Info Mischpult Grundlagen 1

Hohes_C

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Jun 21, 2008
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Sicherlich stellst du dir auch öfters die Fragen, was du mit den Anschlüssen am Mischpult alles machen kannst, wie du dein externes Equipment optimal verkabeln kannst, oder welche Geräte du an welchen Eingang anschließen musst.
Im Folgenden möchte ich kurz die verschiedenen Anschlüsse eines Mischpultes und deren Unterschiede und Anwendungen erklären.
Außerdem wird es sicherlich sehr hilfreich für weitere Anschaffungen und der Planung deines neuen Homerecording Studios sein.

Die Anschlüsse eines Kanalzuges:

Line Input:
In den Anschluß „Line Input“ schließt du Geräte an, die aus ihren Audioausgängen Linepegel ausgeben. Dies ist z.B. ein Synthesizer, ein Sampler, der Line Ausgang der Gitarren/Bassvorstufe, ein Hifi Gerät (CD, DAT, Cassette, Tuner...) oder eine Soundkarte.
Am Mischpult befinden sich entweder Klinken oder Chinch Eingänge.
Die Klinken Buchsen sind in 90% aller Fälle Symetrisch (+/- mit getrennter Masse) ausgelegt. Diese werden über einen Stereo Klinkenstecker symetrisch verkabelt. Es ist aber durchaus auch möglich, einen unsymetrischen Mono Stecker in diesen Eingang zu stecken. Dann wird Minus und Masse automatisch zusammengeführt. Chinch Eingänge können aufgrund ihrer Bauweise (zweipoliger Anschluß) nur unsymetrische Signale (+/-Masse) führen. In seltenen Fällen werden auch XLR Buchsen verwendet.
Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Line Levels. Diese Angabe bezieht sich auf die Eingangsimpedanz der Line Eingänge.
1. Consumer Line Pegel (-10db)
2. Professioneller Line Pegel (+4db)
Der Grund liegt darin, dass professionelles Studio Equipment eine höhere Ausgangsspannung liefert. Diese höhere Ausgangsspannung ist mit einer verlustfreien Übertragung auch über weitere Entfernungen begründet. Gleichzeitig sind professionelle Geräte meist mit XLR Anschlüsse versehen.
Es ist ohne weiteres möglich, ein Consumer Gerät (-10db out) an einen professionell ausgelegten Eingang (+4db in) anzuschließen. Dafür musst du nur die Eingangsverstärkung mittels Gain Poti erhöhen.
In kleineren preiswerten Mischpulten findest du in den meisten fällen die Bezeichnung –10db. Es wird also schon von vorne rein davon ausgegangen, das du kein professionelles Equipment an dieses Mischpult anschließen wirst. Möchtest du jedoch ein professionelles Gerät an einen Consumer Eingang anschließen, könnte das Probleme geben. Einige Mischpulte sind nicht in der Lage, die Eingangsstufe so weit runterzuregeln. Das wird sich dann als Verzerrung des Eingangssignales bemerkbar machen, obwohl das Gain Poti bereits auf „Null“ gedreht wurde.
Prüfe also bevor du ein Gerät kaufst, welchen Aus- oder Eingangspegel dein System verlangt.

