Problemfall Hauptschule

Johnblaze schrieb:
was ist den geplant? bin Nachrichten-mäßig nicht auf dem laufenden...

es gibt jetzt wieder verstärkt diskussionen über die Abschaffung der hauptschule als schulform, insgesamt veränderung des deutschen schulsystems, dann verstärkt das zusätzlich die diskussion über einbürgerungstests, im sinne von "integrationsförderung", außerdem gibt es diverse außerpolitische initiativen, wie z.B. die der Hürriyet (ist die türkische Zeitung richtig geschrieben, wenn nicht entschuldige ich mich für meine Ignoranz) gegen häusliche Gewalt, die es aber, glaube ich, auch schon vorher gab.
 
Hobo schrieb:
Warum langeweile? :confused:
Zum Thema ein sehr interessanter Bericht aus der taz
http://www.taz.de/pt/2006/04/03/a0095.1/text
Eine andere Möglichkeit, wie man totz des zergliederten Schulsystem, in Deutschland erfolgreichen Unterricht halten kann.



d.hobo

Ich gehe auf diese im Text erwähnte Max-Brauer Gesamtschule. Gewalttechnisch tatsächlich ziemlich ruhig trotz eines hohen Anteils an Menschen mit Migrationshintergrund in der Schülerschaft. ("Menschen mit Migrationshintergrund" find ich herrlich) Und das ist ne staatliche Schule, die es irgendwie geschafft hat. Das Problem ist jetzt allerdings, das der Hamburger Senat immer mehr und mehr streicht. Und es wurde sicherlich scho 100 ma hier gesagt, aber was solls. Das ist nur ne Randerscheinung, die Gewalt, solang wir nix gegen die Gründe dafür tun, wird man das Problem komplett nie lösen können, da kann die Schule noch so toll sein!
 
$-KY-$ schrieb:
was fürn sympathischer Zeitgenosse du doch bist

Leider wurde ich in meiner Jugend durch das dreigliedrige Schulsystem stark geschädigt und bin immer noch dabei die Fehler zu beheben, die dort angerichtet wurden.
So wie ich Schule kenne, ist einzig und allein die Unfähigkeit der Lehrer bzw. der "Sozialarbeiter/Streetworker" *hust* zuzurechnen, dass es "soweit kommen konnte..."

Natürlich spielt da auch die ungerechte soziale Stellung eine Rolle, aber das ist wiederum der Raffgier der multinationalen/internationalen Konzerne zuzurechnen.
 
So ich hab jetzt schon paar mal in dem Thread gelesen dass es ja nicht um die Integration der Ausländer geht sondern um die Förderung des deutschen Schulsystems. Gewisse CDU/CSU Politiker sehen das wohl anders wie ich folgendem Artikel entnehmen konnte...

http://onnachrichten.t-online.de/c/74/83/40/7483404.html

Und was Katherina Reiche von sich gibt ist auch schwachsinnig. Mehr Lehrer und kleinere Klassen... weil das die Aggressivität der Jugendlichen stillt... ganz genau
 
CDU/CSU-Politiker kommen großteils aus dörflichen Volksschulen der 50er und 60er oder Elite-Gymnasien, von daher haben diese KEINE Ahnung vom deutschen Schulsystem und sollten deshalb auch nicht angehört werden.
Die Meinung eines CSU-Politikers zu Integrationsfragen ist ebenfalls keine Beachtung zu schenken.
 
$-KY-$ schrieb:
Und was Katherina Reiche von sich gibt ist auch schwachsinnig. Mehr Lehrer und kleinere Klassen... weil das die Aggressivität der Jugendlichen stillt... ganz genau


so schwachsinnig ist das nicht. ob das die probleme in irgendeiner weise löst ist natürlich mehr als fraglich, aber es schafft eine bessere struktur und übersicht. ausserdem könnten dann gute klassen und schlechtere klassen gebildet werden bei denen nach jedem jahr neu aufgeteilt wird, abhängig von der schulischen leistung.
 
da wir einen gesamtgesellschaftlichen konsens zur lösung brauchen, müssen konservative und linksliberale an einen tisch. die konservativen mögen endlich akzeptieren, dass deutschland ein zuwanderungsland ist und aufhören, allen migranten mit ressentiments zu begegnen (frei nach methusalix: "ich habe nichts gegen fremde. meine besten freunde sind fremde. aber diese fremden da sind nicht von hier!")

