Borussia Dortmund ⭐⭐ (23-11-8) Willkommen im Halbfinale der UEFA Champions League, Euro Eddy!

Wer glaubt, dass der BVB die CL Qualifikation dieses Jahr schafft?


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Haben es beim CL Trikot ähnlich wie Gladbach gelöst, damit der Pöbel nicht durchdreht - Logo ist jetzt eingestanzt, Team spielte heute sogar damit.

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Trikot-Rant von 11Freunde

Karl Ehmann war nicht zu beneiden. Gerade hatte der langjährige Zeugwart das Gepäck des FC Bayern in der Kölner Auswärtskabine geöffnet, da fiel ihm der folgenschwere Fehler auf. 1,5 Tonnen Kleidung hatte er 2001 aus München herangekarrt – und die Auswärtstrikots daheim an der Säbener Straße vergessen. „Köln hatte fünf Spiele in Folge zu Hause in Weiß gespielt, da habe ich unsere vergessen“, erklärte Ehmann später. Nun also: Rot gegen Rot? Unmöglich. Weshalb Bayerns Manager Uli Hoeneß – so endet die Saga – höchstpersönlich zur Schere griff, die Ärmel der weißen Aufwärmshirts abschnitt und sie über die dunkelroten Heimtrikots stülpte. Die Bayern gewannen 2:0, mit baumwollnen Leibchen über dem Shirt, ohne Rückennummern und Sponsoren. Das sah lächerlich aus. Und immer noch besser als der BVB am Mittwochabend.
Das vielleicht vorab: Dieser Text wird mit Verachtung geschrieben, auch mit ein wenig Wut im Bauch, er ist vielleicht polemisch. Aber sehen Sie mir das nach. Es gilt ja, ausgeglichen zu kommentieren, abzuwägen. Und bei Nichtigkeiten des Weltfußballs wie dem Financial Fairplay, wenn zu erwähnen bleibt, dass aufgepumpte Vereine, die Spielzeuge der Großkopferten, gar nicht anders überleben könnten, wenn sie nicht ein wenig betrügen würden, bei Doping, WM in Katar oder Schalke 04: meistens gelingt es, auch die andere Seite zu verstehen. Aber beim neuen Trikot von Borussia Dortmund, diesem polyestergewordenen Albtraum in Neongelb, findet das Verständnis ein jähes Ende.

Auch das Trikot ist kalkuliert​

Woher diese plötzliche Aufregung rührt, ob das nicht alles ein wenig übertrieben sei und wir uns nicht eher den wirklich wichtigen Themen – Financial Fairplay, Katar, Schalke 04 – widmen sollten, wären berechtigte Fragen. Es gibt darauf aber einfache Antworten in umgekehrter Reihenfolge: Später, nein und es ist doch vor allem so: Im gigantomanischen Fußballgeschäft, dessen eitle Anmaßung nicht einmal mehr das Coronavirus stoppen konnte, sodass schon in diesem Sommer wieder Rekordtransfers noch und nöcher getätigt wurden, bei all den leidigen Debatten um eine WM im Zweijahres-Rhythmus und Lars Windhorst in der Bundesliga, was bleibt dem einfachen Fan denn da? Exakt: Trikots.
Und natürlich ist diese Annahme völliger Quatsch. Denn längst haben Vereine, Ausrüster und sonstige Stakeholder das Potenzial der Stoffe erkannt, aus denen Träume seien, wie es immer heißt. Weshalb das Trikot eines Bundesligisten, inklusive Flock, aller Embleme und Besonderheiten gerne einmal 100 Euro kosten darf. Und weshalb bei ausgewogenen Diskussionen um Millionen- und Rekordtransfers gerne argumentiert wird, dass sich das ja rechne, betriebswirtschaftlich gesehen, allein durch die Verkäufe dieser Trikots. Eine Rechnung, die lange Zeit vor allem an der Riviera, am Goldstrand oder der französischen Westküste nicht aufging. Dort, wo die Nachahmer ihre billigen Kopien verkaufen. Vincenzo Grifo vom SC Freiburg sagte uns einmal im Interview, die Sommer in Italien, in der Heimat seiner Eltern, habe er geliebt. Nicht allein des Essens wegen oder weil er seine Verwandten wiedersah, nein: „Wegen der Trikots! Gefälscht, billigster Stoff, aber Totti oder Del Piero hinten drauf.“

