FEUER FREI MAINHATTAN NR 6 + SAMPLER(jonesmann, blaze, randgruppe, jam, corny kuba..)

Corny Kuba

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Jun 10, 2007
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+ großen Sampler mit:

JONESMANN, CRIZ, RANDGRUPPE, CORNY KUBA, BLAZE, ZUBOES, MAD MIC und vielen vielen mehr!!!

Nach "Frankfurt connected Offenbach" kommt als nächstes "FRANKFURT CONNECTED HANNOVER" mit dem feinsten aus Unter- und Übergrund + diverse Stories und Interviews!!!
 
Hier mal ein kleiner Auszug aus Heft 6:

X-Plosive Interview -Ein Producer von dem viele hier sicher gehört haben, zuletzt auf Bushidos "Heavy Metal Payback" und AZAD's Assassin
Interview: Corny Kuba

Bushido zu produzieren ist das Höchste, was ein deutscher Beatbauer erreichen kann? Nicht unbedingt! - für X-Plosive geht es jetzt erst richtig los.
Wir haben uns mit dem Produzenten der hinter dem Namen X-Plosive steht, mal über Beats und seinen vermeintlichen Durchbruch unterhalten.

FFM: X-Plosive = Explosive Beats? Ist dein Name Programm?

Ich möchte einfach gern dass die Leute meinen Namen mit guter Musik verbinden, ganz gleich ob hart oder deep. Von daher versuch ich die ganze Palette abzudecken und sehe mich auch nicht als reinen Hip Hop Produzenten. Ich produzier auch RnB, Pop oder auch Soul Sachen. X-Plosive soll letztendlich für guten, satten und ausgereiften Sound stehen.


FFM: Ich denke, man kann deinen Sound wirklich als ausgereift ansehen! Bei solcher Beatqualität sollte man meinen, Du bist schon eine Weile dabei - wie lange produzierst du schon?

Mit dem Produzieren als solches hab ich vor mittlerweile fast 5 Jahren angefangen. Aber Musik an sich mach ich allerdings schon wesentlich länger. Ich habe 7 Jahre lang eine klassische Klavierausbildung genossen und war auch einige Jahre mit Jazz- und Big Band unterwegs. Live auf der Bühne zu stehen ist generell noch etwas anderes. Es ist wichtig, genau auf den Punkt konzentriert zu sein und die Leute mitzureißen. Welche Musik man dabei macht ist im Grunde egal. Genau darum geht es mir jetzt immer noch, auch wenn ich nicht live als Artist auf der Bühne stehe, zu sehen und zu fühlen wie die eigene Musik bei anderen ankommt ist einfach das Beste.


FFM: Hälst du es für wichtig oder sinnvoll, dass man als Beatproduzent auch ein Instrument beherrscht? Noten kann usw.? Glaubst du, deine Klavierausbildung hilft dir sehr bei deiner heutigen Beatproduktion?

Ich persönlich halte es für sinnvoll, ja. Allerdings kenn ich auch einige Leute, die selbst kein Instrument spielen und trotzdem richtig gute Musik machen. Die heutige Software macht vieles möglich, vorausgesetzt es ist Talent vorhanden. Ich selbst könnte glaub ich gar nicht mehr ohne Instrument leben. Es macht vieles einfacher und schneller, grad wenn es um das Einspielen von Melodien geht. Ob man wirklich eine Klavierausbildung zum reinen Beats produzieren braucht sei in den Raum gestellt, es gibt durchaus auch Leute die ohne Notenkenntnisse am Klavier sitzen. Ich hab die Entscheidung damals wie heute allerdings nie bereut und denke ich würde sonst nicht dort stehen wo ich heute bin, weil man mit der Zeit mehr und mehr weg vom klassischen kommt und seinen eigenen Stil entwickelt..


FFM: Jetzt mal zur „technischen“ Seite der Beatproduktion, benutzt du z.B. einen MPC? Sonstige Hardware? Und wie sieht’s mit samplen aus?

