Die Hoh(l)mann Rede

H aka N

auf Eis gelegt
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Nicht ganz aktuell, aber dennoch ein exzellentes Beispiel um zu zeigen, was denn Antisemitismus ist und wie er funktioniert. Vorneweg: Natürlich weiß ich, dass dieses Thema nicht jeden interessiert und dass sich wieder viele aufregen werden, aber ich bitte euch einfach nicht hier reinzuspammen, sondern sachlich zu diskutieren. Ich habe zu diesem Themenkomplex mal eine referatähnliche Struktur verpasst und es aufgeschrieben. Sind an die 23000 Zeichen, daher brauch ich 3 Minuten um das komplette Teil hier reinzustellen.

Salonfähiger Antisemitismus




I. Antisemitismus
a) Was ist Antisemitismus?
Mit Antisemitismus wird zum einen die allgemeine Feindseligkeit gegenüber den Juden bezeichnet, zum anderen die Herabsetzung der Juden anhand künstlich konstruierter physischer oder sozialer Bewertungskriterien. Diese beiden Elemente des Antisemitismus begründen sich gegenseitig. Antisemitismus benötigt daher keine externe Ursache, um sich selbst zu rechtfertigen. Er versucht sich aber in der Regel selbst aus zusätzlichen Faktoren zu legitimieren, die auf sozialen, ökonomischen, nationalen, politischen, ethnischen und religiösen Gebieten liegen können: Einzelne, objektiv oder subjektiv zu kritisierende Handlungen oder Einstellungen einzelner Juden, jüdischer Organisationen oder Gemeinschaften werden generalisiert, auf "die Juden" projiziert und zur Bestätigung einer antisemitischen Weltsicht herangezogen. Antisemitische Judenverfolgung hat eine lange Tradition, insbesondere im Geiste der antijudaistischen Ausprägung des Christentums. Auch wirtschaftlich und sozial motivierte Pogrome sind seit dem Ausgang des Altertums nachgewiesen. Der Begriff wurde 1879 von Wilhelm Marr als pseudowissenschaftlicher Ausdruck für das Wort "Judenhass" geprägt. Der bekennende Antisemit Marr ließ dabei außer acht, dass u.a. auch arabische Ethnien als "Semiten" gelten. Das Wort Antisemitismus hat sich in der Folgezeit - ungeachtet der durch den Wortschöpfer Marr irrtümlichen etymologischen Verwurzelung - als allgemeiner Begriff für Judenfeindschaft durchgesetzt und hat keinen Bezug zu einer etwaigen "Araberfeindlichkeit". Den traurigen Höhepunkt erreichte der Antisemitismus während des zweiten Weltkrieges, als die systematische Ermordung von Juden in den Holocaust gipfelte.
b) Wieso ist Antisemitismus nicht eine Spezifizierung des Rassismus?
Der Rassismus projiziert auf die als "die andere Rasse" -heute als Angehörige einer anderen "Kultur" - Definierten eine idealisierte Natur, triebhafte Sexualität und starke Körper, dazu Faulheit, Leistungsunfähigkeit und -unwilligkeit, eine niedrigere Intelligenz und ungehemmte Emotionalität, schließlich Irrationalität und Kriminalität. "Der Jude" dagegen symbolisiert die andere Seite. Er steht für Kapital, abstrakte Herrschaft und künstliche Zivilisation; ihm werden eine hohe, aber verschlagene Intelligenz, sagenhafte Macht und kalte Berechnung zugeschrieben. Der moderne Antisemitismus leistet wesentlich mehr als der (klassische) Rassismus. Als Geschichtsphilosophie bietet er eine ursächliche Erklärung der gesamten kapitalistischen Gegenwart aus einem Prinzip, er macht "die Juden" für ihre Nöte und Krisen, ihre Zwänge und Katastrophen verantwortlich und verheißt Erlösung: die "Lösung" des "Judenproblems".
Und gerade darin besteht der fundamentale Unterschied des Antisemitismus zum Rassismus, der es verbietet, ihn als bloße Unter- oder Spezialform eines allgemeinen Rassismus zu betrachten.

c) Antisemitische Zitate
(1) »Man soll erstens ihre Synagogen verbrennen und dem Erdboden gleichmachen, zweitens ihre Häuser zerstören und sie wie die Zigeuner unter Dächer und Ställe tun ..., damit wir Deutschen in geschichtlicher Begründung auch wissen möchten, was ein Jude sei, unser Christentum vor ihnen als dem Teufel selbst zu warnen.« (Martin Luther, „Tischreden")
(2) »Aber ihnen die Bürgerrechte zu geben, dazu sehe ich wenigstens kein Mittel als das, in einer Nacht ihnen allen die Köpfe abzuschneiden und andere aufzusetzen, in denen auch keine jüdische Idee sei. Um uns vor ihnen zu schützen, dazu sehe ich wieder kein anderes Mittel, als ihnen das gelobte Land zu erobern, und sie alle dorthin zu schicken.« (Johann, Gottlieb Fichte, zitiert nach Otto Köhler „Unter Deutschen" in konkret 10/96)
II. Aufbau der Rede:
In seiner Ansprache anlässlich des Nationalfeiertags hat Herr Hohmann seine Rede in drei Überpunkte kategorisiert. Zuerst einmal beschreibt er Deutschlands Lage und vor allem
Situation in jenen Zeiten, in denen der einzelne Staatsbürger den „Gürtel enger schnallen muss“ um sich anschließend dem eigentlichen Fragenkomplex seiner Rede zu widmen: „Sind die Juden auch ein Tätervolk?“ Der MdB hat gründlich recherchiert um jegliche Zweifel (trotz der kontinuierlichen
Verwendung des Konjunktivs) an der Fehlerhaftigkeit seiner Rede aus dem Weg zu räumen. Zuletzt versucht er den Hörern rational zu erklären, was der Grund für die just bewiesene Täterschaft ist.

