Koblenz - Die Fußballweltmeisterschaft 2006 wird auch den Zoll in Atem halten. Es seien schwerpunktmäßige Zollkontrollen geplant, die mit den Polizeien von Bund und Ländern abgestimmt würden, sagte der Sprecher der Oberfinanzdirektion (OFD) Koblenz, Gero Heimroth. So müssten auch die Passagiere von innereuropäischen Flügen am Frankfurter Flughafen wieder mit Gepäckkontrollen rechnen.
Es sei nicht auszuschließen, dass gewaltbereite Fans über den Luft- und Landweg versuchten, verbotene Gegenstände wie Schlagringe und -stöcke oder Feuerwerkskörper einzuführen. "Dies wird an den Flughäfen aber nicht das vorherrschende Thema sein, da ja jeder Passagier bereits bei Flugantritt genau kontrolliert wird", schränkte Heimroth ein. Eine wichtige Aufgabe, die zur WM im Sommer noch weiter an Bedeutung gewinnen dürfte, sei die Verhinderung des Drogenschmuggels.
Im Zusammenhang mit dem Fußballturnier rechnen die Zöllner auch mit regen Aktivitäten von Produktpiraten, die versuchen, die geschützten FIFA-Lizenzprodukte nachzumachen und einzuführen. "Im Dezember hatten wir in Frankfurt schon die ersten gefälschten Fanartikel aus Hongkong", berichtete OFD-Sprecher Heimroth. Mit einer weiteren Zunahme dieser Aktivitäten sei zu rechnen.
Zusätzlich werde der Zoll voraussichtlich weitere Unterstützungsersuchen von Länderbehörden erhalten, die nach dem Tierseuchengesetz fachlich für den Kampf gegen die Vogelgrippe zuständig sind. Dies sei aber kein Problem, da Kräfte auch von anderen Dienststellen des Bezirks eingesetzt werden könnten.
"Wir sind in der Lage, die Zahl der Vollkontrollen von Flugzeugen zu erhöhen, wenn die zuständigen Behörden der Länder dies wünschen", sagte Heimroth. Zu Ostern werde die Zahl der Türkeiflüge von den Flughäfen Frankfurt, Hahn und Saarbrücken im Gebiet der OFD bereits wieder deutlich anziehen.