Caracas, 11. April 2002: Im Zentrum von Venezuelas Hauptstadt hat sich eine Protestdemonstration der Opposition formiert. Ein Redner fordert, von der geplanten Route abzuweichen und zum Präsidentenpalast Miraflores zu marschieren, "um diesen Verräter des venezolanischen Volkes zu stürzen". Dort haben sich jedoch tausende Anhänger von Hugo Chávez versammelt, entschlossen den sozialistischen Staatspräsidenten zu verteidigen.
Plötzlich eröffnen Heckenschützen das Feuer auf die Menge vor dem Präsidentenpalast. Bewaffnete Chávez-Anhänger schießen zurück. TV-Sender stellen die Gegenwehr als Angriff auf den Demonstrationszug der Opposition dar. Dieser hält sich zu diesem Zeitpunkt aber gar nicht in der Nähe auf. Die gefälschte Nachricht soll die Armee gegen den Präsidenten mobilisieren. Das Kalkül geht auf: Hubschrauber kreisen, Panzer ziehen auf.
Die Militärs stellen ein Ultimatum: Rücktritt von Chávez oder Beschuss des Palastes. Am frühen Morgen des 12. Aprils 2002 begibt sich Chávez in die Hände der Putschisten. Die Opposition zieht in den Palast. Der Chef des Unternehmerverbandes Pedro Carmona wird umgehend als neuer Präsident vereidigt. Doch er hat den Rückhalt des Sozialisten unterschätzt. Millionen demonstrieren im ganzen Land. Zehntausende kommen in die Hauptstadt, belagern den Palast und fordern die Rückkehr des gewählten Präsidenten.
Die Palastwache setzt daraufhin die Putschisten fest. Der Staatsstreich fällt in sich zusammen. Chávez kehrt zurück und wird von seinen Anhängern gefeiert: "Er ist wieder da." Der Putsch stärkt sein Image als Mann des Widerstandes, der den alten Eliten erfolgreich Paroli bietet. Diese gründen ihre Macht auf den Ölreichtum des Landes.
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https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag-hugo-chavez-venezuela-100.html )
kurzbericht über die kurzzeitige machtübernahme der rechten opposition im jahr 2002.
erstmal den chef des unternehmerverbandes zum präsidenten machen.
gibt auch eine gute doku zum dem damaligen putsch:
Chavez - ein Staatsstreich von Innen