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[/float]Was lange währt, wird endlich gut. Unter diesem Motto könnte das Streetalbum „Der Pott is back“ von Brenna und Desasta am 29.Juni angekündigt werden. Auf dem 20 Track starken Longplayer, der zum Großteil von Brenna selbst produziert wurde, beweisen die beiden Hagener wie viel Potenzial und Vielseitigkeit im Ruhrgebiet zu finden ist, und verfolgen somit ein großes Ziel... den Pott dahin zu bringen, wo er schon lange hingehört... an die Spitze. Wir trafen uns mit Brenna und Desasta zu einer „lockeren Runde“ in der Innenstadt von Hagen. Zur freudigen Überraschung war auch Neu-Label-Chef Ercandize vor Ort, um mit den beiden MCs Rede und Antwort zu stehen.
MZEE.com: Während ihr im Ruhrpott und speziell in eurer Heimatstadt Hagen eine feste Größe darstellt, seid ihr für viele andere Menschen in Deutschland erst durch das Ercandize Album „Verbrannte Erde“ oder einige Features bekannt geworden. Stellt euch bitte einmal kurz vor für die Leute die noch keinen Überblick über eure Karriere haben.
Brenna: Brenna und Desasta ist der Name der ganzen Geschichte. Willst du auch was sagen?
Desasta: Ja… huhu! (lacht)
Brenna: Wir haben die Prolls Choice EP in Eigenregie produziert und rausgebracht. Das ganze fand in einer 1000er Auflage statt. Nur ohne Label und Vertriebspartner ist alles ziemlich schwierig. Dann haben wir das Jackpott Mixtape fertig gestellt und zum Free-Download angeboten.
MZEE.com: Euer Album „Der Pott is back“ erscheint am 29.Juni über Assazeen / Groove Attack. Welche Features habt ihr für euer Erstlingswerk gepickt? Welche Produzenten haben mitgewirkt?
Desasta: Also als Features haben wir so fast den ganzen Ruhrpott drauf. Vertreten sind Snaga & Pillath, Fard, Creutzfeld & Jakob, Skor, Sinuhe, Too Strong, Jonesmann, Mess, Kingpint, Aim, ISA, James Davis und natürlich Ercandize. Von den Beatz her hat Brenna den Löwenanteil beigesteuert.
Brenna: Ebenso haben uns die Jungs von unserer alten Crew „Sniper Pro“ mit einigen Beats supportet. „Sniper Pro“ ist einfach der Grundgedanke der damaligen Produktionseinheit.
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[/float]MZEE.com: Obwohl ihr schon seit langer Zeit ein fester Bestandteil der Rapszene im Ruhrpott seit, ist „Der Pott is back“ eure erste wirkliche Platte. Wie hoch war der Druck während der Produktion? Welche Ziele habt ihr euch für das Album gesetzt?
Desasta: Druck hatten wir während der Produktion eigentlich gar keinen. Man darf Assazeen nicht so verstehen, dass Ercan uns ein Datum nennt und wir bis dahin fertig sein müssen. Wir arbeiten bei Assazeen alle zusammen nach einer Vision, für ein Ziel. Die größte Hürde war es eigentlich selber aus dem Arsch zu kommen und endlich was zu releasen. Wir sind nicht erst seit gestern am Start, aber irgendwie gab es immer wieder Probleme zu releasen.
Brenna: Hauptziel ist, dass ich endlich die fertige CD in der Hand halte und die Auflage an die Leute gelangt, für die dieses Album bestimmt ist. Damit dieser Prozess „Der Pott is back“ erst mal abgeschlossen wird.
Desasta: Und natürlich Top 10, was sonst (lacht). Musikalisch ist unser Ziel, dass der Pott endlich wieder an den Start kommt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Außerdem wollen wir auch außerhalb des Pottes Fuß fassen. Das ist ein wichtiger Aspekt, dass Leute nicht nur im Ruhrpott, sondern in ganz Deutschland von uns hören.
MZEE.com: Euer Album wurde Anfangs als Mixtape angekündigt, ihr selber beschreibt es jedoch als vollständiges Album. Welche Gründe waren ausschlaggebend für den Denkumschwung in der Produktionsphase und wieso wurde der Releasetermin verschoben?
Brenna: Im Endeffekt war es eine Art Werdegang, der dann einfach Zeit gekostet hat. Das Album war als Mixtape angekündigt und hat sich zum Album entwickelt. Zwar wird es heute als Streetalbum gehandelt, aber für uns ist es ein eigenständiges Album. Am Anfang hatten wir viele Sachen auf Amibeats gerappt, aber ich hab nach einiger Zeit gemerkt, dass das einfach nicht der richtige Weg ist. Durch die Amibeats hätte unser Album diesen Mixtapecharakter bekommen. Ein Mixtape ist leider oft eine Ausrede für ein schlechtes Album. Das ist bei uns definitiv nicht der Fall. Im Endeffekt ist es eine Platte und fertig.
Desasta: So ein Album rauszubringen ist auch kein Kinderspiel. Der Zeitpunkt muss stimmen, das ist sehr wichtig. Ebenso ist es ökonomisch sinnvoller gewesen, das Album nach dem Soloalbum „Verbrannte Erde“ von Ercandize zu releasen. Ein Jahr ist lang und man kann nicht innerhalb von 2 Monaten 4-5 Alben releasen. Die Fans sollen über einen längeren Zeitraum mit Assazeen Releases bedient werden.
Brenna: Manchmal kommen auch sehr viele unerwartete Sachen dazwischen… welches Label oder welcher Künstler schafft es schon immer zu 100% sein Releasedatum einzuhalten? Ich meine, speziell bei Assazeen musste Ercan das Label auch erst mal gründen. Von nichts kommt auch nichts. Wir kamen ja nicht mit einer fertigen CD zu Ercan, haben einen Vertrag unterschrieben und fertig ist die Geschichte. Das Ganze war ein langer Prozess und somit kann das Album später als zuerst erwartet veröffentlicht werden, aber das Warten hat sich gelohnt.
MZEE.com: Wie schon erwähnt, wird das Album über Assazeen veröffentlicht. Was war für euch ausschlaggebend bei Assazeen zu unterschreiben und nicht einen Majorlabel zu bevorzugen?
Brenna: Wir hätten auch bei einigen Majors wie z.B. BMG signen können, aber das war irgendwie nichts für uns. Es fehlt einfach der persönliche Kontakt. Man unterschreibt so einen *****nvertrag und bekommt einen dicken Vorschuss. Klar ist Geld wichtig, aber mir ist das Vertrauensverhältnis wichtiger. Bei einem Major weiß ich einfach nicht wie viel Wert ich für die habe und was persönlich für mich und meinen Werdegang getan wird. Es fehlt der Überblick. Ercan kennen wir schon seit langer Zeit und man kann sich vertrauen. Wir stehen hinter Ercan und er steht hinter uns. Man hat ähnliches erlebt, Höhen als auch Tiefen. Uns verbindet vieles.
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[/float]Desasta: Hip Hop ist für mich ein regionales Phänomen. Es wird nie klappen so einen Otto von der Straße zu holen und ihn groß zu kriegen, indem man ihm massig Kohle in den Arsch schiebt. Im Hip Hop wollen die Leute deine Geschichte verstehen und deinen Hintergrund kennen. Wir haben damals mit dem Track der „Der Pott is back“ einen Stein ins Rollen gebracht. Uns war es wichtig, im Pott repräsentativ zu sein. Wir hatten auch Selfmade als eine Option, aber irgendwie hat deren Interesse nachgelassen. In erster Linie war für uns die Freundschafts-Vertrauensbasis entscheidend, um bei Assazeen zu signen.
