Eminem: Alle Songs 1988 bis 2020 + Ranking aller Alben [Abgeschlossen]

Revival (15.12.2017)

1630154013514.png

Vier Jahre nach dem letzten Soloalbum, drei Jahre nach dem Sampler und zwei Jahre nach dem hier nicht thematisierten Soundtrack zu Southpaw kommt im Dezember 2017 endlich wieder ein Album von MM.
Erwartungen hatte ich damals keine. Die Vorgänger musste ich teilweise als unhörbar abstempeln und es gab keine Anzeichen dafür, dass sich dies bei dieser Scheibe ändern sollte. Ein negativer Vorgeschmack war der 2016 erschienene Anti-Trump-Track "Campaign Speech", der sicher den Höhepunkt der Unmusikalität in MMs Schaffen darstellen sollte. Gedämpft wurden die Erwartungen zusätzlich durch die erneute Verkündigung von Rick Rubin als Executive Producer. Kein Vorwurf an ihn, für die Sachen mit Johnny Cash lege ich meine Hand ins Feuer, aber das mit MM passt halt nicht.
Das Album enthält 19 Tracks, welche von einer Vielzahl an Produzenten eingespielt wurden, die bisher bereits auch schon für MM tätig waren. Diese lassen sich bei Bedarf nachlesen. Das Album enthält keine Rapfeats (Shoutout an VDSZBZ), dafür aber eine Vielzahl gesungener Hooks. Diese kommen unter anderem von Pink, Beyonce, Alicia Keys, Skylar Grey, Khelani und anderen Konsorten.
Ich werde für die Review auf ein paar Songs eingehen:
Kollege @selectedJS hat es bereits richtig gesagt: Es gibt genau drei gute Songs auf dem Album. Das sind die beiden letzten sowie "Framed". Der Rest ist Müll. Dagegen ist Encore Illmatic. Dagegen ist MMLP2 ATLiens.
Framed ist halt wirklich ein Track, der teilweise an den alten MM erinnert. Allerdings behaupte ich das auch nur, da die Messlatte wirklich sehr tief liegt. 2003 hätte man den wohl auch eher nicht durchgewinkt(@Svansen) und eher noch "Stimulate" präferiert.
"Arose" finde ich wirklich gut. Hier passt die Vortragsweise ausnahmsweise mal zum Track. Oft muss man es dennoch nicht hören.
"Castle" ist mit Abstand der beste Track des Albums. Die Hook der Sängerin Liz Rodriguez kommt hier ganz gut (im Gegensatz zu den Hooks ihrer Kolleginnen). MM liefert hier auch ganz cool.
Im Großen und Ganzen sind die Lyrics auch nicht das Problem, obwohl die meisten Themen natürlich irgendwann auserzählt sind. Dennoch attestiere ich MM, dass er einige gute Dinge zum aktuellen Weltgeschehen zu erzählen hat.
Klammert man genannte drei Songs aus, kann man das Problem des Albums beleuchten. Die Hooks der Gäste sind durchweg scheiße. Ich respektiere Ed Sheeran ernsthaft, aber der Track nervt doch schon beim zweiten Mal hören. Dazu kommt MMS Delivery, die kaum auszuhalten ist. Wenn der Song im Radio im Fitnessstudio lief, habe ich stets Aggressionsanfälle bekommen. Der Track mit Beyonce klingt wie eine Betaversion der Demoversion. Das soll ein fertiger Song sein? Das passt doch vorne und hinten nicht. Wie können gestandene Leute wie Rubin und Dre sowas absegnen? Verstehe ich nicht. Die "I love RocknRoll-Sample ist auch der Witz des Jahres. Wie Kacke kann man das bitte umsetzen? Und warum setzt man das überhaupt um?
MM ist so übermotiviert und getriggerd vom aktuellen Sound, dass er nicht merkt, wie unhörbar sein aktueller Sound ist. Nie war er so verkrampft, humorlos und unästhetisch wie auf diesem Album. Das Album ist ein guter Beweis dafür, dass ein gutes Gesamtwerk an Track jeden Technikscheiß um Längen schlägt. Der Wandel innerhalb der letzten 20 Jahre ist hier perfekt zu spüren. Früher durch aufsässige Reime beliebt geworden, versucht er hier durch unerträgliche Popnummern Gehör zu finden. Man möchte meinen, dass gerade er das niemals nötig hätte.
Für mich ganz klar das schlechteste Album. Die restlichen Albentracks sind so irrelevant, dass ich auf das Besprechen jener verzichte. Einzig der spätere Remix mit 2Chainz weiß zu überzeugen.
Ich gebe 2 von 10 Punkten.