Mikrofon Input:
Klar, hier werden Mikrofone angeschlossen. Damit wäre dieser Eingang jedoch noch lange nicht erklärt. Gegenüber dem Line Eingang beinhaltet der Mic Eingang zusätzlich eine fest integrierte Verstärkerstufe im Mischpult, um das Eingangssignal auf Line Pegel anzupassen.
Mikrofone erzeugen also grundsätzlich eine geringere Ausgangsspannung als Line Geräte.
Deshalb muss das Eingangssignal um bis zu 70db verstärkt werden. Diese Einstellung wird üblicher Weise mit einem Mic Gain Poti geregelt.
Der Anschluss erfolgt über eine XLR Buchse. Hier kannst du dann dynamische oder Kondensator Mikrofone anschließen. Kondensator-Mikrofone benötigen Phantomspeisung (ausgenommen Elektret-Kondensator-Micros), nicht alle Mischpulte unterstützen Phantomspeisung. Mikrofon Eingänge in Mischpulten sind immer symetrisch.
Einige Instrumenten-Vorstufen besitzen einen sogenannten „DI- Out“. (Direct Out)
Diesen Ausgang kannst du ebenfalls mit dem Mikrofon Eingang verkabeln.
Weiterhin ist es möglich, Line-Klangerzeuger wie z.B. Synthesizer und Sampler über den Mikrofoneingang zu betreiben. Hierfür benötigst du allerdings eine DI- Box. Diese Box wandelt das unsymetrische Line Signal in ein symetrisches Mikrofon Signal. Dadurch ist es möglich, unsymetrische Signale auch über weite Kabelwege zu übertragen.

Tape In:
Einige Mischpulte besitzen zusätzlich zum „Line In“ einen „Tape Eingang“. Über diesen Eingang kannst du Zwei verschiedene Signale über einen Kanal bearbeiten. Diese Mischpulte werden „Inline Konsolen“ genannt.
Ein Beispiel: Ein Pult besitzt zwar nur z.B. 24 echte Eingangskanäle, jedoch wird es als 48 Kanal Pult bezeichnet. Warum ist das so?
Zu Zeiten der 24 Spur Bandmaschine wurden diese Pulte als preiswerte Alternative zu teuren und doppelt so großen Split Konsolen gebaut. Ein Split Pult besitzt nämlich nicht nur 24 oder mehr Eingangskanäle, sondern zusätzlich 24 oder mehr Tape Returns (zum Zurückhören der Bandmaschine) und die dementsprechenden Busse, die als echte Kanalzüge aufgebaut wurden. Diese Pulte hatten also 48 oder mehr echte nebeneinander angeordnete Kanalzüge. Eine Pultbreite von mehr als 2 Meter war keine Seltenheit.
Das Inlinepult verzichtet hingegen auf diese Kanäle. Bei Bedarf kannst du per Schalter das Line/Mic oder Tape Signal auf einen Kanalzug wahlweise schalten.
Üblich ist es auch, das du über ein Poti, das als „Mix B“ bezeichnet ist, einen Behelfsweg zum Abhören des Tape Return Signals regeln kannst. Diese Mix B Sektion besitzt meistens weder eine Klangreglung, noch einen Panorama Regler. Die Mix B Sektion kann zusätzlich zum Line/Mic Eingang gleichzeitig über einen Kanal abgehört werden.
Die Tape Ins sind häufig unsymetrisch über Klinken oder Chinch Stecker anzuschließen.
Nur teure Mischpulte haben auch hier symetrische Eingänge. Diese Eingänge können zwischen +4 und –10 db geschaltet werden.

Direct Out:
Der „Direct Out“ ist ein Ausgang, der das Signal vor dem Panorama-Poti abgreift und an diese Buchse leitet. Hier kann das Signal zum Eingang eines Mehrspurrecorders geleitet werden.
Das kann ein Mehrspur-Tape oder eine Soundkarte mit mehreren Eingängen sein.
Eine feste Belegung dieser Ausgänge ist nicht zwingend notwendig, jedoch ist es sicherlich sinnvoll, dass die Ausgänge des Pultes mit den Eingangskanälen des Recording-Systems übereinstimmen. D.h. Direct Out 1 geht zum Eingang 1 der Soundkarte, Direct Out 2 zum Eingang 2...
Auch diese Ausgänge senden unsymetrischen oder symetrischen Linepegel. Klinken oder Chinch Ausgänge sind gebräuchlich.
Viele andere Anwendung mit den Direct Outs sind ebenfalls möglich, wie z.B. die Steuerung eines Compressor/Gate Sidechains, einen Ausgang für einen Sampler Eingang, ...

