Wachsender Antisemitismus/Rassismus in Deutschland!

hm. wieso? "du spast" steht auf demselben level wie "du jude", "du toller Typ" oder "du schwuchtel". wenn du das leugnen willst, freu ich mich schon auf deine argumentation.
 
beleidigungen funktionieren nun mal so. wenn ich jemanden beleidigen will, schreibe ich ihm eigenschaften zu, die ihm nicht gefallen. ich erschaffe ein bild von ihm, mit dem er sich nicht gerne identifiziert. das ist alles.

außerdem bin ich mir sicher, dass du trotz deiner übertriebenen korrektheit schon mal jemanden als idioten bezeichnet hast. und obwohl das mit demselben maß gemessen eine diskriminierung geistig minderbemittelter darstellt, beschwert sich darüber niemand.

an diesem beispiel wird eben offenkundig, dass es nicht um irgendwelche randgruppen, sondern ausschließlich um die verunglimpfung deines gegenübers geht. wenn du das leugnen willst, leugne es meinetwegen, aber laber mich nicht voll.

edit:

wenn ich also die eigentliche motivation mit in meine schlussfolgerungen einbeziehe (d.h. einfach nur die absicht zu beleidigen und nicht behindertenfeindlichkeit / homophobie / was auch immer), stelle ich fest, dass jemand in der tat rassistisch sein muss, um "du toller Typ" oder "du jude" pejorativ zu verwenden. schließlich beinhaltet das, dass er es für nicht erstrebenswert hält, ein toller Typ oder ein jude zu sein.

ich bin hingegen nicht behindertenfeindlich, wenn ich es für nicht erstrebenswert halte, behindert zu sein. das finden ja nicht mal die betroffenen gut. außerdem bin ich nicht schwulenfeindlich, wenn es für nicht erstrebenswert halte schwul zu sein. ich find den gedanken an einen schwanz in meinem mund eben einfach ekelerregend und muschis gefallen mir viel zu gut. man hängt an dem, was man mag, absolut nicht verwerflich.

was das erste beispiel betrifft, gibt es vielleicht noch eine ausnahme: ich würde es gar lustig finden, einen nazi damit aufzuziehen, dass er doch in wirklichkeit ein geldgieriger jude sei und außerdem negerlippen hat. ist also auch wieder kontextabhängig.
 
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Der Brief, der hier erstmals veröffentlicht wird, stammt aus der Feder des jungen Konrad Zuse. Das stenographische Original wurde 2012 im Nachlass des deutschen Erfinders entdeckt. Die Baupläne, Briefe, Fotos und Stenographien, die den Nachlass bilden, befinden sich heute im Archiv des Deutschen Museums in München. Seit etwa vier Jahren arbeitet ein interdisziplinäres Team vom Deutschen Museum und Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin an der Sichtung und Katalogisierung der Unterlagen.
...

Der Brief geht auf drei Autoren ein: Henry Ford, Silvio Gesell und Oswald Spengler. Alle drei haben den jungen Zuse beeindruckt. Henry Ford mit seiner Autobiographie und das von ihm herausgegebene antisemitische Buch "Der internationale Jude", Silvio Gesell mit seinem Vorschlag eines "Schwundgeldes" und Oswald Spengler mit seinem grandiosen Entwurf einer Geschichtsphilosophie. Der Brief ist also mitten in der Krise der dreißiger Jahre entstanden und spiegelt die damalige Desorientierung der Studentenschaft und Zeitgeist wider.

http://www.heise.de/tp/artikel/40/40576/1.html
 
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womit ich jedenfalls ein problem habe, ist die einstellung, alleine von rassismus betroffene hätten die "definitionsmacht" darüber, was rassismus ist. eine praxis ist nicht rassistisch, weil sich jemand von ihr rassistisch diskriminiert fühlt, sondern weil sie die abwertung einer bestimmten, anhand ethnischer, religiöser oder kultureller kriterien eingegrenzten menschengruppe beinhaltet. critical-whiteness-anhänger und konsorten verabschieden sich ja bewusst von objektiv nachvollziehbaren kriterien und stellen die subjektiven eindrücke der betroffenen an oberste stelle. das finde ich bedenklich. ich halte es für hochgradig paternalistisch, von (zumeist schwarzen) von rassismus betroffenen menschen keine selbstreflektion zu erwarten.

