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[/float]KAAS ist ein "Orson", KAAS signt bei Chimperator, KAAS war unterwegs mit Kool Savas und Gast auf "John Bello Story 2", KAAS lebt im "Garten der Liebe", KAAS ist... einfach KAAS. Am 13.März erscheint nun nach über drei Jahren Aufnahmezeit sein lang erwartetes Soloalbum "Amokzahltag : D" und präsentiert "Gewalt, Hass, Trauer, Liebe, Hoffnung und Zuneigung". Insgesamt 15 Tracks über das Leben eines "Röhrenjeans"-Trägers, unter anderem produziert von Tua und Christyle und mit Featurebeiträgen von Kool Savas und Vasee. Sein ebenfalls „Amokzahltag 
“ Video sorgte bereits für Aufsehen (unsere News vom 06.02.2009). Während der "John Bello Story 2" Tour sprachen wir mit KAAS über sein Solowerk, Chimperator, sein Leben als Außenseiter, sein Love Movement, Polen und vieles mehr:
MZEE.com: KAAS, ein neues Jahr hat begonnen und uns erwartet dein erstes Soloalbum „Amokzahltag“. Wie aufgeregt bist du bzgl. deines Debüts? Wie wegweisend siehst du dieses Album für deine weitere Karriere?
KAAS: Ich sehe dem Release relativ gelassen entgegen. Die ganze Albumproduktionsphase hat drei Jahre gedauert. Diese Entwicklungszeit habe ich für mich genutzt, weil ich die ganze Zeit nicht 100% zufrieden mit dem Album war. Ich war immer ein Künstler, der sich in viele verschiedene Richtungen bewegt hat. Ich wollte mich erst mal umschauen, um zu spüren, was mir am besten liegt und gefällt. Nun ist der Zeitpunkt gekommen an dem ich zu komplett zufrieden bin. Der Hörer kann eine deutliche Entwicklung dieser 3 Jahre hören, weil die Tracks in der Reihenfolge, wie sie entstanden sind, auch auf dem Album platziert werden.
MZEE.com: Dein Album wurde in einem älteren Interview mit den Worten angekündigt „Amokzahltag wird Anfang 2008 veröffentlicht, insofern Savas und Gott es so wollen“. Wer von Beiden stand dir im Endeffekt nun im Weg?
KAAS: (lacht) Ich glaube, es war weder Gott noch Savas, sondern eher das Schicksal. Savas hätte es wohl schon gerne früher rausgebracht, aber es gab viele unglückliche Umstände. Dann kam letztendlich noch die Schließung von Optik dazu.
MZEE.com: Wie hast du reagiert, als du von der Optikschließung erfahren hast? Schließlich stand dein Album als nächstes an?
KAAS: Natürlich fand ich es schade, aber ich war in einer psychologisch stabilen Lage, sodass es mich nicht so hart getroffen hat. Viele haben mich auch gefragt, ob ich nicht angepisst bin, aber ich hatte vollstes Verständnis für Savas. Wir haben dann darüber geredet, wie es weiterlaufen soll. Ich war bereit für eine neue Tür, die sich öffnet.
MZEE.com: Du bist mittlerweile neuestes Mitglied bei Chimperator. Wie kam es zu der Entscheidung? Hast du nicht Bedenken, dass du neben Kodimey und Maeckes & Plan B nicht genügend Fokus auf deiner Person liegen könnte?
KAAS: Ein eigenes Label würde für mich beispielsweise nie in Frage kommen, weil ich echt noch ein Baby bin (lacht). Ich brauche jemanden, der mir sagt, wann ich wo sein soll und was ich da machen muss (lacht). Außer ich wäre reich, dann würde ich jemandem das Geld in die Hand drücken und sagen welchen Künstler er pushen soll. Organisatorisch bin ich eine totale Niete. Chimperator hat sich einfach perfekt angeboten, weil das Orsons Album auch schon darüber lief. Maeckes & Plan B sowie Tua, der bei Deluxe unter Vertrag steht, sind einfach meine besten Freunde in dieser Rapszene und was gibt es Besseres, als mit Freunden auf einem Label zu arbeiten. Ich habe mich verliebt in diese Jungs (lacht).
Nach dem Bassquiat Album gab es eigentlich nur Hate. Tua und Ufuk haben Maeckes & Plan B gehasst und andersrum war es auch nicht gerade besser. Als wir auf dem Weg zum ersten Gig waren, meinten sowohl Tua als Ufuk noch, was für Mongos die beiden wären. Ich stand quasi immer zwischen beiden Fronten. Uns hat auf den ersten Blick nichts miteinander verbunden, außer dass wir alle aus der gleichen Gegend kamen. Am Abend des ersten Gigs lagen wir uns dann alle in den Armen, haben getrunken, gefeiert und waren plötzlich alle Freunde (lacht). Wir haben uns geliebt (lacht). Danach entstand dann die Orsons-Idee. Ich hab nur gute Erfahrung mit Chimperator und den Jungs gemacht. Basti beispielsweise arbeitet ja für Optik und Chimperator. Soviel hat sich für mich nicht geändert. Das war einfach ein logischer Schritt, wenn Optik nicht mehr da ist. Ich glaube das Ganze war Schicksal. Ich hatte im letzten Sommer die beste Zeit meines Lebens. Ich merke auch, dass unter anderem durch Chimperator wieder etwas in Stuttgart geht. Ich bin gespannt auf die Zukunft.