In der Einleitung bringt Herr Hohmann – im Anbetracht der fokussierten Gerechtigkeit für Deutschland – Beispiele, die verdeutlichen sollen, dass die Gesetzeslage in Deutschland wie ein Magnet für jene, die den Staat ausnutzen wollen, wirkt. Die Beispiele sind u.a. der „Kalif von Köln“ und „Miami – Rolf“. Mit einer geschickten Wortwahl schafft er es von diesen Gerechtigkeitslücken aus eine Brücke zum Gruppen-Egoismus, der Wir-Bezogenheit, aufzubauen und fordert den Staat noch im selben Atemzug auf, „die Deutschen“ gerecht zu behandeln, denn ihm ist aufgefallen, dass ein „normaler Deutscher schlechter behandelt wird“ als ein Ausländer. Mit diesem Satz endet die Einleitung und Herr Hohmann widmet sich dem zweiten Themenkomplex.

Der MdB verkündet, dem Staat drei Anfragen gestellt zu haben:
1.) Zahlungen an die Europäische Union zu verringern
2.) Regierung soll sich auch für dt. Zwangsarbeiter einsetzen
3.) Entschädigungszahlen an die Opfer des Nationalsozialismus verringern

Da der Staat alle seine Forderungen negiert hat ist Herr Hohmann nachdenklich geworden und zu der Erkenntnis gelangt, dass es in Deutschland eine weitverbreitete Anschauung sei, dass zuerst „die anderen“ versorgt werden und im Gegenzug müssten „die Deutschen“ ihren „Gürtel halt enger schnallen“. Jene „Schieflage“, die Ausländern eine bessere Behandlung als den Deutschen ermöglicht, wird mit der deutschen Vergangenheit legitimiert. Nun beginnt sich der Redner in allen erdenklichen Weisen von Nationalsozialismus und Hitler zu distanzieren und kritisiert Filme aus dem angelsächischen Ausland „das Klischee vom dummen, brutalen und verbrecherischen deutschen Soldaten wachzuhalten und zu erneuern“. Indem er Hans-Olaf Henkel zitiert („Unsere Erbsünde lähmt das Land“) macht er darauf aufmerksam, dass es als Tabubruch kritisiert wird, wenn Mensch behauptet, dass die Deutschen im „letzten Jahrhundert im großen Stil Opfer fremder Gewalt geworden“ sind. Um jedweden Missverständnis vorzubeugen, zeigt er sich erfreut über den Fakt, dass die Wähler den „Dumpfbacken“ der NPD an der Wahlurne eine klare Abfuhr erteilt haben und wo er schon bei dem Radikalismus in diesem Satz ist, setzt er den faktisch Linksradikalismus mit Rechtsradikalismus gleich. Im weiteren Diskursverlauf zeigt er sich entrüstet über den Vorwurf, dass die Deutschen ein Tätervolk seien und argumentiert mit der Amnesie bzw. Schönmalerei die in Sachen Vergangenheitsbewältigung im Ausland scheinbar gängiger Usus ist (Frankreich -> Napoleon als aufgeklärter Vater des modernen Europa). Jetzt beginnt er den Themenkomplex in die eigentlichen Worte zu fassen und stellt sich folgende Fragen:
Wird das Übermaß der Wahrheiten über die verbrecherischen und verhängnisvollen 12 Jahre NS-Diktatur a)instrumentalisiert und b) kann jenes Verhalten entgegen der volkspädagogischen Erwartung nicht in eine innere Abwehrhaltung ausarten. Jetzt, da er schon den ersten Schritt in jene Richtung gemacht hat, stellt er auch gleich die, nach seinen Angaben, „provozierende“ Frage, die sich so formuliert. „Gibt es auch beim jüdischen Volk, das wir ausschließlich in der Opferrolle wahrnehmen, eine dunkle Seite in der neueren Geschichte oder waren Juden ausschließlich die Opfer, die Leidtragenden?“
Er negiert jene Aussage und führt diverse Punkte an, die seine Argumentation untermauern sollen. Als erstes berichtet er über ein Buch von Henry Ford (The International Jew – The Worlds Problem) in dem der Autor „die Juden“ als Revolutionsmacher, Weltbolschewisten diskrediert um schließlich auch den „alljüdischen Stempel auf dem roten Russland“ zu erkennen. Durch die Beantwortung der jüdischen Beteiligung an den bolschewistisch ausgerichteten Revolutionen versucht er nun seinerseits die Juden in die Rolle des Tätervolks zu schieben und erwähnt, dass der Erfinder des Kommunismus „Karl Marx“, ein Jude, sei. Im nächsten Schritt, will er herausfinden, wie hoch denn die Zahl der Juden in den revolutionärem Gremien war und kommt nun zu folgendem Schluß:
- Im Zentralkomitee saßen 6 jüdische von insgesamt 21 Leuten, macht 28,6%
- Im siebenköpfigen Politbüro der Bolschewiki gehörten vier Juden an (Leo Trotzki, Leo Kamenjew, Grigori Sinowjew und Hrigori Sokolnokow)
- Ferdinand Lassalle (Arbeiterbewegung Deutschland) war auch Jude, 2/3 der deutschen KP Führer (Rosa Luxemburg und Eduard Bernstein...) ebenso
- Wien: 137 Austro-Marxisten 81 und somit 60/% jüdisch
- Tscheka Führung liegt zu 39% unter jüdischer Leitung

Weitere „Fakten“:
- Der Mord am russische Zar wurde von einem Juden (Jakob Swerdlow) angeordnet und von einem Juden ausgeführt ( Chaimowitz Jarowski)
- Leitungsfunktion der Juden in der kommunistischen Bewegung (Leo Trotzki in Russland, Bela Kun in Ungarn)
- Münchner Räterepublik: Kurt Eisner, Eugen Leviné, Tobias Achselrod und „andere Juden“ waren als unbestrittene Führungspersönlichkeiten tätig.