Insert:
Dieser Anschluss ist für Dynamik- oder Inserteffekte gedacht.
Die Insert Buchse ist eine Stereo Klinkenbuchse, die, wenn kein Klinkenstecker eingesteckt ist, keine Wirkung hat. Erst wenn ein Stecker eingesteckt wird, ist die Schaltbuchse getrennt, und das Kanal Signal wird unterbrochen und über den Inserteffekt geleitet.
Inserts sind an semiprofessionellen Mischpulten immer unsymetrisch –10db, nur an professionellen Mischpulten sind symetrische +4db Anschlüsse, meist über eine TT-Phone Patchbay vorhanden.

Die Master Sektion:

AUX Send Out:
Jeder Kanalzug im Mischpult verfügt über einen oder mehrere Aux Regler. Dieser Aux Regler wird über eine Bus-Schiene zum Aux Out geleitet. (gesendet = Send) Von hier aus kannst du dann z.B. ein externes Effektgerät (Send Effekt) ansteuern. Auch hier wirst du wieder eine Klinkenbuchse vorfinden. Genauso wie beim Line Eingang, ist die Ausgangspegel-Norm vom Preis des Mischpultes abhängig.

AUX Return IN:
Der “Aux Return” Eingang wird üblicherweise zum Abhören der Signale aus dem Effektgerät verwendet. Gerne wird er aber auch zum Abhören diverser Zweispurgeräte wie z.B. Cassetten Recorder, DAT Recorder, CD- Player... verwendet.
Da diese Eingänge selten eine Klangreglung beinhalten, ist dieses wohl auch angebrachter.
Effektgeräte können auch über einen normalen Kanalzug angeschlossen werden.
Der Eingang ist fast immer unsymetrisch –10db.

Bus/ Sub Out:
Der “Bus Out“ oder “Sub Out” Ausgang ist bereits an einigen kleinen Mischpulten zu finden. Diese Ausgänge können von einen beliebigen Kanal „geroutet“ (zugeschaltet) werden.
Meistens sind es kleine Druckschalter, die mit 1-2, 3-4, 5-6,... bezeichnet werden. Mit dieser Nummerierung sind die Ausgangsbusse gemeint. Du kannst sie z.B. für den Anschluss eines Recording-Systems verwendet.
Kleine Mischpulte besitzen zwei Busse, größere Studiopulte acht Busse, und große Studiokonsolen bis zu 24 und mehr Busse. Bis vier Busse sind diese Ausgänge unsymetrisch –10db, ab acht Busse symetrisch –10db/ +4db.

Bus Insert:
In dem Bus-Insert werden Effektgeräte eingeschliffen, die Signale zum Aufnahmesystem verbessern oder verändern sollten. Dies kann eine Rauschunterdrückung, Röhrenvorstufe oder ein Kompressor/ Limiter sein. Die Funktion ist identisch wie beim Kanal-Insert. Nur große oder sehr teure Mischpulte haben solch einen Bus-Insert.

Master Out:
Damit ist der „Summen-Ausgang“ gemeint. Eigentlich ist es auch ein vollwertiger Bus. Er kann an den meisten Mischpulten auch mittels Drucktaster geschaltet werden, und wird als L-R Bus bezeichnet. Er ist symetrisch –10db oder +4db über XLR anzuschließen. Einige Mischpulte besitzen zusätzlich alternativ noch einen Klinken oder Chinch Ausgang der allerdings unsymetrisch –10db ist.

Master Insert:
Genau wie beim Kanal Insert werden hier Dynamik Effektgeräte angeschlossen.
Dieses Effektgerät beeinflusst das komplette Summen Signal.

Control Room Out:
Nicht alle Mischpulte besitzen solch einen Ausgang. Er ist für den Anschluss der Abhörmonitore gedacht. Dieser ist eigentlich immer symetrisch –10db/ +4db.

Phones Out:
Dieser Ausgang verfügt über einen eigenen Endverstärker, der über das Phone Level Poti geregelt wird. Dieser Ausgang ist mit dem Master Out Ausgang gleichzusetzen.
Nur werden hier ausschließlich Köpfhörer angeschlossen.