Brenna: Grade im Ruhrgebiet gibt es viele kleine Labels. Was bringt es mir dann wenn ich einer von zehn Acts bin und dort untergehe, weil für mich keine Zeit ist?
Desasta: Kleine Brötchen soll man erst mal zu Hause backen, dann weitergucken. Der Unterschied zwischen einem Major und einem Independent Label ist einfach die Kohle. Ercan hat nicht die dicke Kohle im Arsch stecken. Er arbeitet für uns aber wie ein Tier, das kann man mit Geld nicht aufwiegen. Auch die Struktur ist ganz einfach weil wir alle an einem Strang ziehen. Wir haben gleiche Entscheidungsrechte wie Ercan. Er würde nie einen auf Big Boss machen und etwas über unseren Kopf hinweg entscheiden. Genau da kommt es ja oft zu einem Streitpunkt zwischen Künstler und Firma.
Ercandize: Wenn ich dazu auch was sagen darf...
Brenna: Mach das! Du bist ja unser Boss... (lacht)
Ercandize: Nein mal ganz im Ernst: Ohne die Hilfe der Jungs wären wir noch nicht ansatzweise soweit, um etwas releasen zu können. Langfristig ist das Ziel, dass die Jungs, wenn nicht mit dem zweiten, dann mit dem dritten oder mit dem vierten Album, Major gehen können. Wir sollen dann schon in der Lage sein, etwas fordern zu können. Ich will nicht, dass die Jungs jedes Angebot annehmen müssen, sondern, dass sie einen Namen haben und daraus gute Angebote resultieren. Am Anfang hatten wir auch Gespräche mit Subword und so, aber im Endeffekt war das verschwendete Zeit. Ich hätte mir auch einfach einen runterholen können, das hätte mehr gebracht. Ich will zu bestimmten Majors gehen und mit Leuten auf einer respektvollen Art und Weise reden. Leute die Ahnung von der Sache haben. Es ist schwierig Majors zu finden, bei denen ich merke, die können mir Sachen bieten, die wir selber nicht schaffen können. Im Endeffekt bestätigen wir ja, dass wir es auch alleine schaffen können.
Desasta: Ich arbeite lieber mit Leuten die Ahnung haben, von dem was sie machen. Leute wie Ercan, die mit Herz dabei sind, sind mir wichtiger als irgendeine Vorschuss-Pisse.
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MZEE.com: Ihr seid zusätzlich das erste Assazeen Release. Sind die Erwartungen und Hoffnungen für das Erstlingswerk nicht enorm hoch, gerade im Bezug auf die Zukunft?
Desasta: Siehst du, du bist gut, du hast die Antwort eigentlich schon mitgeliefert (lacht) So müsste jedes Interview sein (lacht). Es ist ein Erstlingswerk... da kann man nichts zu sagen... alles ist offen...
Brenna: Man macht sich so einfach verrückt wenn man darüber nachdenkt und f*ckt nur unnötig seinen Kopf. Wenn man sich zu hohe Erwartungen steckt, wird man enttäuscht, deswegen ich bin froh wenn es einfach draußen ist. Wenn es sich paar mal verkauft... cool. Klar würde ich mir wünschen, dass es sich soviel und soviel verkauft, aber es ist ein Erstlingswerk. Ich kann das gar nicht einschätzen… deswegen beschäftige ich mich damit nicht so großartig. Ich will einfach diese Scheißplatte in meinen Händen halten und „Bammmmm“. Der Verkauf hängt auch von einem selber ab. Wir haben einen Vertrieb, machen auch viel Promo selber. „Der Pott is back“ ist ja nicht nur eine Phrase oder eine Floskel von uns. Unser Ziel ist es, langfristig das Ruhrgebiet wieder an den Start zu bringen. Die Platte trägt dazu bei. Man hört Berlin, Frankfurt, Hamburg… aber wo sind wir? Die Vergangenheit lief nicht immer perfekt. Man hat draus gelernt und das Potential heute ist enorm. Man muss es jetzt nur nutzen. Viele Rapper aus Berlin verkaufen weniger in Berlin als außerhalb, weil viel auf Image gelegt wird. Viele machen auf Gangster und sind gar keine Gangster. Als ich das erste Mal Prinz Porno gesehen habe, ist für mich eine Welt zusammen gebrochen (lacht). Das war zu den alten Zeiten, wo auch er einige krasse Ansagen gemacht hat. Sorry... aber ich hab ihn auf der Bühne gesehen und mir gedacht, was macht Harry Potter da? Man sollte einfach nicht mit Sachen prollen, die nicht stimmen. Lass doch einfach Sprüche, die nicht zu dir passen. Rap ist einfach realbezogen und nicht Science Fiction. Mir ist es wichtig, dass du den Leuten Sachen verkaufst, hinter den du stehen kannst. Die Leute sollen auch von außerhalb realisieren, hier ist der Pott und die Jungs bringen den Pott auf ehrliche Weise zurück, ohne große Welle.
MZEE.com: Wie schon der Titel des Albums sagt, ist der Pott ja anscheinend „back“. Seht ihr euch selber als eine neue Generation von Ruhrpottrappern? Wie viel Ähnlichkeit besteht zu alten Crews wie RAG und Legenden wie Too Strong, die auch auf eurem Album gefeatured werden? Denkt ihr die alten Pottfans können sich mit euch identifizieren oder spielt diese Frage für euch keine Rolle?
Brenna: Klar ist das auch wichtig, wir sind ja auch schon bisschen älter. (lacht)
Desasta: Wir haben im Vorprogramm vom Langen gespielt. Ich meine, das waren echt die Hardcore-Ruhrpottfans, die mit Abstand am schwersten zu überzeugen sind. Snaga & Pillath z.B. hatten in Duisburg richtige Probleme, weil das Publikum halt eingefleischte Too Strong Fans waren. Wir hatten auch Bedenken, dass wir mit Flaschen beworfen werden. Es kam aber ganz anders. Die Leute haben mit uns gefeiert und haben den Shit gefühlt. Ich denke, es gibt auf eine Art sicher noch Zusammenhänge. Wir beide bewundern den Langen über alles. Für mich war das die größte Ehre, vor ihm rappen zu dürfen. Man war ich aufgeregt. (lacht)
Brenna: Ich glaub die ganze Hip Hop Mentalität hat sich geändert, die auch auf den Generationswechsel zurückzuführen ist. Ich sag es mal bisschen negativ ausgedrückt… „Backpacker Mentalität“. Damals war es uncool, kommerziellen Erfolg zu haben. Das ist aber ein Irrglaube, weil Too Strong haben auch gut verkauft, konnten davon leben und haben den Respekt der Szene genossen. Heute ist das anders. Wenn du nicht 50.000 Alben verkaufst, bist du uncool. Ich sehe Rap aber auch als eine Art Arbeit und will dafür entlohnt werden. Es ist aber echt verdammt beschissen, in der Musikszene Fuß zu fassen und davon leben zu können. Ich will nicht neben Rap noch malochen gehen müssen, nur damit ich mir am Ende des Monats einen PC kaufen kann, um ein paar Beatz zu produzieren. Dennoch verkaufen wir uns nicht und ich denke das wissen die Fans zu schätzen.
Desasta: Egal ob alter oder neuer Pott, Hauptsache die Leute verstehen was wir mit unserer Musik ausdrücken und erreichen wollen.
MZEE.com: Ich habe in einem Interview einige kritische Äußerungen eurerseits gegenüber Leuten die behaupten „der Pott war nie weg“ gelesen.
Wie seht ihr die Entwicklung im Ruhrpott und worin lagen die Fehler in der Vergangenheit?
