Linda Marry
Frischling
- Registriert
- 15. Oktober 2006
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Gerade bei meinen eMails gefunden, unglaublich:
Sehr geehrter Herr xxx,
vielen Dank für Ihre Mail an die Redaktion von "hart aber fair" und
Ihre kritischen Anmerkungen zu unserer Sendung vom 11. März 2009.
Bezüglich Ihrer Kritik, wir hätten das Video zu dem Lied "Amok Zahltag"
in unvollständiger Form verwendet, möchten wir folgendes anmerken:
Natürlich wissen wir, dass der Rapper Kaas im Vorspann des auf
verschiedenen Internetplattformen veröffentlichten Videos angegeben hat,
mit "Amok Zahltag" keine Gewalt verherrlichen zu wollen.
Nur: Ist das auch glaubhaft? Nehmen wir mal einen anderen Fall: Will
der Hersteller von Zigaretten wirklich über die Krebsgefahr aufklären,
in dem er auf die Packung dicke Warnhinweise druckt? Oder tut er das,
weil er muss, weil ein Gesetz ihn dazu zwingt? Der Hersteller druckt,
weil er muss. Denn eigentlich wollen die Tabakfirmen doch nur ihre
Zigaretten verkaufen und es ist ihnen egal, welche gesundheitlichen
Folgeschäden die Menschen davon bekommen.
Auf die gleiche Weise funktioniert der "Warnhinweis", der dem Video des
Rappers Kaas vorgeschaltet ist. Denn er weiß: Tut er das nicht, verkauft
kein Geschäft den Song, die Portale nehmen das Video aus dem Web. Aber
wenn er eine kalkulierte Regelverletzung begeht, das Video also
möglichst real und brutal macht, dann kann es trotz Warnung sein,
dass der Song sich richtig gut verkauft.
Und das ist der Punkt: Das Video ist sehr authentisch gemacht,
teilweise wie aus einem Egoshooter, zu viel Blut, zu hämmernd die
Schüsse als Rhythmus im Song. Unser Ziel war es, dass sich die
Zuschauer darüber selber ein Bild machen können. Daher haben wir die
Bilder des Videos ohne den Vorspann gezeigt, einfach mal so wirken
lassen. Gerade am Tag eines echten Amoklaufs ist der Effekt dann doch
ziemlich bitter.
Lassen Sie mich am Schluss jedoch noch eines sagen: Wir freuen uns
sehr, dass Sie uns geschrieben haben. Sie haben eine klare Meinung und
wollen darüber streiten. Das ist eine gute Basis für einen Zuschauer von
"hart aber fair". Wenn wir es erreichen, dass die Menschen aufgrund
unserer Arbeit, anfangen zu überlegen - auch wenn sie sich im Ergebnis
aufregen und uns kritisieren - dann haben wir schon eine Menge erreicht.
...
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Wirtz
WDR-Redaktionsleiter
"hart aber fair"
was hast du der redaktion denn geschrieben? ohne deine mail vorher lesen zu können kann man sich nur schwer eine meinung über diese antwort von "hart aber fair" machen...