2TK In/Out:
2 TK = Zweispur, also schließt du hier einen DAT Recorder, oder einen anderen Zweispur Recorder an. Die Ein und Ausgänge sind meistens über Chinch Buchsen anzuschließen. Der Eingangspegel beträgt dann –10db und ist natürlich unsymetrisch.
 
Mischpult Grundlagen 2

PHASE REVERSE

Dieser Schalter dreht die Phasenlage des Eingangssignal um 180 Grad. Damit können zum Beispiel Phasenfehler behoben werden, die durch unterschiedliche Mikrofonierungsarten auftreten können, z.B. bei der Abnahme einer Snare mit je einem Mikrofon am Schlagfell, und einem Mikrofon am Resonanzfell. Bei zeitgleicher Betrachtung beider Mikrofonsignale, nimmt das obere Mikrofon ein Einschwingen, und das untere Mikrofon ein Ausschwingen des Felles ab. Würden nun beide Signale ohne Phase Reverse zusammengemischt werden, würde sich im Idealfall das komplette Snare Signal auslöschen. Um dies zu verhindern wird das Resonanzfell gedreht. Beide Signale haben nun die gleiche Phasenlage. Eine Auslöschung ist somit nicht möglich.

LOW CUT
Mit diesem Schalter werden tieffrequente Störsignale unterdrückt. Eine Filterschaltung schneidet tiefe Frequenzen unterhalb von 60 Herz sehr steilbandig ab und somit nicht in den Kanal geführt. Diese Störsignale können durch Trittschall, Luftzug oder Körperschall entstehen.

TAPE IN

Größere Mischpulte wie z.B. Inline-, Split- oder Splint Pulte besitzen zusätzlich zum Mic- / Line Eingang einen Tape Eingang in jeden Kanalzug. Über diesen Eingang werden Mehrspur Recording Systeme angeschlossen.
Bei Betätigung des Tape Schalters wird das Mic- / Line Signal unterbrochen und das Tape Return Signal auf den Kanal geleitet. Hiermit ist es also möglich, ohne Umstecken ein Mehrspursystem mit einen Tastendruck während des Mixdowns zu aktivieren.

DIRECT TO TAPE

Mit diesem Schalter wird das Mic- / Line Signal direkt und ohne Weiterleitung, auf die nachfolgenden Gruppen des Kanals, zum numerisch gleichen Bus geleitet.
Eine Bearbeitung mit Equalizer und Effekten ist zwar noch möglich, diese werden jedoch nicht zum Recording System geleitet.

EQUALIZER

Nahezu jedes Mischpult besitzt einen Equalizer. Diese Equalizer (auch EQ, Entzerrer oder Filter genannt) verändert die Klangfarbe eines Audiosignals.

- Die einfachste Art des Equalizers:
Einen einfacher Equalizer, wie etwa den an einer Stereoanlage, nennt man Shelving Filter. Bei dieser Art von Equalizer werden lediglich die Höhen und Bässe geregelt. Die Regelfrequenz ist festgelegt. Dieser Equalizer wird in kleinen oder billigen Mischpulte eingebaut, und ist nicht unbedingt zum abmischen geeignet.
Bei anspruchsvolleren Mischpulten gibt es zusätzlich zum Shelving Filter noch einen oder mehrere Mittenregler. Meistens besitzen preiswertere Mischpulte fest zugewiesene Mittenfrequenzen.

- Semiparametrische Mittenregelung:
Etwas professionellere Mischpulte haben ein oder mehrere Mittenbänder, die eine semiparametrische Mittenreglung besitzen. Zusätzlich zum Mitten Gain Poti hat dieser Equalizertyp ein separates Poti, mit dem die Regelfrequenz einstellbar ist. Es können also mittlere Frequenzen variabel zwischen z.B.100 bis 10000 Herz bearbeitet werden.
Aufwendigere Mischpulte besitzen mehrere semiparametrische Bänder.