MZEE.com: Inwiefern hat sich das Album durch die Verschiebungen noch verändert? Ist es sinnvoller die Sachen lieber Ruhen zu lassen, um so eine Langlebigkeit zu überprüfen, oder hast du fleißig weitergearbeitet und die neusten Sachen drauf gepackt?
KAAS: Komplett fertig war das Album im Januar 2008. Lediglich ein Song wurde noch geändert, mit dem ich trotz mehrerer Versionen einfach nicht zufrieden war. Der Track wurde dann im September 2008 geändert und dann ging das Album zum Mastern. Seit November liegt das Album nun rum (lacht).
MZEE.com: Wie alt ist der älteste Track auf dem Album?
KAAS: Auf jeden Fall drei Jahre. Man wird eine deutliche Entwicklung spüren und hören. Das Album fängt sehr düster, depressiv und nachdenklich an und endet in einer positiven Haltung. Zum Ende des Albums wird deutlich, dass ich mich jetzt in einer besseren, fröhlicheren Phase in meinem Leben befinde. Gott sei Dank. Der Orsons Einfluss ist auch zu hören, wobei das Ganze schon ernster rüber kommt.
MZEE.com: Du hast mit „Amokzahltag“ einen sehr kontroversen Titel gewählt, den du mit dem Smiley quasi revidierst. Spätestens seit dem Columbine Massaker oder dem Steinhäuser Amoklauf wird das Thema in den Medien sehr prekär behandelt. Wie kam es zu dem Titel?
KAAS: Damals gab es auf Viva eine Sendung mit dem Titel „Mein Block“. Für den Sampler zur Serie habe ich einen Track mit genau dem Titel aufgenommen. Der Track war quasi der erste Teil einer Reihe und ich war damals sehr von diesem Thema fasziniert. Die Leute, die diese Taten begangen haben, waren Außenseiter genau wie ich. Somit konnte ich mich mit ihrer Lage identifizieren, auch wenn ich ihre Reaktion und die daraus resultierenden Taten nicht tolerieren kann. Ich hatte damals eine sehr depressive und negative Phase in meinem Leben und dieser Arbeitstitel hat damals perfekt zu meiner Situation gepasst. Dann habe ich über die Zeit einen Wandel durchlebt. Vieles hat sich in meinem Leben verbessert. Der Smiley kam dazu und spiegelt somit die positive Entwicklung wieder. Es gibt vier sehr negative und depressive Songs und dann blüht das Album auf. Der Titel „Amokzahltag“ würde jetzt ohne den Smiley nicht mehr passen.
Die Idee mit dem Smiley ist durch das Bassquiat Album entstanden. „BQ 4 Life“ ist der ekligste und schlimmste Titel den ich mir vorstellen kann. Ufuk hat damals die Organisation übernommen weil ich einfach ein Chaot bin. Ich habe mich mitleiten lassen. Auf dem Album gab es 3-4 Tracks mit BQ 4 Life in der Hook, was schon total schwachsinnig war (lacht). Irgendwann saßen wir zusammen und haben uns Titel für die einzelnen Songs ausgedacht. Dann kam mir die Idee mit BQ 4 Life, BQ 4 Lifer, BQ immer noch 4 Life und weiterem Quatsch. Leider wurde ich überstimmt und habe die Idee nun für mein Album genutzt. Der Titel „Amokzahltag“ schwirrte schon seit langer Zeit in den Köpfen der Leute rum, somit wollte ich ihn nicht komplett ändern. Durch den Smiley wird nun aber eine Entwicklung und eine sonnige Seite verdeutlicht. Ich möchte mich auf keinen Fall über das Thema Amoklauf lustig machen. Das werden die Leute merken, wenn sie mein Album hören und sich mit den Inhalten beschäftigen.
MZEE.com: In deiner Presseinfo schreibst du, dass du dich jahrelang als „Loosertyp gesehen hast“. Sogar von schweren Depressionen war die Rede und Suizidgedanken. Inwiefern hat dir die Musik aus dem seelischen Loch geholfen. Hast du in der Musik die fehlende Aufmerksamkeit gefunden?
KAAS: Die Musik war für mich schon immer ein Mittel, um meine Gefühle auszuleben. Hier kann ich Sachen aussprechen und die verrücktesten Dinge aufschreiben, die mir durch den Kopf gehen. Ich war damals ein phantasiebegabtes Kind in der Schule (lacht). Dies ist nicht gerade eine Eigenschaft, die einen kommunikativ macht. Ich hatte nicht viele Freunde, war sportlich nicht sehr begabt und eher ein Außenseiter. Ich war eher schüchtern und eher gut darin in den Tag zu träumen. Die Pubertät war nicht einfach für mich. Vor allem die Herde von Pickeln war fürchterlich (lacht). Leider standen Mädchen damals nicht auf sportunbegabte, schüchterne, verpickelte und phantasievolle Jungs (Gelächter). So wurde ich zum größten depressiven Stück Scheiße, das rumlief. Die Musik war das Einzige indem ich gut war und womit ich mir Luft verschaffen konnte.