Desasta: Aphroe redet davon, dass der Pott nie weg war... (schmunzelt)
Brenna: Ich respektiere Aphroe sehr. Er war ein sehr krasser Rapper. Was er heute macht weiß ich nicht, das was ich auf MySpace gehört habe ist grotte. Das sind Leute, die frustriert sind. Diese Leute fühlen sich außen vor. Ich nenn sie jetzt beim Namen, die RAG Jungs sind nicht mit von der Partie. Die sind nicht auf dem Album dabei. Ich sag so, wenn Aphroe meint, der Pott war nie weg und die Entwicklung im Pott über die Jahre fehlerfrei war, dann soll das so sein. Vielleicht in seinem Kellerloch... da hing der Pott an der Wand und alles war super. Wo war der Pott vor paar Jahren? Too Strong haben sich getrennt, Ercan ging zu Optik, Creutzfeld & Jakob haben sich getrennt und es war nichts los. Es war Sense und das ist Fakt. Jetzt ist der Pott back und das wird dir jeder der Acts auf dem Album bestätigen können.
Desasta: RAG hat sehr viel geleistet, grade Aphroe... Respekt. Ich find es nur schade, dass einige ältere Leute nicht drauf klarkommen, wenn jetzt neue Acts am Start sind und hier etwas wachrütteln.
Brenna: Wir vertreten einfach nicht die gleiche Philosophie. Ich habe auch viel zu dem Thema im Netz gelesen. Einige Leute werfen uns vor, dass wir die alten Pottregeln nicht beachten. Wir haben die Kings aus dem Ruhrpott auf unserem Album. Too Strong sind cool mit uns. Mir reicht es wenn Ercan, Laki und der Lange mit unserem Zeug klarkommen. Diese Leute können beurteilen, ob der Pott back ist oder nicht. Zeiten ändern sich. Du kannst nicht dein ganzes Leben in deinen Bio-Tretern rumlaufen. (lacht)
Ansonsten denke ich, dass die Zukunft vielversprechend aussieht. Wir haben das Potenzial den Pott dahin zu bringen, wo er noch nie war, auch nicht früher. Wobei es gibt ja Leute, die sehen das anders… aber das sprengt den Rahmen des Interviews.
MZEE.com: Eure erste Platte war die „Prolls Choice EP“, die ihr in Eigenregie produziert habt. Danach folgte das Jackpott Mixtape, das zum freien Download angeboten wurde. Worin liegen eurer Meinung nach die wesentlichen Unterschiede zwischen eurem neuen Album und den beiden Werken zuvor? Inwiefern habt ihr euch thematisch als auch als Künstler weiterentwickelt?
Desasta: Die Hauptformel ist Input = Output. Je länger du schreibst und übst zu rappen, desto besser wird es natürlich. Je älter du wirst, umso reifer werden die Tracks. Du hast mehr Lebenserfahrung und kannst somit mehr berichten. Wir wollen unsere Fans auch mit Thematik begeistern. Wenn ich nur auf Skills achten würde, dann hätte ich fünf Alben, die alle gleich klingen. Vielleicht wären die technisch top, aber wenn ich nichts zu erzählen habe, ist das einfach nicht innovativ. Ich glaube wenn du ein Brenna und Desasta Album hörst, hast du immer eine Bandbreite von verschiedenen Tracks.
Brenna: Durch das Alter und den natürlichen Lauf der Zeit verbessert man sich natürlich stetig, gerade im technischen Bereich. Was die Thematik angeht ist es oft so, dass man sich im Alter mit anderen Dingen beschäftigt. Somit gibt es Sachen, die du damals gesagt hast, die man jetzt nicht so sieht. Thematik entwickelt sich auch erst im Laufe der Zeit, weil man im jungen Alter vieles noch gar nicht so wahrnimmt oder versteht wie heute. Ich spiele auch Schlagzeug und kenne das daher. Alle wollen Skills zeigen. Heute interessieren mich so Sachen wie Tripletime und sowas nicht mehr so sehr. Ich will gute Songs machen und Gefühle vermitteln. Bei mir ist es auch so, dass ich stellenweise gar nicht reime. Das ist so ein Soul-Bluesding. Ich will die Leute lieber vom Vibe und vom Herzen her berühren. Wenn dich einer das erste Mal hört, ohne dich zu kennen und er trotzdem das fühlt was du thematisch ansprichst, wenn er die Atmosphäre spürt, dann haben wir unser Ziel erreicht.
Desasta: Das ist unsere Stärke. Eine Atmosphäre vermitteln. Wenn einer neben dir steht, dein Zeug hört und eine Gänsehaut kriegt, dann weiß ich der Track ist gut.
MZEE.com: Ihr beschreibt euren Stil selber als stumpf. Inwiefern würdet ihr sagen unterscheidet oder hebt ihr euch von der Menge der anderen MCs ab? Woher nimmt ihr die Inspiration und Motivation derart harte und gleichzeitig technisch hochwertige Tracks im Bezug auf Punchlines und Flow zu machen?
Desasta: Andere Rapper wollen unbedingt Rap machen, nichts anderes. Für uns ist Rap nur ein Mittel, eine Art Sprachrohr. Rap ist wie ein Instrument, ob du nun singst oder rappst. Unsere Stärke ist, das Leben mit diesem Sprachrohr an andere Leute weiterzuleiten und es umfassend darzustellen. Wir machen auch Tracks, die nichts mit der Hip Hop Kultur zutun haben. Techno-Leute oder z.B. eine 40-jährige Frau kann auch einige Brenna und Desasta Sachen hören und fühlen. Das unterscheidet uns zu anderen MCs. Das ist unsere Motivation.
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Brenna: Im Endeffekt ist es unser Ziel, viele verschiedene Menschen zu erreichen. Wir machen zwar Rap-Musik, aber wir passen in keine wirkliche Sparte. An der Thematik erkennt man schon, das wir vielseitig sind.
Desasta: Ich mein, im Leben gibt es auch nicht immer die gleichen Tage. Mal hast du Lust einen durch den Kakao zu ziehen. Du bist gut drauf und schreibst ein paar lustige Vergleiche. Es gibt aber auch andere Tage, da schiebst du einen Hass z.B. wenn du die Schule nicht gepackt hast oder du bist frustriert. Daraus entstehen verschiedene Situationen, die wir versuchen so facettenreich wie möglich auf unserem Album darzustellen.
MZEE.com: Ein Lied, das mich von eurer ersten Platte sehr beeindruckt hat, war der Track „Prolls Choice Love“. Wie wichtig ist es euch den Fans von euch, auch eine persönliche, tiefgreifendere Seite von euch selber zu präsentieren?
Desasta: Einem MC rechne ich es sehr hoch an wenn er auch eine Schwäche beschreibt und zugibt, denn dadurch wird er transparent. Wenn jemand nie etwas über sich verrät und einen Vorhang um seine Person hüllt, merken dass die Leute und man verliert einfach an Glaubwürdigkeit. Uns ist so was wichtig, denn Rap ist auch eine Form von Therapie.
Brenna: Genau, persönliche Sachen sind uns sehr wichtig, aber wir zwingen uns nicht extra etwas deepes zu schreiben. Ich unterscheide zwischen Kopf und Bauchtracks. Battledinger sind für mich Kopfsachen. Ich konzentriere mich darauf, gute Vergleiche und Reime zu bringen. Bei Bauchtracks bringe ich einfach das in Textform, was ich grade fühle. Du hörst einen Beat, hast eine bestimmte Stimmung und es geht ruckzuck.
Desasta: Das sind oft die Tracks, die Leute am meisten lieben.
Brenna: Das sind die Tracks, die dir was geben für dein Leben in irgendeiner Form. Du hörst über Erfahrungen eines anderen Menschen und vielleicht hilft dir das, selber Probleme zu lösen. So ein Punchlineding ist auch cool, aber du lachst ein paar mal drüber und das war es. Eine Witzekassette hört man auch nicht 10 000 mal… weil irgendwann ist der Effekt zu Ende. Die deepen Sachen sind die Werke, die einen Künstler langfristig auszeichnen.
