Depressionen

Na wenn jeder hier Therapie-Stories raushaut:

Ich war zwischen 14 und 16 immer mal wieder in unregelmäßigen Abständen in Therapie. Ich hatte damals (aus diversen Gründen) starke Depressionen inkl. “selbstverletzendes Verhalten“ und Suizidversuch. Bin zum Glück drum rum gekommen eingeliefert zu werden und wurde nur ambulant betreut, hab dann quasi Therapie verschrieben bekommen und bin alle paar Wochen da hin. Hat ungefähr nix gebracht, dafür wurde aber immerhin mein IQ getestet, das ist doch auch was. Naja. Mit etwa 20 wurden mir auch mal Antidepressiva verschrieben, habe die dann aber relativ schnell eigenständig wieder abgesetzt weil ich nicht das Gefühl hatte, dass die mir insgesamt gut tun.

Ich überlege tatsächlich immer wieder ob ich mit einem Psychologen mal durch meine ganzen Kindheitstraumata (Häusliche Gewalt etc.) gehen sollte und das aufarbeiten sollte aber dafür müsste man halt die Zeit und die Muse haben, einen Therapieplatz zu finden und tatsächlich hinzugehen. Naja.
 
Ich werde wohl so bald wie möglich in eine tagesklinik gehen und mir einen therapieplatz suchen müssen:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Tagesklinik war ich diesen Sommer für 3 Monate. War die beste Entscheidung meines Lebens.

edit: wegen Burn-out, Depressionen und Angststörungen.
 
Ich finde es ja schön, wie Depressionen mittlerweile weniger Stigmata haben.

Ohne es jetzt runterspielen oder schlechtreden zu wollen, würde ich mir das auch für andere Psychische Krankheiten wünschen. Gerade sowas wie Borderline, Narzisstische PS (ja, die kann sehr destruktiv sein, aber Dämonisierungen helfen niemanden weiter) oder Schizophrenie (Inb4 Psychose Joke) sind noch sehr "unbeliebte" Psychische Störungen.
 
Ich finde es ja schön, wie Depressionen mittlerweile weniger Stigmata haben.

Ohne es jetzt runterspielen oder schlechtreden zu wollen, würde ich mir das auch für andere Psychische Krankheiten wünschen. Gerade sowas wie Borderline, Narzisstische PS (ja, die kann sehr destruktiv sein, aber Dämonisierungen helfen niemanden weiter) oder Schizophrenie (Inb4 Psychose Joke) sind noch sehr "unbeliebte" Psychische Störungen.

du triffst den nagel auf den kopf.

fun fact: schizophrenie ist die krankheit mit der allerhöchsten arbeitslosenquote, irgendwas bei 80%. gibt keine krankheit, mit der du schwerer einen job bekommst.
 
Ich finde es ja schön, wie Depressionen mittlerweile weniger Stigmata haben.

Ohne es jetzt runterspielen oder schlechtreden zu wollen, würde ich mir das auch für andere Psychische Krankheiten wünschen. Gerade sowas wie Borderline, Narzisstische PS (ja, die kann sehr destruktiv sein, aber Dämonisierungen helfen niemanden weiter) oder Schizophrenie (Inb4 Psychose Joke) sind noch sehr "unbeliebte" Psychische Störungen.
bpd wird (meiner wahrnehmung nach) insbesondere in social media komplett romantisiert, finde das sehr bedenklich.

meine ex hatte bpd, puh das waren 3 anstrengende jahre
 
Ich werde wohl so bald wie möglich in eine tagesklinik gehen und mir einen therapieplatz suchen müssen:rolleyes:
Wieso müssen, wer zwingt dich?
Hoffe du meinst damit den Schalk in deinem Nacken, den du loswerden willst.
Auf drängen von anderen Menschen macht das glaub ich wenig Sinn.

