Ich mag den Begriff Empathie nicht. Allerdings über Reflektionsvermögen und die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen glaube ich stärker zu verfügen als die forms dieser Welt, aber das mag so oder so sein, man kann den Leuten ja nur vor den Kopf kucken, sowas schlecht messen und so gut kenne ich ihn speziell ja auch nicht.
Freilich: Dass form wohl ernsthaft drauf gehofft hat, ich würde mich live in einem Streitgespräch, dass er zwischendurch unpassend und auch, wie nyarla sagt, durchaus übergriffig zur Therapiesitzung umzugestalten versucht, für mein Album entschuldigen; dass er ernsthaft überrascht ist von der ihm entgegenschlagenden Ablehnung im Internet, die sich dabei meines Empfindens nach auch noch sehr im Rahmen hält, zeugt für mich eher von Weltfremdheit und auch starker Unfähigkeit, sich Perspektiven, Motive und Beweggründe anderer Menschen klarzumachen, eben: sich in andere hineinzuversetzen.
Was Leute bei ihm als Empathie wahrnehmen, scheint mir eher eine Form von Weltschmerz zu sein. Er spricht unbestimmt von totgefolterten Schwarzen, von Frauen, die sich hier kaum auf die Straße trauen könnten - auch wenn letzteres so wäre und ersteres wo auch immer Alltag, wäre er ja immer noch bloß David aus der Nähe von Mainz, der als Kind mal kassiert hat und dann vom Vater gevictimblamet wurde. Dieses Getue, als sei der Schmerz der Welt seine Erfahrung und daher auch sein Argument, ist für mich keine Empathie, sondern einfach narzisstisch und auch ein Stück weit infantil.
Gab 150€ für jeden, wobei das in meinem Fall ziemlich exakt deckungsgleich mit den Reisespesen gewesen ist.