Weiß nicht, wie oft man diesen Take jetzt noch in die Landschaft hauen muss.
Holy Hole in a Doughnut Batman, diverse people in positions of power don't automatically have the best interest of their fellow minorities in mind!
Race, Class, Gender ist der am meisten diskutierteste Themenkomplex in Sozial-, Geistes-, Kulturwissenschaften seit Jahren und am Ende kommt immer das Gleiche Fazit raus, irgendwo ist Kapitalismus/Neoliberalismus am Werk. Wen soll es jetzt überraschen dass es in den USA auch Mitglieder von Minderheiten gibt, die nicht-progressive Standpunkte haben und bzw. weil selbst privilegiert? Und inwiefern ist das jetzt schlechter, als wenn das ein komplett aus alten weißen Männern bestehendes Kabinett wäre?
Hier werden wieder Äpfel mit Birnen verglichen und dabei ein kalter Kaffee getrunken. Der größte Vorwurf, den z.B. auch Diversity-Kritiker wie Walter Benn Michaels an die liberale Linke machen ist dass sie sich auf Diversity Themen stürzen wie tollwütige Wölfe und alles kaputt debattieren, aber selbst nicht aus dem privilegierten Elfenbeinturm kommen und tatsächlich etwas tun für die Leute, deren schweres Leben sie diskursiv zu verbessern wollen vorgeben. Da ist was dran und das ist gerade in den USA ein Problem, weil man sich mit dieser Polemisierung und Polarisierung die Leute vergrault, die einem eigentlich wohlgesonnen sind. Dieses Abdriften ins Extreme muss man aus meiner Sicht aber vor dem Hintergrund jahrzehnterlanger (oder auch jahrhundertelanger) Ungerechtigkeiten sehen, die eben nicht in dem Maße angeprangert wurden und deren Effekte teils bis heute spürbar sind. Und für die längste Zeit waren da mehrheitlich (oder ganzheitlich) weiße Regierungen für verantwortlich. Eine Entspannung erreicht man in dem Fall aber nicht dadurch, indem man den Status Quo unverändert lässt.
Und all das ändert absolut gar nichts daran, dass es nicht falsch ist, wenn dieser gleiche Reigen an Ungerechtigkeit, Küngelei und Selbstbereicherung dann auch Mal von einer nicht mehrheitlich weißen, männlichen Politik-Elite fortgeführt wird. Hab ich ja alles schon geschrieben. Gleichberechtigung heißt in diesem Fall vielleicht auch, dass man genau so scheiße und elitär sein darf wie die weiße Elite es lange Zeit vorgelebt hat (haben Eliten ja auch so an sich)
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Ob die diverseste US Regierung ever jetzt wirklich was besser macht wird sich zeigen. Aber du zweifelst doch nicht im Ernst daran, dass die US Medienlandschaft, gespalten wie das LAnd ist, nicht auf jeden Fehler von Biden und Co. reagieren wird?
Es wird genau so weitergehen wie vor Trump, nur mit weniger Slapstick und Standup Comedy.