorstellung seit der Antike dem jeweiligen Partner, es gibt ein wechselseitiges Recht auf Sex, das nach Luther, als die Ehe (gegenüber der Enthaltsamkeit der Priester) aufgewertet wurde, noch mehr an Bedeutung gewonnen hat. Dieses Recht ist im Mittelalter auch von seiten der Frauen durchaus eingeklagt worden.

Ab 1960 erst findet ein Wandel der Sexualmoral von Norm- zu Konsensorientierung statt, der es überhaupt denkbar macht, dass jemand innerhalb der Ehe nochmal seinen Konsens zum Verkehr geben muss bzw. eben nicht geben kann. Bis dahin gilt dieser Konsens grundsätzlich mit Eheschluss gegeben, eine seit ewigen Zeiten völlig selbstverständliche Vorstellung, die als Recht auf "eheliche Gemeinschaft" eben auch noch im BGB von 1900 festgeschrieben war. Ab den 1960er Jahren durften sich dann Juristen den Kopf zerbrechen, wie eine Vergewaltigung in der Ehe logisch möglich sein soll, wenn doch ein Recht auf Beischlaf gesetzlich festgeschrieben ist, mit dem Ergebnis, dass in den 90ern dann Vergewaltigung in der Ehe ein Straftatbestand werden konnte. Das mag in Zeiten, wo Gesetzesnovellen nach trendenden Hashtags eingebracht werden, irrsinnig langsam erscheinen, erscheint mir aber noch ziemlich flott als Umsetzung eines so epochalen Wandels in der Sexualmoral.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten