Der allgemeine Wirtschaft-Thread

rickjames

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16. Juni 2005
Beiträge
16.537
ob "marktwirtschaft", "kapitalismus", "konjunkturflaute", "gefärdete renten", "hartz iv" etc...

hierhin gehört alles rein was mit dem thema wirtschaft zu tun hat.

da es vermehrt vorkommt dass einzelne threads eröffnet werden die sich mit den einzelnen elementen der wirtschaft befaßen (und ich keinen thread gefunden habe der sich mit wirtschaft als solches befaßt) dachte ich mir dass es durchaus sinn ergeben würde einen allgemeinen wirtschaftsthread zu eröffnen.
 
okay, was ist euch lieber:

steuern erhöhen oder schulden machen.
 
topstar schrieb:
okay, was ist euch lieber:

steuern erhöhen oder schulden machen.

Schulden machen hat schon die letzten 20 Jahre nur Probleme bereitet. Dagegen könnte eine Steuerhöhung die Konjunktur zusätzlich schwächen. Beides eigentlich keine gute Alternative
 
Gold verkaufen ist aber auch nicht unbedingt die Lösung.

Warum?

1. Deflation
2. Es wird nicht genügend dran gedacht, dass auch irgendwann die Vorräte aufgebraucht sind

So etwas funktioniert nur, wenn man aus den Erlösen des Verkaufs auch wirklich Schulden abbezahlt (bzw. Zinseszins und sowas) und gleichzeitig die Ausgaben runterfährt.
 
K-risma schrieb:
Gold verkaufen ist aber auch nicht unbedingt die Lösung.

Warum?

1. Deflation
2. Es wird nicht genügend dran gedacht, dass auch irgendwann die Vorräte aufgebraucht sind

So etwas funktioniert nur, wenn man aus den Erlösen des Verkaufs auch wirklich Schulden abbezahlt (bzw. Zinseszins und sowas) und gleichzeitig die Ausgaben runterfährt.

die ausgaben kann man in einem land wie deutschland (sozialsysteme) nur bis zu einem gewissen grad senken. und ob es ausreichen würde ist mehr als fraglich.
 
Wieso? Es wird für soviel Mist Geld ausgegeben, lies nur mal diesen Bericht von dem Bund der Steuerzahler. Bei der Bundeswehr kann viel eingespart werden. Und Projekte mit viel Vorlauf müssen mehr gefördert werden, aber die Politik denkt nun mal (fast) nur in Vier-Jahres-Zyklen.
 
Hasuhalt 2006

Ausgaben: 261,6 Mrd.
Neuverschuldung: 38,2 Mrd.
Investitionen: 23,3 Mrd.
 
K-risma schrieb:
Wieso? Es wird für soviel Mist Geld ausgegeben, lies nur mal diesen Bericht von dem Bund der Steuerzahler. Bei der Bundeswehr kann viel eingespart werden. Und Projekte mit viel Vorlauf müssen mehr gefördert werden, aber die Politik denkt nun mal (fast) nur in Vier-Jahres-Zyklen.

die berühmten berichte kenne ich...es wäre durchaus interessant wenn der bund der steuerzahler etwas mehr macht innerpolitisch erhalten würde.

speziell bei der bundeswehr halte ich einsparungen für sinnlos. dort wird schon seit jahren gespart.
 
Nunja, was heißt mehr Macht innerpolitisch? Wenn ein Bürger wirklich politisch aktiv werden will kann er
(a) in die Politik gehen, z.B. einer Partei beitreten
(b) mit anderen Anhängern seiner Ziele eine Partei gründen
Dafür haben wir ja eine Demokratie.

(so eine Steuerzahler-Partei gibt's doch schon, die sind aber nicht so erfolgreich)

Hm, ja, mit der Bundeswehr hast du sicherlich recht, dort ist das wohl etwas schwierig als auch heikel, dort irgedetwas abzubauen. Aber da hab ich zu wenig Ahnung, habe nicht gedient.