Desasta: Azads „Leben“ kann man heute noch pumpen und genauso wird es bei „Verbrannte Erde“ in ein paar Jahren sein. Das sind zeitlose Werke.
MZEE.com: Auf dem Album sind neben harten Battletracks auch einige kritische Texte zu finden. Ihr beschreibt soziale Missstände in eurer Heimatstadt, sowie Perspektivlosigkeit. Inwiefern denkt ihr, dass ihr selber ein Stück beitragen könnt, diese Missstände zu ändern? Seht ihr euch selber als eine Art Vorbilder, die gerade jungen Leuten Motivation bieten, nicht aufzugeben?
Desasta: Es ist schwachsinnig wenn Rapper sagen, sie sind kein Vorbild. In dem Moment wo du was releaset, bist du automatisch ein Vorbild. Ich möchte Leuten meine Erfahrungen vermitteln. Leute die nur von Koks, *****n und Schlägereien sprechen, haben einfach keine Ahnung vom Leben und spielen nur eine Rolle. Es ist eine Fassade.
Brenna: Irgendwo möchte jeder Künstler den Leuten etwas Gutes mitgeben. Klar es gibt auch Tracks, auf denen man übertreibt, aber das gehört zum Hip Hop dazu. Dennoch ist mir persönlich die Ehrlichkeit sehr wichtig im Hip Hop. Ich verstehe nicht, wieso einige Leute mit Parolen kommen und sich ein Image aufbauen, das sie selbst nicht halten können. Wir sind keine Gangster. Wir berichten einfach nur von dem Umfeld, das uns umgibt. Wir sind nicht dafür da, die Menschheit besser zu machen, aber wir wollen den Leuten hier und da Denkanstöße geben und etwas Positives mitgeben. Wenn ich Gefühle zeigen will, mache ich das. Zum Beispiel der Liebestrack auf der Prolls Choice EP... ich steh dahinter. Jeder Mensch liebt mal, auch der härteste Gangster… also wieso soll ich mir und anderen etwas vormachen und nicht davon rappen können? Wenn er auch nur seine Mama liebt...
Desasta: Oder in seinen Papa… wenn du verstehst? (lacht)
Brenna: Dazu sag ich nichts... (lacht)
MZEE.com: Ihr werdet oft als Newcomer gehandelt. Habt ihr nicht manchmal das Gefühl, dass ihr euch dadurch unter Wert verkauft? Schließlich seit ihr schon lange im Game und habt mit der Hymne „Der Pott ist back“ schon einiges in die Wege geleitet...
Desasta: Nein, wir haben ja noch nichts so richtig releaset, also sind wir für die Leute einfach Newcomer. Es kommt auch immer drauf an, wie du dargestellt wirst.
Brenna: Wir sind keine normalen Newcomer... wir sind Newcomer des Jahres 2007. Das gibt uns Motivation für die kommenden Projekte und das ist auch gut so.
MZEE.com: Brenna, du warst auch ein Teil des Ruhrpotteams bei „One on One - Feuer über Deutschland“. Wie kam es zu diesem Projekt und welche Erfahrungen hast du für dich gesammelt? Warum war Desasta nicht mit von der Partie?
Desasta: Also eigentlich war ich für diese DVD geplant, aber ich hatte eine schlimme Magendarmgrippe. Dann kam grad Brenna um die Ecke als ich am kotzen war und ich hab ihn gefragt, ob er für mich einspringt.
Brenna: Ich war quasi das Opfer an dem Tag... das sind alle Erfahrungen, die ich da gesammelt habe.
MZEE.com: Im Internet ist es schwierig Informationen über euch zu finden, ebenso seid ihr momentan wenig präsent in den Medien. Ist dies ein bewusster Effekt oder stehen irgendwelche besonderen PR Auftritte in nächster Zeit an? Wird es eine Assazeen-Internetseite geben?
Brenna: Zu Lady Bitch Ray... da will ich mal hin (lacht)
Desasta: Die Internetseite ist da und sieht sehr fresh aus. Schaut mal vorbei auf www.brenna-desasta.de. Ansonsten klar, würde man sich hier und da mehr Medienpräsenz wünschen, aber das ist in der heutigen Zeit schwierig ohne seinen Arsch zu verkaufen. Man wird sehn was, die Zukunft bringt.
MZEE.com: Am 29.Juni findet im KULTOPIA in eurer Heimatstadt Hagen eure offizielle Releaseparty zum Album „Der Pott is back“ statt. Wer wird alles auftreten? Was können eure Fans erwarten?
Desasta: Wir wollen nicht zuviel verraten. Kommt einfach hin und lasst euch überraschen. Als Gäste werden definitiv Creutzfeld & Jakob, Ercandize und Too Strong zu erwarten sein.
MZEE.com: Es gibt bereits das Video „Wenn die Hunde kommen“ von euch. Wird es zum Album noch weitere Videos geben?
Brenna: Ja, das ist gerade in Planung und wird von Hold-Entertainment speziell von unserem Homie Özgür Arslan gemacht. Wir werden in Hagen drehen... also lasst euch überraschen.
MZEE.com: Wie sehen eure Zukunftspläne aus? In den Medien wird oft von Soloplänen gesprochen? Wie sieht ein Brenna Album ohne Desasta aus oder andersrum? Inwiefern werden Fans neue Seiten von euch beiden kennenlernen?
Desasta: Also meine Idee wäre, unsere beiden Soloalben als Doppelalbum zu verkaufen, weil ohne Brenna kein Desasta, und andersrum natürlich auch.
Brenna: Soloalben werden kommen… aber erst mal ist „Der Pott is back“ dran. Ich arbeite schon bisschen länger an Solosachen, allerdings nur nebenbei. Ich bin so ein Mensch, ich muss immer was machen. Keine Zeit für relaxen. Solosachen sind wichtig für jeden Künstler, aber langfristig gibt es Brenna und Desasta nur im Doppelpack.
MZEE.com: Wie würdet ihr euer Album abschließend mit einem Satz beschreiben?
Desasta: Das beste Album des Jahres... nach „Verbrannte Erde“.
Brenna: Stumpf!
Ercandize: Nach „Verbrannte Erde“ von mir, kommt „Hirnverbrannte Erde“ von den beiden stumpfen Hunden!
MZEE.com: Eure letzten Worte an die MZEE Leser?
Desasta: Watch out… wenn Lakman One releaset, fängt die Zeit von neu an. Ihr werdet alle so stumpfe Hunde wie wir.
Brenna: Wer sein Geld beim pokern verlieren will, soll Lakman One anrufen. Der rappt gar nicht mehr, der pokert den ganzen Tag und rappen ist nur noch Nebenjob.
Desasta: Lakman Lakman Lakman Lakman. (lacht) Das ist ein kreativer Schlussappell.
Brenna: Checkt www.brenna-desta.de und www.assazeen.de aus und wenn ihr geile Tracks hören wollt, gebt euch www.myspace.com/brennaunddesasta!