- Voll parametrische Klangregelung
Professionelle Studiokonsolen besitzen voll parametrische Klangregelungen. Diese unterscheiden sich zum semi parametrischen Filter darin, das voll parametrische Filter eine einstellbare Bandbreite mittels Q- Poti (auch Güte genannt) besitzen. mit dieser Funktion können bestimmte Frequenzen steil- oder breitbandig verändert werden.

EQ ON/OFF

Mit diesem Schalter ist es möglich, einen Equalizer an- oder auszuschalten. Bei Betätigung dieses Schalters, wird der Equalizer auf „Bypass“ geschaltet, und hat keine Auswirkung auf das Audiomaterial.
Diese Funktion ist sinnvoll, wenn ein Channel Signal ohne Auswirkung des Equalizers abgehört werden muss, ohne die EQ Poties zu bewegen.

AUX

Das AUX Poti hat viele verschiedene Anwendungsbereiche. Je nach Ausstattung, Anwendung und Größe des Mischpultes kann ein Mischpult bis zu 12 Aux Wege besitzen. Im Folgenden möchte ich einige Anwendungsbereiche des AUX Weges (auch Auxilary Send, Send Effekt, Kopfhörerweg... genannt) erklären.
Vorab muss allerdings noch ein Schalter erklärt werden, der eine sehr wichtige Bedeutung hat:

PRE/POST

Mit diesen Schalter ist es möglich, das Aux Signal vor oder hinter dem Kanalfader abzugreifen.
-PRE Fader (vor dem Fader)
Im Pre Betrieb spielt es keine Rolle, in welcher Position sich der Kanal Fader gerade befindet.
-POST Fader (nach dem Fader)
Im Post Betrieb ist das Aux Signal von der Stellung des Kanal Fader abhängig. Befindet sich der Kanalfader in der „– Unendlich“ Stellung (Fader ganz nach unten geregelt), wird kein Signal an das Aux Poti geleitet. Erst beim Aufregeln des Kanal Faders nimmt das Signal am Aux Poti zu. Erst bei voll aufgeregeltem Kanal Fader wird folglich das volle Signal an das Aux Poti geleitet.
Sollte ein Mischpult keinen PRE/POST Schalter besitzen, können zum Beispiel dem Aux 1-2 die Funktion PRE, und dem Aux 3-4 die Funktion POST zugewiesen sein.

- Der Aux Regler im Live Betrieb
Live Mischpulte besitzen häufig mehr Aux Regler als Studio Mischpulte. Die Anwendung des Aux Reglers im Live Betrieb unterscheidet sich darin, das mit dem Aux Poti die Bühnen Monitore geregelt werden.
Der Tontechniker kann also jedes beliebige Signal eines beliebigen Kanalzuges zum Bühnenmonitor schicken.
Je größer die Band ist, um so mehr verschiedene Monitor Mischungen werden benötigt. Der Tontechniker ist somit in der Lage, dem Schlagzeuger z.B. nur das Gitarren- Bassignal, dem Gitarristen das Schlagzeug- Bass und Gitarren Signal, dem Sänger das komplette Signal auf den jeweiligen Monitor zu legen.
Natürlich können auch Effektgeräte angesteuert werden. Diese sind im Live Betrieb allerdings nicht Haupt-anwendungsgebiet.
Für den Monitoring Betrieb muss der PRE/POST Schalter auf PRE geschaltet werden, da die Fader Mischung (PA) nicht das Monitor Signal beeinflussen darf.

-Der Aux Regler im Studio und Recording Betrieb
Während der Recording Session benötigen die Musiker im Aufnahmeraum eine differenzierte Mischung. Diese Mischung unterscheidet sich nicht von der Monitoring Mischung während des Live Betriebes.
Ein Unterschied ist lediglich, das während der Recording Session der Kanal Fader das To TAPE Signal beeinflusst.
Beim Mixdown ist der Aux Regler dann ein Effekt Send Regler. In dieser Funktion wird der PRE/POST Schalter in die Position „POST“ geschaltet. Ist das Effektgerät einmal mit dem Aux Regler eingepegelt, bestimmt nun nur noch der Kanal Fader das Signal, das zum Effektgerät gesendet wird.

