Warum werden Minderheiten so nieder gemacht???

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Es kommt drauf an wem man solche Witze erzählt. Wenn du ihn lauter Inländern erzählst und jeder weiß daß es nur ein Witz ist, und es niemand ernst meint, sehe ich kein problem. Problematisch wäre es erst wenn man ihn in gegenwart eines Befangenen erzählt und/oder einer der anwesenden tatsächlich eine rassistische/Ausländerfeindliche etc. Ansicht teilt.

:)
 
Original geschrieben von Mah
Ich als "nichtursprünglichdeutsche" stand schon öfter mal neben Menschen, die sich amüsiert die "tollsten" Witze über "Ausländer", Juden usw zu quatschen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es ein beschissenes Gefühl ist soetwas zu hören, auch wenn es nicht so gemeint ist. Wenn es nicht so gemeint ist, warum sagt man es dann? Ich finde solche Witze weder witzig noch in irgendeiner Art amüsant! Wenn man sich dann noch vorstellt was eh schon für rassistische Schwingungen in der Luft liegen, liegt es auf den Hand dass derartige Witze diese schüren.
Wenn ich allerdings jemanden schon lange kenne und sie/er nennt mich irgendwie "persischerterrorteppich" oder sowas... meine Güte, find ich jetzt nicht enorm cool, aber es trifft mich nicht so arg, als wenn es von einem unbekannten kommt!

und das ist der Punkt. Solche witze sollten nur im engsten Freundeskreis die Runde machen wo jeder jeden genau kennt und jeder weiß daß der andere es nicht ernst meint. In allen anderen Fällen ist es problematisch.
 
Original geschrieben von Eneaver


und das ist der Punkt. Solche witze sollten nur im engsten Freundeskreis die Runde machen wo jeder jeden genau kennt und jeder weiß daß der andere es nicht ernst meint. In allen anderen Fällen ist es problematisch.

Ich bin froh, dass es keine Leute in meinem Freundeskreis gibt, die ständig irgendwelche Witze über Nationen reissen müssen.
Ich komme aus einer Kultur, die es sich zueigen gemacht hat die absurdesten Witze über Türken zu erfinden... und ich hab schon immer das Kotzen gekriegt...
Ich kann zwar vielleicht über das Bild lachen, das(den?) der Witz mir ausmalt, aber sobald dann kommt "hier... toller Typ und ZsazikiFresser und so" oder sonstwas, vergeht mir das Lachen...
Ich persönlich kann mir eh keine Witze merken und es würde mir nicht einfallen solch Witze zu erzählen damit sich irgendjemand mal kräftig auf die Schenkel haut!

Aber wenn jemand auf den Arsch fällt... da lach isch /mit.... obwohl das ja auch nicht komisch ist...
 
Man muss zwischen Spaß und Ernst unterscheiden können. Natürlich gibt es auch noch schwarzen Humor, der auch nich jedermanns Sache ist...
Aber ich denk mal jeder hat irgendwo schonmal n Witz über ne Minderheit gemacht, hab auch nen Farbigen Mitschüler in der Klasse und der lacht auch mal über Witze, die auf seine Kosten gehen....Man muss halt auch wissen, wo bei anderen die Grenze erreicht is....
 
Original geschrieben von ! - NEST0R - !
Man muss zwischen Spaß und Ernst unterscheiden können. Natürlich gibt es auch noch schwarzen Humor, der auch nich jedermanns Sache ist...

Schwarzer Humor at aber nichts mit Farbigen zu tun, sondern ist eher als Ventil zu sehen, wenn man das, was einem bewegt und nicht ändern kann, überzogen ins Lächerliche zieht.


Aber ich denk mal jeder hat irgendwo schonmal n Witz über ne Minderheit gemacht, hab auch nen Farbigen Mitschüler in der Klasse und der lacht auch mal über Witze, die auf seine Kosten gehen....Man muss halt auch wissen, wo bei anderen die Grenze erreicht is....


Klar wird er äußerlich mitlachen. Was würde wohl passieren, wenn er heult oder einen Tobsuchtsanfall bekäme?
Er würde damit seine Verwundbarkeit offenlegen und jeder Spacken könnte ihn reizen.
Klar, ich lache auch über manches, was mich manchmal innerlich ärgert, aber witzig finde ich es deshalb trotzdem nicht.

Aber Du sagst es richtig: Man muß wissen, wo beim anderen die Grenze ist. Aber dafür muß man den anderen gut kennen und auch gut mögen, oder???
 
