Ich bin mit meinen Eltern in einem Haus aufgewachsen, das von meinem Vater und meinen Opas, die leider alle bereits verstorben sind, mit eigenen Händen gebaut wurde. Das Haus sollte ab meinem 35. Lebensjahr eigentlich mir gehören. Als sich meine Eltern scheiden ließen, als ich 20 war, nahmen die Dinge dann einen etwas anderen Lauf und das Haus musste verkauft werden. Ich bin heute 29, lebe in einer Mietwohnung und hatte eigentlich vor, im April/Mai mit meiner Verlobten eine Eigentumswohnung in Düsseldorf zu kaufen, da ich bereits in Düsseldorf arbeite und sie ab Mai auch hier anfangen wird. Während unseres Winterurlaubs ist dann allerdings etwas passiert, was unsere Pläne über den Haufen warf und es uns ermöglichte, einen unserer größten Träume vorzeitig zu erfüllen: Wir haben mein Elternhaus zurückgekauft.
Ich kann das noch gar nicht so richtig realisieren. Das ging alles Schlag auf Schlag. Hätten wir hier nicht Nägel mit Köpfen gemacht, hätte eine Großfamilie den Zuschlag erhalten, sich womöglich für die nächsten 10-20 Jahre (oder länger) hier eingenistet und unseren Traum begraben. Ich hatte das Haus bis zum 07.01 diesen Jahres knapp 7 Jahre lang (!) nicht gesehen und den kompletten Stadtteil in dieser Zeit immer so gut wie möglich gemieden, weil ich mit dem Verlust nie so richtig zurecht kam. Es hat lediglich ein neues Dach und Treppengelände bekommen und sieht ansonsten von außen noch genauso aus, wie es damals aussah. Ganz im Gegensatz zum Inneren, das kaum wiederzuerkennen ist. Lediglich der Dachboden, der früher mein Zimmer war, blieb nahezu unverändert. Hier endlich wieder leben zu können und die Möglichkeit zu haben, unsere Kinder hier irgendwann großzuziehen (wenn's nach mir geht, haben wir noch 4-5 Jahre Zeit
) und mir das zurückgeholt zu haben, was mir einst weggenommen wurde, ist einfach nur überwältigend. Schade, das oben genannte drei das nicht mehr miterleben dürfen...