Also meine Lieben...
Wie man meinem früheren Post ja entnehmen konnte, hatte ich gehofft ein anderer erklärt das mal für mich. Aber da das leider nicht der Fall war, hier noch mal die Mixtape-Problematik im Allgemeinen und im konkreten DJ Drama Beispiel zum Mitschreiben.
Mixtapes sind illegal. Warum? Weil kein Mixtape-DJ die Rechte an den Liedern besitzt. Dabei geht es nicht um ein Sample oder so sondern um das fertige Lied von Rapper XY. Was dieser eventuell mit irgendwelchen Samples gemacht hat, ist noch mal (s)ein separates Problem. Diese Rechteverletzung des DJs hat NICHTS damit zu tun, ob er die Dinger nun verkauft oder verschenkt oder zum Download anbietet. Ihm gehören die Songs nicht, er darf damit gar nichts machen. Rein gar nichts. Nicht auf Mixtapes pressen lassen, nicht öffentlich aufführen (im Club oder Radio spielen), nicht auf Internetseiten wiedergeben (Ohne schriftliche Genehmigung und damit enthaltener Rechteübertragung - aber das ist unpraktikabel und wird nie und für niemanden gemacht, was einfach daran liegt, dass man nicht für 5000 DJs rund um den Globus Verträge für jeden der 200 Songs aufsetzen kann, die im Monat durch die Email-Postfächer geschickt werden). Lustigerweise wünschen sich genau das die Plattenfirmen von allen DJs. Mixtape-Platzierungen, Radio-Plays und alles andere was Promo bringt. Warum? Weil ein DJ wie Drama oder Funkmaster Flex für Qualität steht. Wenn Flex einen Song spielt, ist das für viele Plattenfirmen ein Grund ihn überhaupt zu veröffentlichen. Wenn Flex eine Major-Label Single nicht spielt, werden teilweise Künstler grad wieder gedroppt. Ja, so einflussreich ist der Typ.
Ich fasse zusammen: Die Plattenfirmen wollen, dass die DJs Promo für sie machen, die DJs haben aber eigentlich kein Recht dazu und würden vor jedem Gericht dieser Welt den kürzeren ziehen.
Nun zu DJ Drama:
Wer es nicht mitgeschnitten hat, DJ Drama ist momentan der grösste Mixtape-DJ der USA und seine Gangsta Grillz Serie ist einer der Gründe warum so viele Künstler aus dem Süden dermassen erfolgreich sind. Er ist kein Bootlegger im klassischen Sinne, der einfach das neue Busta Rhymes Album brennt, das Cover farbkopiert und für $5 verhökert. Er ist ein DJ und seine Mixtapes bestehen aus viel neuem Material und Freestyles und unterliegen einem eigenständigen Konzept. Diesen Unterschied macht die RIAA aber leider nicht. Den wenn man nur auf die Fakten schaut, machen der chinesische Bootlegger und DJ Drama genau dasselbe: Sie pressen CDs mit Liedern, für die sie keine Rechte besitzen. Und das ist das Problem. Die RIAA ist eine Organisation, die sich ausschliesslich um die Wahrung der Urheber- und Lizensierungsrechte kümmert und denen ist das egal, ob ein DJ Drama für die Plattenfirmen mehr gutes als schlechtes darstellt. Das beantwortet auch die Frage, ob es da um Steuern geht. Nein, geht es nicht. Wenn alles ganz scheisse läuft, kommt das aber grad noch oben drauf, der Staatsanwalt kann ja auch 1 und 1 zusammenzählen.
Wer hat denn jetzt eigentlich die Schuld?
DJ Drama for being stupid? Nun ja, es ist wie als wenn ein Drogen-Dealer sich beschwert, dass er in den Knast kommt. Klar, ist da ein Unterschied in der Wertigkeit, ABER: Man weiss vorher dass eine Tat illegal ist und macht sie trotzdem. Man spielt mit dem Feuer, und hofft das nichts passiert.
Die RIAA for being after the wrong people?
Sicherlich. Aber die machen eigentlich auch nur ihren Job und der besagt, dass Leute, die ohne Rechte CDs pressen, auf die Finger kriegen sollen.
Die Plattenfirmen?
Für mich die Hauptschuldigen, weil die quasi die Auftraggeber der RIAA sind und ganz ruhig aus der letzten Reihe zuschauen, wenn eins ihrer wichtigsten Promo-Portale und A&R-Ersätze der letzten 10 Jahre vor den Kadi gezerrt wird. Sie müssten in der Lage sein, der RIAA vorzuschreiben, dass es nicht um Mixtape-DJs geht, sondern um Bootlegger und alle Typen, die Musik ins Internet stellen.
Osama Bin Laden?
In den USA sowieso.
Noch Fragen?