(mir wurde das irgendwann mitte 20 auch mal empfohlen, aber ich hatte nie die Eier dafür könnte man sagen)
 
Tagesklinik war ich diesen Sommer für 3 Monate. War die beste Entscheidung meines Lebens.

edit: wegen Burn-out, Depressionen und Angststörungen.
war ich 2017, aus so ziemlich den selben gründen, auch. war aber bore-out anstelle von burn-out. beruflich unterfordert sein/zu wenig arbeit für die 8 stunden haben ist echt nicht schön. bin seitdem froh, wenn ich von zu viel arbeit gestresst bin^

nehme seitdem auch
und finds ebenfalls super - keine nebenwirkungen, aber mir gehts deutlich besser und der innere kritiker, der damals noch alles "zerdacht" hat, ist viel stiller geworden. ich hätte ein heilmittel für krebs entwickeln können und wäre, nach genügend grübel-zeit, zum entschluss gekommen, dass das alles scheiße is :D
 
oh und fun fact: hab in der tagesklinik unter anderem einen musik-produzenten kennen gelernt, der an mehreren gold-ausgezeichneten songs beteiligt war
 
Wieso müssen, wer zwingt dich?
nene mir raten leute die schon lange mit mir arbeiten und mich schon was länger kennen dazu, da sich meine wiederkehrende Depression(mittelschwere form) sich seid kurzer Zeit wieder meldet und

ich bin ziemlich therapie (ca 10 jahre) erfahrung + ich war schon zwei mal in einer tagesklinik und es hat mir damals was gebracht:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gehe seit gut über einem Jahr zum Psychologen, da ich auch mit gewissen inneren Dämonen zu kämpfen habe, Ist meine zweite Therapie, die als klassische Verhaltenstherapie begonnen hat, aber momentan so ein bisschen den Weg in die Tiefenpsychologie nimmt. Normalerweise darf es offiziell nur einen Weg geben, aber mein Psychologe ist cool drauf und geht genau auf meine "Bedürfnisse" ein, weswegen wir es gemeinsam angepasst haben.

Im Prinzip ist es mir wichtig einen regelmäßigen Austausch zu haben mit jemanden bei dem ich mich komplett öffnen kann. Es tut gut über gewisse Dinge zu reden, wo man in der "normalen Gesellschaft" lieber drüber schweigt. Die letzten Jahre ist es zwar schon besser geworden, aber man stößt nicht immer auf Verständnis bei Leuten oder wird dann anders wahrgenommen. Die Entwicklung geht aber in die richtige Richtung. Depressionen und Burnout sind heute nicht mehr so ein Tabuthema.

Wichtig ist das man eine vernünftige Basis mit dem Psychologen oder der Psychologin aufbaut. Bei den meisten ist es so, dass die eigentliche Therapie nicht ab der ersten Stunde beginnt, sondern es gibt meistens eine Art Kennenlernphase @guesswhosbizzack . Ich würde das an deiner Stelle einfach probieren und selbst wenn es dir nicht zusagt, kannst du ja danach immer noch andere Ansätze probieren. Solltest natürlich auch bedenken, dass die Wartezeiten nicht so dolle sind, d.h. es kann auch gut ein Jahr oder länger dauern bis man dran kommt ;)
 