Weiter auf Seite 2.
MZEE.com: Du gehst selber offen mit deinen Schwächen um und bemühst dich das selbstbetitelte „Love Movement“ zu den Leuten bringen. Fühlst du dich nicht teilweise missverstanden in einer Szene, wo der Großteil der MCs sich für den Coolsten mit dem längsten Schwanz hält?
KAAS: Nein, weil ich ja der Coolste mit dem längsten Schwanz bin (lacht). Die meisten Typen wären gerne so cool, wie sie es in ihren Tracks beschreiben. Ich kann das verstehen, weil ich damals auch die geilsten Rapper gehört habe und mir so ein Selbstbewusstsein aufgebaut habe. Ich persönlich hätte damals aber auch gerne einen Rapper gehabt, der mir Mut macht und nicht nur von Bitches und Cash spricht. Mir hat jemand gefehlt der ähnliche Probleme hat wie ich, damit ich merke ich durchlebe nicht als einziger derart unangenehme Lebenssituationen. Mir liegt es arg am Herzen den Leuten etwas mitzugeben. Ich hoffe, dass die Leute etwas für ihr Leben mitnehmen, wenn sie meine Musik hören. Klar denke ich mir auch manchmal heute macht ja jeder Musik und hat was zu sagen. Ich denke aber ich spreche Themen an, die der Großteil der aktuellen Szene eher meiden würde. Das ist meine Legitimität, um meine Musik zu machen. Mir ging es damals auch scheiße, aber ich habe etwas Positives daraus erschaffen.
Ein anderer mir wichtiger Aspekt ist die Liebe zu Hip Hop. Kanye hat es schön auf den Punkt gebracht als er gesagt hat: „Hip Hop used to be about standing out, now its all about fitting in“. Ich bin es Hip Hop einfach schuldig nicht auf einen Zug aufzuspringen, sondern meinen eigenen Style zu entwickeln. Hip Hop sollte viel mehr Anti sein und Leute aufrütteln. Heute hört jemand einen Track und will den gleichen Film fahren und es besser machen, anstatt etwas Neues zu machen. Eine Szene besteht immer aus mehreren Bereichen und ich möchte eine neue Facette beisteuern.
MZEE.com: Du wurdest oft wegen deiner Stimme kritisiert. Ich habe gehört du singst nun auf deinem Album ganze Tracks? Willst du es auf die Spitze treiben?
KAAS: Ich sehe das Ganze sehr locker, aber ich kriege auch sehr oft Lob für meinen Gesang, obwohl ich kein Sänger bin. Ich bin auch ein Hookfetischist und studiere und recherchiere Refraintechniken in der Popmusik. Für mich ist eine Hook sehr sehr wichtig und ich singe Hooks am liebsten, weil sie so länger im Ohr bleiben. Mir ist ein guter Gesangspart in einer Hook definitiv wichtiger als eine dicke Punchline. Eine Punchline hörst du zwei oder drei mal und das war es. Eine gute Hook bleibt für lange Zeit in deinem Gehörgang.
MZEE.com: Den ersten Track den ich von dir gehört habe, war seinerzeit auf dem ersten Teil der John Bello Story. Aus dem Standardspitter hat sich ein Rapper entwickelt, der eine ganz eigene Schiene bedient. Wie erklärst du dir diesen Wandel? Dein Vers auf dem Beweis Remix hätte vor paar Jahren noch ganz anders geklungen...
KAAS: Zum Großteil hat es einfach mir meiner Lebensgeschichte und dem Wandel zu tun. Ich hatte viele tiefgreifende, spirituelle Erlebnisse die mir gezeigt haben, dass es höhere Kräfte gibt. Ich tue mich schwer diese Kraft die uns umgibt als Gott zu bezeichnen, weil es einfach ein Klischee ist, dass alle Rapper an Gott glauben. Ich glaube nicht unbedingt an eine Religion. Trotzdem glaube ich fest daran, dass es etwas Höheres gibt und es mich daran Teil haben lässt. Ich habe aus vielen Erlebnissen meine Erfahrungen gesammelt und mich so menschlich weiterentwickelt. Mir ist es einfach immer wichtiger geworden positive Lyrics zu schreiben. Selbst so Kleinigkeiten wie nicht mehr zu fluchen erweitert dein Bewusstsein.
Ich glaube auch fest an den Karmagedanken, dass du das was du den Leuten gibst, irgendwann in irgendeiner Form zurückbekommst. Dieser Prozess hat eine Weile gedauert. Im Rap triffst du dich oft mit Rapper für einen 16 er (lacht). Meistens geht es nicht darum einen Song zu machen, sondern zusammen zu spitten (lacht). Das hat mich allerdings nach einiger Zeit dermaßen abgeturnt, dass ich an einem Punkt kam wo ich mich nicht mehr besser als andere durch Vergleiche stellen wollte. Ich habe mich ein bisschen schäbig gefühlt, über irgendwelche Leute etwas zu sagen oder nur Vergleiche zu bringen um zu zeigen dass ich der Geilste bin.
Jetzt hab ich ziemlich lange geredet aber irgendwo darin steckt jetzt die Antwort die du lieber MäC rausfiltern musst (lacht).
MZEE.com: Dies tue ich doch liebend gerne für meinen Landsmann...