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Ich bin froh, dass diese Ideologie während meiner Zeit an der Uni in Deutschland noch nicht so stark verbreitet war. Das hätte nur zu noch mehr unsinnigen Diskussionen geführt.
 
Das blackfacing entstammt einer ganz anderen Tradition. In der Kolonialzeit haben unter anderem belgien , niederlande, oesterreich deutschland dort die schwarzen als mindrrwertig angesehn und sie zum teil gejagt zum spass. Eine alte deutsche tradition sah es vor das sogenannte"toller Typ" gehaeutet wurden ihre Haut praepariert und als Karnevalskostuem getragen wurden. Kindern wurde suggeriert das das lustig sei.
dann wurde alls geklaut was nicht niet und nagelfest war die kinder und frauen vergewaltigt und anschliessend getoetet.ungesuehnte verbr3chen.
Nichtsdestotrotz wurde im spaeten 19.jhd. Diese praxis geaechtet.und stattdessen das blackfacing eingefuehrt,
weil man nocj ein paar toller Typ fuer die sklaverei uebrig haben wollte.

da hätte ich gerne ne quelle zu, will nicht bestreiten dass sowas vorkam aber dass das gang und gäbe war bezweifel ich sehr stark...und das mit dem häuten stimmt definitv NICHT :D

und was das ganze mit jim knopf zu tun hat erschliesst sich mir noch weniger
 
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Bin ja ich u sonst historisch interessiert. Quelle folgt heut abend also nich zuviel posten sons weis man nichmehr worums geht. Jim knopf ist uebrigens keine erfindung miachael endes sondern wurde im spaeten 17. Jhd bis ins 19. Jahrhundert in suedlichen staaten der usa eine schwarzeholzpuppe bei gericht verwendet die von einem bauchredner leben eingehaucht bekam um einem etwaigen zeugenungleichgewicht beizukommen wenn der beklagte schwarz war. Sollte sich ein schwarzer beschweren, das kein schwarzer in der jury vertreten war, wurde er auf besagten jim knopf verwiesen. Klagen darueber jim knopf sei eine holzpuppe wurden einfach ignoriert.meist end3te solch ein verfahren mit der haengung des betreffenden.
 
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Jim knopf ist uebrigens keine erfindung miachael endes sondern wurde im spaeten 17. Jhd bis ins 19. Jahrhundert in suedlichen staaten der usa eine schwarzeholzpuppe bei gericht verwendet die von einem bauchredner leben eingehaucht bekam um einem etwaigen zeugenungleichgewicht beizukommen wenn der beklagte schwarz war. Sollte sich ein schwarzer beschweren, das kein schwarzer in der jury vertreten war, wurde er auf besagten jim knopf verwiesen. Klagen darueber jim knopf sei eine holzpuppe wurden einfach ignoriert.meist end3te solch ein verfahren mit der haengung des betreffenden.

also michael ende hat sich bei seinen kinderbüchern von einer holzpuppe inspirieren lassen, als er eine geschichte über einen lokomotivführer aus afrika geschrieben hat...
und auf basis dieser bücher wurde dann eine tv-sendung mit holzpuppen gemacht?
wow.