Zu MPCs kann ich mich nicht groß äußern, ich hab nie mit einer gearbeitet und hab das auch nicht vor, auch wenn ich schon von verschiedenen Leuten gehört hab, das MPC Beats mehr Druck haben sollen. Aber ich seh das eher mit einem Augenzwinkern.

Ich sample sehr sehr selten, bis gar nicht. Ich schaff mir lieber meine eigenen Melodien und Sounds und spiel die ein. Samples sind ja im Hip Hop sehr verbreitet und es ist an sich auch nichts dagegen einzuwenden, aber ich persönlich hab auch keine Lust auf Stress wegen irgendwelchen Samplerechten.



FFM: Und wie sieht’s mit Software und Programmen aus? Benutzt du ein bestimmtes Programm und kannst du eines empfehlen?

Ich persönlich arbeite gern mit Cubase und Reason.

Ich glaube das ultimative Programm gibt es nicht. Jedes Programm ist immer nur so gut wie die Leute die es bedienen. Ich kenn Leute die machen mit einem 50euro Programm wie Fruity Loops Platinhits. Ich glaub das spielt heutzutage keine Rolle mehr, weil die Programme so alle ziemlich das Gleiche können. Viel wichtiger ist, das man damit umgehen kann und noch viel wichtiger: das man seine Ohren benutzt und weiß was man will.



FFM: Wie gehst du dann konkret vor, wenn es darum geht, diese Mittel einzusetzen?

Ich kann das nicht mal genau sagen. In den meisten Fällen stehen die Drums zuerst, teilweise fang ich auch erst mit der Melodie, oder einem einzelnen Sound an und bau den Rest dann darauf auf. Ich wechsel auch häufig die Sounds zwischendrin oder leg einen Effekt auf bestimmte Sachen und plötzlich hört sich derselbe Beat komplett anders an. Ich liebe sowas total. Es kommt auch immer darauf an wie ich mich fühle. Meine Musik spiegelt häufig auch bestimmte Erlebnisse oder Momente wieder die ich durchlebe. Ich denke das geht jedem der Musik lebt ähnlich. Genau das ist es was Musik authentisch macht.


FFM: Was zeichnet einen authentischen und guten Beat aus?

Ein guter Beat muss nach den ersten 3 Sekunden überzeugen. Wer den Beat hört muss sich einfach fragen „Woah was ist das denn, das is geil!?" und darf den nicht skippen. Wenn das der Fall ist, ist der Beat auch gut! Jeder hat als Produzent seinen eigenen Stil, sein Markenzeichen oder sonst was. Was am Ende zählt ist allerdings genau dieser Moment bei dem man andere überzeugt. Wenn ich an Beats arbeite, leg ich die häufig auch einfach mal 1-2 Tage zur Seite und hör mir die Sachen dann noch mal an. Wenn ich dann das Gefühl hab, das mich die Sachen noch immer nach den ersten Sekunden flashen, dann bin ich auch zufrieden und hoff natürlich, dass ich denselben Effekt auch bei anderen erziele.


FFM: Und geflashed hast du ja wohl schon einige, weit über unsere deutsche Szene hinaus (wie man auf deiner Myspace Seite lesen kann). Die Meisten wird aber sicher eine Sache besonders interessieren - Wie kam deine Zusammenarbeit mit Bushido zustande?

Das Bushido an seinem neuen Album arbeitet wusste ich bereits seit einer ganzen Weile und ich hatte mit Gee gemeinsam bereits einige Beats auf die Beine gestellt, die extra für Bushido waren. Er hat sich die Sachen dann angehört und prompt zurückgerufen, dass er die Sachen feiert und fürs Album möchte. Was draus geworden ist, kann sich ja jetzt jeder auf dem aktuellen Heavy Metal Payback anhören. Wir haben uns dann gemeinsam mit ihm, Chakuza und Stickle in Berlin getroffen und waren auch beim Live Konzert in der O2 Arena dabei. Das war ein heftiges Gefühl, die eigene Musik in Europas größter Arena vor 15.000 Leuten zu hören. Die Live DVD ist ja jetzt auch erschienen.