KAAS: Ach, bist du auch Pole?
MZEE.com: Ich bin Oberschlesier um genau zu sein (lacht). Auf dem Track „Deutsche Welle Polen“ hast du dich erstmals direkt an deine polnischen Landsleute gerichtet. Wie wichtig ist die Patriotismus?
KAAS: Also ich muss beschämender Weise sagen, dass ich kein fließendes Polnisch spreche. Deswegen habe ich auch ein bisschen Komplexe, aber ich werde es irgendwann noch lernen. Zur Frage muss ich sagen, dass ich nicht so der Patriot bin. Ich bin ein Mensch der in einem sehr schönen Land geboren ist und jetzt in einem anderen auch sehr schönem Land lebt (lacht).
MZEE.com: Wem hast du bei der EM die Daumen gedrückt? Polen oder Deutschland?
KAAS: Ganz ehrlich, ich bin eher Deutsch-Pole als polnischer Deutscher (lacht). Ich kann mich eher mit Podolski und Klose identifizieren als mit... ähhhhm... (überlegt)…
MZEE.com: Smolarek? Boruc? Blaszczykowski?
KAAS: Genau (lacht). Ich war natürlich beim Spiel ein wenig hin und hergerissen, aber am Ende hab ich mich doch für Deutschland gefreut. Trotzdem freue ich mich immer wenn ich Landsleute treffe. Ich habe schließlich noch Familie in Polen. Maeckes hat ja mal den Film geschoben, dass er für ein Jahr einfach nach Wien gefahren ist und dort einige Zeit gelebt hat. Vielleicht mache ich das auch mal mit Polen um den Land und der Sprache näher zu kommen.
MZEE.com: 2008 war ja definitiv ein Orsons-Jahr oder? Kannst du für alle, die sich noch nicht dem Orsons Movement angeschlossen haben, erzählen was an den Orsons so besonders ist?
KAAS: Es gibt wirklich noch Leute die sich nicht dem Orsons Movement angeschlossen haben? Die Orsons sind einfach das Beste, was man sich vorstellen kann! Die Zeit, in der wir das Album aufgenommen hatten, war mit Abstand die Beste in meinem Leben. Bei den Orsons gibt es nur ein Gesetz, jeder darf machen was er will. Wenn ich sage ich habe bei 10 von 12 Tracks keine Lust mit zu machen, ist das absolut okay und ich bin weiterhin gleichwertiges Mitglied. Man darf definitiv ein zweites Album erwarten.
MZEE.com: Wann wird es ein neues Lebenszeichen der Bassquiat-Crew geben?
KAAS: Ich hab keinen Bock mehr nach diesem letzten Album (lacht). Das wird schwierig, weil Ufuk und ich schon sehr unterschiedliche Meinungen haben, was Musik angeht. Tua und ich nähern uns da schon schrittweise an. Ufuk hat momentan auch nicht so Bock auf Musik machen. Mal abwarten was passiert. Es sind zwar meine besten Freunde, aber musikalisch unterscheiden wir uns schon etwas (lacht). Vielleicht gibt es aber bald BQ 4 Life 2.
MZEE.com: Schließen wir das positive Interview mit etwas negativen ab. Manuellsen und seine Pottweiler Jungs haben an deiner Person kein gutes Haar gelassen und dich als schlechtesten Rapper Deutschlands bezeichnet. Wie gehst du damit um?
KAAS: Ich habe mich schon ein bisschen darüber gefreut, weil ich offensichtlich schon eine gewisse Relevanz besitzen muss. Er disst mich, anstatt irgendwelche MySpace Rapper. Das zeigt mir, dass ich zumindest nicht der schlechteste Rapper Deutschlands sein kann, wie er behauptet hat. Ich glaube, ich passe nicht in sein Weltbild. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn ich fühle mich geehrt, dass er mich erwähnt hat. Manuellsen ist doch ein Entertainer und wenn er mich dann disst, zeigt es mir, dass ich es geschafft hab. Daher beenden wir das Interview doch nicht mit einer negativen Frage. Die Aktion seiner Pottweiler Jungs in Richtung Tua fand ich dagegen eher unglücklich. Ich weiß, wie Tua regiert. Vor allem haben die Leute noch in einem Interview gesagt, dass es nichts Persönliches ist und es keinen Beef gibt. Dann trotzdem solche Aktionen zu bringen, um Publicity zu bekommen, ist nicht so mein Fall. PA Sports hat gesagt um es im Rap zu schaffen, muss man ein Mädchen sein wie KAAS. Das ist doch was cooles. Wäre ich kein Mädchen, hätte ich jetzt kein MZEE Interview mit dir gehabt, MäC. Dann hätten wir nie soviel Spaß gehabt (lacht).
MZEE.com: Und soviel gelacht. Wie würdest du abschließend dein Album mit einem Wort oder einem Satz beschreiben?
KAAS: Entweder „die Wandlung vom dunklem ins Licht“ oder ein depressives „ich glaub das wars jetzt“ (lacht).