Original geschrieben von Flowart Marks

Ich weiß, ich hatte es in der Doppelbedeutung gemeint, weil er über Witze im Beisein v. Farbigen sprach; denn gerade die müssen einen "schwarzen" Humor haben, um mit Gemeinheiten fertig zu werden.
Die rassistischen Witze sind zwar weniger geworden, aber die Vorurteile werden immer noch gern in Witze verpackt.
Das beginnt bei einigen schon damit, wenn sie unangenehme Aufgaben erledigen sollen, daß sie fragen. "Bin ich Dein Bimbo?"
Als ich 1968 von einem afroamerikanischen Mitstudenten eingeladen wurde, in die USA zu kommen, habe ich Rassismus kennen gelernt. Farbige wurden angespuckt, aus Bussen geekelt und die haben kaum aufgemuckt, sich oft noch entschuldigt, obwohl sie nichts gemacht hatten, was einer Entschuldigung bedarf. Er meinte zu Beginn gleich, als wir auf den Bus gewartet haben, ich solle so tun, als ob wir uns nur oberflächlich kennen. Ich wußte nicht, weshalb. Das hatte ich nach kurzer Fahrt begriffen. Der Fahrer fuhr wie ein Henker, wir verloren etwas das Gleichgewicht (Stehplätze) und berührten andere stehende Personen. Zu mir sagte man nichts, mein Kollege wurde als „dreckiger Niger und mit p... off“ angepöbelt. Der Fahrer hielt und warf meinen Kollegen raus. Ich stieg mit aus. Während ich ausstieg, meinte man, ich wäre doch nicht gemeint. Ich hatte denen geantwortet: „Ich muß aussteigen, ich bin sein Frühstück!“ Die hatten ziemlich blöd aus der Wäsche geguckt und der Bus fuhr weg. Das wollte ich auch bewirken. Es sollte KEIN Witz sein, sondern es war mein Versuch, ihnen ihre Vorurteile zu spiegeln. Bei meinem Kollegen hat es einen befreienden Lacher ausgelöst, weil er meine Solidarität zu ihm zeigte und damit die Scham vor dem Rauswurf minderte.
 
Original geschrieben von UDU


Ich weiß, ich hatte es in der Doppelbedeutung gemeint, weil er über Witze im Beisein v. Farbigen sprach; denn gerade die müssen einen "schwarzen" Humor haben, um mit Gemeinheiten fertig zu werden.
Die rassistischen Witze sind zwar weniger geworden, aber die Vorurteile werden immer noch gern in Witze verpackt.
Das beginnt bei einigen schon damit, wenn sie unangenehme Aufgaben erledigen sollen, daß sie fragen. "Bin ich Dein Bimbo?"
Als ich 1968 von einem afroamerikanischen Mitstudenten eingeladen wurde, in die USA zu kommen, habe ich Rassismus kennen gelernt. Farbige wurden angespuckt, aus Bussen geekelt und die haben kaum aufgemuckt, sich oft noch entschuldigt, obwohl sie nichts gemacht hatten, was einer Entschuldigung bedarf. Er meinte zu Beginn gleich, als wir auf den Bus gewartet haben, ich solle so tun, als ob wir uns nur oberflächlich kennen. Ich wußte nicht, weshalb. Das hatte ich nach kurzer Fahrt begriffen. Der Fahrer fuhr wie ein Henker, wir verloren etwas das Gleichgewicht (Stehplätze) und berührten andere stehende Personen. Zu mir sagte man nichts, mein Kollege wurde als „dreckiger Niger und mit p... off“ angepöbelt. Der Fahrer hielt und warf meinen Kollegen raus. Ich stieg mit aus. Während ich ausstieg, meinte man, ich wäre doch nicht gemeint. Ich hatte denen geantwortet: „Ich muß aussteigen, ich bin sein Frühstück!“ Die hatten ziemlich blöd aus der Wäsche geguckt und der Bus fuhr weg. Das wollte ich auch bewirken. Es sollte KEIN Witz sein, sondern es war mein Versuch, ihnen ihre Vorurteile zu spiegeln. Bei meinem Kollegen hat es einen befreienden Lacher ausgelöst, weil er meine Solidarität zu ihm zeigte und damit die Scham vor dem Rauswurf minderte.

wie alt bist du dann?

in jedem witz steckt auch immer ein fünkchen wahrheit. sollte man immer dran denken.
 
