So Freunde, wollte euch ein kleines Recap vom Istanbul Marathon geben:
Zunächst mal muss ich sagen, dass mir der letzte Monat der Vorbereitung komplett misslungen ist. Bin ins Übertraining reingelaufen mit allem was dazugehört inklusive Verhärtung in der Wade. Die letzte Woche vor dem Lauf kam dann auch noch ne Erkältung dazu, sodass für mich bis zum Lauftag noch gar nicht klar war, ob ich überhaupt antreten würde. Dadurch bin ich in den letzten 4 Wochen vor dem Lauf nur insgesamt einmal laufen gewesen, 8km 9 Tage vorher. Auch am Lauftag selbst war ich noch ein bisschen verschnupft und verhustet, hab mich ansonsten aber ganz passabel gefühlt und deswegen entschieden auch zu laufen.
Der Lauf:
Zunächst mussten wir, um zum Start zu kommen, die Fähre nehmen. Eigentlich sollte diese eine 3/4 stunde vor dem Start anlegen, sodass wir etwa eine halbe Stunde Zeit gehabt hätten vor dem Start. Leider konnte die Fähre eine Weile nicht anlegen und wir kamen 5 min vor dem start an, mussten allerdings beide noch unseren rucksack abgeben und natürlich noch einmal scheißen. Kamen also quasi vom Klo runter und konnten direkt loslaufen.
Der Lauf startete auf der asiatischen Seite und ging direkt über die Bosporus Brücke. Die Aussicht von der Brücke war ziemlich beeindruckend in beide Richtungen. Nach der Brücke folgte direkt eine von 2 längeren Steigungen im Lauf. Ich hatte mir vorgenommen einen Schnitt von 5:20 bis 5:30 über jeden km zu halten und auch von Anfang. Direkt mit den ersten Schritten habe ich dann schon gespürt, dass ich nicht bei 100% bin: die Beine waren wie gummi und fühlten sich schlapp. Dazu ging mein puls viel zu hoch für das Tempo.
Ich habe trotzdem meine Schnitt so durchgezogen bis zu km 30 und lag auf kurs für ne zeit von 3:45h, spürte aber schon seit einiger Zeit, dass die beine das irgendwann nicht mehr mitmachen würden. Und bei km 32 kam dann so richtig der Einbruch: die Muskeln in der Wade (wo ich auch vorher die Verhärtung hatte) sowie den Oberschenkeln. Ich musste immer wieder gehen und mein Schnitt sank ins bodenlose. Bei km 35 wurde ich dann vom 4h pacer überholt. 3km vor Schluss hätte ich mit einem sonst so einfachen 6min/km schnitt noch die 4 Stunden unterbieten können aber nichts ging mehr. Den Schlussanstieg quälte ich mich noch irgendwie hoch und kam letztlich in ner Zeit von 4:10h ins Ziel.
Fazit: Trotz der unmenschlichen Quälerei doch irgendwie geil und mein Kollege und ich planen schon den nächsten für 2025 in einer anderen europäischen Großstadt wahrscheinlich. Fands sehr cool mich auf dieses Ziel vorzubereiten und würds gerne beim nächsten mal besser machen. Fürs nächste Jahr möchte ich erst einmal wieder an alte Bestzeiten über die Halbmarathon Distanz anknüpfen. In den letzten 2-3 Jahren hatte ich gesundheitsbedingt kein regelmäßiges Laufpensum aufrecht halten können und ich denke da war dieses von 0 auf 100 in diesem Jahr doch ein wenig zu viel.