Depressionen

Ich persönlich hatte wohl keine Depression - eher sowas wie quarter life crisis (die eigtl. immer noch ongoing ist) - unabhängig von depressiven Erkrankungen, die entsprechende Behandlung und professionelle Unterstützung benötigen, kann ich nur jeden ermutigen sich selbst zu erkunden - v.a. mit Blick auf die eigene Kindheit und Pubertät. Auch wenn es einem "gut" geht bzw. man an keiner akuten Depression leidet, lohnt sich der Blick in die Vergangenheit und zu erforschen, was einen wie geprägt hat und wo man möglicherweise ins Unterbewusstsein programmierte Konditionierungen abspult.

Ich habe hierzu eine Seminarreihe besucht, bei der westliche wissenschaftliche Erkenntnisse der Psychotherapie und Gruppentherapie mit fernöstlichen Meditationsformen und einer Prise Spiritualität verbunden worden sind. Ein Großteil des Seminars war man dabei komplett in Stille, ohne Handy, Medien und Reden - nur auf sich allein fokussiert. Für mich persönlich eine life-changing expierence.
 
Ist schwierig mit Kindern aber ich würde über eine Reha in einer psychosomatischen Klinik nachdenken! Ich war 2006 das erste mal, 2009 das zweite und 2020 das letzte mal. Die erste hat mein Leben geprägt, im guten! Die zweite war eher enttäuschend weil die Erwartungen von der ersten zu hoch waren. Die letzte, in einem komplett anderem Lebensabschnitt war am tiefsten Punkt meines kompletten Lebens und daher ein sicherer Hafen, musste aber abgebrochen werden im März 2020 weil die Regierung die Reha Kliniken für Covid Patienten „reserviert“ hat.
Ich würde dem ganzen eine Chance geben. Wie einer schon schrieb ist der Anfang sehr schwer weil du erstens einen Psychologen finden musst und v.a da auch die Chemie stimmen muss. Ich kann z.B viel besser mit weiblichen Therapeuten.
Auch Psychopharmaka haben oft einen zu schlechten Ruf. Da gibt es wirklich viele Möglichkeiten, von leichten bis starken Medis. Da muss man etwas Geduld haben und austesten. Bestimmte Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, starkes schwitzen, Mundtrockenhwit usw. Muss man leider gerade in den Anfangs Monaten/Jahren in Kauf nehmen.

Viel Glück!!
 