EDIT:
Das Problem ist natürlich, dass in der Politik keiner wirklich einen Weg mit Widerständen einschlagen wird.
 
zu erst einmal sollten unternehmen verstärkt angehalten werden, ihre steuern zu zahlen. es is kackendreist, wenn man sich mal anguckt, was von den dax unternehmen steuerlich so geleistet wird. stattdessen wird unter dem deckmantel der "standortsicherung" wirtschaftsfreundliche politik betrieben, was zur folge hat, dass arbeitsplätze aus steuermitteln wegrationalisiert werden. hauptsache der aktionär is glücklich...

dass es plötzlich für volkswirtschaften verpönt ist, schulden zu machen, find ich sehr überraschend. bei privathaushalten okay, aber bei staaten? amerika fährt doch momentan auch bestens damit, nicht unbedingt höchste priorität darauf zu setzen, nicht mehr auszugeben als einzunehmen. deutschland hingegen hat als exportweltmeister noch nen trumpf in der hand und ist quasi ein gewinner der globalisierung. nach peter bofinger leben die deutschen unter ihren verhältnissen. übrigens sehr zu empfehlen, was der herr bofinger publiziert :)
 
zu erst einmal sollten unternehmen verstärkt angehalten werden, ihre steuern zu zahlen. es is kackendreist, wenn man sich mal anguckt, was von den dax unternehmen steuerlich so geleistet wird. stattdessen wird unter dem deckmantel der "standortsicherung" wirtschaftsfreundliche politik betrieben, was zur folge hat, dass arbeitsplätze aus steuermitteln wegrationalisiert werden. hauptsache der aktionär is glücklich...

grundsätzlich hast du recht. es ist "unfair" dass unternehmen wie siemens, bmw und co massive steuervergünstigungen genießen. man muss jedoch ebenfalls bedenken dass diese firmen tausende von arbeitsstellen realisieren. sollten also diese vergünstigungen wegfallen wird aus 5 mio schnell 6 mio...

mann muss ein konsens finden der sich zwischen "kaum steuern zahlen" und "wir müssen wettberwerbsfähig bleiben" einordnen kann. firmen wie siemens und co werden dauerhaft nicht in deutschland bleiben sollte man ihnen die steuervergünstigungen streichen. man sollte einfach den dialog mit den firmen suchen und nicht über ihren kopf hinweg versuchen zu entscheiden. denn man kann nicht immer darauf spekulieren dass firmen wie bmw, mercedes und co weiterhin aus marketinggründen (made in germany = qualität) den standort deutschland beibehalten.
 
BMW, Mercedes und Porsche werden ach weiterhin in Deutschland bleiben. Das wäre als ob Microsoft aus Redmond nach Castrop-Brauxel ziehen würde.

Außerdem interessiert mich mal, ob wirklich diese Firmen den Hauptanteil der Arbeitsplätze stellt oder ob das nicht eher der Handwerkerische Mittelstand ist? Da hab ich keine Zahlen oder so, ich spekuliere auf letzteres.
 
K-risma schrieb:
BMW, Mercedes und Porsche werden ach weiterhin in Deutschland bleiben. Das wäre als ob Microsoft aus Redmond nach Castrop-Brauxel ziehen würde.

Außerdem interessiert mich mal, ob wirklich diese Firmen den Hauptanteil der Arbeitsplätze stellt oder ob das nicht eher der Handwerkerische Mittelstand ist? Da hab ich keine Zahlen oder so, ich spekuliere auf letzteres.

die autohersteller könnten theoretisch den großteil der produktion ins ausland verlagern und die fahrzeuge hier nur zusammenstellen damit das "made in germany" prinzip weiterhin bestand hat.

firmen wie siemens und jedoch sind nicht in den ausmaßen an deutschland als standort gebunden wie die autohersteller....
 
Yo das das stimmt. Obwohl das auch eine perverse Sache der Marktwirtschaft ist. Auch die Tatsache, dass 90% der Nordseekrabben in Marokko gepult werden, die tägliche Vernichtung von Lebensmitteln nur zur "Marktpreissatbilisierung" und und und ...
 
insbesondere an den genannten namhaften autoherstellern hängen ja auch zig "namenlose" zulieferer etc, deren arbeitsplätze eben auch an bmw, mercedes usw hängen
 
Picus schrieb:
insbesondere an den genannten namhaften autoherstellern hängen ja auch zig "namenlose" zulieferer etc, deren arbeitsplätze eben auch an bmw, mercedes usw hängen

das ist natürlich auch eins weitere aspekt den man beachten sollte. die regionalen nachteile für den mittelstand wären fatal.
 
K-risma schrieb:
Yo das das stimmt. Obwohl das auch eine perverse Sache der Marktwirtschaft ist. Auch die Tatsache, dass 90% der Nordseekrabben in Marokko gepult werden, die tägliche Vernichtung von Lebensmitteln nur zur "Marktpreissatbilisierung" und und und ...

mhm, wobei man dagegen natürlich aus liberaler sicht sagen könnte dass das eine negative Folge protektionistischen/planungswirtschaftlichen Verhaltens wäre
 
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