Gerade gelesen, aber weiße die sich als jim knopf verkleiden sind natürlich viel schlimmer.

http://www1.wdr.de/studio/dortmund/...ortmundthemadestagesrassismusimalltag100.html

das is ja der witz...
in einer gesellschaft, in der ein relativ hoher anteil rassistische einstellungen hat, regt sich die twitter-avantgarde darüber auf, dass bei einem wettaufruf nicht die 0,2% der augsburger mit dunkler hautfarbe explizit angesprochen wurden.
 
das problem mit blackfacing ist doch, dass es früher ein mittel war, schwarze aus theater, film und fernsehen fernzuhalten, plus dass diese geblackfaceten schauspieler mit rassistischen stereotypen gearbeitet haben. losgelöst vom historischen kontext betrachtet sehe ich kein problem mit blackfacing. in einer antirassistischen gesellschaft sollte die hautfarbe der einzige unterschied zwischen schwarzen und weißen sein, was ist dann also das problem, wenn sich ein weißer als schwarzer oder ein schwarzer als weißer verkleidet? kann es denn nicht viel eher sein, dass wir mit einer entkrampfung des themas hautfarbe dieses ideal einer antirassistischen gesellschaft leichter erreichen als mit einer "bloß nix falsch machen"-haltung? "blackfacing ist scheiße" kann nicht mehr als ein status quo sein, der irgendwann überwunden werden kann. die frage ist jetzt nur, an welchem punkt wir gerade sind.

womit ich jedenfalls ein problem habe, ist die einstellung, alleine von rassismus betroffene hätten die "definitionsmacht" darüber, was rassismus ist. eine praxis ist nicht rassistisch, weil sich jemand von ihr rassistisch diskriminiert fühlt, sondern weil sie die abwertung einer bestimmten, anhand ethnischer, religiöser oder kultureller kriterien eingegrenzten menschengruppe beinhaltet. critical-whiteness-anhänger und konsorten verabschieden sich ja bewusst von objektiv nachvollziehbaren kriterien und stellen die subjektiven eindrücke der betroffenen an oberste stelle. das finde ich bedenklich. ich halte es für hochgradig paternalistisch, von (zumeist schwarzen) von rassismus betroffenen menschen keine selbstreflektion zu erwarten.

€: ich sehe das ähnlich wie sandmann. das problem ist in erster linie, dass lanz so tut, als gäbe es gar keine schwarzen augsburger, indem er kollektiv vorschlägt, schuhcreme zu benutzen.

Wir leben nicht in einer antirassistischen Gesellschaft. Wenn irgendwann Rassismus kein Alltagsproblem darstellen sollte, dann kann man sich eventuell "locker machen", was das Thema angeht. Aber de facto ist es nun mal so, dass Diskriminierung bis hin zu teils tödlichen Übergriffen permanent in Deutschland stattfindet - und zu allem Überfluss auch noch kleingeredet wird. Beispielsweise weigern sich Behörden in vielen Fällen selbst bei offensichtlich rassistisch motivierten Straftaten, diese als solche zu zählen.

Paternalistisch ist vielmehr die Haltung, man würde als nicht Betroffener viel besser wissen, was Diskriminierung ist und was nicht. Weiße entscheiden nach wie vor darüber, ab wann sich Schwarze diskriminiert fühlen dürfen. Offenbar wollen viele die Definitionsmacht nicht abtreten, weil sie sich sonst über ihren eigenen Rassismus Gedanken machen müssten.
 
das ist doch kein "deutsches" problem mehr .......deutschland war für viele hier und auswärts immer DAS land der rechtsradikalen.
aber das ist doch schon komplett auf europa ausgebreitet , es gibt immer rassismus warum auch immer

vor paar tagen in schweden
 
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Paternalistisch ist vielmehr die Haltung, man würde als nicht Betroffener viel besser wissen, was Diskriminierung ist und was nicht. Weiße entscheiden nach wie vor darüber, ab wann sich Schwarze diskriminiert fühlen dürfen. Offenbar wollen viele die Definitionsmacht nicht abtreten, weil sie sich sonst über ihren eigenen Rassismus Gedanken machen müssten.