Teil Zwei kommt gleich.
 
Nachdem die Beweisaufnahme abgeschlossen ist, versucht er dem Hörer anhand von Zitaten klarzumachen, dass die jüdischen Revolutionären einen „tödlichen Ernst“ offenbarten. Den Sowjets sind bis 1924 28 orthodoxe Bischöfe, 1.219 orthodoxe Geistliche, 6.000 Professoren, 9.000 Doktoren, 12.950 Grundbesitzer, 54.000 Offiziere, 70.000 Polizisten, 193.000 Arbeiter, 216.000 Soldaten, 355.000 Intelektuelle und 815.000 Bauern zum Opfer gefallen.
Eine weitere Greueltat ist die Niederringung gegen die Aufstände der Ukraine (gegen die Zwangskollektivierung) , denen 10 Millionen Menschen zum Opfer fielen.

Zu diesem Zeitpunkt erwähnt Hohmann, dass die Revolution ihre Expansion auf einer antireligiösen Basis unternommen hat und im nächsten Abschnitt wird dem Hörer klargemacht,
dass auch Juden der Verfolgung ausgesetzt waren.

Da er nun eindeutig dargelegt habe, „wie stark und nachhaltig die Juden die revolutionäre Bewegung in Russland geprägt haben“ sei es ihm (bzw. Deutschland) wohl mit einer „gewissen Berechtigung“ gestattet, die Juden als Tätervolk zu identifizieren. Zum Schluß der Rede prangert er die religionsfeindliche Ausrichtung und die Gottlosigkeit der Bolschewisten an um die gottlosen Ideologien als Vollstrecker des Bösen zu diffamieren. Er plädiert auf eine Rückbesinnung auf die religiösen Wurzeln und Bindungen.

Mit dieser Rede sei es ihm nun endlich gelungen zu zeigen, dass der Vorwurf des deutschen Tätervolks eine gänzliche Themaverfehlung sei.


III. Bewertung der Rede

1.) Populismus pur
Die Rede ist in vielerlei Hinsichten antisemitisch motiviert und man merkt auch sehr schnell,
dass Herr Hohmann kein Patzer unterlaufen ist, sondern, dass er wirklich überzeugt war, von
dem was er da gefaselt hat. Dies ist daran festzumachen, dass der MdB seine Rede bis ins kleinste Detail ausgearbeitet hat. Er trumpft mit Argumenten (die sich bei genauerer Betrachtung als kompletter Müll entpuppen) auf um alle Leute, die seine Rede hören in den Bann zu ziehen um sie endgültig von der Bösartigkeit der Juden zu überzeugen. Diese Person hat sich selbst ins Abseits geredet. Die Rede beginnt mit dem Populismus wie man ihn sonst nur aus der Bild-Zeitung kennt, indem Herr Hohmann Präzedenzfälle als Argumentationsbeispiel nimmt. Dies erweckt den Eindruck, dass es in Deutschland nur so von Parasiten wimmelt, scheinbar ist jeder zweite ein „Kalif von Köln“. Natürlich gleitet Hohmann auch sofort in die nationalistische Ebene ab, in dem er versucht, über eine missglückte Phrase den Gruppenegoismus Deutschlands zu stärken, sozusagen eine Emanzipierung Deutschlands als anvisiertes Ziel preisgibt. Um dies zu erreichen, muss man natürlich erst mal den Holocaust relativieren und prompt wird diese Masche auch übernommen und man fordert im Gegenzug der Zahlungen an die jüdischen Gemeinden Gegenzahlungen von Seiten der Engländer und Russen. Nachdem ich jetzt kurz einmal die Reaktionen auf die Rede dargelegt habe, werde ich zu den einzelnen Unwahrheiten der These übergehen.


2.) Reaktionen auf die Rede
Größenteils gab es die berechtigte negative Kritik an der Person und Rede Hohmanns. Er ist aus der Partei ausgeschlossen worden. Nichtsdestotrotz gab es auch positive Resonanz, allen voran vom Chef des Kommandos Spezialstreitkräfte der Bundeswehr (KSK), Reinhard Günzel, der sie mit folgendem Zitat kommentierte: "Eine ausgezeichnete Ansprache - wenn ich mir dieses Urteil erlauben darf -, wie man sie mit diesem Mut zur Wahrheit und Klarheit in unserem Land nur noch sehr selten hört und liest". Gerade das eine Person wie Günzel mit sehr stark vorhandenem rechten Gedankengut sich zu einer solchen Rede bekennt, sollte die letzten Zweifel an der „Neutralität“ dieser Rede aufheben. Man erinnere sich an einen früheren Vorfall. Reinhard Günzel hatte im Zusammenhang mit einer Affäre schon einmal einen Posten räumen müssen. 1997 war bekannt geworden, dass Angehörige des Gebirgsjägerbataillons 571 im sächsischen Schneeberg rechtsextremistische Videos gedreht hatten.