-Der Aux Regler als „Hilfs-Bus“
Kleinere Mischpulte besitzen häufig keine Busse. Folglich sind auch keine Möglichkeiten vorhanden, ein Recording System an das Mischpult anzuschließen. Eine nicht ganz korrekte, aber dennoch hilfreiche Anwendung ist es, den Aux Weg als TO TAPE Regler zu verwenden.
Sollte ein Mischpult z.B. keinen Bus Ausgang besitzen, jedoch acht Aux Wege, so wäre es möglich, acht unabhängige Signale über den Aux Weg zum Recording System zu leiten.

-Der Aux Regler als „TAPE RETURN“ Weg.
Einige Mischpulte (häufig sehr kompakte Rackmischer) können das Aux Poti vollkommen umfunktionieren.
Mit dem TAPE Taster wird das Aux Send Signal komplett unterbrochen. Dafür wird das Signal, welches vom Recording System kommt, mit diesen Aux Reglern geregelt.
Häufig sind diese Mischpulte schon daran zu erkennen das ein einziges Aux Poti die Bezeichnung 3-4 besitzt. Darunter befindet sich dann ein Panorama Poti das entweder für Aux Kanal 3-4, oder dem Tape Return Signal, jeweils für den linken oder rechten Summen Bus zuständig ist.

BUS WAHLSCHALTER

Recording Konsolen, die mehrere Busse besitzen, haben pro Kanal Wahlschalter, um das Kanalsignal zum Bus- Ausgang zu schalten. Wird die Taste Bus 1-2 geschaltet, wird das Signal an den Bus 1-2 geleitet.
Jedoch ist es auch möglich, nur Bus 1 oder nur Bus 2 zu betätigen. Hierfür ist das PAN POTI (siehe unten) zuständig. Wird das Panorama extrem Links geregelt, wird nur Bus 1 angesprochen. Bus 2 leitet kein Signal. Die Extrem Rechts Position bewirkt, das nur Bus 2 angesprochen wird.
Außerdem ist es möglich, mehrere Busse gleichzeitig zu betätigen.

PAN

Wie schon oben beschrieben wird mit dem Pan- oder Panorama Poti die Balance zwischen dem linken und rechten Bus geregelt. Der Master- oder Summen Bus ist übrigens auch ein echter Bus. Das bedeutet, das auch die Abhörmonitore dadurch beeinflusst werden.

SOLO

Mit dem Solo Schalter ist es möglich, einen Kanalzug einzeln abzuhören oder einzupegeln. Alle anderen Kanäle werden Stumm geschaltet. Dies wird durch eine digitale Matrix Schaltung erledigt.
Größere Mischpulte haben die Möglichkeit, zwei verschiedene Situationen zu schalten:

-SOLO PFL
Wird PFL in der Master Sektion angewählt, sind die Aux und Bus Wege in allen Kanälen noch aktiv. So ist es möglich, auch während der Aufnahme oder im Live Betrieb einen Kanal über Kopfhörer oder Abhörmonitor Solo zu hören.
-SOLO AFL
Bei AFL ist das nicht möglich. Es werden dann wirklich sämtliche Ausgänge des Pultes stumm geschaltet.

MUTE

Einige wenige Pulte besitzen einen Mute Schalter. Mit diesen Schalter wird das komplette Kanal Signal stumm geschaltet.

KANAL FADER

Mit dem Kanal Fader wird das Ausgangssignal des Kanals geregelt. Wie schon oben beschrieben regelt der Kanal Fader nicht nur das Summensignal, sondern ist auch für das Aux und Bus Signal zuständig.
Preiswerte Mischpulte besitzen Fader, die lediglich das analoge Kanalsignal regeln. Teure Konsolen hingegen besitzen eine sogenannte VCA Elektronik. Hierbei regelt der Fader eine Steuerspannung (0 bis 12Volt), die den Verstärkungsgrad eines Operationsverstärkers regelt. Diese Steuerspannung kann auch für eine optionale VCA Automation verwendet werden.
Abschließend wäre noch zu erwähnen, das nicht der Fader das letzte Glied des Kanalzuges ist, sondern das Panorama Poti. Da ein Kanal normalerweise Mono aufgebaut ist, kann erst am Ausgang des Faders, also am Eingang des Pan Potis, zwischen dem linken und rechten Bus entschieden werden.
 