die linksliberalen müssen die augen öffnen und missstände in der integration aufdecken, um auch unangenehme konsequenzen folgen zu lassen (anstatt weiter in der sozialromantischen multi kulti traumwelt zu leben), im zweifel bis zur ausweisung. und dabei erkennen: multi-kulti ist nicht zum spottpreis zu haben, sondern erfordert arbeit.

hört sich leicht und plakativ an, aber solange es diesen konsens nicht gibt, zieht jeder in die andere richtung un niemand weiß. wo es lang gehen soll.
ist das ein themenfeld z.b für die große koalition (mal abgesehen davon, dass integration auch täglich im kleinen stattzufinden hat)?
 
GimmeSomeTruth schrieb:
CDU/CSU-Politiker kommen großteils aus dörflichen Volksschulen der 50er und 60er oder Elite-Gymnasien, von daher haben diese KEINE Ahnung vom deutschen Schulsystem und sollten deshalb auch nicht angehört werden.
Die Meinung eines CSU-Politikers zu Integrationsfragen ist ebenfalls keine Beachtung zu schenken.
auch wenn ich der csu eigentlich nicht nahestehe, ist dein kommentar schlicht blöd
 
GimmeSomeTruth schrieb:
CDU/CSU-Politiker kommen großteils aus dörflichen Volksschulen der 50er und 60er oder Elite-Gymnasien, von daher haben diese KEINE Ahnung vom deutschen Schulsystem und sollten deshalb auch nicht angehört werden.
Die Meinung eines CSU-Politikers zu Integrationsfragen ist ebenfalls keine Beachtung zu schenken.

sowie deinen beiträgen...
 
glaubt ihr wirklich solche zustände gibt es nur wegen einer gescheiterten intergrationspolitik von ausländern !?:confused: :rolleyes:
 
LexDiamond schrieb:
glaubt ihr wirklich solche zustände gibt es nur wegen einer gescheiterten intergrationspolitik von ausländern !?:confused: :rolleyes:

nein wahrscheinlich nicht. ist aber sicher einer der gründe.

hattest du noch andere gründe im hinterkopf?
 
seltsamurai schrieb:
nein wahrscheinlich nicht. ist aber sicher einer der gründe.

hattest du noch andere gründe im hinterkopf?


vor ein paar tagen hab ich eine sendung gesehen....es ging um einen jugendrichter aus ostdeutschland, da gab es auch sehr viel gewalt an schulen und auch ausserhalb...und das in mittelgrossen städten. Ich finde eine diskussion über eine gescheiterte integrationspolitik würde hier nicht viel bringen, auch eine verschärfung der massnahmen an den schulen. Auch wenn die schule sicher ist, ausserhalb wird es immer noch so bleiben, wenn man nichts unternimmt (USA). In meinen augen hat die wirtschaftslage viel mehr mit dem problem zu tun als man zugeben will. :p
 
bobbyM schrieb:
so schwachsinnig ist das nicht. ob das die probleme in irgendeiner weise löst ist natürlich mehr als fraglich, aber es schafft eine bessere struktur und übersicht.

Ja aber was nützt die bessere Struktur und Übersicht? Die Jugendlichen werden sich dadurch normal nicht ändern. Die Politiker sollen nicht klein - klein Lösungen vorschlagen die im Grunde genommen gar nichts nützen.
Außerdem mehr Lehrer kannste einfach ned so her zaubern. Ich kann mich noch an meine Hauptschulzeit erinnern. Da war schon immer voll die Rede von Lehrer knappheit usw! Und wenn man kleinere Klassen hat, gut, dann hat man Übersicht, aber die Jugendlichen ändern sich dadurch nicht. Also im Grunde genommen kompletter Schwachsinn was Frau Reiche da vorschlägt... zumindestens überflüssig
 