3.) dekontextualisierte Gleichsetzung von Links und Rechtsradikalismus
Das grundlegende Problem von Leuten die Links- und Rechtsradikalismus auf eine Stufe stellen, ist, dass sie gar nicht die Intention und den Umfang linksradikaler Politik begriffen haben: so behaupten sie, diese Politik wäre lediglich eine antwort auf Rassist/Innen und würde aus dem vorhandenen Rechtsextremismus resultieren: "Nazis jagen Ausländer, linke jagen Nazis". hierbei wird jedoch außer acht gelassen, dass Antifaschismus - sicherlich ein wichtiger teil linksradikaler Politik - welche sich natürlich aus sehr vielen verschiedenen teilen bzw. Schwerpunkten zusammensetzt - ist, der aber letztendlich auch nur im Zusammenhang des Kampfes für das langfristig angestrebte ziel linskradikaler Politik zu sehen ist: das Beenden der Herrschaft des Menschen über den Menschen ---> die herrschafts- und klassenlose Gesellschaft.
Im Gegensatz dazu ist jedoch die Zielsetzung von rechtsradikalen der Aufbau einer faschistischen Diktatur, was die Vernichtung und Bekämpfung von Menschengruppen, die nicht in das rassistische und antisemitische Weltbild passen, natürlich mit einschließt.
der riesengroße, grundlegende unterschied zwischen diesen beiden Ideologien, liegt also mehr als auf der hand. eine Gleichsetzung von rechtsradikaler und linksradikaler Politik ist somit nichts weiter als dummer Unsinn. (koljah)


4.) Relativierung des Holocausts/der shoa
Während seiner Rede unternimmt Hohmann mehrmals den Versuch den Holocaust zu relativieren. Der erste Versuch äußert sich in seiner 2. Forderung an die Bundesregierung, in der er von der Regierung erwartet, sich für die deutschen Zwangsarbeiter einzusetzen. Die Idiotie dieser Forderung suggeriert den Gedanken, dass den Deutschen ein ähnliches Schicksal widerfahren sei und aus dieser Logik heraus, setzt er beide Greueltaten auf die gleiche Stufe. Der zweite Versuch zeigt sich in dem vom Hohmann kritisierten Tabu: „Wird hingegen darauf hingewiesen, auch Deutsche seien im letzten Jahrhundert im großen Stil Opfer fremder Gewalt geworden“ in dem Hohmann wieder einmal seine komplette Sturheit offenbart. Wieder einmal versucht er die
systematischen Vorgehensweise der „Endlösung der Judenfrage , die auf dem Aggressorverhalten der Vergangenheit basiert, mit den Bombardierungen deutscher Städte nach Kriegsende gleichzusetzen. Doch am aller schlimmsten ist der 3. Relativierungsversuch, indem Hohmann
betont, dass jedes andere Land seine düstere Vergangenheit in ein günstigeres Licht rückt und das den Deutschen eine solch gnädige Neubetrachtung nicht gestattet ist. Mit diesem Satz fordert er
Deutschland nicht nur auf, dass dritte Reich in seinem totalitären Element zu vergessen, sondern er bettelt regelrecht nach einer Glorifizierung der unmenschlichen Taten Hitlers.

5.) antisemitische Quellen
Der MdB Hohmann argumentiert unter anderem mit einem Pamphlet Henry Fords. Der Originaltitel lautet „The International Jew - The World's Problem“ doch da insbesondere der zweite Teil für ein Aufhorchen gesorgt hätte, erwähnt er den Beinamen gar nicht erst in der vergeblichen Hoffnung, dass keine Person die Stichhaltigkeit der Quellen überprüft. Henry Ford erwarb den Dearborn Independent .Dort erschien erstmals am 20. Mai 1920 ein Artikel unter dem Titel "The International Jew: The World's Problem", der Anfang zu einer Serie von antisemitischen Artikeln über 91 Wochen. Alle 91 Artikel wurden zwischen 1920 und 1922 von Ford veröffentlicht, der erste Band unter dem Titel des ersten Beitrags. Band 2: "Jewish Activities in the United States", Band 3: "Jewish Influences in American Life" und schließlich Band 4 unter dem Titel "Aspects of Jewish Power in the United States”. Grundlage dieser Ergüsse bildeten die "Protokolle der Weisen von Zion", jenes antisemitische Machwerk also, das bis heute kursiert, obgleich als Fälschung enttarnt und von der Gier der Juden nach der Beherrschung der Welt erzählt. Auch Ford ist gefangen von Weltverschwörungstheorien, Juden kontrollieren bei ihm alles, die Medien und damit die öffentliche Meinung, die Finanzwelt, die Politik, Juden würden Revolutionen finanzieren und den Bolschewismus vorantreiben.

Teil Drei kommt auch innerhalb der nächsten Minute.
 
