Ich könnte kotzen

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Aidsschleuder

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Rechtsradikale angeklagt
Stundenlang malträtierten drei Männer in Frankfurt an der Oder einen 23-Jährigen. Das Opfer wird sein Leben lang behindert sein. Selbst erfahrene Prozessbeobachter sind fassungslos angesichts der bestialischen Tat. Im Juni wird das Verfahren fortgesetzt.

Frankfurt an der Oder - Das Opfer ist ein Deutscher namens Gunnar,Gunnars Schicksal war Zufall. Er wurde am 5. Juni vorigen Jahres auf dem Weg zum Einkaufen nichts ahnend mitten in der Stadt von fünf, ihm flüchtig bekannten jungen Leuten im Alter zwischen 20 und 29 Jahren überfallen, ins Auto gezerrt und in die Wohnung eines Bekannten geschleppt - weil, ja weil irgendjemand behauptet hatte, er sei ein "Kinder****er". Ein Gerücht, nichts weiter, Näheres wusste keiner. Das Gerücht stimmt nicht. Es ist nichts daran. Gunnar ist kein "Kinder****er", er hat nichts gemacht. Doch egal. Die selbsternannten Rächer, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnten nach exzessivem Alkohol- und Drogenmissbrauch in den Tagen und Nächten zuvor, wollten ihm "eine Lektion" erteilen.

Sie treten die Wohnungstür ein. Ronny, berichtet später der Wohnungsinhaber, habe ihn vom Balkon werfen wollen. "Wenn Daniel und die Frauen nicht gewesen wären, wäre ich runtergeflogen." Gunnar wird beschimpft als "nicht arisch", er sei "weniger wert als ein Hund", dann hagelt es Fußtritte und Schläge. Gunnar muss sich ausziehen. Es kommt zu sexuellen Übergriffen. Ein Brotmesser muss er sich selbst anal einführen, es wird nachgestochert. Es folgen eine Toilettenbürste, ein Fleischwender, ein Kochlöffel. Mit einer Gabel sticht man in seine Schenkel.

Ronny, sagt später einer aus der Gruppe, habe die perversesten Einfälle gehabt, er habe die Gegenstände mit seinem Schuh weiter hineingedrückt. Gunnar schreit vor Schmerz. Er muss die Klobürste ablecken. Daniel verbrennt mit einem heißen Bügeleisen Gunnars Rücken, die Arme, die Brustwarzen, das Gesäß. Brennende Zigaretten werden auf Gunnars Penis ausgedrückt. Einer nimmt Ronny das Messer weg, als er sich anschickt, auf das am Boden liegende Opfer auch noch einzustechen. Ronny uriniert in Gunnars Mund.

"Hör auf mit der Scheiße"

Dazwischen immer wieder Schläge und Tritte. Gunnar muss Spülmittel trinken. Ronny springt dem mittlerweile schwer Verletzen mehrfach auf den Brustkorb. Gunnar erbricht. David nimmt eine Spraydose und macht daraus einen Flammenwerfer, den er gegen Gunnars wunden Rücken richtet. Gunnar wird minutenlang mit einem Staubsaugerrohr traktiert. Er blutet. Immer wieder das Messer. Dann wird mit einer Hundekette zugeschlagen.

Und die Frauen sitzen auf dem Sofa, lachen, und eine brüllt immer wieder "Kinder****er", so der Wohnungsinhaber als Zeuge vor der 1. Strafkammer des Landgerichts Frankfurt/Oder. Die andere schlägt vor aufzuhören, weil sie mit einer Freundin ausgehen will. "Hör auf mit der Scheiße."

"Haben Sie mal daran gedacht, die Polizei zu verständigen?", fragt der Vorsitzende Richter Andreas Dielitz einen Zeugen, der bei der Gewaltorgie dabei war. "Ich war zu sehr beschäftigt mit dem Saubermachen des Teppichs", entschuldigt sich der junge Mann. "Der Gunnar hatte einen Darmdurchbruch und alles kam raus. Es sah aus wie Blut und ein Stück vom Darm." Und hinterher? "Da war ich zu feige." Ronny und David ziehen Gunnar einen Bettbezug über und werfen ihn aus der Wohnung. Dann legen sie sich schlafen. Auch die Mädchen sind müde.

"Hätten die währenddessen gehen können?", fragt der Vorsitzende. "Ja sicher", sagt der Zeuge. Die Mädchen waren zwischendurch auch mal im Bad. Eine telefonierte mit ihrem Freund. "Ich habe mich nicht getraut", sagt der Zeuge.

Der Verteidiger einer der angeklagten Frauen trägt eine Erklärung vor: Das Lachen seiner Mandantin habe sich auf Gespräche der Frauen untereinander bezogen. Es sei nicht festzustellen, wer "Kinder****er" gebrüllt habe und so weiter. "Jetzt haben wir gehört, welche Rechtsauffassung Sie vertreten", beendet der Vorsitzende sarkastisch seine Ausführungen.

Dass Gunnar jenen Vormittag überlebt hat, ist ein Wunder, er befand sich in akuter Lebensgefahr. Durch die Zerreißungen des Darmes kam es zu lebensbedrohlichen Blutungen. Ins Gewebe übertretende Bakterien drohten, eine eitrige Bauchfellentzündung herbeizuführen. Die Schmerzen müssen ihm fast den Verstand geraubt haben. Es wurde sofort operiert. Gunnar bekam einen künstlichen Darmausgang. Heute quälen ihn nicht nur Alpträume, sondern auch noch schmerzhafte Verwachsungen. Lebenslang wird er an den Folgen des Gewaltexzesses leiden müssen.


Mittleres Gewaltrisiko"

Die fünf Angeklagten in Frankfurt/Oder, es geht bei ihnen um gefährliche Körperverletzung, eventuell auch um Beihilfe oder Mittäterschaft, sind von der Leiterin der neuen Maßregelklinik in Eberswalde, Manuela Stroske, begutachtet worden. Mit Ausnahme von Ronny hat sie bei allen volle Schuldfähigkeit festgestellt. Bei ihm diagnostizierte sie eine "kombinierte Persönlichkeitsstörung mit dissozialen Zügen" verbunden mit einer Abhängigkeit von mehreren Substanzen, so dass eine Schuldminderung geboten erscheint. Auf freien Fuß allerdings wird Ronny - die Verlesung seiner Vorstrafen ging über eineinhalb Stunden - so schnell nicht kommen, da die Sachverständige eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt nach dem Vollzug befürwortete.

"Sicherungsverwahrung ist noch nicht eindeutig zu empfehlen", sagte sie. Es liege eine "mäßig ausgeprägte Psychopathie, ein mittleres Gewaltrisiko" vor. Ronny, der Älteste, bei dem Alkohol, Tabletten und geistige sowie körperliche Verwahrlosung schon tiefe Spuren hinterlassen haben, hat also eine letzte Chance, eine ziemlich geringe allerdings. Was soll aus dieser Generation werden?


Wie kann man solche Täter bestrafen?
 
Da gibts es nichts zu diskutieren.

Und bei der Fragestellung, die unter deinem Text steht, sind Forderungen nach der Todesstrafe o.ä. vorprogrammiert.
 
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