99% der Menschen, die sich auf Twitter beschwert haben sind allerdings schweinchenfarbene Deutsche, die wissen, was für Minderheiten gut ist. Abgesehen davon, ist das Empfinden von Rassismus natürlich individuell, allerdings kann man kaum Rassismus gerichtlich bewerten, wenn es keine objektive Kriterien gibt. Ich kenne genug PoC, die sich durch die Wetten Dass Aktion nicht gestört fühlten.
 
99% der Menschen, die sich auf Twitter beschwert haben sind allerdings schweinchenfarbene Deutsche, die wissen, was für Minderheiten gut ist. Abgesehen davon, ist das Empfinden von Rassismus natürlich individuell, allerdings kann man kaum Rassismus gerichtlich bewerten, wenn es keine objektive Kriterien gibt. Ich kenne genug PoC, die sich durch die Wetten Dass Aktion nicht gestört fühlten.

Empathie nennt man das. Aber damit kennst du nicht so gut aus, das wissen wir ja.

Es gibt objektive Kriterien für Diskriminierung. Nur werden die oft genug nicht bei der Bewertung eines Sachverhalts herangezogen, was u.a. daran liegt, dass unsere gesellschaftlichen Institutionen von Medien über Politik bis Justiz nahezu völlig schweinchenfarben sind und die Vielfalt der Bevölkerung dort nicht abgebildet wird. Jüngst gab es etwa einen Fall, in dem mehrere, als Rechtsradikale bekannte Männer einen türkischen Imbissbesitzer unter "Scheißtürke"-Gebrüll beinah totstiefelten, aber weder Polizei noch Gericht einen rassistischen Hintergrund erkennen konnten.

Dieses "Ich kenne welche persönlich"-Argument ist einfach albern. Ich kann dir Rassismus auch erklären, ohne darauf hinzuweisen, dass mein persönliches Umfeld davon betroffen ist. Darüber hinaus findet sich natürlich immer jemand, der betroffen ist und das nicht schlimm findet; oft genug aus einer sozialen Pressure-Situation heraus. Wenn du einer Minderheit angehören würdest, dann wüsstest du, wie oft es passiert, dass dich deutsche (bzw. der Mehrheit angehörende) Freunde für solche Argumentationen vereinnahmen wollen. "Mein Kumpel ist Jude (Moslem, schwarz, schwul, whatever), der findet Gaskammerwitze nicht schlimm. Findeste nicht schlimm, wenn ich so einen Witz mache, ne?"
 
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keiner kann abstreiten dass es einen flächendeckenden rassismus gibt der sich in alltäglichen situationen zeigt...dass lanz insgeheim wahrscheinlich ein kleiner rassist ist - geschenkt! um diesen zu überwinden müssen PoC :)rolleyes:) sich stark machen, souverän zeigen und in genau jenen alltagssituationen dagegen protestieren. das hilft viel mehr als wenn irgendwelche whitefolks auf twitter ne welle gegen jim knopf machen...
 
um diesen zu überwinden müssen PoC :)rolleyes:) sich stark machen, souverän zeigen und in genau jenen alltagssituationen dagegen protestieren. das hilft viel mehr als wenn irgendwelche whitefolks auf twitter ne welle gegen jim knopf machen...

Das stimmt leider nicht. Die großen gesellschaftlichen Diskussionen werden in den seltensten Fällen von Vertretern von Minderheiten angestoßen. Vielmehr sind es genau solche Situationen wie die Causa Jim Knopf, die Problemstellungen in der Wahrnehmung der Mehrheitsgesellschaft überhaupt erst verankern. Entscheidend ist dabei ja vor allem, dass Menschen Probleme als solche erkennen, auch wenn sie nicht direkt davon betroffen sind; deswegen ist diese Lobbyarbeit von "irgendwelchen white folks" extrem wichtig für Betroffene.
 