Moin Leute, toller Thread den ich wohl einige Jahre zu spät entdecke! Super, wie offen hier einige mit ihren eigenen psychischen Problemen umgehen. Ich habe auch seit über 15 Jahren immer mal Probleme mit Depressionen und Angstzuständen, insbesondere harte Verlustängste die mich in richtig schlimmen Krisen einfach 24/7 in Gedankenschleifen verfolgen obwohl ich weiß dass sie größtenteils irrational sind und insbesondere der Problematik nicht angemessen sind. Zu den Wintermonaten wird´s immer schlimmer und ich habe aktuell auch gerade wieder eine Phase wo ich merke dass es anfängt, wenngleich auch nicht so schlimm wie es schon mal war. Ich drücke jedem auf seinem Weg die Daumen und wünsche ihm / ihr alles Gute, ich kenne das wenn die Gedanken sehr sehr düster werden und man auch daran denkt, seinen Weg zu beenden. Ich sage mir dann immer, dass ich das schon mal hatte und danach auch schönere Zeiten kommen und mir mein Hirn jetzt gerade Dinge sagt die ich eigentlich nicht will.
Ich habe die Zeit im Sinne "Krise als Chance" genutzt um darüber nachzudenken, was ich mir alles Gutes tun kann und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich wieder mehr Sport machen möchte, wieder meditiere und auf lange Sicht aufhören will mit dem Scheiß Rauchen. Mit Gras habe ich schon aufgehört, ich bin jetzt 34 und habe das eher als Flucht gesucht, bis es mir selbst auf Weed nicht mehr gut ging und ich war auch schon mehrere Jahre komplett weg von dem Zeug, da ging es mir deutlich besser und ich hatte auch mehr Elan. Insgesamt habe ich seit meiner Arbeit im Impfzentrum viel zu wenig auf meinen Körper geachtet, also viel Rauchen Kaffee Kiffen in Kombi mit nahezu keinem Sport und schlechter Ernährung.
Zum Therapeuten möchte ich nicht, ich war bereits 2-3x dort und eigentlich weiß ich ja, woran es liegt und habe das Gefühl dass es mich eher runterzieht, wieder in der Vergangenheit zu wühlen, weil ich mich auf die Gegenwart und Zukunft fokussieren möchte. Ich war auch schon 1x in meinem Leben mit Suizidgedanken stationär, ich denke ich kann das momentan alles gut abwenden.
Habe jetzt noch nicht alles in diesem Thread gelesen, daher sorry für evtl. Doppelpost, aber die Bücher von Joseph Kirschner sind super leicht zu lesen und haben mir gut geholfen:
Joseph Kirschner - Die Kunst, ohne Angst zu leben
Joseph Kirschner - Die Kunst glücklich zu leben
Super alt, aber im Kern heute genauso hilfreich und über Plattformen wie Medimops und Rebuy super günstig zu bestellen.
Finde es übrigens immer wieder faszinierend, wie man sich gute Habits aneignet und sobald es einem wieder besser geht, die dann aufzugeben bzw. zu vernachlässigen. Habe ich schon von vielen in meinem Freundeskreis mit psychischen Problemen gehört. Das ist mein Ziel, es dieses Mal auch nicht zu vernachlässigen, falls es mir bald besser gehen sollte. Viel Erfolg Euch allen und ich drücke jedem die Daumen für sein / ihr persönliches Glück und bleibt gesund.
 
Da musste ich jetzt an einen Seppo Part denken. Für viele ist der Glaube ja auch ein Anker bzw. eine Hilfe.

„Nur wenn Menschen verzweifelt sind fangen sie an zu beten, denn wenns ihnen gut geht haben sie es nicht nötig mit Gott zu reden“.
 
ich bin so depressiv das ich keinen bock hab hier das alles zu lesen oder drüber zu berichten

gruß euer trumpi
 
, ich war bereits 2-3x dort und eigentlich weiß ich ja, woran es liegt und habe das Gefühl dass es mich eher runterzieht, wieder in der Vergangenheit zu wühlen, weil ich mich auf die Gegenwart und Zukunft fokussieren möchte.

Wünsche dir alles gute Bro .

Ich bin kein Experte, daher auf keinen Fall meine Worte ohne weiteres ernst nehmen, bin allerdings der Meinung, dass man durch seine Vergangenheit gehen muss, um ein Schritt Richtung “Freiheit” machen zu können. Es gibt ja auch Ansätze, ähnlich was ich gemacht habe und wovon ich berichtet habe, die kürzer und intensiver sind als normale Therapie. Dabei geht es wirklich um die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, nicht nur auf der Verstands- sondern v.a. auch auf der Gefühls und körperlichen Ebene . Es kann hart sein, aber auch befreiend allen Wut, Hass, Trauer, schmerz, etc. ausbrechen zu lassen.

Bei Interesse zu dem was ich gemacht habe, gerne per DM. Aber wie gesagt, ich bin kein Experte und mein Leidensdruck war wahrscheinlich weniger bzw. ein anderer als bei dir…
 
Wünsche dir alles gute Bro .

Ich bin kein Experte, daher auf keinen Fall meine Worte ohne weiteres ernst nehmen, bin allerdings der Meinung, dass man durch seine Vergangenheit gehen muss, um ein Schritt Richtung “Freiheit” machen zu können. Es gibt ja auch Ansätze, ähnlich was ich gemacht habe und wovon ich berichtet habe, die kürzer und intensiver sind als normale Therapie. Dabei geht es wirklich um die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, nicht nur auf der Verstands- sondern v.a. auch auf der Gefühls und körperlichen Ebene . Es kann hart sein, aber auch befreiend allen Wut, Hass, Trauer, schmerz, etc. ausbrechen zu lassen.