Desasta: Nein, zieht euch bitte nur www.myspace.com/desasta rein! (lacht)
Brenna: Dann kommen die über den Link auch auf www.myspace.com/stumpfdog, daher soll es mir recht sein. (lacht)
Interview & Text: Mathias „MäC“ Spiewakowsky
Album out: 29.06.07
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Tracklist „Der Pott is back":
01. Intro
02. Keiner ist so stumpf wie wir
03. Cash
04. Komm`n Pott
05.. Über den Wolken
06. A.I.R
07. Für mehr Geld
08. Sommer im Ruhrpott (feat. Creutzfeld & Jakob)
09. Wenn die Hunde kommen
10. Bereit feat. Skor
11. ****y ****y Deutsche Land (feat. Ercandize, Lakmann)
12. Der Pott is Back (feat. Fart, Snaga & Pillath, Lakmann)
13. Gegen die Industrie (feat. Sinuhe)
14. Stress
15. Dorfclubkopfnuss (feat. Too Strong)
16. Platin in meinen Adern (feat. ISA, James Davis)
17. Von HA nach F und wieder zurück nach W (feat. Jonesmann, Lakmann)
18. Ruhrpottfeuer (feat. Lakmann, Mess)
19. Derottoskit
20. Wer drückt das Platin (feat. Kingpint, Aim)
MP3s:
Brenna & Desasta – Der Pott is back (Album-Snippets)
Video:
Brenna & Desasta – Wenn die Hunde kommen
Links:
www.brenna-desasta.de
www.assazeen.de
MZEE.com: Während ihr im Ruhrpott und speziell in eurer Heimatstadt Hagen eine feste Größe darstellt, seid ihr für viele andere Menschen in Deutschland erst durch das Ercandize Album „Verbrannte Erde“ oder einige Features bekannt geworden. Stellt euch bitte einmal kurz vor für die Leute die noch keinen Überblick über eure Karriere haben.
Brenna: Brenna und Desasta ist der Name der ganzen Geschichte. Willst du auch was sagen?
Desasta: Ja… huhu! (lacht)
Brenna: Wir haben die Prolls Choice EP in Eigenregie produziert und rausgebracht. Das ganze fand in einer 1000er Auflage statt. Nur ohne Label und Vertriebspartner ist alles ziemlich schwierig. Dann haben wir das Jackpott Mixtape fertig gestellt und zum Free-Download angeboten.
MZEE.com: Euer Album „Der Pott is back“ erscheint am 29.Juni über Assazeen / Groove Attack. Welche Features habt ihr für euer Erstlingswerk gepickt? Welche Produzenten haben mitgewirkt?
Desasta: Also als Features haben wir so fast den ganzen Ruhrpott drauf. Vertreten sind Snaga & Pillath, Fard, Creutzfeld & Jakob, Skor, Sinuhe, Too Strong, Jonesmann, Mess, Kingpint, Aim, ISA, James Davis und natürlich Ercandize. Von den Beatz her hat Brenna den Löwenanteil beigesteuert.
Brenna: Ebenso haben uns die Jungs von unserer alten Crew „Sniper Pro“ mit einigen Beats supportet. „Sniper Pro“ ist einfach der Grundgedanke der damaligen Produktionseinheit.
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Desasta: Druck hatten wir während der Produktion eigentlich gar keinen. Man darf Assazeen nicht so verstehen, dass Ercan uns ein Datum nennt und wir bis dahin fertig sein müssen. Wir arbeiten bei Assazeen alle zusammen nach einer Vision, für ein Ziel. Die größte Hürde war es eigentlich selber aus dem Arsch zu kommen und endlich was zu releasen. Wir sind nicht erst seit gestern am Start, aber irgendwie gab es immer wieder Probleme zu releasen.
Brenna: Hauptziel ist, dass ich endlich die fertige CD in der Hand halte und die Auflage an die Leute gelangt, für die dieses Album bestimmt ist. Damit dieser Prozess „Der Pott is back“ erst mal abgeschlossen wird.
Desasta: Und natürlich Top 10, was sonst (lacht). Musikalisch ist unser Ziel, dass der Pott endlich wieder an den Start kommt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Außerdem wollen wir auch außerhalb des Pottes Fuß fassen. Das ist ein wichtiger Aspekt, dass Leute nicht nur im Ruhrpott, sondern in ganz Deutschland von uns hören.
MZEE.com: Euer Album wurde Anfangs als Mixtape angekündigt, ihr selber beschreibt es jedoch als vollständiges Album. Welche Gründe waren ausschlaggebend für den Denkumschwung in der Produktionsphase und wieso wurde der Releasetermin verschoben?
Brenna: Im Endeffekt war es eine Art Werdegang, der dann einfach Zeit gekostet hat. Das Album war als Mixtape angekündigt und hat sich zum Album entwickelt. Zwar wird es heute als Streetalbum gehandelt, aber für uns ist es ein eigenständiges Album. Am Anfang hatten wir viele Sachen auf Amibeats gerappt, aber ich hab nach einiger Zeit gemerkt, dass das einfach nicht der richtige Weg ist. Durch die Amibeats hätte unser Album diesen Mixtapecharakter bekommen. Ein Mixtape ist leider oft eine Ausrede für ein schlechtes Album. Das ist bei uns definitiv nicht der Fall. Im Endeffekt ist es eine Platte und fertig.
Desasta: So ein Album rauszubringen ist auch kein Kinderspiel. Der Zeitpunkt muss stimmen, das ist sehr wichtig. Ebenso ist es ökonomisch sinnvoller gewesen, das Album nach dem Soloalbum „Verbrannte Erde“ von Ercandize zu releasen. Ein Jahr ist lang und man kann nicht innerhalb von 2 Monaten 4-5 Alben releasen. Die Fans sollen über einen längeren Zeitraum mit Assazeen Releases bedient werden.
Brenna: Manchmal kommen auch sehr viele unerwartete Sachen dazwischen… welches Label oder welcher Künstler schafft es schon immer zu 100% sein Releasedatum einzuhalten? Ich meine, speziell bei Assazeen musste Ercan das Label auch erst mal gründen. Von nichts kommt auch nichts. Wir kamen ja nicht mit einer fertigen CD zu Ercan, haben einen Vertrag unterschrieben und fertig ist die Geschichte. Das Ganze war ein langer Prozess und somit kann das Album später als zuerst erwartet veröffentlicht werden, aber das Warten hat sich gelohnt.
MZEE.com: Wie schon erwähnt, wird das Album über Assazeen veröffentlicht. Was war für euch ausschlaggebend bei Assazeen zu unterschreiben und nicht einen Majorlabel zu bevorzugen?
Brenna: Wir hätten auch bei einigen Majors wie z.B. BMG signen können, aber das war irgendwie nichts für uns. Es fehlt einfach der persönliche Kontakt. Man unterschreibt so einen *****nvertrag und bekommt einen dicken Vorschuss. Klar ist Geld wichtig, aber mir ist das Vertrauensverhältnis wichtiger. Bei einem Major weiß ich einfach nicht wie viel Wert ich für die habe und was persönlich für mich und meinen Werdegang getan wird. Es fehlt der Überblick. Ercan kennen wir schon seit langer Zeit und man kann sich vertrauen. Wir stehen hinter Ercan und er steht hinter uns. Man hat ähnliches erlebt, Höhen als auch Tiefen. Uns verbindet vieles.
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Brenna: Grade im Ruhrgebiet gibt es viele kleine Labels. Was bringt es mir dann wenn ich einer von zehn Acts bin und dort untergehe, weil für mich keine Zeit ist?
Desasta: Kleine Brötchen soll man erst mal zu Hause backen, dann weitergucken. Der Unterschied zwischen einem Major und einem Independent Label ist einfach die Kohle. Ercan hat nicht die dicke Kohle im Arsch stecken. Er arbeitet für uns aber wie ein Tier, das kann man mit Geld nicht aufwiegen. Auch die Struktur ist ganz einfach weil wir alle an einem Strang ziehen. Wir haben gleiche Entscheidungsrechte wie Ercan. Er würde nie einen auf Big Boss machen und etwas über unseren Kopf hinweg entscheiden. Genau da kommt es ja oft zu einem Streitpunkt zwischen Künstler und Firma.
Ercandize: Wenn ich dazu auch was sagen darf...
