Ich sag's mal, wie es ist: Mein Arbeitgeber betreibt drei Locations.
- der im Dezember 2019 eröffnete Club ist seit Mitte März dauerhaft zu.
- die kleine Cocktailbar war von Mitte März bis Anfang Oktober zu und ist es auch seit Anfang November wieder.
- die Rooftop Bar, war von Mitte Mai bis Mitte Oktober offen.
Normalerweise hätten wir in der Hauptsaison oben über 100 Veranstaltungen sowie dutzende im Winter gehabt. Tatsächlich durchgeführt haben wir oben sechs und das Wintergeschäft fällt bis Jahresende komplett aus.
Wir sind fünf Festangestellte plus Geschäftsführer. Zwei meiner Kollegen müssen ab Dezember erneut in Kurzarbeit, meine Überstunden reichen noch bis Mitte Januar. Wenn ich ein paar Tage Urlaub nehme, dann reicht es, um Anfang Februar in Kurzarbeit zu gehen. Denn sind wir mal ehrlich: Bis Ende März werden Veranstaltungen ganz sicher untersagt bleiben und ich vermute, dass bis dahin auch alle Restaurants und Bars geschlossen bleiben müssen.
Ich geh' davon aus, dass man die große Bar im April '21 mit dem jetzigen Hygienekonzept wieder öffnen darf. Für die kleine Bar ist dasim Sommer nicht lohnenswert, der Club wird vermutlich auch 2021 nicht öffnen dürfen. Veranstaltungenbis 100 Personen mit Hygieneauflagen kann ich mir ab April nächsten Jahres vorstellen. Und sollte man Covid-19 nächstes Jahr noch immer nicht in den Griff kriegen, ist im Herbst wieder alles dicht/verboten und wir spielen das Spiel noch mal von vorne.
Wir kommen mit dem Sommergeschäft, Förderungen und Kurzarbeit über die Runden. Aber es gibt viele, viele Unternehmen, die das nicht schaffen. Hotels sind noch viel härter getroffen, als die Gastronomie. Kinos ebenfalls. Konzert- und Messeveranstalter brauchen bereits schon jetzt riesige Finanzhilfen, noch ein weiteres Jahr ohne Großveranstaltungen dürften die meisten nicht überstehen.
Die Finanzhilfen für den aktuellen Lockdown kann man übrigens noch immer nicht beantragen. Dassoll wohl ab dem 25.11. möglich sein.