Original geschrieben von e60m5


wie alt bist du dann?

in jedem witz steckt auch immer ein fünkchen wahrheit. sollte man immer dran denken.

Was ändert das an der Verwerflichkeit mancher Witze? Eher ein Argument der Gegenseite, mein Herr.

:oops:
 
Original geschrieben von e60m5


wie alt bist du dann?

in jedem witz steckt auch immer ein fünkchen wahrheit. sollte man immer dran denken.

Ein Fünkchen Wahrheit kann einen Buschbrand Lügen und/oder Verletzungen auslösen!

Jemanden humorvoll im Zweiergespräch auf die Schippe zu nehmen unterscheidet sich deutlich vom Ablästern in einer Gruppe.
Witze über Minderheiten, die im Beisein einer Person gemacht werden, die zu der Minderheit gehört, grenzen immer die einzelne Person aus. Wenn diese Person "mitlact", heißt es nicht immer, daß sie es wirklich witzig findet.
Darüber solltest Du mal nachdenken und ein GEDANKENFÜNKCHEN investieren.
 
lol, die aussage des spruchs ist nicht, dass beispielsweise bei schwarzenwitzen die protagonisten :D wirklich einen teil der genannten eigenschaften mitbringen, sondern vielmehr, dass die witze auch zu einem geringen teil die meinung des erzählers widerspiegeln. ich dachte, das sprichwort wäre hier geläufig. aber man muss ja alles erklären.
 
Original geschrieben von e60m5
lol, die aussage des spruchs ist nicht, dass beispielsweise bei schwarzenwitzen die protagonisten :D wirklich einen teil der genannten eigenschaften mitbringen, sondern vielmehr, dass die witze auch zu einem geringen teil die meinung des erzählers widerspiegeln. ich dachte, das sprichwort wäre hier geläufig. aber man muss ja alles erklären.

Ich hatte Dich schon verstanden. Klar spiegeln solche "Witze" die Meinung/Vorurteile des Erzählers wieder, aber sind sie deshalb weniger verletzend?
Grenzen sie dann weniger aus?
Gerade ann, wenn man manchen Leuten mit einem Witz die eigenen Vorurteil spiegelt, lachen sie. Damit verstecken sie dann die Verlegenheit, weil sie sich ertappt fühlten.
Viele politischen Witze sind auch so entstanden, daß man seine Gefühle verballhornt, weil man zu machtlos ist, die Situation zu verändern.
Gemeinsames Lachen verbindet dann wieder.
 
Ähhhmmm.......

Original geschrieben von UDU


Farbigen


"Farbige" ist international nicht mehr der Standard der political corectness und wird auch als diskriminierend angesehen! :oops:



"... Menschen mit anderer ehtnischer Herkunft..." ist völkerrechtlich derzeit die am meisten akzeptierte Bezeichnung! :rolleyes:



Was ich damit sagen will: man wird mit seinen Aussagen immer irgendjemanden unter Umständen verletzen, dies aber nicht, weil man dies mit Absicht tut, sondern weil sich der andere eventuell verletzt fühlt!

Jetzt würde aber jede Konversation mit Menschen einer anderen ethnischen Herkunft unmöglich werden, wenn man jede Aussage daraufhin prüfen müsste, ob das Gegenüber diese unter Umständen diskriminierend auffasst!

Ich denken also, dass es entscheidend darauf ankommt, wie man mit Menschen umgeht, und nicht, was genau man jetzt sagt (einem Menschen, der es nicht besser weiss, und mit einem "Schwarzen" - auch nicht politisch korreckt - redet, und dem dabei ein, zwei Mal das Wort "toller Typ" rausrutscht, der aber nicht die Absicht damit verfolgt, sein Gegenüber mit dieser Aussage zu verletzen, kann doch niemals ein Diskriminierungsversuch angekreidet werden, oder?!?) !


Es wird, finde ich, ein wenig zu viel darüber nachgedacht. Denn je mehr man darüber nachdenkt, desto eher kristallisieren sich Barrieren heraus, und man traut sich am Ende schon gar nicht mehr, mit Ausländern zu sprechen, in der ewigen Angst, sie durch irgendeine Aussage zu verletzen!
 
@Styler aka M-S

Ich gebe Dir Recht.
Mir ging es nicht vorrangig um Bezeichnungen wie "Schwarzer, Farbiger oder toller Typ", sondern um das, was verletzen könnte und das ist das, WIE man mit einem Menschen spricht und ihn annimmt.
Je mehr man sich verbiegt, Diskrminierungen zu vermeiden, desto auffälliger wird der eigene Vorbehalt.