Bei Interesse zu dem was ich gemacht habe, gerne per DM. Aber wie gesagt, ich bin kein Experte und mein Leidensdruck war wahrscheinlich weniger bzw. ein anderer als bei dir…
Erstmal vielen Dank!
Ich würde zu einem anderen Zeitpunkt gerne auf Dich zukommen, allerdings befinde ich mich momentan einfach in einer Verfassung wo ich mir sage: Ich habe ja schon in meiner Vergangenheit gegraben und das jetzt nochmal hardcore aufzubrechen, dazu fehlt es mir an Zeit und vor allen Dingen an emotionaler Kapazität. Mir geht es soweit gut im Sinne von: Ich arbeite, ich funktioniere und ich kümmere mich um mich. Für so eine - erneute - intensive Auseinandersetzung mit sich selbst bin ich grundsätzlich offen und ich bin auch gegen das "Ich gehe zum Therapeuten und nach 25 Sitzungen ist alles super", sprich : Dein Ansatz klingt deutlich ganzheitlicher, aber ich habe jetzt erstmal eine Struktur und bin einigermaßen stabil und meine Angst ist, zu dem jetzigen Zeitpunkt, dass ich sonst evtl. ganz ausfalle. Ich Danke Dir aber sehr für Deine Anregung und wünsche Dir natürlich auch alles gute Bro!
 
Ich bin hier übrigens auch mit im Boot und hab nur noch nichts persönlicheres geshared, weil der Thread so langlebig ist - vielleicht wär das Thema im Hangout besser aufgehoben.

Kann Therapie und auch Tagesklinik jedenfalls nur jedem empfehlen und much love an alle, die hier so offen, auch über ihre Medikation berichtet haben.

Ich kämpfe seit 20+ Jahren mit Depressionen und Angstzuständen.
 
Ich bin hier übrigens auch mit im Boot und hab nur noch nichts persönlicheres geshared, weil der Thread so langlebig ist - vielleicht wär das Thema im Hangout besser aufgehoben.

Kann Therapie und auch Tagesklinik jedenfalls nur jedem empfehlen und much love an alle, die hier so offen, auch über ihre Medikation berichtet haben.

Ich kämpfe seit 20+ Jahren mit Depressionen und Angstzuständen.
ja. definitiv ein grund hier nicht reinzuschreiben aber scheiß drauf.

hatte vor 4 jahren ne stationäre therapie die mir gut tat nach vielen jahren depris + suizidversuch

ich sollte echt wieder dahin, aber werd gekündigt wenn ich so lang fehle und hab auch keine richtige unterkunft außer bei eltern

naja das leben saugt an eiern
 
ja. definitiv ein grund hier nicht reinzuschreiben aber scheiß drauf.

hatte vor 4 jahren ne stationäre therapie die mir gut tat nach vielen jahren depris + suizidversuch

ich sollte echt wieder dahin, aber werd gekündigt wenn ich so lang fehle und hab auch keine richtige unterkunft außer bei eltern

naja das leben saugt an eiern
wo arbeitest du denn? so einfach geht das in deutschland eigtl nicht mit kündigen wegen gesundheit
 
gekündigt nicht aber meine befristung ist bald vorbei
müsste mit alg auskommen aber denk das wird schon lol
wird mich schon nicht umbringen hab aber wieder angst irgendwelche schritte zu gehen, hab seit nem jahr außer zum arbeiten die bude nicht verlassen und komm nirgends voran

kennen ja bestimmt auch manchr hier dass man in so ner komischen paralyse ist
 
gekündigt nicht aber meine befristung ist bald vorbei
müsste mit alg auskommen aber denk das wird schon lol
wird mich schon nicht umbringen hab aber wieder angst irgendwelche schritte zu gehen, hab seit nem jahr außer zum arbeiten die bude nicht verlassen und komm nirgends voran

kennen ja bestimmt auch manchr hier dass man in so ner komischen paralyse ist
also arbeitest du bald unbefristet? dann könntest du ja schon mal nach ner therapie für dann schauen?
 