Brenna: Mach das! Du bist ja unser Boss... (lacht)
Ercandize: Nein mal ganz im Ernst: Ohne die Hilfe der Jungs wären wir noch nicht ansatzweise soweit, um etwas releasen zu können. Langfristig ist das Ziel, dass die Jungs, wenn nicht mit dem zweiten, dann mit dem dritten oder mit dem vierten Album, Major gehen können. Wir sollen dann schon in der Lage sein, etwas fordern zu können. Ich will nicht, dass die Jungs jedes Angebot annehmen müssen, sondern, dass sie einen Namen haben und daraus gute Angebote resultieren. Am Anfang hatten wir auch Gespräche mit Subword und so, aber im Endeffekt war das verschwendete Zeit. Ich hätte mir auch einfach einen runterholen können, das hätte mehr gebracht. Ich will zu bestimmten Majors gehen und mit Leuten auf einer respektvollen Art und Weise reden. Leute die Ahnung von der Sache haben. Es ist schwierig Majors zu finden, bei denen ich merke, die können mir Sachen bieten, die wir selber nicht schaffen können. Im Endeffekt bestätigen wir ja, dass wir es auch alleine schaffen können.
Desasta: Ich arbeite lieber mit Leuten die Ahnung haben, von dem was sie machen. Leute wie Ercan, die mit Herz dabei sind, sind mir wichtiger als irgendeine Vorschuss-Pisse.
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MZEE.com: Ihr seid zusätzlich das erste Assazeen Release. Sind die Erwartungen und Hoffnungen für das Erstlingswerk nicht enorm hoch, gerade im Bezug auf die Zukunft?
Desasta: Siehst du, du bist gut, du hast die Antwort eigentlich schon mitgeliefert (lacht) So müsste jedes Interview sein (lacht). Es ist ein Erstlingswerk... da kann man nichts zu sagen... alles ist offen...
Brenna: Man macht sich so einfach verrückt wenn man darüber nachdenkt und f*ckt nur unnötig seinen Kopf. Wenn man sich zu hohe Erwartungen steckt, wird man enttäuscht, deswegen ich bin froh wenn es einfach draußen ist. Wenn es sich paar mal verkauft... cool. Klar würde ich mir wünschen, dass es sich soviel und soviel verkauft, aber es ist ein Erstlingswerk. Ich kann das gar nicht einschätzen… deswegen beschäftige ich mich damit nicht so großartig. Ich will einfach diese Scheißplatte in meinen Händen halten und „Bammmmm“. Der Verkauf hängt auch von einem selber ab. Wir haben einen Vertrieb, machen auch viel Promo selber. „Der Pott is back“ ist ja nicht nur eine Phrase oder eine Floskel von uns. Unser Ziel ist es, langfristig das Ruhrgebiet wieder an den Start zu bringen. Die Platte trägt dazu bei. Man hört Berlin, Frankfurt, Hamburg… aber wo sind wir? Die Vergangenheit lief nicht immer perfekt. Man hat draus gelernt und das Potential heute ist enorm. Man muss es jetzt nur nutzen. Viele Rapper aus Berlin verkaufen weniger in Berlin als außerhalb, weil viel auf Image gelegt wird. Viele machen auf Gangster und sind gar keine Gangster. Als ich das erste Mal Prinz Porno gesehen habe, ist für mich eine Welt zusammen gebrochen (lacht). Das war zu den alten Zeiten, wo auch er einige krasse Ansagen gemacht hat. Sorry... aber ich hab ihn auf der Bühne gesehen und mir gedacht, was macht Harry Potter da? Man sollte einfach nicht mit Sachen prollen, die nicht stimmen. Lass doch einfach Sprüche, die nicht zu dir passen. Rap ist einfach realbezogen und nicht Science Fiction. Mir ist es wichtig, dass du den Leuten Sachen verkaufst, hinter den du stehen kannst. Die Leute sollen auch von außerhalb realisieren, hier ist der Pott und die Jungs bringen den Pott auf ehrliche Weise zurück, ohne große Welle.
MZEE.com: Wie schon der Titel des Albums sagt, ist der Pott ja anscheinend „back“. Seht ihr euch selber als eine neue Generation von Ruhrpottrappern? Wie viel Ähnlichkeit besteht zu alten Crews wie RAG und Legenden wie Too Strong, die auch auf eurem Album gefeatured werden? Denkt ihr die alten Pottfans können sich mit euch identifizieren oder spielt diese Frage für euch keine Rolle?
Brenna: Klar ist das auch wichtig, wir sind ja auch schon bisschen älter. (lacht)
Desasta: Wir haben im Vorprogramm vom Langen gespielt. Ich meine, das waren echt die Hardcore-Ruhrpottfans, die mit Abstand am schwersten zu überzeugen sind. Snaga & Pillath z.B. hatten in Duisburg richtige Probleme, weil das Publikum halt eingefleischte Too Strong Fans waren. Wir hatten auch Bedenken, dass wir mit Flaschen beworfen werden. Es kam aber ganz anders. Die Leute haben mit uns gefeiert und haben den Shit gefühlt. Ich denke, es gibt auf eine Art sicher noch Zusammenhänge. Wir beide bewundern den Langen über alles. Für mich war das die größte Ehre, vor ihm rappen zu dürfen. Man war ich aufgeregt. (lacht)
Brenna: Ich glaub die ganze Hip Hop Mentalität hat sich geändert, die auch auf den Generationswechsel zurückzuführen ist. Ich sag es mal bisschen negativ ausgedrückt… „Backpacker Mentalität“. Damals war es uncool, kommerziellen Erfolg zu haben. Das ist aber ein Irrglaube, weil Too Strong haben auch gut verkauft, konnten davon leben und haben den Respekt der Szene genossen. Heute ist das anders. Wenn du nicht 50.000 Alben verkaufst, bist du uncool. Ich sehe Rap aber auch als eine Art Arbeit und will dafür entlohnt werden. Es ist aber echt verdammt beschissen, in der Musikszene Fuß zu fassen und davon leben zu können. Ich will nicht neben Rap noch malochen gehen müssen, nur damit ich mir am Ende des Monats einen PC kaufen kann, um ein paar Beatz zu produzieren. Dennoch verkaufen wir uns nicht und ich denke das wissen die Fans zu schätzen.
Desasta: Egal ob alter oder neuer Pott, Hauptsache die Leute verstehen was wir mit unserer Musik ausdrücken und erreichen wollen.
MZEE.com: Ich habe in einem Interview einige kritische Äußerungen eurerseits gegenüber Leuten die behaupten „der Pott war nie weg“ gelesen.
Wie seht ihr die Entwicklung im Ruhrpott und worin lagen die Fehler in der Vergangenheit?
Desasta: Aphroe redet davon, dass der Pott nie weg war... (schmunzelt)
Brenna: Ich respektiere Aphroe sehr. Er war ein sehr krasser Rapper. Was er heute macht weiß ich nicht, das was ich auf MySpace gehört habe ist grotte. Das sind Leute, die frustriert sind. Diese Leute fühlen sich außen vor. Ich nenn sie jetzt beim Namen, die RAG Jungs sind nicht mit von der Partie. Die sind nicht auf dem Album dabei. Ich sag so, wenn Aphroe meint, der Pott war nie weg und die Entwicklung im Pott über die Jahre fehlerfrei war, dann soll das so sein. Vielleicht in seinem Kellerloch... da hing der Pott an der Wand und alles war super. Wo war der Pott vor paar Jahren? Too Strong haben sich getrennt, Ercan ging zu Optik, Creutzfeld & Jakob haben sich getrennt und es war nichts los. Es war Sense und das ist Fakt. Jetzt ist der Pott back und das wird dir jeder der Acts auf dem Album bestätigen können.