Mischpult Grundlagen 3

Gain Poti

Das Gain Poti regelt den Verstärkungsgrad der Eingangsstufe. Ein Studio Mischpult besitzt zwei getrennte Eingangsstufen:
1. Die Line Eingangsstufe. Diese Verstärkerstufe ist für den Line Level zuständig. Der Verstärkungsgrad liegt zwischen +/- 10 bis 15 dB.
2. Die Mikrofon Eingangsstufe. Diese Verstärkerstufe ist für das Mikrofon Signal zuständig. Der Verstärkungsgrad ist gegenüber der Line Eingangsstufe wesentlich größer. Das Eingangssignal kann bis zu 70dB verstärkt werden. Einige billigere Mischpulte verstärken lediglich bis 50dB.
Mit dem Gain Poti werden also diese Eingangssignale an den Arbeitspegel des Kanal Signals angepasst. Der Eingangspegel kann abgeschwächt oder angehoben werden.
Grosse und meist sehr teure Mischpulte besitzen pro Eingang ein eigenes Poti.

PAD

Dieser Schalter schwächt das Eingangssignal um etwa 20dB ab. Ein PAD Schalter befindet sich meist in kleineren Mischpulten oder in Digitalkonsolen. Diese Mischpulte besitzen keinen getrennten Mikrofon- oder Line Verstärker. Ein gemeinsamer Verstärker ist für beide Signale zuständig. Wird der Schalter nicht betätigt, ist der Verstärkungsgrad so hoch, das Mikrofone an diesen Eingang angeschlossen werden können. Wird der Schalter betätigt, können Line Signale verarbeitet werden.
In größeren Mischpulten hat der PAD Schalter eine andere Aufgabe. Er schwächt dann ausschließlich das Line Signal ab, passt also hoch pegelige Line Signale dem Arbeitspegel der Line Eingangsstufe an, damit diese nicht übersteuern und verzerren.

+48Volt Phantompower

Der Phantomspeisungsschalter schaltet eine +48 Volt Gleichstromspannung auf die XLR Mikrofon Eingänge. Diese Spannung wird benötigt, um Kondensator Mikrofone betreiben zu können. Dynamische Mikrofone benötigen diese Spannung nicht.
Sollte das Mischpult lediglich einen Schalter für mehrere Kanäle gleichzeitig besitzen, ist darauf zu achten, das keines der angeschlossenen Mikrofone unsymmetrisch verkabelt ist.

Die Eingangssektion

Mic/Line Schalter

Mit diesem Schalter werden wahlweise Mikrofon- oder Line Signale in den Eingangsverstärker geleitet. Wird jeweils ein Eingang angewählt, ist der andere Eingang deaktiviert und wird nicht auf den Kanalzug geschaltet. Einige Mischpulte besitzen sogenannte Schaltbuchsen im Line Eingang. Das macht den Mic- / Line Schalter überflüssig. Allerdings ist der Mikrofon Eingang bei eingestecktem Line Klinken Stecker nicht mehr aktiv. Es muss also immer der Line Stecker entfernt werden, um ein Mikrofon Signal im Kanal zu aktivieren. Ein paralleler Betrieb ohne Umstecken ist nur mit dem Mic- / Line Schalter möglich.

Digital Out:
Digitale Mischpulte besitzen natürlich auch einen digitalen Ausgang. Dieser S/PDIF Ausgang kann als Chinch/ Koax oder Lichtleiter vorhanden sein. Er führt das digitale Summensignal, an dem du z.B. einen DAT Recorder oder eine Soundkarte mit digitalem Eingang anschließen kannst.
 
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