nach 2014 ging es aus gründen steil bergab mit mir, eine rezidivierende schwere depression hat sich manifestiert und zu viel gras und alkohol waren da für mich nicht förderlich. ausbildung abgebrochen, studium angefangen, natürlich auch abgebrochen, therapieresistenz gelebt und mir von keinem helfen lassen wollen. dazu kamen gegenüber meiner familie immer wieder cholerische anfälle und klick hat es dann gemacht, als ich gemerkt habe, dass meine familie und freunde keine angst mehr um sondern vor mir hatten. weil ich mich zu gesund (völliger blödsinn retrospektiv betrachtet) hielt, habe ich eine stationäre aufnahme abgelehnt, generell therapie war in meinem kopf nur was für komplette psychos. also fleißig medikamente geschluckt und gemerkt, dass es mir mit denen noch beschissener geht, andere medikamente, gleiches ergebnis, wieder andere medikamente, wieder das gleiche ergebnis. dann hab ich mich, mit nachdruck meines damaligen neurologen, in eine tagesklinik überweisen lassen und mir ging es wirklich besser. dann war die tagesklinik vorbei, ich hatte keine routine mehr, hab die medikamente, die mir dort verschrieben wurden, auch wieder abgesetzt, gleiches spiel von vorn. dann wieder tagesklinik, weil stationär in meinem kopf wirklich nur für psychos ist, die tagesklinik war da sozusagen ein kompromiss für mich. die mitarbeiter der tagesklinik haben auch gecheckt, dass ich auch nach dem aufenthalt dort irgendwas oder -jemanden brauche und ich hab mit denen zusammen eine therapeutin gesucht und gefunden. natürlich die ersten sitzungen angeschwiegen, nichts preigegeben und dann hab ich mich irgendwie öffnen können und mir konnte irgendwie weitergeholfen werden. ich bin seit 2019 nicht mehr in therapie, ich nehme seit 2018 keine medikamente mehr und ich habs im griff. ich habe immer noch monate, in denen es mir absolut beschissen geht und in denen ich alles beenden möchte, aber ich weiß, dass das temporär ist und ich weiß, dass mir das leben, mein leben, zu viel bedeutet. ich hab jetzt einn gesellenbrief, ich hab einen job, den ich liebe, ich hab menschen, die mich und die ich liebe...und mir das vor augen zu halten reicht mir meistens schon, wenn es mir richtig dreckig geht

ich habe mal in einem track die zeilen "danke, nein, mir gehts nicht gut, aber jeden tag ein bisschen besser" geschrieben. das war die wöchentliche begrüßung bei meiner therapeutin und es trifft heute noch zu. ich hab mich arrangiert, ich komme klar.

am ende ist es wichtig, sich einzulassen. wer von vornherein abblockt oder sagt, ihm könne eh nicht geholfen werden, der will auch keine hilfe. das ist in ausnahmen natürlich auch anders. lange rede kurzer sinn: ob man sich nun in therapie begeben will oder nicht, das kann kein anderer für dich entscheiden, entweder es macht klick oder eben nicht. ich kann nur jedem raten, es zu versuchen, zu verlieren hat man nämlich nichts.

ps: sorry für tuntenroman
 
Evtl. könnte man den Thread ja in "Psychische Störungen und Probleme etc." oder so umbenennen, dann läge der Fokus nicht nur auf Depressionen
 
Jemanden zu finden ist wirklich das schwerste und kann auch runterziehen. Erstmal überhaupt an nen Termin zu kommen, ist nicht so einfach.

Bei der ersten hat es zum Glück dann gleich harmonisiert, wir hatten etliche regelmäßige Termine aber die hat irgendwann letztes Jahr dann aufgehört. Musste dann mit ziemlichen zeitlichen Aufwand neue finden und habe dann nach 2 Versuchen, wo es nicht gefunkt hat aufgegeben.

Der Stress und die Verzweiflung hat mich dann wieder ziemlich down gemacht und ich fand es besser es dann ganz zu lassen, da ich den Fortschritt mit der vorherigen Therapie nicht wieder verspielen wollte, die jedenfalls geholfen hat.

Ebenso kommt dazu, dass es eh ein ganz anderes Lebensgefühl ist, wenn man sich auf einmal um ein Kind kümmern muss, was du unglaublich liebst und dir schon so jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubert.... und mir dieser Umstand auch ziemlich geholfen hat. Hab bloß Angst rückfällig zu werden, wenn der Kleine mich irgendwann nicht mehr braucht
 
Weil ich bin auch arrogantes arschloch und würde ihn/sie eh nicht an mich rankommen lassen
Ein wahres, arrogantes arschloch würde so einen satz nie über sich schreiben... du bist in diesem thread... du überlegst dir helfen zu lassen...
Glaube du hast ein relativ falsches Bild von dir selbst... Aber resistent wirst du nicht sein...
 
Respekt und liebe an alle mzee Brüder und Schwester die mit Depressionen, Angstzustände etc. kämpfen und gekämpft haben. Ihr seid nicht alleine , we gonna make it
 
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