6.) Bolschewismus
Zu Ende des 19. Jahrhunderts verschärfte sich unter der Herrschaft des letzten Zaren Nikolaus II. die repressive Politik gegenüber den mehr als zwei Millionen jüdischen Einwohnern des Zarenreiches. Die zaghaften Liberalisierungsschritte von Nikolaus Vorgängern wurden rückgängig gemacht, nach wie vor galt der Zwangsaufenthalt im westlichen "Ansiedlungsrayon" des Reiches, die Juden waren vielfach rechtlich benachteiligt, ihnen blieb der Zugang zu Staatsämtern verwehrt. Am Zarenhof selbst grassierte ein militanter Antisemitismus. Unter Nikolaus II. entfesselten die Schwarzhundertschaften, die "Tschoryie sotni" über 60 blutige Pogrome gegen wehrlose Juden. Wenngleich der Zar selbst diese Massenmorde nicht befohlen hatte, wurden sie dennoch als Ausdruck des "russischen Patriotismus" gewertet. Unter diesen Bedingungen war es klar, dass sich der Großteil der entrechteten jüdischen Minderheit des Zarenreiches den Oppositionsparteien anschloss, die das autokratische Regime bekämpften und für Minderheitenrechte eintraten.
Die Bolschewiki organisierten als radikal-revolutionäre Fraktion der russischen Sozialdemokratie nur relativ wenige Juden. Vor 1917 gehörten 954 Juden der 23.600 Mitglieder zählenden Partei an, also rund vier Prozent. Nach der Revolution stieg der jüdische Prozentsatz vorübergehend an, man spricht von 2.180 neuen Mitgliedern, andere Autoren nennen höhere Zahlen, um nach 1921 wieder auf fünf Prozent zu fallen. In der Führungsgruppe der Bolschewiki waren demgegenüber an prominenter Stelle russische Juden vertreten, beispielsweise Leo Trotzki (der sich erst spät den Bolschewiki anschloss), Jakob Swerdlow, Grigori Sinowjew und Lew Kamenew, also ein Großteil der alten "bolschewistischen Garde". Diese Revolutionäre waren dem jüdischen kulturellen Milieu vollständig entfremdet. Sie, die allesamt später Stalin zum Opfer fielen, figurieren an prominenter Stelle als "Beweis" für den "jüdischen Bolschewismus" und die "Judäa-Kommune".
Die Februarrevolution 1917 wurde von den russischen Juden fast einhellig begrüßt, jüdisch-russische Funktionäre traten sogar zeitweilig in die Regierung ein. Nach dem Februar wurden die meisten antijüdischen Diskriminierungen beseitigt. Die Oktoberrevolution, das heißt deren militärischer Auftakt mit dem Sturm auf das Winterpalais, wurde hingegen von linken wie linksliberalen jüdischen politischen Aktivisten überwiegend kritisch beurteilt.
Fast unmittelbar nach der Oktoberrevolution wurde, im Dezember 1917, die Tscheka organisiert, eine Geheimpolizei zur "Unterdrückung der Konterrevolution", die von vornherein mit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet wurde. Feliks Dzierzynski, ein alter Revolutionär polnisch-jüdischer Herkunft, sammelte einen Kernbestand von Funktionären um sich, die er aus früheren konspirativen Zeiten kannte und denen er vertraute. Darunter befanden sich viele Nichtrussen, Polen, Letten, Angehörige der asiatischen Völker und natürlich auch Juden, so auch Mojsche Uritzki, der erste Chef der Moskauer Tscheka, und weitere führende Tschekisten. Der "rote Terror", so die Selbstbezeichnung des Unterdrückungsapparats war keine Erfindung der Tschekisten, sondern wurde von Lenin selbst begründet und gutgeheißen. Selbstverständlich wurde er auch von Revolutionären jüdischer Herkunft verteidigt, ebenso wie er von anderen jüdischen Kommunisten abgelehnt wurde. Die Tscheka legte nahezu von Anfang an einen Schwerpunkt ihrer Aktivitäten auf die Bekämpfung anderer linker Arbeiterorganisationen, also des Bundes, der Menschewiki, der Anarchisten und der Sozialrevolutionäre. Auf der Internierungsliste der Tscheka vom Frühjahr 1918 finden wir Martow, Dan und Abramowitsch, alles Funktionäre jüdischer Herkunft. Die Repressionsmaßnahmen riefen Gegenwehr hervor. Es war der jüdische Sozialist Kannegießer, der den Tscheka-Funktionär Uritzki erschoss, und es war eine jüdische Anarchistin, Fanja Kaplan, die das Attentat auf Lenin zwar nicht ausführte, aber mitorganisierte. Deswegen ist es völliger Unsinn, von der Tscheka als einem jüdischen Unterdrückungsinstrument zu sprechen.
Die Unterdrückungsmaßnahmen, zu denen die Bolschewiki im Bürgerkrieg und danach griffen, waren also keineswegs das Werk "des jüdischen Volkes" oder auch nur einzelner jüdischer Menschen, die sich "von Gott abgewandt hätten". Innerhalb des jüdisch geprägten osteuropäischen Milieus hatte die religionskritische Aufklärungsbewegung vielmehr eine Tradition von zweihundert Jahren. Sich von Gott abzuwenden bedeutete, einem laizistischen Humanismus zu folgen, bedeutete Toleranz und Demokratie. Das ist die Erbschaft, die vor allem der "gottlose" Bund antrat und nach der er seine politische Aktion ausrichtete. Und auch die jüdischen Bolschewiki haben bei aller für sie verhängnisvollen Linientreue das Erbe der Aufklärung nie verleugnen können. Noch spielt in Hohmanns Argumentation die andere Seite der antisemitischen Weltverschwörungstheorien, die amerikanische Plutokratie, keine Rolle.

P.S. Desweiteren werden die Sowjets mit den Juden gleichgesetzt, da der MdB versucht, die Taten der Sowjets den Juden in die Schuhe zu schieben.

... H aka N ...
 
die rede is noch bei weitem krasser, als die zitate daraus, die seinerzeit in den medien kamen...


aber wieso in aller welt, kommst du jetzt damit??
das ding is doch schon seit monaten im netz verbreitet...
 
Original geschrieben von 3headed Monkey
die rede is noch bei weitem krasser, als die zitate daraus, die seinerzeit in den medien kamen...


aber wieso in aller welt, kommst du jetzt damit??
das ding is doch schon seit monaten im netz verbreitet...

