Morgens unter´m Baum

[Mces]

Morgens unter´m Baum

Das Leben ist dankbar, das es mir innewohnen darf/
meine Seele ein Panther, dein Geist ein totes Schaf/
mein Geist ist scharf, Morde lasse ich Worte regeln/
nachts. bei Anbruch sitze ich still im Morgennebel/
der Kopf ein Wald voll Noten, ein Kontrast/
genährt durch die duftende Ruhe der Allgoldrosen/
die taubenetzt, die Wiese zieren auf der ich sitz/
jeden Morgen, genau unter dem Taubennest/
Eier ruhn´ wie Erkenntnis, im losen Geist versteckte/
in der himmelreichenden Hinoki-Scheinzypresse/
deren Holz genutzt wird von wissenden Menschen/
meist für den Bau von buddhistischen Tempeln/
ungeplagt von Menschheit, im Schatten des Lebens/
Verachtung ablegend und Annahme des Menschsein/
ich denk frei, zeitweilig, wenn ich Lügen ablege/
wie ein Hänschenklein auf metaphysischer Eb´ne/
so verbring ich den Tag in Meditation des Denkens/
bei Nachtanbruch müssen Gedanken Tod erkennen/
Durch meine Arroganz seh ich die Welt von oben/
und zerdrücke Punks mit meinen Ellenbogen/
die Weiten des Hirns sind unüberwindbare Hindernisse/
die Totgeweihten lenkt mein Wind ins Ungewisse/
die auf Booten und Schiffen ihre Boten einschiffen/
die alles vorbringen, ausser bloße Einsichten/
es ist ein Kampf zwischen dem Bösen Genie/
und dem potenziell Weisen in diesem Höhlenverließ/
ins Töten verliebt, durch die Gefangenschaft/was man gefangen
schafft um zu fliehn resultiert aus dem Mut zu leben/
dem Ausschöpfen des Potenzials steht die Wut im Wege/
wegen Wut dreht sich der Geist, sie verunreinigt ihn/
verirrt in sich, verleitet auf ihre Weise zu spieln´/
ist die Reise das Ziel? ich ziele darauf ab/
einerseits, andrerseits schieße ich nachts Gänse/
der innere Zwist, hab ich meine Stimme im Griff?/
wohl im Griff der Sinne, den ich von Sonne erhoff/
endlich ist es bald so weit, menschliche Flamme/
gegen göttliche Sonne, wenn ich dann Erkenntnis erlange/
und die Eierschalen brechen, wie das nagende Schlechte/
sitze ich tags im Licht, verbringe schlafend die Nächte/