Lachkik:
To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.
 
Zuletzt bearbeitet:
bestes eminem album seit slim shady LP für mich lutscht mir mal ein

mache zu sein sein spitti mitti flows auf overheard am tisch sitzend diese mc smook bewegungen

To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.


To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.
 
Album nie gehört, aber danke das du es dir für Review nochmal angehört hast. Das klingt ja grauenhaft.
 
Revival (15.12.2017)

Anhang anzeigen 42350

Vier Jahre nach dem letzten Soloalbum, drei Jahre nach dem Sampler und zwei Jahre nach dem hier nicht thematisierten Soundtrack zu Southpaw kommt im Dezember 2017 endlich wieder ein Album von MM.
Erwartungen hatte ich damals keine. Die Vorgänger musste ich teilweise als unhörbar abstempeln und es gab keine Anzeichen dafür, dass sich dies bei dieser Scheibe ändern sollte. Ein negativer Vorgeschmack war der 2016 erschienene Anti-Trump-Track "Campaign Speech", der sicher den Höhepunkt der Unmusikalität in MMs Schaffen darstellen sollte. Gedämpft wurden die Erwartungen zusätzlich durch die erneute Verkündigung von Rick Rubin als Executive Producer. Kein Vorwurf an ihn, für die Sachen mit Johnny Cash lege ich meine Hand ins Feuer, aber das mit MM passt halt nicht.
Das Album enthält 19 Tracks, welche von einer Vielzahl an Produzenten eingespielt wurden, die bisher bereits auch schon für MM tätig waren. Diese lassen sich bei Bedarf nachlesen. Das Album enthält keine Rapfeats (Shoutout an VDSZBZ), dafür aber eine Vielzahl gesungener Hooks. Diese kommen unter anderem von Pink, Beyonce, Alicia Keys, Skylar Grey, Khelani und anderen Konsorten.
Ich werde für die Review auf ein paar Songs eingehen:
Kollege @selectedJS hat es bereits richtig gesagt: Es gibt genau drei gute Songs auf dem Album. Das sind die beiden letzten sowie "Framed". Der Rest ist Müll. Dagegen ist Encore Illmatic. Dagegen ist MMLP2 ATLiens.
Framed ist halt wirklich ein Track, der teilweise an den alten MM erinnert. Allerdings behaupte ich das auch nur, da die Messlatte wirklich sehr tief liegt. 2003 hätte man den wohl auch eher nicht durchgewinkt(@Svansen) und eher noch "Stimulate" präferiert.
"Arose" finde ich wirklich gut. Hier passt die Vortragsweise ausnahmsweise mal zum Track. Oft muss man es dennoch nicht hören.
"Castle" ist mit Abstand der beste Track des Albums. Die Hook der Sängerin Liz Rodriguez kommt hier ganz gut (im Gegensatz zu den Hooks ihrer Kolleginnen). MM liefert hier auch ganz cool.
Im Großen und Ganzen sind die Lyrics auch nicht das Problem, obwohl die meisten Themen natürlich irgendwann auserzählt sind. Dennoch attestiere ich MM, dass er einige gute Dinge zum aktuellen Weltgeschehen zu erzählen hat.
Klammert man genannte drei Songs aus, kann man das Problem des Albums beleuchten. Die Hooks der Gäste sind durchweg scheiße. Ich respektiere Ed Sheeran ernsthaft, aber der Track nervt doch schon beim zweiten Mal hören. Dazu kommt MMS Delivery, die kaum auszuhalten ist. Wenn der Song im Radio im Fitnessstudio lief, habe ich stets Aggressionsanfälle bekommen. Der Track mit Beyonce klingt wie eine Betaversion der Demoversion. Das soll ein fertiger Song sein? Das passt doch vorne und hinten nicht. Wie können gestandene Leute wie Rubin und Dre sowas absegnen? Verstehe ich nicht. Die "I love RocknRoll-Sample ist auch der Witz des Jahres. Wie Kacke kann man das bitte umsetzen? Und warum setzt man das überhaupt um?
MM ist so übermotiviert und getriggerd vom aktuellen Sound, dass er nicht merkt, wie unhörbar sein aktueller Sound ist. Nie war er so verkrampft, humorlos und unästhetisch wie auf diesem Album. Das Album ist ein guter Beweis dafür, dass ein gutes Gesamtwerk an Track jeden Technikscheiß um Längen schlägt. Der Wandel innerhalb der letzten 20 Jahre ist hier perfekt zu spüren. Früher durch aufsässige Reime beliebt geworden, versucht er hier durch unerträgliche Popnummern Gehör zu finden. Man möchte meinen, dass gerade er das niemals nötig hätte.
Für mich ganz klar das schlechteste Album. Die restlichen Albentracks sind so irrelevant, dass ich auf das Besprechen jener verzichte. Einzig der spätere Remix mit 2Chainz weiß zu überzeugen.
Ich gebe 2 von 10 Punkten.