ja stimmt. mal mir immer sonstwas aus. die werden mir bestimmt eher nen unbefristeten geben statt gar nicht zu verlängern.

und dann wirds zeit für ne stationäre therapie und ne ordentliche wohnung und dann is alles jut.
 
vielleicht mal ne anonyme umfrage machen, wer behandlungsbedürftige psychische probleme hat und wer nicht, um zu sehen, wie am arsch mzee wirklich ist lel
 
Find akzeptieren von Zeug immer am schwersten. Habe knapp n Jahrzehnt gebraucht zuzugeben, dass ich Hilfe brauche, hauptsächlich weil meine Glaubenssätze stark von toxischer Maskulinität geprägt waren. Und jetzt hab ich das zwar weitgehend im Griff und auf dem Papier und auch so n ziemlich geiles Jahr gehabt, aber versuche noch, mich zu überzeugen, dass die Jahre davor halt nicht "verschwendet" waren oder sonstwas. Wird immer problematisch wenn man dann das Alter der Peers so vergleicht. Aber krank sein ist halt kein Zeit vergeuden.
 
hatte auch ziemlich lange depressionen. umstände lasse ich an dieser stelle weg. glücklicherweise habe ich eine partnerin, welche die krankheit versteht und mich durch die dunkelste zeit begleitet hat.
bin seit einer geraumen zeit wieder "gesund" und wünsche allen betroffenen hier viel kraft!
 
also ich habe seit locker 10 jahren depressionen und war im oktober/november 7 wochen lang ambulant in einer tagesklinik zum ersten mal und kann es nur allen empfehlen.

ich hatte schiß davor, vor allem hatte ich null bock auf gruppentherapie aber das fand ich doch überraschend hilfreich.
ich habe auf medikation bestanden und seitdem geht es mir viel besser. mein gehirn funktioniert viel besser, kann klar denken, bin nicht ständig so müde und vernebelt. die hürde, einfach aufzustehen und sachen zu erledigen ist weg, ich kann sachen einfach tun die vorher nicht gingen ohne stundenlanges hin und her mit mir selbst oder über tage hinausgezogen.

die werkzeuge die ich in der klinik erlernt habe versuche ich weiterhin umzusetzen aber es ist echt schwer im "normalen" leben diese den raum zu geben. trotzdem bin ich optimistisch, weil ich weiß wenn ich einen schlechten tag habe dann hole ich am nächsten tag auf. oder wenn ich eine schlechte phase haben sollte, habe ich zumindest einen plan, wie ich vorgehen kann.

schwierig gestaltet sich die suche nach eine ambulanten therapie jetzt nach der klinik. eigentlich soll ich mit der psychotherapie weiter machen aber es ist unmöglich, eine psychotherapeutin zu finden. und dann sagen alle "ja probiers doch mal bei den ausbildungsinstitute da kommt man schneller dran" aber ich will halt keine novizin als therapeutin?! hab sogar den terminservice meiner krankenkasse eingeschaltet und die konnten mir keinen termin finden lol.

wie fiso schon schrieb, es ist echt schwierig, die depressionszeit nicht als "vergeudete" zeit zu sehen und sich selber nachzutrauern. wäre natürlich schöner, wenn depressionen schneller erkannt würden. und vor allem wenn es einfacher und schneller wäre, sich helfen zu lassen und man das nicht alles während einer depression selber machen müsste. bis anfang letzten jahres wusste ich nicht mal von der möglichkeit der ambulanten behandlung in der tagesklinik.
 
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