Interview & Text: Mathias „MäC“ Spiewakowsky
Tracklist „Amokzahltag":
1. Intro
2. Amok Zahltag
3. Strassenrap feat. Kool Savas
4. Skit
5. Über Sie feat. Vasee
6. Nichtsnutz 09
7. Skit
8. Der beste Tag meines Lebens bis jetzt
9. Das große Fest
10. Märchenwald
11. Sam Cooke und so
12. Haruki
13. Für Uwe
14. Skit
15. Wunderschöne Welt
Links:
www.chimperator.de
www.myspace.com/kaasmusic
“ Video sorgte bereits für Aufsehen (unsere News vom 06.02.2009). Während der "John Bello Story 2" Tour sprachen wir mit KAAS über sein Solowerk, Chimperator, sein Leben als Außenseiter, sein Love Movement, Polen und vieles mehr:MZEE.com: KAAS, ein neues Jahr hat begonnen und uns erwartet dein erstes Soloalbum „Amokzahltag
“. Wie aufgeregt bist du bzgl. deines Debüts? Wie wegweisend siehst du dieses Album für deine weitere Karriere?KAAS: Ich sehe dem Release relativ gelassen entgegen. Die ganze Albumproduktionsphase hat drei Jahre gedauert. Diese Entwicklungszeit habe ich für mich genutzt, weil ich die ganze Zeit nicht 100% zufrieden mit dem Album war. Ich war immer ein Künstler, der sich in viele verschiedene Richtungen bewegt hat. Ich wollte mich erst mal umschauen, um zu spüren, was mir am besten liegt und gefällt. Nun ist der Zeitpunkt gekommen an dem ich zu komplett zufrieden bin. Der Hörer kann eine deutliche Entwicklung dieser 3 Jahre hören, weil die Tracks in der Reihenfolge, wie sie entstanden sind, auch auf dem Album platziert werden.
MZEE.com: Dein Album wurde in einem älteren Interview mit den Worten angekündigt „Amokzahltag
wird Anfang 2008 veröffentlicht, insofern Savas und Gott es so wollen“. Wer von Beiden stand dir im Endeffekt nun im Weg? KAAS: (lacht) Ich glaube, es war weder Gott noch Savas, sondern eher das Schicksal. Savas hätte es wohl schon gerne früher rausgebracht, aber es gab viele unglückliche Umstände. Dann kam letztendlich noch die Schließung von Optik dazu.
MZEE.com: Wie hast du reagiert, als du von der Optikschließung erfahren hast? Schließlich stand dein Album als nächstes an?
KAAS: Natürlich fand ich es schade, aber ich war in einer psychologisch stabilen Lage, sodass es mich nicht so hart getroffen hat. Viele haben mich auch gefragt, ob ich nicht angepisst bin, aber ich hatte vollstes Verständnis für Savas. Wir haben dann darüber geredet, wie es weiterlaufen soll. Ich war bereit für eine neue Tür, die sich öffnet.
MZEE.com: Du bist mittlerweile neuestes Mitglied bei Chimperator. Wie kam es zu der Entscheidung? Hast du nicht Bedenken, dass du neben Kodimey und Maeckes & Plan B nicht genügend Fokus auf deiner Person liegen könnte?
KAAS: Ein eigenes Label würde für mich beispielsweise nie in Frage kommen, weil ich echt noch ein Baby bin (lacht). Ich brauche jemanden, der mir sagt, wann ich wo sein soll und was ich da machen muss (lacht). Außer ich wäre reich, dann würde ich jemandem das Geld in die Hand drücken und sagen welchen Künstler er pushen soll. Organisatorisch bin ich eine totale Niete. Chimperator hat sich einfach perfekt angeboten, weil das Orsons Album auch schon darüber lief. Maeckes & Plan B sowie Tua, der bei Deluxe unter Vertrag steht, sind einfach meine besten Freunde in dieser Rapszene und was gibt es Besseres, als mit Freunden auf einem Label zu arbeiten. Ich habe mich verliebt in diese Jungs (lacht).
Nach dem Bassquiat Album gab es eigentlich nur Hate. Tua und Ufuk haben Maeckes & Plan B gehasst und andersrum war es auch nicht gerade besser. Als wir auf dem Weg zum ersten Gig waren, meinten sowohl Tua als Ufuk noch, was für Mongos die beiden wären. Ich stand quasi immer zwischen beiden Fronten. Uns hat auf den ersten Blick nichts miteinander verbunden, außer dass wir alle aus der gleichen Gegend kamen. Am Abend des ersten Gigs lagen wir uns dann alle in den Armen, haben getrunken, gefeiert und waren plötzlich alle Freunde (lacht). Wir haben uns geliebt (lacht). Danach entstand dann die Orsons-Idee. Ich hab nur gute Erfahrung mit Chimperator und den Jungs gemacht. Basti beispielsweise arbeitet ja für Optik und Chimperator. Soviel hat sich für mich nicht geändert. Das war einfach ein logischer Schritt, wenn Optik nicht mehr da ist. Ich glaube das Ganze war Schicksal. Ich hatte im letzten Sommer die beste Zeit meines Lebens. Ich merke auch, dass unter anderem durch Chimperator wieder etwas in Stuttgart geht. Ich bin gespannt auf die Zukunft.
MZEE.com: Inwiefern hat sich das Album durch die Verschiebungen noch verändert? Ist es sinnvoller die Sachen lieber Ruhen zu lassen, um so eine Langlebigkeit zu überprüfen, oder hast du fleißig weitergearbeitet und die neusten Sachen drauf gepackt?