FFM: Heftiges Gefühl? Deutschlands erfolgreichster Rapper auf deinen Beats...
Fühlt sich gut an!

FFM: Dein Durchbruch?

Ich versuch die Dinge immer realistisch zu sehen. Bushido ist on Top hier in Deutschland und es ist definitiv auch eine Ehre für mich mit jemandem wie ihm zusammenzuarbeiten.

Ich sehe das Release auf seinem Album allerdings viel mehr als Anfang für noch weitere, neue Releases und Projekte in diesem und den nächsten Jahren. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass einem dadurch auch viel mehr Beachtung geschenkt wird, weil man plötzlich nicht mehr nur zu den Leuten gehört die angeblich viel Luft erzählen, sondern sich jeder selbst von den Fakten überzeugen kann.

FFM: Man wird also noch einiges von dir hören in Zukunft. Was steht in nächster Zeit an?

Es steht echt jede Menge an, sowohl hier in Deutschland als auch in Frankreich und den Staaten. Wofür ich im Moment noch viel Zeit investiere ist das neue Album von Fred Knuxx, wir haben dafür jetzt erst noch einen neuen Song mit G Malone von Cash Money und Cashis von Shady Records fertig gestellt und arbeiten an einem neuen Track mit einer Sängerin aus Jay-Z's Camp. Auch in Frankreich stehen noch verschiedene Majorprojekte an, die jetzt Stück für Stück released werden.

Hier in Deutschland, werde ich für das neue/vierte Album der Randgruppe ebenfalls wieder einige Beats liefern (habe ja das komplette dritte Album -RG- produziert). Ich werde also sowohl für die RG-Jungs, als auch für andere angesagte Leute aus FFM, Berlin und dem Pott einiges beisteuern. Es wird in der nächsten Zeit definitiv noch so einiges von mir zu hören geben.


FFM: Die Wirtschaftskrise ist in aller Munde und die illegalen Downloads treffen Hip-Hop ja besonders hart. Glaubst du das wird Hip Hop mehr als anderen Genres schaden und was kann man tun?

Die Verkaufszahlen der letzten Jahre sind mehr und mehr fallend. Wobei das schon ein langfristiger Trend ist, der jetzt durch die allgemeine Krise noch verstärkt wird und was auch nichts mit der Musikrichtung zu tun hat, sondern so gut wie jeden betrifft. Genau jetzt wäre es eigentlich wichtig, enger zusammenzurücken, sich gegenseitig zu supporten und unter die Arme zu greifen, grad auch im Hip Hop. Was ich allerdings immer mehr erlebe, ist genau das Gegenteil davon.


FFM: Auf den Konzerten kommen die Leute ja auch nur zu ihren Jungs und gehen danach wieder. Big Ego’s statt Hip-Hop Kultur?

Ich kann verstehen, wenn jeder umso härter für sich selbst kämpft, doch find ich es traurig, wenn dabei der Gemeinschaftssinn immer mehr verloren geht. Fast jeder macht nur noch sein eigenes Ding und versucht mit minimalem Aufwand maximal Cash zu machen, wobei häufig die Liebe zur Musik und zum Hip Hop an sich verloren geht. Natürlich ist Geld nicht unwichtig und niemand verkauft sich gern unter seinem Wert, trotzdem find ich es wichtig neue Arists zu unterstützen. Das ist einer der Gründe warum ich zum Beispiel TBurna oder Randgruppe damals mit ihrem 3ten Album so supported hab. Ich find die Leute haben einfach Talent und gehen ihren Weg. Ich glaub dieses „Wir“-Gefühl sollte mal wieder mehr in die Köpfe der Leute, besonders zu Zeiten wie diesen.

www.myspace.com/xplosivebeatsproduction
 
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