Lachkik:
To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.

0 von 10 Punkten - da gibts nichts schön zu reden.
 
Neuer Track. Wie findet ihr es?

To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.


Ich habe den Track in meine Playlist aufgenommen und am Wochenende ein paar Mal gehört!
Walkthrough! ist einer der besseren Eminem-Parts der letzten Zeit.

 
Nie war er so verkrampft, humorlos und unästhetisch wie auf diesem Album. Das Album ist ein guter Beweis dafür, dass ein gutes Gesamtwerk an Track jeden Technikscheiß um Längen schlägt.
Ist es bezeichnend, dass Eminems Wiederbelebung für viele eine (selbst)mörderische Aktion war und erst sein Kamikaze zu einer Art der Wiederbelebung geführt hat?
Ich hatte mir Revival ungehört zum Release aus`m Media Markt mitgenommen; zweimal durchgehört und zu Weihnachten meiner damals 14 jährigen Nichte weitergeschenkt, die seitdem Eminemfan ist.
Bei mir sind lediglich "Castle" und "Arose" hängengeblieben. Bei dem entsprechenden Konzert zum Album in Hannover war ich dann doch ganz froh, dass von den 27 performten Liedern nur drei (Framed, Walk on the Water und River) vom entsprechenden Album waren.

It's the curse of the standard
That the first of the Mathers disc set
Always in search of the verse that I haven't spit yet
Will this step just be another misstep
To tarnish whatever the legacy, love or respect, I've garnered?
 
Ist es bezeichnend, dass Eminems Wiederbelebung für viele eine (selbst)mörderische Aktion war und erst sein Kamikaze zu einer Art der Wiederbelebung geführt hat?
Ich hatte mir Revival ungehört zum Release aus`m Media Markt mitgenommen; zweimal durchgehört und zu Weihnachten meiner damals 14 jährigen Nichte weitergeschenkt, die seitdem Eminemfan ist.
Bei mir sind lediglich "Castle" und "Arose" hängengeblieben. Bei dem entsprechenden Konzert zum Album in Hannover war ich dann doch ganz froh, dass von den 27 performten Liedern nur drei (Framed, Walk on the Water und River) vom entsprechenden Album waren.
Konzert war auch 1 Witz verglichen mit Hamburg 2003
 
@Radar ist dir auch aufgefallen wie sich Eminems Stimme von Album zu Album verändert hat?
Die Art der Betonungen hat sich verändert. Er betont die Sachen nicht mehr so nasal wie Ende der 90er. Die Stimmfarbe ist eigentlich gleich, er setzt sie aber wirklich mittlerweile komplett anders ein als früher, das stimmt.
 
Wirklich schöne Beiträge zu den Alben und vielen Dank für das ganze Undergroundzeug!
Revival war das erste Soloalbum von Eminem, das ich mir nicht geholt habe. CampaignSpeech, die Vorabsingles (z.B. Untouchable) und generell seine Entwicklung in den Jahren davor haben mir leider gar nicht mehr gefallen. Hab's mir dann irgendwann mal angehört und finde Castle und Arose ebenfalls wirklich gut. Hat mich ehrlich gesagt überrascht, solche Perlen auf dem Album zu finden. Believe feiere ich auch, Hook geht mir gut rein und der dritte Part nimmt schön Fahrt auf, ist leider n wenig komisch abgemischt mMn.