Ehrlich gesagt, hab ich mich letzteres auch gefragt. Wobei du natürlich indirekt deine Frage beantwortest indem du den Umgang der Medien damit beschrieben hast. Das mitunter krasseste fällt wohl unter den Aspekt Relativierungsversuch der deutschen Geschichte um sich anhanddessen zu emanzipieren, d.h. "endlich mal mit der Vergangenheit abzuschließen" um kurz darauf wieder stolz sein können ein Deutscher zu sein.

@bankr: Ich bin mir der Sache vollends bewusst, doch bitte dich deinen Post zu löschen. Keiner zwingt dich mitzudiskutieren (wobei eh bemerkt werden muss, dass es - in gewisser Sicht der Dinge verständlicherweise - nicht so sonderlich Interesse an dem Thema besteht, aber vielleicht findet sich ja jemand. Wenn nicht, dann habe ich kein Problem damit, dass dieser Thread hier einfach mal so offenbleibt (auch wenn er natürlich in der Versenkung verschwindet).

... Hakan ...
 
Ok und genau jetzt frage ich dich Flutschfinger, was du nicht schlimm fandest? Es war also nicht schlimm, dass Herr Hohmann versucht hat, den Holocaust in seiner Einzigarkeit zu negieren. Es ist also nicht schlimm, dass Hohmann ohne Probleme (zum Glück wurde er nach den zaghaften Versuchen endlich aus der Partei verbannt) mit Büchern wie "The International Jew - The Worlds Problem" argumentieren darf (das auch Hitler für "Mein Kampf" als Argumentationshilfe benutzt hat, sicher nicht grundlos). Es ist also nicht schlimm, dass der MdB versucht die Taten der Sowjets "den Juden" in die Schuhe zu schieben?

... hakan ...
 
high hakan.

ich denke es wäre evtl sinnvoller über die rede an sich zu disskutieren, indem man sie (ich weis zwar nicht wie lang-aber wenigstens auszugsweise) hier gepostet hätte.

ich kenne den wortlaut dieser rede nicht und dann ist eine objektive stellungnahme wohl kaum möglich.
sicher ich hätte sie auch selber suchen können, aber wollts nur anmerken!
 
Original geschrieben von H aka N
Ok und genau jetzt frage ich dich Flutschfinger, was du nicht schlimm fandest? Es war also nicht schlimm, dass Herr Hohmann versucht hat, den Holocaust in seiner Einzigarkeit zu negieren. Es ist also nicht schlimm, dass Hohmann ohne Probleme (zum Glück wurde er nach den zaghaften Versuchen endlich aus der Partei verbannt) mit Büchern wie "The International Jew - The Worlds Problem" argumentieren darf (das auch Hitler für "Mein Kampf" als Argumentationshilfe benutzt hat, sicher nicht grundlos). Es ist also nicht schlimm, dass der MdB versucht die Taten der Sowjets "den Juden" in die Schuhe zu schieben?

... hakan ...

1. die rede ist schrott. aber ich ich find sie nicht wirklich schlimm. das was du da schreibst sind deine Thesen. Vielleicht sollest du die eigentliche rede mal reinkopieren oder verlinken, damit man nicht nur deine Interpretation lesen kann sondern auch die Möglichkeit hat sich ne eigene Meinung zu bilden

2. warum schreibst du andauernd "der MdB". Willst du damit irgendeine Message rüberbringen? ausserdem hört sich das ziemlich falsch an.

3. Ich hör mir auch mal ganz gern Wagner an, ist das schlimm?
 
das fand ich im internet:


Ich wiederhole mich gerne noch einmal: Die Schneide, jeman-
den als Antisemiten zu "entlarven", ist nur dann scharf,
wenn man dafür keine Untersuchungen auf "Kontext und Impli-
kationen" benötigt, sondern in dem Wortlaut bleibt

"Wir haben nun gesehen, wie stark und nachhaltig Juden die revolutionäre
> Bewegung in Russland und mitteleuropäischen Staaten geprägt haben. (..)
> Mit einer gewissen Berechtigung könnte man im Hinblick auf die Millionen
> Toten dieser ersten Revolutionsphase nach der 'Täterschaft' der Juden
> fragen. Juden waren in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch
> bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. Daher könnte man Juden mit
> einiger Berechtigung als 'Tätervolk' bezeichnen."
> (Hohmann)

Man merke: hier wird im Irrealis geredet und spaeter in der Rede verneint
Hohmann die Bezeichnung der Juden als "Taetervolk". Es ist schon ziemlich
beunruhigend, wie diese Verneinung von den meisten Kommentatoren, auch in
der Tagesschau, unterschlagen wurde. Mit Unkenntnis mischt sich hier
offenbar die Lust am Anheizen von Hysterie und Quoten.

Dass besonders viele Juden (nach einigen Statistiken ca 40%) an der
Tscheka beteiligt waren (bis Stalin sich um ca 1948 gegen sie wandte), ist
in den 20er Jahren nicht nur Goebbels aufgefallen. Goebbels & Co bauten
gerade spiegelbildlich zum Bolschewismus ein neues "Rassenfeind"-Weltbild
auf, und dabei kam diese Statistik natuerlich sehr gelegen. Mehr hat
Hohmann soweit ich sehen kann nicht gesagt.

Umgekehrt aehneln einige Antifa-Leute darin Goebbels, dass sie sich (a)
negativ definieren (b) die fuer ihr Weltbild benoetigten Feinde an den
Haaren herbeiziehen.