KAAS: Komplett fertig war das Album im Januar 2008. Lediglich ein Song wurde noch geändert, mit dem ich trotz mehrerer Versionen einfach nicht zufrieden war. Der Track wurde dann im September 2008 geändert und dann ging das Album zum Mastern. Seit November liegt das Album nun rum (lacht).
MZEE.com: Wie alt ist der älteste Track auf dem Album?
KAAS: Auf jeden Fall drei Jahre. Man wird eine deutliche Entwicklung spüren und hören. Das Album fängt sehr düster, depressiv und nachdenklich an und endet in einer positiven Haltung. Zum Ende des Albums wird deutlich, dass ich mich jetzt in einer besseren, fröhlicheren Phase in meinem Leben befinde. Gott sei Dank. Der Orsons Einfluss ist auch zu hören, wobei das Ganze schon ernster rüber kommt.
MZEE.com: Du hast mit „Amokzahltag
“ einen sehr kontroversen Titel gewählt, den du mit dem Smiley quasi revidierst. Spätestens seit dem Columbine Massaker oder dem Steinhäuser Amoklauf wird das Thema in den Medien sehr prekär behandelt. Wie kam es zu dem Titel? KAAS: Damals gab es auf Viva eine Sendung mit dem Titel „Mein Block“. Für den Sampler zur Serie habe ich einen Track mit genau dem Titel aufgenommen. Der Track war quasi der erste Teil einer Reihe und ich war damals sehr von diesem Thema fasziniert. Die Leute, die diese Taten begangen haben, waren Außenseiter genau wie ich. Somit konnte ich mich mit ihrer Lage identifizieren, auch wenn ich ihre Reaktion und die daraus resultierenden Taten nicht tolerieren kann. Ich hatte damals eine sehr depressive und negative Phase in meinem Leben und dieser Arbeitstitel hat damals perfekt zu meiner Situation gepasst. Dann habe ich über die Zeit einen Wandel durchlebt. Vieles hat sich in meinem Leben verbessert. Der Smiley kam dazu und spiegelt somit die positive Entwicklung wieder. Es gibt vier sehr negative und depressive Songs und dann blüht das Album auf. Der Titel „Amokzahltag“ würde jetzt ohne den Smiley nicht mehr passen.
Die Idee mit dem Smiley ist durch das Bassquiat Album entstanden. „BQ 4 Life“ ist der ekligste und schlimmste Titel den ich mir vorstellen kann. Ufuk hat damals die Organisation übernommen weil ich einfach ein Chaot bin. Ich habe mich mitleiten lassen. Auf dem Album gab es 3-4 Tracks mit BQ 4 Life in der Hook, was schon total schwachsinnig war (lacht). Irgendwann saßen wir zusammen und haben uns Titel für die einzelnen Songs ausgedacht. Dann kam mir die Idee mit BQ 4 Life, BQ 4 Lifer, BQ immer noch 4 Life
und weiterem Quatsch. Leider wurde ich überstimmt und habe die Idee nun für mein Album genutzt. Der Titel „Amokzahltag“ schwirrte schon seit langer Zeit in den Köpfen der Leute rum, somit wollte ich ihn nicht komplett ändern. Durch den Smiley wird nun aber eine Entwicklung und eine sonnige Seite verdeutlicht. Ich möchte mich auf keinen Fall über das Thema Amoklauf lustig machen. Das werden die Leute merken, wenn sie mein Album hören und sich mit den Inhalten beschäftigen.MZEE.com: In deiner Presseinfo schreibst du, dass du dich jahrelang als „Loosertyp gesehen hast“. Sogar von schweren Depressionen war die Rede und Suizidgedanken. Inwiefern hat dir die Musik aus dem seelischen Loch geholfen. Hast du in der Musik die fehlende Aufmerksamkeit gefunden?
KAAS: Die Musik war für mich schon immer ein Mittel, um meine Gefühle auszuleben. Hier kann ich Sachen aussprechen und die verrücktesten Dinge aufschreiben, die mir durch den Kopf gehen. Ich war damals ein phantasiebegabtes Kind in der Schule (lacht). Dies ist nicht gerade eine Eigenschaft, die einen kommunikativ macht. Ich hatte nicht viele Freunde, war sportlich nicht sehr begabt und eher ein Außenseiter. Ich war eher schüchtern und eher gut darin in den Tag zu träumen. Die Pubertät war nicht einfach für mich. Vor allem die Herde von Pickeln war fürchterlich (lacht). Leider standen Mädchen damals nicht auf sportunbegabte, schüchterne, verpickelte und phantasievolle Jungs (Gelächter). So wurde ich zum größten depressiven Stück Scheiße, das rumlief. Die Musik war das Einzige indem ich gut war und womit ich mir Luft verschaffen konnte.
Weiter auf Seite 2.
MZEE.com: Du gehst selber offen mit deinen Schwächen um und bemühst dich das selbstbetitelte „Love Movement“ zu den Leuten bringen. Fühlst du dich nicht teilweise missverstanden in einer Szene, wo der Großteil der MCs sich für den Coolsten mit dem längsten Schwanz hält?