Desasta: RAG hat sehr viel geleistet, grade Aphroe... Respekt. Ich find es nur schade, dass einige ältere Leute nicht drauf klarkommen, wenn jetzt neue Acts am Start sind und hier etwas wachrütteln.
Brenna: Wir vertreten einfach nicht die gleiche Philosophie. Ich habe auch viel zu dem Thema im Netz gelesen. Einige Leute werfen uns vor, dass wir die alten Pottregeln nicht beachten. Wir haben die Kings aus dem Ruhrpott auf unserem Album. Too Strong sind cool mit uns. Mir reicht es wenn Ercan, Laki und der Lange mit unserem Zeug klarkommen. Diese Leute können beurteilen, ob der Pott back ist oder nicht. Zeiten ändern sich. Du kannst nicht dein ganzes Leben in deinen Bio-Tretern rumlaufen. (lacht)
Ansonsten denke ich, dass die Zukunft vielversprechend aussieht. Wir haben das Potenzial den Pott dahin zu bringen, wo er noch nie war, auch nicht früher. Wobei es gibt ja Leute, die sehen das anders… aber das sprengt den Rahmen des Interviews.
MZEE.com: Eure erste Platte war die „Prolls Choice EP“, die ihr in Eigenregie produziert habt. Danach folgte das Jackpott Mixtape, das zum freien Download angeboten wurde. Worin liegen eurer Meinung nach die wesentlichen Unterschiede zwischen eurem neuen Album und den beiden Werken zuvor? Inwiefern habt ihr euch thematisch als auch als Künstler weiterentwickelt?
Desasta: Die Hauptformel ist Input = Output. Je länger du schreibst und übst zu rappen, desto besser wird es natürlich. Je älter du wirst, umso reifer werden die Tracks. Du hast mehr Lebenserfahrung und kannst somit mehr berichten. Wir wollen unsere Fans auch mit Thematik begeistern. Wenn ich nur auf Skills achten würde, dann hätte ich fünf Alben, die alle gleich klingen. Vielleicht wären die technisch top, aber wenn ich nichts zu erzählen habe, ist das einfach nicht innovativ. Ich glaube wenn du ein Brenna und Desasta Album hörst, hast du immer eine Bandbreite von verschiedenen Tracks.
Brenna: Durch das Alter und den natürlichen Lauf der Zeit verbessert man sich natürlich stetig, gerade im technischen Bereich. Was die Thematik angeht ist es oft so, dass man sich im Alter mit anderen Dingen beschäftigt. Somit gibt es Sachen, die du damals gesagt hast, die man jetzt nicht so sieht. Thematik entwickelt sich auch erst im Laufe der Zeit, weil man im jungen Alter vieles noch gar nicht so wahrnimmt oder versteht wie heute. Ich spiele auch Schlagzeug und kenne das daher. Alle wollen Skills zeigen. Heute interessieren mich so Sachen wie Tripletime und sowas nicht mehr so sehr. Ich will gute Songs machen und Gefühle vermitteln. Bei mir ist es auch so, dass ich stellenweise gar nicht reime. Das ist so ein Soul-Bluesding. Ich will die Leute lieber vom Vibe und vom Herzen her berühren. Wenn dich einer das erste Mal hört, ohne dich zu kennen und er trotzdem das fühlt was du thematisch ansprichst, wenn er die Atmosphäre spürt, dann haben wir unser Ziel erreicht.
Desasta: Das ist unsere Stärke. Eine Atmosphäre vermitteln. Wenn einer neben dir steht, dein Zeug hört und eine Gänsehaut kriegt, dann weiß ich der Track ist gut.
MZEE.com: Ihr beschreibt euren Stil selber als stumpf. Inwiefern würdet ihr sagen unterscheidet oder hebt ihr euch von der Menge der anderen MCs ab? Woher nimmt ihr die Inspiration und Motivation derart harte und gleichzeitig technisch hochwertige Tracks im Bezug auf Punchlines und Flow zu machen?
Desasta: Andere Rapper wollen unbedingt Rap machen, nichts anderes. Für uns ist Rap nur ein Mittel, eine Art Sprachrohr. Rap ist wie ein Instrument, ob du nun singst oder rappst. Unsere Stärke ist, das Leben mit diesem Sprachrohr an andere Leute weiterzuleiten und es umfassend darzustellen. Wir machen auch Tracks, die nichts mit der Hip Hop Kultur zutun haben. Techno-Leute oder z.B. eine 40-jährige Frau kann auch einige Brenna und Desasta Sachen hören und fühlen. Das unterscheidet uns zu anderen MCs. Das ist unsere Motivation.
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Brenna: Im Endeffekt ist es unser Ziel, viele verschiedene Menschen zu erreichen. Wir machen zwar Rap-Musik, aber wir passen in keine wirkliche Sparte. An der Thematik erkennt man schon, das wir vielseitig sind.
Desasta: Ich mein, im Leben gibt es auch nicht immer die gleichen Tage. Mal hast du Lust einen durch den Kakao zu ziehen. Du bist gut drauf und schreibst ein paar lustige Vergleiche. Es gibt aber auch andere Tage, da schiebst du einen Hass z.B. wenn du die Schule nicht gepackt hast oder du bist frustriert. Daraus entstehen verschiedene Situationen, die wir versuchen so facettenreich wie möglich auf unserem Album darzustellen.
MZEE.com: Ein Lied, das mich von eurer ersten Platte sehr beeindruckt hat, war der Track „Prolls Choice Love“. Wie wichtig ist es euch den Fans von euch, auch eine persönliche, tiefgreifendere Seite von euch selber zu präsentieren?
Desasta: Einem MC rechne ich es sehr hoch an wenn er auch eine Schwäche beschreibt und zugibt, denn dadurch wird er transparent. Wenn jemand nie etwas über sich verrät und einen Vorhang um seine Person hüllt, merken dass die Leute und man verliert einfach an Glaubwürdigkeit. Uns ist so was wichtig, denn Rap ist auch eine Form von Therapie.
Brenna: Genau, persönliche Sachen sind uns sehr wichtig, aber wir zwingen uns nicht extra etwas deepes zu schreiben. Ich unterscheide zwischen Kopf und Bauchtracks. Battledinger sind für mich Kopfsachen. Ich konzentriere mich darauf, gute Vergleiche und Reime zu bringen. Bei Bauchtracks bringe ich einfach das in Textform, was ich grade fühle. Du hörst einen Beat, hast eine bestimmte Stimmung und es geht ruckzuck.
Desasta: Das sind oft die Tracks, die Leute am meisten lieben.
Brenna: Das sind die Tracks, die dir was geben für dein Leben in irgendeiner Form. Du hörst über Erfahrungen eines anderen Menschen und vielleicht hilft dir das, selber Probleme zu lösen. So ein Punchlineding ist auch cool, aber du lachst ein paar mal drüber und das war es. Eine Witzekassette hört man auch nicht 10 000 mal… weil irgendwann ist der Effekt zu Ende. Die deepen Sachen sind die Werke, die einen Künstler langfristig auszeichnen.
Desasta: Azads „Leben“ kann man heute noch pumpen und genauso wird es bei „Verbrannte Erde“ in ein paar Jahren sein. Das sind zeitlose Werke.
MZEE.com: Auf dem Album sind neben harten Battletracks auch einige kritische Texte zu finden. Ihr beschreibt soziale Missstände in eurer Heimatstadt, sowie Perspektivlosigkeit. Inwiefern denkt ihr, dass ihr selber ein Stück beitragen könnt, diese Missstände zu ändern? Seht ihr euch selber als eine Art Vorbilder, die gerade jungen Leuten Motivation bieten, nicht aufzugeben?
