"Baader-Meinhof-Komplex" - Das hat mit Fußball nichts zu tun!
Gemeinsames Filme gucken am 30. Sept. / UCI-Kino P-Berg. / 20 Uhr / Schönhauser Allee
Ein schönes Stück hat uns Bernd Eichinger da vorgesetzt. Wer dachte, das nach der RAF-Hysterie im letzten Jahr alles vorbei sei der hat sich gänzlich geirrt. Mit dem Eichingerschen "Baader-Meinhof-Komplex" findet die Hatz auf die RAF nun ihre Fortsetzung.
Die September-Ausgabe des Spiegels macht Lust auf dieses Propaganda-Spektakel. Detailgetreu wird beschrieben wie Nadja Uhl sich in die finsteren seelischen Abgründe der Brigitte Mohnhaupt begibt um ihre Rolle zu finden.
Nicht die politischen Hintergründe, also der Krieg in Vietnam, die nicht geschehene Entnazifizierung und das konservative gesellschaftliche Korsett dieser Zeit, sollen als Ursache der Entstehung der Stadtguerilla genannt werden. Viel mehr soll es auch gehen die menschlichen Widerwärtigkeiten der RAF-Mitglieder herauszuschälen. Andreas Baader: eine Typ der beim Marx-Lesekreis nicht aufgepasst hat, eine Mischung aus K-Grüppler und erlebnisorientierem Polit-Hooligan. Ein Typ der sexistische Sprüche klopft und auf Knarren, Frauen und Autos steht. Quasi der Bass Sultan Hengzt der Metropolen-Guerilla. So oder ähnlich geriert sich der Film auch gegenüber den anderen RAF-Protagonisten.
In der Debatte um die RAF wird stets versucht die politischen Hintergründe herunter zu spielen und den RAF-Mitgliedern einen Egozentrismus zu unterstellen, der maßgeblich verantwortlich für ihr handeln war. Warum gibt sich der Staat und die Presse 20 Jahre nach der Auflösung der RAF so viel Mühe die RAF als kriminelles Scheißpack darzustellen?
Die Antwort ist simpel: die RAF hat die BRD einfach mal gewaltig ge****t. Noch nie in der bundesdeutschen Geschichte hatten es Menschen gewagt dem Machtmonopol der BRD einen so gewaltigen Gangbang zu verpassen. In linkem Politsprech würde es "Autorität des Staates in Frage stellen heißen".
Deutschlands Rosette hat sich davon jedenfalls bis heute nicht erholt. Filme wie der "Baader-Meinhof-Komplex" legen Zeugnis davon ab.
Die Entsorgung linker Geschichte ala Uli Edel wollen wir uns allerdings nicht entgehen lassen und laden darum alle Fans des kultivierten Propaganda-Films
- am 30. September
- um 20.15 Uhr
- ins UCI-Kino in der Schönhauser Allee im P-Berg ein.
- Treffpunkt ist 20 Uhr vorm Kino.
Bringt Bierkästen mit und streift euch die Hawai-Hemden und Badeshorts über. Auch Bierhelme, Popcorn, flätiges Benehmen und Fußball-Tröten sind gern gesehen!
Jeder Schuss ein Treffer!
Infos zum Film:
http://www.bmk.film.de/
Infos zum Thema:
http://www.jungewelt.de/2007/09-10/006.php
http://www.rafinfo.de/
http://www.bewegung.in/