Del Piero oder Tschiskale? Egal!​

Eine Leidenschaft, die verständlich ist, denn worum geht es denn bei Trikots? Um das Gefühl. Mit nur etwas Taschengeld in der Hand, da ist es nicht wichtig, ob das Trikot echt ist, es geht darum, sich zu fühlen wie Totti, wie Del Piero oder Uwe Tschiskale. Name hinten drauf, Wappen auf der Brust – fertig. Und hier beginnen die Probleme von Borussia Dortmund.
Nahe der Dortmunder Geschäftsstelle hatten Ultras der Gruppe „Desperados“ vor Wochen einen Schriftzug plakatiert. „Wer das Wappen nicht ehrt, ist Borussia nicht wert.“ Zuvor waren in einschlägigen Foren erste Fotos des dritten Trikots aufgetaucht, in denen der BVB die internationalen Spiele bestreiten sollte. Ein neongelbes Hemdchen, im Zentrum das Logo des Ausrüsters, darunter zwei Balken, die den Schriftzug „Dortmund“ einrahmen und wiederum darunter der Sponsor. Der Verein beschwichtigte. Tatsächlich war der erste Entwurf ziemlich nah am neuen Original: Die Mannschaft lief zum ersten Gruppenspiel in Istanbul mit dem Schriftzug „BVB 09“ auf.
Nun ist die Sache mit dem Wappen nur verständlich. Zwar findet sich das Emblem der Westfalen winzig klein im Nacken und auch auf der Brust des Trikots, allerdings kaum wahrnehmbar eingeprägt. Es gibt aber noch ein anderes Problem: Dieses Trikot ist pottenhässlich. Und beliebig. Denn nicht nur Borussia Dortmund läuft mit diesem Design auf, sondern auch Olympique Marseille. Und Schachtjor Donezk. Und Machester City. Und PSV Eindhoven. Und Borussia Mönchengladbach. In anderer Farbgebung, mit anderen Schriftzügen als „BVB 09“, natürlich, aber ansonsten: beliebig, billig, austauschbar.

Strg+A, Strg+C, Strg+V​

Nun ist das Phänomen der sogenannten Templates kein Neues. Ein anderer Ausrüster stellte einmal die „Teamgeist“-Serie vor, bei der WM 2006 spielten Nationen wie Deutschland, Frankreich oder Spanien in nahezu gleichbleibenden Designs. Und auch das „90“-Design zwei Jahre zuvor war von origineller Idee nicht gerade durchdrungen, aber immer noch ein Meilenstein zu diesem Desaster. Natürlich, Mode ist eben Geschmacksache, die Uefa reglementiert mittlerweile auch Designs und möglicherweise ist all die Aufregung auch umsonst, aber davon ausgehend, dass an diesem Modell einige Mitarbeiter ein ganzes Jahr gearbeitet haben, kommt einem das Versicherungsgroßraumbüro aus den Stromberg-Folgen in den Sinn. Menschen in beigen Hemden und beigen Hosen, die im Bereich „Schadensregulierung M-Z“ arbeiten und Trikots nach Leitfaden entwerfen. Strg+A, Strg+C, Strg+V, der nächste Vereinsname, Strg+S. Als PDF exportieren. Fertig. Die Krone der Erschöpfung.
Aber vielleicht ist all die Aufregung auch umsonst. Es heißt, Trikots würden ihre Beliebtheit steigern, wenn die Mannschaft, die in ihnen spielt, Titel gewinnt. Und also hätte Dortmund einen Auftrag. Möglich, dass der Verein weiß, dass Ultras Trikots sowieso nicht kaufen – ob mit Wappen oder nicht. Dieses Trikot also entworfen wurde für all die Strombergs und Ernies, die 90 Euro auf den Tresen des Fanshops legen, wenn sie mal verrückt sein wollen. Weil sich mit durchgeschnittenen Aufwärmleibchen eben noch kein Geld verdienen lässt, mit der Grundidee aber schon. Und vielleicht ist es sogar Kindern am Sandstrand von Italien egal, wie dieses Trikot aussieht, solange der Name Haaland auf dem Rücken prangt. Allein die Verkäufer wird es freuen. Sie dürften die Kopie seit etwa zehn Jahren vertreiben.

Andrang auf den Online-Shop​

Ach ja: Wer das Trikot kaufen möchte, sollte geduldig sein. Vor dem Onlineshop von Borussia Dortmund bildete sich am Abend eine Warteschlange. Der Verein konnte die Nachfrage offenbar kaum stillen.
 
Warum ist auf dem CL Trikot eigentlich wieder Evonik als Sponsor drauf? Dachte 1&1 ziert momentan die Brust oder ist das Logo zu groß für CL Statuten?
 
Ich frag einfach mal hier, vielleicht bringt mich das weiter.

Ich hab das Neon Sondertrikot in Xl mit Ricken Flock aber das Ding ist einfach viel zu klein ausgefallen (dike Sau)

hat jemand eins in XXL und will tauschen? :emoji_spy:
 
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