Mit der Rolle der Juden im Bolschewismus beschaeftigt sich uebrigens
Alexander Solzhenitsyn in einem mehrbaendigen Werk recht eingehend. Es
gibt auch ein paar juedische Historiker, die sich damit beschaeftigt haben
und z.T. sogar von "neuer Schuld der Juden" sprechen.


und noch ein zitat:

ein wortlaut aus seiner rede:

Wir müssen genauer hinschauen. Die Juden, die sich dem Bolschewismus und der Revolution verschrieben hatten, hatten zuvor ihre religiösen Bindungen gekappt. Sie waren nach Herkunft und Erziehung Juden, von ihrer Weltanschauung her aber meist glühende Hasser jeglicher Religion. Ähnliches galt für die Nationalsozialisten. Die meisten von ihnen entstammten einem christlichen Elternhaus. Sie hatten aber ihre Religion abgelegt und waren zu Feinden der christlichen und der jüdischen Religion geworden. Verbindendes Element des Bolschewismus und des Nationalsozialismus war also die religionsfeindliche Ausrichtung und die Gottlosigkeit.

Daher sind weder „die Deutschen“, noch „die Juden“ ein Tätervolk. Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts.(...)“

erspricht allgemein von den gottlosen und nicht von denjuden( im sinne einer christl. gemeinschaft!)

ich denke es zeigt sich schon hier wie viel material entstanden ist aus verschiedenen sichtweisen entwickelt und unsauber interpretiert!

die rede wurde doch wohl ziemlich ausgeschlachtet, von jedem und zu jedem zwecke. deshalb fehlt es mir an einer rein sachlichen aufarbeitung.

ich kenne alle die statistiken und jeden historischenfakt nicht, deshalb ist mir (bei allem interesse) ein sachlich mitdisskussion verwehrt. denn andererseits erliege ich selbst meinem vorwurf der unsachlichkeit!

ich denke das thema ist bei alle brisanz wohl nur sehr schwer zu knacken.wäre wohl eher was für ne projektarbeit.

aber ich werde ma meinem prof fragen ob wir hermeneutisch nicht mal ne (auszugsweise) interpretationdurchführenkönnen....wenn meine kommilitonen lust haben!

würde das ergebnisse mal mailn!
bis denne gruss
 
übrigens:

tätervolk wurde wohl zurecht zum unwort deklariert!

ist ein mehr als nur normativ beladener begriff und schwammig dazu und für eine sachlich produktion nicht zu gebrauchen(denk ich)
 
Die rede ging gar nicht,. Das Verhalten der CDU im nachhinein auch nict,. weil sie keine gerade Linie gefahren hat. man hat sich innerhalb der Partei nicht konsequent davon distanziert.

In Deutschland ist man gerade sensibilisiert, was das Judentum betrifft und das auch zurecht und es wurden in dieser Rede Vergleiche verwendet, die so einfach nicht in ordnung sind, weil sie relativ offen gehalten sind. Deswegen lassen sie Spielraum für Interpretationen und das sollte auf bezug des Judentums nicht sein.

Ich find es gut, das H aka N das Ding jetzt noch geposted hat. Verliert es denn an aktualität nur weil es nicht mehr in den medien ist!?

Des weiteren ist es klar, das H aka N Seine Einung bzw. seine Thesen eingebaut hat. Es ist ja auch sein Referat aber es ist gut strukturiert. Der Link für die rede ist vorhanden. Einfach vergleichen.
 
Wir sollten uns ewig daran erinnern, dass der Deutsche ein Judenmörder war, ist und wohl bleiben wird....
 
Original geschrieben von Nordwind
Wir sollten uns ewig daran erinnern, dass der Deutsche ein Judenmörder war, ist und wohl bleiben wird....

ach lol...

oberflächlicher gehts auch nichmehr, denk mal über den satz nach man..
 
@cantizzle, deine Beiträge habe ich mit >..<gekennzeichnet

>Man merke: hier wird im Irrealis geredet und spaeter in der Rede verneint
Hohmann die Bezeichnung der Juden als "Taetervolk". Es ist schon ziemlich
beunruhigend, wie diese Verneinung von den meisten Kommentatoren, auch in
der Tagesschau, unterschlagen wurde. Mit Unkenntnis mischt sich hier
offenbar die Lust am Anheizen von Hysterie und Quoten.<

Das mit dem Irrealis ist mal wirklich ein sehr schlechtes Argument. Ich könnte jetzt auch im Irrealis über dich herziehen, was würdest du dann denken? "Ja der meint das nicht so, sieh doch der redet im Irrealis" ?!?!? Das ist natürlich Unsinn. Ansonsten wäre es ja wohl die absolute Frechheit von den Juden als Tätervolk zu sprechen, natürlich muss er das verneinen. Was du scheinbar übersehen hast, ist dass er die deutsche Geschichte, mit der jüdischen in den selben Topf wirft. Genau aus dieser Position heraus, werden die Juden von damals mit den Tätern in den gleichen Topf geworfen. Deine so genannte Unkenntnis zeigt im Endeffekt nur die Unwichtigkeit der Aussage.