Bin btw aber auch der Meinung, dass sich seine Stimme geändert hat. Also klar, man hört immer noch den typischen Eminem raus, aber ich glaube, dass er sich über die Jahre die Stimme durch falschen Einsatz/ zu viel Geschrei etwas kaputt gemacht hat. Dazu ist sie durch den Alterungsprozess n wenig tiefer geworden. Die veränderte Stimme ist auch ein Grund, warum er für mich nie wieder so fresh klingen wird wie in den 90er und frühen 2000er.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verschwörungstheoretiker vermuten, dass am 1.10. die MMLP3 erscheinen wird.

To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.
 
Kamikaze (31.08.2018)

1633713514654.png


Das erste Album von MM, welches nach seiner neuesten Releasestrategie veröffentlicht wurde. Unangekündigt und über Nacht sind sie seitdem einfach da. Hier kam es wirklich überraschend. Allerdings war die Skepsis enorm, ist der Vorgänger doch der größte Griff ins Klo seiner Karriere gewesen. Auch die Referenz des Covers an die Beastie Boys ließ die Vorfreude nicht steigern, gehörte Berzerk damals auch nicht zu den zündenden Kalibern.
Mittlerweile hat sich eine andere Erwartungshaltung an das Schaffen des Detroiters eingeschlichen. Waren Alben von Eminem früher Gründe zum Jubeln, werden Alben heute kurz durchgeskipped und 1-2 Tracks weitergehört. Der Rest wird vergessen.
Der Einstiegssong gehört zu den besten Songs, die er in dem letzten Jahrzehnt veröffentlicht hat. Er spittet hungrig, verzichtet auf dumme Gimmicks und hat einen akzeptablen Beat gewählt. Alles in allem muss man nach diesen Gesichtspunkten von einem gelungenem Track sprechen. Die Maßstäbe sind einfach gesunken.
Ich muss gestehen, dass ich seine Geisteshaltung anfangs geteilt habe. Der alte HipHop, so wie MM ihn liebt, habe ich ebenfalls als den einzig wahren gesehen. Mittlerweile ist das nicht mehr so. Ich kann Young Thug und die Migos genauso feiern wie MM. Er ist im Unrecht mit seinem Denken und wirkt erneut sehr verbittert. Inhaltlich kann ich vielen Ansagen auf diesem Album nichts abgewinnen. Future oder Travis sind halt relevanter als er, sich da frustriert zu zeigen, wirkt auf mich eher infantil. Dies gegen Vince auch wack. Dennoch bockt der Einstiegstrack.
Anfangs wurde das Album sehr wohlwollend aufgenommen. Beim Durchhören zeigt sich allerdings, dass viele Tracks dem Zahn der Zeit nicht standhalten konnten. Mir bleibt hier leider wenig hängen. Weiß bis heute nicht, ob der Track mit Royce eine Parodie oder ernst sein soll. Es ist eigentlich wie immer. MM kann rappen, wählt kack Beats, hat Komplexe und kriegt keine guten Songs mehr zustande. Hier ist das Ganze einfach nicht mehr in so einem schlimmen Ausmaß wie früher. Die meisten Songs sind nicht gut, klingen einfach nur weniger kacke als die der letzten Jahre.
Tracks wie Normal, Fall oder Venom finde ich schon ganz akzeptabel, aber haben meine Playlist auch nicht überlebt. Man muss eingestehen, der Herr ist out. Sein Rumgeheule ist für einen Mann über 40 peinlich (shoutout an Manuell T.).
Fazit: Hörbarer als alles seit er Kollabo mit Royce, aber es war nur ein kurzes High. Das Album wird in den Niederungen verschwinden wie die Anderen dieses Jahrzehnts. Ich gebe dem Ding 5.5 von 10. Gut rappen reicht nicht. Ich erwarte mehr von dem Mann und hier wirkt er weiter eher abstoßend auf die alte Hörerschaft. Eminem war ein Held mit seiner Musik von 1996 bis 2003. Leider wirkt er nur noch wie eine Parodie. MGK hatte mit seinem Track nicht unrecht. Den finde ich besser als alles auf diesem Album.
 
Gutes review und ich war auch überzeugter als es rauskam aber heute höre ich nur noch selten rein.
Auf die Tracks hättest du schon etwas mehr eingehen können, Ringer ist super, aber Lucky You klingt auch cool und Stepping Stone ist der einzige Song der inhaltlich cool ist als öffentlicher Abschluss seiner D12 Zeit.
 
Zurück
Oben Unten