"... Menschen mit anderer ehtnischer Herkunft..." ist völkerrechtlich derzeit die am meisten akzeptierte Bezeichnung!

Da haben sich aber Leute richtig angestrengt, sich zu verbiegen!!! :p

Wie will man denn "hellhäutige" Menschen nach ethnischer Herkunft "sortieren?
Gerade bei binationalen Eltern gibt es immer wieder derbe Überraschungen, was die Hautfarbe betrifft. Welche Herkunftsbezeichnung gilt für die, wenn die in Deutschland geboren sind?
Gilt meine Herkunft dann nichts, sondern nur die Herkunft des Vaters?
Gilt bei den Kindern von Boris Becker nur die Herkunft der Mutter, nicht die von Boris?
Wie lange läßt sich eigentlich die ethnische "Herkunft" nachweisen, um eine Orientierung zu bieten?
Du siehst, im Grunde genommen ist das auch nur ein Begriff, der die Andersartigkeit, hier das Aussehen, benutzt wird, Unterschiede zu machen und Ausgrenzungsmöglichkeiten zu bezeichnen.
 
Original geschrieben von UDU


Ich hatte Dich schon verstanden. Klar spiegeln solche "Witze" die Meinung/Vorurteile des Erzählers wieder, aber sind sie deshalb weniger verletzend?
Grenzen sie dann weniger aus?
Gerade ann, wenn man manchen Leuten mit einem Witz die eigenen Vorurteil spiegelt, lachen sie. Damit verstecken sie dann die Verlegenheit, weil sie sich ertappt fühlten.
Viele politischen Witze sind auch so entstanden, daß man seine Gefühle verballhornt, weil man zu machtlos ist, die Situation zu verändern.
Gemeinsames Lachen verbindet dann wieder.

alles klar, dann sind wie ja einer meinung. genau das meinte ich auch, ein paar seiten vorher habe ich auch meine anti-haltung in bezug auf diese witze dargestellt. bist du wirklich über 50? was amchst du dann in einem hh-forum?:D

und ich finde diese ganzen ausdrucksweisen eh meistens lächerlich. jemand der mehr schwarzer hautfarbe ist, ist schwarz, das gegenteil ist dann weiß. wir nennen die schwarzen schwarze und sie uns weißen weiße, hab ich kein problem mit, ist ja auch so,auch wenn meine hautfarbe genau betrachtet nicht ganz weiß ist sondern eher leicht braun :cool:. die eigentliche diskriminierung spielt sich woanders ab und ist auch durch solche begriffe nicht zu eliminieren. manchmal kann man "sexismus" :rolleyes: und diskriminierung eben nicht nur an begriffen festmachen. wenn ich bei einer rede mit "meine sehr geehrten damen und herren" beginne, diskriminiere ich auch eigentlich wieder die männer, u know?
 
mh ich würd spontan einfach sagen, dass wir Menschen grundlegend darauf ausgerichtet sind, nach Konformität zu streben
 
Original geschrieben von UDU
[B

Schwarzer Humor at aber nichts mit Farbigen zu tun, sondern ist eher als Ventil zu sehen, wenn man das, was einem bewegt und nicht ändern kann, überzogen ins Lächerliche zieht.



Klar wird er äußerlich mitlachen. Was würde wohl passieren, wenn er heult oder einen Tobsuchtsanfall bekäme?
Er würde damit seine Verwundbarkeit offenlegen und jeder Spacken könnte ihn reizen.
Klar, ich lache auch über manches, was mich manchmal innerlich ärgert, aber witzig finde ich es deshalb trotzdem nicht.

Aber Du sagst es richtig: Man muß wissen, wo beim anderen die Grenze ist. Aber dafür muß man den anderen gut kennen und auch gut mögen, oder??? [/B]

Das schwarzer Humor nicht unbedingt was mit der hautfarbe etc. anderer Leute zu tun hat is klar... Schwarzer Humor geht eher unter die Gürtellinie..
man muss auch mal über sich selbst lachen können, wenn jemand nen Witz über Deutsche macht, kann ich auch mitlachen, vorausgesetzt ich find ihn auch lustig...oder wenn jemand gezielt nen Witz über mich macht, solangs lustig is und man auch deutlich macht, dass es sich nur um ne nicht ganz ernst gemeinte Aussage handelt, hab ich da kein Problem mit.
 
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