>Dass besonders viele Juden (nach einigen Statistiken ca 40%) an der
Tscheka beteiligt waren (bis Stalin sich um ca 1948 gegen sie wandte), ist
in den 20er Jahren nicht nur Goebbels aufgefallen. Goebbels & Co bauten
gerade spiegelbildlich zum Bolschewismus ein neues "Rassenfeind"-Weltbild
auf, und dabei kam diese Statistik natuerlich sehr gelegen. Mehr hat
Hohmann soweit ich sehen kann nicht gesagt.<

Hast du meinen Kommentar zu der Rede überhaupt gelesen? Ich denke mal nicht, sonst wär dir auch gerade der Teil über die Tscheka aufgefallen
Fast unmittelbar nach der Oktoberrevolution wurde, im Dezember 1917, die Tscheka organisiert, eine Geheimpolizei zur "Unterdrückung der Konterrevolution", die von vornherein mit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet wurde. Feliks Dzierzynski, ein alter Revolutionär polnisch-jüdischer Herkunft, sammelte einen Kernbestand von Funktionären um sich, die er aus früheren konspirativen Zeiten kannte und denen er vertraute. Darunter befanden sich viele Nichtrussen, Polen, Letten, Angehörige der asiatischen Völker und natürlich auch Juden, so auch Mojsche Uritzki, der erste Chef der Moskauer Tscheka, und weitere führende Tschekisten. Der "rote Terror", so die Selbstbezeichnung des Unterdrückungsapparats war keine Erfindung der Tschekisten, sondern wurde von Lenin selbst begründet und gutgeheißen. Selbstverständlich wurde er auch von Revolutionären jüdischer Herkunft verteidigt, ebenso wie er von anderen jüdischen Kommunisten abgelehnt wurde. Die Tscheka legte nahezu von Anfang an einen Schwerpunkt ihrer Aktivitäten auf die Bekämpfung anderer linker Arbeiterorganisationen, also des Bundes, der Menschewiki, der Anarchisten und der Sozialrevolutionäre. Auf der Internierungsliste der Tscheka vom Frühjahr 1918 finden wir Martow, Dan und Abramowitsch, alles Funktionäre jüdischer Herkunft. Die Repressionsmaßnahmen riefen Gegenwehr hervor. Es war der jüdische Sozialist Kannegießer, der den Tscheka-Funktionär Uritzki erschoss, und es war eine jüdische Anarchistin, Fanja Kaplan, die das Attentat auf Lenin zwar nicht ausführte, aber mitorganisierte. Deswegen ist es völliger Unsinn, von der Tscheka als einem jüdischen Unterdrückungsinstrument zu sprechen.

Nochwas: Objektiv betrachtet strotzt die Rede nur so von antisemitischem Gedankengut, lies dir hierzu den Überpunkt III. mal durch.

... H aka N ...
 
Original geschrieben von H aka N
@cantizzle, deine Beiträge habe ich mit >..<gekennzeichnet

>Man merke: hier wird im Irrealis geredet und spaeter in der Rede verneint
Hohmann die Bezeichnung der Juden als "Taetervolk". Es ist schon ziemlich
beunruhigend, wie diese Verneinung von den meisten Kommentatoren, auch in
der Tagesschau, unterschlagen wurde. Mit Unkenntnis mischt sich hier
offenbar die Lust am Anheizen von Hysterie und Quoten.<

Das mit dem Irrealis ist mal wirklich ein sehr schlechtes Argument. Ich könnte jetzt auch im Irrealis über dich herziehen, was würdest du dann denken? "Ja der meint das nicht so, sieh doch der redet im Irrealis" ?!?!? Das ist natürlich Unsinn. Ansonsten wäre es ja wohl die absolute Frechheit von den Juden als Tätervolk zu sprechen, natürlich muss er das verneinen. Was du scheinbar übersehen hast, ist dass er die deutsche Geschichte, mit der jüdischen in den selben Topf wirft. Genau aus dieser Position heraus, werden die Juden von damals mit den Tätern in den gleichen Topf geworfen. Deine so genannte Unkenntnis zeigt im Endeffekt nur die Unwichtigkeit der Aussage.

>Dass besonders viele Juden (nach einigen Statistiken ca 40%) an der
Tscheka beteiligt waren (bis Stalin sich um ca 1948 gegen sie wandte), ist
in den 20er Jahren nicht nur Goebbels aufgefallen. Goebbels & Co bauten
gerade spiegelbildlich zum Bolschewismus ein neues "Rassenfeind"-Weltbild
auf, und dabei kam diese Statistik natuerlich sehr gelegen. Mehr hat
Hohmann soweit ich sehen kann nicht gesagt.<

Hast du meinen Kommentar zu der Rede überhaupt gelesen? Ich denke mal nicht, sonst wär dir auch gerade der Teil über die Tscheka aufgefallen


Nochwas: Objektiv betrachtet strotzt die Rede nur so von antisemitischem Gedankengut, lies dir hierzu den Überpunkt III. mal durch.

... H aka N ...


also -missverständniss: hätte es evtl klarer kennzeichnen müssen: es war alles ein zitat aus dem netz! das habe ich gepostet als anregungf:

ich schrieb nur:

erspricht allgemein von den gottlosen und nicht von denjuden( im sinne einer christl. gemeinschaft!)

ich denke es zeigt sich schon hier wie viel material entstanden ist aus verschiedenen sichtweisen entwickelt und unsauber interpretiert!

die rede wurde doch wohl ziemlich ausgeschlachtet, von jedem und zu jedem zwecke. deshalb fehlt es mir an einer rein sachlichen aufarbeitung.

ich kenne alle die statistiken und jeden historischenfakt nicht, deshalb ist mir (bei allem interesse) ein sachlich mitdisskussion verwehrt. denn andererseits erliege ich selbst meinem vorwurf der unsachlichkeit!

ich denke das thema ist bei alle brisanz wohl nur sehr schwer zu knacken.wäre wohl eher was für ne projektarbeit.

aber ich werde ma meinem prof fragen ob wir hermeneutisch nicht mal ne (auszugsweise) interpretationdurchführenkönnen....wenn meine kommilitonen lust haben!

würde das ergebnisse mal mailn!
bis denne gruss


bitte nimm das zur kenntniss!

mgf
 
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