Desasta: Es ist schwachsinnig wenn Rapper sagen, sie sind kein Vorbild. In dem Moment wo du was releaset, bist du automatisch ein Vorbild. Ich möchte Leuten meine Erfahrungen vermitteln. Leute die nur von Koks, *****n und Schlägereien sprechen, haben einfach keine Ahnung vom Leben und spielen nur eine Rolle. Es ist eine Fassade.
Brenna: Irgendwo möchte jeder Künstler den Leuten etwas Gutes mitgeben. Klar es gibt auch Tracks, auf denen man übertreibt, aber das gehört zum Hip Hop dazu. Dennoch ist mir persönlich die Ehrlichkeit sehr wichtig im Hip Hop. Ich verstehe nicht, wieso einige Leute mit Parolen kommen und sich ein Image aufbauen, das sie selbst nicht halten können. Wir sind keine Gangster. Wir berichten einfach nur von dem Umfeld, das uns umgibt. Wir sind nicht dafür da, die Menschheit besser zu machen, aber wir wollen den Leuten hier und da Denkanstöße geben und etwas Positives mitgeben. Wenn ich Gefühle zeigen will, mache ich das. Zum Beispiel der Liebestrack auf der Prolls Choice EP... ich steh dahinter. Jeder Mensch liebt mal, auch der härteste Gangster… also wieso soll ich mir und anderen etwas vormachen und nicht davon rappen können? Wenn er auch nur seine Mama liebt...
Desasta: Oder in seinen Papa… wenn du verstehst? (lacht)
Brenna: Dazu sag ich nichts... (lacht)
MZEE.com: Ihr werdet oft als Newcomer gehandelt. Habt ihr nicht manchmal das Gefühl, dass ihr euch dadurch unter Wert verkauft? Schließlich seit ihr schon lange im Game und habt mit der Hymne „Der Pott ist back“ schon einiges in die Wege geleitet...
Desasta: Nein, wir haben ja noch nichts so richtig releaset, also sind wir für die Leute einfach Newcomer. Es kommt auch immer drauf an, wie du dargestellt wirst.
Brenna: Wir sind keine normalen Newcomer... wir sind Newcomer des Jahres 2007. Das gibt uns Motivation für die kommenden Projekte und das ist auch gut so.
MZEE.com: Brenna, du warst auch ein Teil des Ruhrpotteams bei „One on One - Feuer über Deutschland“. Wie kam es zu diesem Projekt und welche Erfahrungen hast du für dich gesammelt? Warum war Desasta nicht mit von der Partie?
Desasta: Also eigentlich war ich für diese DVD geplant, aber ich hatte eine schlimme Magendarmgrippe. Dann kam grad Brenna um die Ecke als ich am kotzen war und ich hab ihn gefragt, ob er für mich einspringt.
Brenna: Ich war quasi das Opfer an dem Tag... das sind alle Erfahrungen, die ich da gesammelt habe.
MZEE.com: Im Internet ist es schwierig Informationen über euch zu finden, ebenso seid ihr momentan wenig präsent in den Medien. Ist dies ein bewusster Effekt oder stehen irgendwelche besonderen PR Auftritte in nächster Zeit an? Wird es eine Assazeen-Internetseite geben?
Brenna: Zu Lady Bitch Ray... da will ich mal hin (lacht)
Desasta: Die Internetseite ist da und sieht sehr fresh aus. Schaut mal vorbei auf www.brenna-desasta.de. Ansonsten klar, würde man sich hier und da mehr Medienpräsenz wünschen, aber das ist in der heutigen Zeit schwierig ohne seinen Arsch zu verkaufen. Man wird sehn was, die Zukunft bringt.
MZEE.com: Am 29.Juni findet im KULTOPIA in eurer Heimatstadt Hagen eure offizielle Releaseparty zum Album „Der Pott is back“ statt. Wer wird alles auftreten? Was können eure Fans erwarten?
Desasta: Wir wollen nicht zuviel verraten. Kommt einfach hin und lasst euch überraschen. Als Gäste werden definitiv Creutzfeld & Jakob, Ercandize und Too Strong zu erwarten sein.
MZEE.com: Es gibt bereits das Video „Wenn die Hunde kommen“ von euch. Wird es zum Album noch weitere Videos geben?
Brenna: Ja, das ist gerade in Planung und wird von Hold-Entertainment speziell von unserem Homie Özgür Arslan gemacht. Wir werden in Hagen drehen... also lasst euch überraschen.
MZEE.com: Wie sehen eure Zukunftspläne aus? In den Medien wird oft von Soloplänen gesprochen? Wie sieht ein Brenna Album ohne Desasta aus oder andersrum? Inwiefern werden Fans neue Seiten von euch beiden kennenlernen?
Desasta: Also meine Idee wäre, unsere beiden Soloalben als Doppelalbum zu verkaufen, weil ohne Brenna kein Desasta, und andersrum natürlich auch.
Brenna: Soloalben werden kommen… aber erst mal ist „Der Pott is back“ dran. Ich arbeite schon bisschen länger an Solosachen, allerdings nur nebenbei. Ich bin so ein Mensch, ich muss immer was machen. Keine Zeit für relaxen. Solosachen sind wichtig für jeden Künstler, aber langfristig gibt es Brenna und Desasta nur im Doppelpack.
MZEE.com: Wie würdet ihr euer Album abschließend mit einem Satz beschreiben?
Desasta: Das beste Album des Jahres... nach „Verbrannte Erde“.
Brenna: Stumpf!
Ercandize: Nach „Verbrannte Erde“ von mir, kommt „Hirnverbrannte Erde“ von den beiden stumpfen Hunden!
MZEE.com: Eure letzten Worte an die MZEE Leser?
Desasta: Watch out… wenn Lakman One releaset, fängt die Zeit von neu an. Ihr werdet alle so stumpfe Hunde wie wir.
Brenna: Wer sein Geld beim pokern verlieren will, soll Lakman One anrufen. Der rappt gar nicht mehr, der pokert den ganzen Tag und rappen ist nur noch Nebenjob.
Desasta: Lakman Lakman Lakman Lakman. (lacht) Das ist ein kreativer Schlussappell.
Brenna: Checkt www.brenna-desta.de und www.assazeen.de aus und wenn ihr geile Tracks hören wollt, gebt euch www.myspace.com/brennaunddesasta!
Desasta: Nein, zieht euch bitte nur www.myspace.com/desasta rein! (lacht)
Brenna: Dann kommen die über den Link auch auf www.myspace.com/stumpfdog, daher soll es mir recht sein. (lacht)
Interview & Text: Mathias „MäC“ Spiewakowsky
Album out: 29.06.07
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Tracklist „Der Pott is back":
01. Intro
02. Keiner ist so stumpf wie wir
03. Cash
04. Komm`n Pott
05.. Über den Wolken
06. A.I.R
07. Für mehr Geld
08. Sommer im Ruhrpott (feat. Creutzfeld & Jakob)
09. Wenn die Hunde kommen
10. Bereit feat. Skor
11. ****y ****y Deutsche Land (feat. Ercandize, Lakmann)
12. Der Pott is Back (feat. Fart, Snaga & Pillath, Lakmann)
13. Gegen die Industrie (feat. Sinuhe)
14. Stress
15. Dorfclubkopfnuss (feat. Too Strong)
16. Platin in meinen Adern (feat. ISA, James Davis)
17. Von HA nach F und wieder zurück nach W (feat. Jonesmann, Lakmann)
18. Ruhrpottfeuer (feat. Lakmann, Mess)
19. Derottoskit
20. Wer drückt das Platin (feat. Kingpint, Aim)
MP3s:
Brenna & Desasta – Der Pott is back (Album-Snippets)
Video:
Brenna & Desasta – Wenn die Hunde kommen
Links:
www.brenna-desasta.de
www.assazeen.de
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