KAAS: Nein, weil ich ja der Coolste mit dem längsten Schwanz bin (lacht). Die meisten Typen wären gerne so cool, wie sie es in ihren Tracks beschreiben. Ich kann das verstehen, weil ich damals auch die geilsten Rapper gehört habe und mir so ein Selbstbewusstsein aufgebaut habe. Ich persönlich hätte damals aber auch gerne einen Rapper gehabt, der mir Mut macht und nicht nur von Bitches und Cash spricht. Mir hat jemand gefehlt der ähnliche Probleme hat wie ich, damit ich merke ich durchlebe nicht als einziger derart unangenehme Lebenssituationen. Mir liegt es arg am Herzen den Leuten etwas mitzugeben. Ich hoffe, dass die Leute etwas für ihr Leben mitnehmen, wenn sie meine Musik hören. Klar denke ich mir auch manchmal heute macht ja jeder Musik und hat was zu sagen. Ich denke aber ich spreche Themen an, die der Großteil der aktuellen Szene eher meiden würde. Das ist meine Legitimität, um meine Musik zu machen. Mir ging es damals auch scheiße, aber ich habe etwas Positives daraus erschaffen.
Ein anderer mir wichtiger Aspekt ist die Liebe zu Hip Hop. Kanye hat es schön auf den Punkt gebracht als er gesagt hat: „Hip Hop used to be about standing out, now its all about fitting in“. Ich bin es Hip Hop einfach schuldig nicht auf einen Zug aufzuspringen, sondern meinen eigenen Style zu entwickeln. Hip Hop sollte viel mehr Anti sein und Leute aufrütteln. Heute hört jemand einen Track und will den gleichen Film fahren und es besser machen, anstatt etwas Neues zu machen. Eine Szene besteht immer aus mehreren Bereichen und ich möchte eine neue Facette beisteuern.
MZEE.com: Du wurdest oft wegen deiner Stimme kritisiert. Ich habe gehört du singst nun auf deinem Album ganze Tracks? Willst du es auf die Spitze treiben?
KAAS: Ich sehe das Ganze sehr locker, aber ich kriege auch sehr oft Lob für meinen Gesang, obwohl ich kein Sänger bin. Ich bin auch ein Hookfetischist und studiere und recherchiere Refraintechniken in der Popmusik. Für mich ist eine Hook sehr sehr wichtig und ich singe Hooks am liebsten, weil sie so länger im Ohr bleiben. Mir ist ein guter Gesangspart in einer Hook definitiv wichtiger als eine dicke Punchline. Eine Punchline hörst du zwei oder drei mal und das war es. Eine gute Hook bleibt für lange Zeit in deinem Gehörgang.
MZEE.com: Den ersten Track den ich von dir gehört habe, war seinerzeit auf dem ersten Teil der John Bello Story. Aus dem Standardspitter hat sich ein Rapper entwickelt, der eine ganz eigene Schiene bedient. Wie erklärst du dir diesen Wandel? Dein Vers auf dem Beweis Remix hätte vor paar Jahren noch ganz anders geklungen...
KAAS: Zum Großteil hat es einfach mir meiner Lebensgeschichte und dem Wandel zu tun. Ich hatte viele tiefgreifende, spirituelle Erlebnisse die mir gezeigt haben, dass es höhere Kräfte gibt. Ich tue mich schwer diese Kraft die uns umgibt als Gott zu bezeichnen, weil es einfach ein Klischee ist, dass alle Rapper an Gott glauben. Ich glaube nicht unbedingt an eine Religion. Trotzdem glaube ich fest daran, dass es etwas Höheres gibt und es mich daran Teil haben lässt. Ich habe aus vielen Erlebnissen meine Erfahrungen gesammelt und mich so menschlich weiterentwickelt. Mir ist es einfach immer wichtiger geworden positive Lyrics zu schreiben. Selbst so Kleinigkeiten wie nicht mehr zu fluchen erweitert dein Bewusstsein.
Ich glaube auch fest an den Karmagedanken, dass du das was du den Leuten gibst, irgendwann in irgendeiner Form zurückbekommst. Dieser Prozess hat eine Weile gedauert. Im Rap triffst du dich oft mit Rapper für einen 16 er (lacht). Meistens geht es nicht darum einen Song zu machen, sondern zusammen zu spitten (lacht). Das hat mich allerdings nach einiger Zeit dermaßen abgeturnt, dass ich an einem Punkt kam wo ich mich nicht mehr besser als andere durch Vergleiche stellen wollte. Ich habe mich ein bisschen schäbig gefühlt, über irgendwelche Leute etwas zu sagen oder nur Vergleiche zu bringen um zu zeigen dass ich der Geilste bin.
Jetzt hab ich ziemlich lange geredet aber irgendwo darin steckt jetzt die Antwort die du lieber MäC rausfiltern musst (lacht).
MZEE.com: Dies tue ich doch liebend gerne für meinen Landsmann...
KAAS: Ach, bist du auch Pole?
MZEE.com: Ich bin Oberschlesier um genau zu sein (lacht). Auf dem Track „Deutsche Welle Polen“ hast du dich erstmals direkt an deine polnischen Landsleute gerichtet. Wie wichtig ist die Patriotismus?