beleidigungen funktionieren nun mal so. wenn ich jemanden beleidigen will, schreibe ich ihm eigenschaften zu, die ihm nicht gefallen. ich erschaffe ein bild von ihm, mit dem er sich nicht gerne identifiziert. das ist alles.

außerdem bin ich mir sicher, dass du trotz deiner übertriebenen korrektheit schon mal jemanden als idioten bezeichnet hast. und obwohl das mit demselben maß gemessen eine diskriminierung geistig minderbemittelter darstellt, beschwert sich darüber niemand.

an diesem beispiel wird eben offenkundig, dass es nicht um irgendwelche randgruppen, sondern ausschließlich um die verunglimpfung deines gegenübers geht. wenn du das leugnen willst, leugne es meinetwegen, aber laber mich nicht voll.

edit:

wenn ich also die eigentliche motivation mit in meine schlussfolgerungen einbeziehe (d.h. einfach nur die absicht zu beleidigen und nicht behindertenfeindlichkeit / homophobie / was auch immer), stelle ich fest, dass jemand in der tat rassistisch sein muss, um "du toller Typ" oder "du jude" pejorativ zu verwenden. schließlich beinhaltet das, dass er es für nicht erstrebenswert hält, ein toller Typ oder ein jude zu sein.

ich bin hingegen nicht behindertenfeindlich, wenn ich es für nicht erstrebenswert halte, behindert zu sein. das finden ja nicht mal die betroffenen gut. außerdem bin ich nicht schwulenfeindlich, wenn es für nicht erstrebenswert halte schwul zu sein. ich find den gedanken an einen schwanz in meinem mund eben einfach ekelerregend und muschis gefallen mir viel zu gut. man hängt an dem, was man mag, absolut nicht verwerflich.

was das erste beispiel betrifft, gibt es vielleicht noch eine ausnahme: ich würde es gar lustig finden, einen nazi damit aufzuziehen, dass er doch in wirklichkeit ein geldgieriger jude sei und außerdem negerlippen hat. ist also auch wieder kontextabhängig.

mit so nem bullshit hab ich gerechnet. du nimmst es also bewusst in kauf, dass dritte sich von dir als kollateralschaden beleidigt fühlen. schließlich benutzt du in der öffentlichkeit worte als beleidigung, die dadurch, dass du sie als beleidigung benutzt, die betroffenen menschengruppen abwerten. meinst du, ein spastiker freut sich, wenn er liest, dass du andere als spast beleidigst? meinst du ein schwuler freut sich, wenn er sieht, dass du andere als schwuchtel beleidigst? ein guter freund von mir ist schwerbehindert und ja, der hat ein problem damit, wenn "spast" oder "behinderter" als beleidigung benutzt werden. mit "idiot" ist das etwas komplett anderes, da es kein klinisches bild "idiot" gibt und sich daher auch keine dritten von dieser bezeichnung angesprochen fühlen.

Paternalistisch ist vielmehr die Haltung, man würde als nicht Betroffener viel besser wissen, was Diskriminierung ist und was nicht. Weiße entscheiden nach wie vor darüber, ab wann sich Schwarze diskriminiert fühlen dürfen. Offenbar wollen viele die Definitionsmacht nicht abtreten, weil sie sich sonst über ihren eigenen Rassismus Gedanken machen müssten.

es geht nicht darum, ob sich schwarze (oder andere angehörige einer minderheit) diskriminiert fühlen, sondern ob sie diskriminiert werden. und die entscheidung darüber, was eine diskriminierung ist, soll im idealfall die wissenschaftliche community nach objektiv nachvollziehbaren kriterien treffen, denn ansonsten hat der recht, der am lautesten schreit. wenn du beim potentiell diskriminierten die komplette "definitionsmacht" verordnest, was ist denn dann, wenn dein schwarzer mitbewohner sich weigert, den abwasch zu machen, weil er sich diskriminiert fühlt? was ist, wenn ein schwarzer es als rassistisch betrachtet, wenn du mit ihm redest, ohne jeden satz mit "sir" zu beenden? du beraubst dich selbst jeder möglichkeit zur argumentation, wenn du die "definitionsmacht" beim potentiell diskriminierten verordnest.
 