Also ich war selbst auf einer Hauptschule mit hohem Ausländeranteil. Allerdings ist das schon 4 Jahre her. Das Problem existiert definitiv nicht erst seit gestern, deswegen ist es schon mal positiv zu sehen, dass es auch in den Medien endlich mal intensiver zu Tage kommt. Ich bin auf jeden Fall für eine Abschaffung von getrennten Hauptschulen und für die Einführung von mehr Gesamtschulen. Außerdem sollten mehr qualifizierte Lehrer eingestellt werden, die den pädagogischen Erziehungsauftrag auch wirklich ernst nehmen und zwar nicht durch Androhung von Strafen, sondern durch Motivation, Eingehen auf einzelne Schüler usw.. Schüler die nicht im Stande sind sich anzupassen bzw. einzugliedern, sollten nicht von vorne herein als schwarze Schafe dargestellt werden, sondern durch Einzelgespräche mit Ihnen und den Eltern klar gemacht werden, um was es eigentlich geht. Ich bin auch der Meinung, dass es an den Schulen mehr junge Lehrer braucht, die genügend Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen mitbringen. Gerade die Psyche eines Lehrers kann sehr wichtig sein, wenn es darum geht ob man seine Klasse im Griff hat oder nicht. Ein Lehrer der schreiend Schulverweise verteilt wird genauso wenig ernstgenommen wie ein Lehrer, der heulend aus dem Klassenzimmer rennt.
 
Toweli schrieb:
Ich bin auch der Meinung, dass es an den Schulen mehr junge Lehrer braucht, die genügend Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen mitbringen.

Also ich bezweifle sehr stark dass sich junge Lehrer gegen diese Schüler durchsetzen können. Gerade denen gegenüber wollen sich doch die Schüler beweisen wer das Sagen hat. Also wir an der wirtschaftsschule haben selbst ne Lehrerin, die is 26 oder so. Und die stellt für uns irgendwie einfach keine Autoritätsperson da, so hart es klingt. Und unser Klassenleiter is um die 30, der war Anfang letzten Jahres noch voll motiviert und mittlerweile hat der auch null durchsetzungsvermögen und scheißt jeden wegen jeder Kleinigkeit zusammen. Und ich glaub bei Schulen wie die in Neukölln kann das ziemlich nach hinten los gehen. Glaub nicht das irgendein junger Lehrer so nem Druck voll und ganz gewachsen sein kann.
 
$-KY-$ schrieb:
Also ich bezweifle sehr stark dass sich junge Lehrer gegen diese Schüler durchsetzen können. Gerade denen gegenüber wollen sich doch die Schüler beweisen wer das Sagen hat. Also wir an der wirtschaftsschule haben selbst ne Lehrerin, die is 26 oder so. Und die stellt für uns irgendwie einfach keine Autoritätsperson da, so hart es klingt. Und unser Klassenleiter is um die 30, der war Anfang letzten Jahres noch voll motiviert und mittlerweile hat der auch null durchsetzungsvermögen und scheißt jeden wegen jeder Kleinigkeit zusammen. Und ich glaub bei Schulen wie die in Neukölln kann das ziemlich nach hinten los gehen. Glaub nicht das irgendein junger Lehrer so nem Druck voll und ganz gewachsen sein kann.

Das kann ich nicht bestätigen. Hatte 3 Jahre auf der Hauptschule nur ältere Semester als Lehrer, die nur verarscht wurden. Teilweise sogar geschlagen. Dann bekamen wir einen jungen Lehrer, der sich für jeden Schüler einzeln eingesetzt hat und der hat mit der Zeit auch immer mehr von seinen Bemühungen zurückbekommen. Klingt wie aus'm Film, kann aber auch im Reallife funktionieren. Letztlich haben dann zumindest über die Hälfte der Schüler den Quali geschafft, vorher gab es da nur Einen (mich;) ), denen die Lehrer das zugetraut haben. Ich denke halt auch das es deshalb besser ist, wenn es mehr junge Lehrer gibt, weil sie die Probleme und die Art der heutigen Jugend besser kennt. Die älteren Lehrer sind die Verhaltensweisen der meisten Jugendlichen nicht gewöhnt und durch Missverständnisse etc.. entsteht dann ein noch schlechteres Klassenklima.
 
vielleicht liegt es aber auch zum teil an den jugendlichen/ ihren eltern und nicht nur am schulsystem .....

die lehrer können doch nicht alle pflichten der eltern übernehmen
 
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