FTWo_O
BANNED
- Registriert
- 4. August 2009
- Beiträge
- 8.102
Ich weiß, es gab schon einen solchen Thread, der geschlossen wurde. Aber 4chan bzw. Anonymous haben in letzter Zeit ja einige Schlagzeilen in der Presse generiert.
Mobilisieren sich die Nutzer außerhalb des Boards, nennt man das Raid:
Die Raids können unterhaltsam und quasi harmlos sein, oder - wie im Falle der WikiLeaks-Problematik (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,733520,00.html) - die Angegriffenen durchaus Geld kosten.
Zu den bekanntesten Raids zählen:
Außerdem:
Viele sehen 4chan, bzw. die Anonymous-Bewegung große Hoffnung der Meinungsfreiheit im Internet, die sich dank technischer Überlegenheit gegen Zensur und Unterdrückung stellt. Andere halten sie - gerade wegen Operation Payback - für virtuelle Steineschmeißer, die zu weit gehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/4chan4chan ist nach mehreren thematischen Unterkategorien gegliedert. Gegenwärtig gibt es über 40 Webboards, auf denen Bilder gepostet und kommentiert werden können. Dabei reichen die Themen der einzelnen Imageboards von Waffen und Autos zu Anime und Manga. Am größten und stärksten frequentiert ist das Imageboard /b/ random (engl. wahllos). Hier kann jeder Benutzer beliebige Bilder aller Thematiken posten und kommentieren, überwiegend werden Bilder gepostet, die häufig eine schockierende Wirkung hervorrufen sollen. Im Gegensatz zu konventionellen Foren sind Threads und Posts auf 4chan sehr kurzlebig. Der gesamte Inhalt wird, abhängig vom jeweiligen Imageboard, bereits nach Stunden oder einigen Tagen durch Neueres verdrängt. Da jeder Bereich nur eine gewisse Anzahl an Threads aufnimmt – und aktivere obenauf gelegt werden – werden inaktive am Ende der Liste gelöscht. Ein wesentlicher Punkt, der 4chan auszeichnet, ist, dass auf der Seite eine von den Benutzern selbstgeschaffene Terminologie benutzt wird, die von Außenstehenden in den meisten Fällen nicht ohne weiteres verstanden werden kann.
[...]
Durch die überwiegend anonyme Teilnahme lässt sich jedoch keine eindeutige Aussage zu der Geschlechterverteilung treffen, zumal eine hohe Tendenz zu Trollingbeiträgen und Gender-Switching feststellbar ist. Fest steht, das Board stellt eine ganze Reihe weiblich orientierter Unterforen bereit, wie z. B. „Cute/Male“, „Fashion“, „Food & Cooking“ oder „Health & Fitness“.
Vorwiegend Nordamerikaner, Europäer und Asiaten frequentieren das softwaretechnisch veraltete Imageboard. Eine freizügige Forenpolitik, die schnelllebige Threadarchitektur und zumeist anonyme Teilnahme befördern die Entstehung ungewöhnlicher Web-Phänomene. Moderatoren überwachen die Inhalte auf zivile Umgangsformen. Irrelevante oder gar illegale Beiträge sowie Spams werden gelöscht und die verantwortlichen Nutzer gebannt. Zu diesem Zweck werden die Logfiles und IP-Adressen als einzige Nutzerdaten einen Monat lang gespeichert.
Mobilisieren sich die Nutzer außerhalb des Boards, nennt man das Raid:
Wenn „Anonymous“ außerhalb des /b/-Forums aktiv wird, so nennt sich das „Raid“, eine Art Überfall, der nicht nur andere Websites, sondern auch die anderen Unterforen von 4chan treffen kann. Auch hier geht es vorrangig um den Unterhaltungswert, den das Stiften von Ärger hervorbringt ( „…Anonymous must have no higher cause than its own cruel amusement…“).
Ein Raid wird mit verschiedenen „Waffen“ ausgetragen, u. a. Spams, Flooding, DDoS-Attacken, Scherzanrufe, Ausnutzen von Sicherheitslücken in Webseiten (einfache Registrierung, identische Benutzerdaten auf verschieden Seiten) bis hin zum Löschen kompletter Datenbanken.
Die Raids können unterhaltsam und quasi harmlos sein, oder - wie im Falle der WikiLeaks-Problematik (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,733520,00.html) - die Angegriffenen durchaus Geld kosten.
Zu den bekanntesten Raids zählen:
Google und das Hakenkreuz
Als im Juli 2008 ein Unbekannter in einem 4Chan-Forum den HTML-Code für ein Hakenkreuz schrieb, tippten oder kopierten anschließend Tausende von Lesern das Zeichen ins Google-Suchtextfeld. Daraufhin landete die Suche und das Symbol an der Spitze von Googles Hot Trends-Liste, die die momentan häufigsten Suchanfragen auflistet. Google entfernte das Hakenkreuz aus den Suchergebnissen und entschuldigte sich.