es geht nicht darum, ob sich schwarze (oder andere angehörige einer minderheit) diskriminiert fühlen, sondern ob sie diskriminiert werden. und die entscheidung darüber, was eine diskriminierung ist, soll im idealfall die wissenschaftliche community nach objektiv nachvollziehbaren kriterien treffen, denn ansonsten hat der recht, der am lautesten schreit. wenn du beim potentiell diskriminierten die komplette "definitionsmacht" verordnest, was ist denn dann, wenn dein schwarzer mitbewohner sich weigert, den abwasch zu machen, weil er sich diskriminiert fühlt? was ist, wenn ein schwarzer es als rassistisch betrachtet, wenn du mit ihm redest, ohne jeden satz mit "sir" zu beenden? du beraubst dich selbst jeder möglichkeit zur argumentation, wenn du die "definitionsmacht" beim potentiell diskriminierten verordnest.

Du gehst offenbar davon aus, dass die Übertragung der Definitionsmacht in einem luftleeren Raum stattfinden würde, aber tatsächlich ist rassistische Diskriminierung alltäglich - und das, ohne dass dem institutionell Rechnung getragen würde. Bisher ist es einfach so, dass nicht Betroffene darüber entscheiden, was Betroffenen zugemutet werden kann. Deine Beispiele sind ja rein mikrosozialer Natur und unterliegen natürlich ebensolchen Verhandlungsprozessen, aber Definitionsmacht bezieht sich ja auf gesamtgesellschaftliche Prozesse. Zum Beispiel die Verwendung des Begriffs "toller Typ". Da können ISD, Brothers Keepers etc. noch so laut sagen, dass sie das als diskriminierend empfinden und sich gegen die Verwendung des Begriffs aussprechen - letztendlich entscheiden weiße Meinungsführer untereinander, dass das voll in Ordnung ist bzw. werten diese Kritik im Gegenzug gleich als "Bevormundung" und "Zensur". Darum geht's.
 
Das stimmt leider nicht. Die großen gesellschaftlichen Diskussionen werden in den seltensten Fällen von Vertretern von Minderheiten angestoßen. Vielmehr sind es genau solche Situationen wie die Causa Jim Knopf, die Problemstellungen in der Wahrnehmung der Mehrheitsgesellschaft überhaupt erst verankern. Entscheidend ist dabei ja vor allem, dass Menschen Probleme als solche erkennen, auch wenn sie nicht direkt davon betroffen sind; deswegen ist diese Lobbyarbeit von "irgendwelchen white folks" extrem wichtig für Betroffene.

ach komm, "große gesellschaftliche diskussionen", als ob die nicht schon längst geführt wurden :rolleyes: rassismus wird es immer geben wie homophobie, frauenverachtung oder judenhass. was wichtig ist, ist dass er nicht institutionell und von der mehrheitsgesellschaft ausgeführt wird und dass er rechtlich belangt wird...natürlich müssen sich auch weisse einschalten, aber eben bitte in entsprechenden, akuten fällen courage zeigen und nicht so klugscheisserisch daherreden...mit jim knopf hat das nu wirklich nix zu tun.
 
ach komm, "große gesellschaftliche diskussionen", als ob die nicht schon längst geführt wurden :rolleyes: rassismus wird es immer geben wie homophobie, frauenverachtung oder judenhass. was wichtig ist, ist dass er nicht institutionell und von der mehrheitsgesellschaft ausgeführt wird und dass er rechtlich belangt wird...natürlich müssen sich auch weisse einschalten, aber eben bitte in entsprechenden, akuten fällen courage zeigen und nicht so klugscheisserisch daherreden...mit jim knopf hat das nu wirklich nix zu tun.

er wird doch institutionell ausgeführt??
 
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