KAAS: Also ich muss beschämender Weise sagen, dass ich kein fließendes Polnisch spreche. Deswegen habe ich auch ein bisschen Komplexe, aber ich werde es irgendwann noch lernen. Zur Frage muss ich sagen, dass ich nicht so der Patriot bin. Ich bin ein Mensch der in einem sehr schönen Land geboren ist und jetzt in einem anderen auch sehr schönem Land lebt (lacht).
MZEE.com: Wem hast du bei der EM die Daumen gedrückt? Polen oder Deutschland?
KAAS: Ganz ehrlich, ich bin eher Deutsch-Pole als polnischer Deutscher (lacht). Ich kann mich eher mit Podolski und Klose identifizieren als mit... ähhhhm... (überlegt)…
MZEE.com: Smolarek? Boruc? Blaszczykowski?
KAAS: Genau (lacht). Ich war natürlich beim Spiel ein wenig hin und hergerissen, aber am Ende hab ich mich doch für Deutschland gefreut. Trotzdem freue ich mich immer wenn ich Landsleute treffe. Ich habe schließlich noch Familie in Polen. Maeckes hat ja mal den Film geschoben, dass er für ein Jahr einfach nach Wien gefahren ist und dort einige Zeit gelebt hat. Vielleicht mache ich das auch mal mit Polen um den Land und der Sprache näher zu kommen.
MZEE.com: 2008 war ja definitiv ein Orsons-Jahr oder? Kannst du für alle, die sich noch nicht dem Orsons Movement angeschlossen haben, erzählen was an den Orsons so besonders ist?
KAAS: Es gibt wirklich noch Leute die sich nicht dem Orsons Movement angeschlossen haben? Die Orsons sind einfach das Beste, was man sich vorstellen kann! Die Zeit, in der wir das Album aufgenommen hatten, war mit Abstand die Beste in meinem Leben. Bei den Orsons gibt es nur ein Gesetz, jeder darf machen was er will. Wenn ich sage ich habe bei 10 von 12 Tracks keine Lust mit zu machen, ist das absolut okay und ich bin weiterhin gleichwertiges Mitglied. Man darf definitiv ein zweites Album erwarten.
MZEE.com: Wann wird es ein neues Lebenszeichen der Bassquiat-Crew geben?
KAAS: Ich hab keinen Bock mehr nach diesem letzten Album (lacht). Das wird schwierig, weil Ufuk und ich schon sehr unterschiedliche Meinungen haben, was Musik angeht. Tua und ich nähern uns da schon schrittweise an. Ufuk hat momentan auch nicht so Bock auf Musik machen. Mal abwarten was passiert. Es sind zwar meine besten Freunde, aber musikalisch unterscheiden wir uns schon etwas (lacht). Vielleicht gibt es aber bald BQ 4 Life 2.
MZEE.com: Schließen wir das positive Interview mit etwas negativen ab. Manuellsen und seine Pottweiler Jungs haben an deiner Person kein gutes Haar gelassen und dich als schlechtesten Rapper Deutschlands bezeichnet. Wie gehst du damit um?
KAAS: Ich habe mich schon ein bisschen darüber gefreut, weil ich offensichtlich schon eine gewisse Relevanz besitzen muss. Er disst mich, anstatt irgendwelche MySpace Rapper. Das zeigt mir, dass ich zumindest nicht der schlechteste Rapper Deutschlands sein kann, wie er behauptet hat. Ich glaube, ich passe nicht in sein Weltbild. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn ich fühle mich geehrt, dass er mich erwähnt hat. Manuellsen ist doch ein Entertainer und wenn er mich dann disst, zeigt es mir, dass ich es geschafft hab. Daher beenden wir das Interview doch nicht mit einer negativen Frage. Die Aktion seiner Pottweiler Jungs in Richtung Tua fand ich dagegen eher unglücklich. Ich weiß, wie Tua regiert. Vor allem haben die Leute noch in einem Interview gesagt, dass es nichts Persönliches ist und es keinen Beef gibt. Dann trotzdem solche Aktionen zu bringen, um Publicity zu bekommen, ist nicht so mein Fall. PA Sports hat gesagt um es im Rap zu schaffen, muss man ein Mädchen sein wie KAAS. Das ist doch was cooles. Wäre ich kein Mädchen, hätte ich jetzt kein MZEE Interview mit dir gehabt, MäC. Dann hätten wir nie soviel Spaß gehabt (lacht).
MZEE.com: Und soviel gelacht. Wie würdest du abschließend dein Album mit einem Wort oder einem Satz beschreiben?
KAAS: Entweder „die Wandlung vom dunklem ins Licht“ oder ein depressives „ich glaub das wars jetzt“ (lacht).
Interview & Text: Mathias „MäC“ Spiewakowsky
Tracklist „Amokzahltag
":1. Intro
2. Amok Zahltag
3. Strassenrap feat. Kool Savas
4. Skit
5. Über Sie feat. Vasee
6. Nichtsnutz 09
7. Skit
8. Der beste Tag meines Lebens bis jetzt
9. Das große Fest
10. Märchenwald
11. Sam Cooke und so
12. Haruki
13. Für Uwe
14. Skit
15. Wunderschöne Welt
Links:
www.chimperator.de
www.myspace.com/kaasmusic
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