Wahl der einflussreichsten Person durch das Time Magazin
Der Gründer und Administrator Christopher Poole wurde Ende April 2009 von der Zeitschrift Time zur „World's Most Influential Person 2008“, also zur weltweit einflussreichsten Person, ernannt. Es stellte sich jedoch heraus, dass die auf einer öffentlichen Umfrage basierende Wahl durch der Community nahestehende Personen beeinflusst wurde. Innerhalb kürzester Zeit erhielt Christopher Poole knapp 17 Millionen Stimmen – mehr als alle anderen Kandidaten zusammen. Die Wahl wurde außerdem derart manipuliert, dass die Anfangsbuchstaben der folgenden 23 Kandidaten die Nachricht „Marble cake also the game“ bildeten – eine Anspielung auf den IRC-Kanal, in dem sich einst der Protest gegen Scientology formte. Christopher Poole wird nunmehr offiziell auf Platz 35 der Liste geführt.
„Pornday“ auf YouTube
Am 6. Januar 2010 strapazierten 4chan-Teilnehmer durch massenhaftes Veröffentlichen von pornographischem Material, getarnt als Musik oder Kindervideos, die Filterinstanzen des zu Google gehörenden Videoportals Youtube. Anlass für die Protestaktion war die Sperrung des dortigen Benutzerkontos „Lukeywes1234“. Ein dem Augenschein nach noch nicht 13 Jahre alter Junge aus Wichita (Kansas) hatte auf diesem Kanal Videos veröffentlicht, in denen er unter anderem improvisierte Rollenspiele mit Spielfiguren zeigte oder als Geisterjäger auftrat. Da die Youtube-Geschäftsbedingungen ein Mindestalter von 13 Jahren voraussetzen, wurde sein Benutzerkonto durch Youtube gesperrt. 4chan-Teilnehmer, die zuvor ihre Aufforderung zum Abonnieren dieses Kanals viral verbreitet und damit die Zahl seiner Abonnenten innerhalb eines Wochenendes von elf auf 15.000 getrieben hatten, riefen als Vergeltungsaktion zum „PornDay“ am 6. Januar 2010 auf.
Projekt Chanology
Anlass war eine webweite Löschaktion eines unvorteilhaften Interviews mit Tom Cruise durch Scientology. 4Chans Antwort ist die bisher größte Kampagne, die aus dem /b/-Forum hervorgegangen ist, und hat das Ziel, Scientology „…aus dem Internet zu verstoßen… und systematisch zu zerstören…“ (Dibbell). Sie hat nicht zuletzt zu dem hohen Bekanntheitsgrad von Anonymous geführt.
Außerdem:
Kiss Sänger Gene Simmons erklärt Anonymos von 4chan den Krieg. Nicht ohne folgen!
Gene Simmons, der Sänger der Rockband Kiss, ist bekannt für seine radikalen Ansichten bezüglich Filesharern. Nun hat sich der Star öffentlich mit den Internet-Kravallmachern von Anonymous des 4chan-Forums angelegt, nachdem in einschlägigen Foren über Web-Angriffe auf besonders strikte Verfechter von Urheberrechten diskutiert wurde. [...] Über seine Webseite erklärte Simmons den Hackern daraufhin den Krieg, berichtet der Blog Valleywag.
"Some of you may have heard a few popcorn farts re: our sites being threatened by hackers. Our legal team and the FBI have been on the case and we have found a few, shall we say "adventurous" young people, who feel they are above the law. And, as stated in my MIPCOM speech, we will sue their pants off. First, they will be punished. Second, they might find their little butts in jail, right next to someone who's been there for years and is looking for a new girl friend. We will soon be printing their names and pictures. We will find you. You cannot hide. Stay tuned"
Lange hielt die Drohung der Gegenwehr des Mobs allerdings nicht Stand. Nur wenige Minuten nach der Veröffentlichung war die Webseite nicht mehr erreichbar. Sich mit dem lose organisierten Internet-Outlaws von Anonymous anzulegen dürfte wohl kaum zum Erfolg führen. Fraglich ist jedenfalls wie ernst es Simmons mit seiner Kampfansage meint. Anonymous sorgte bereits 2008 für Aufsehen, als Mitglieder der Truppe zuerst Internetangriffe auf Scientology ausführten und dann verhüllt mit Guy-Fawkes-Masken Veranstaltungen der Organisation boykottierten.
Viele sehen 4chan, bzw. die Anonymous-Bewegung große Hoffnung der Meinungsfreiheit im Internet, die sich dank technischer Überlegenheit gegen Zensur und Unterdrückung stellt. Andere halten sie - gerade wegen Operation Payback - für virtuelle Steineschmeißer, die zu weit gehen.