Der schön-schaurige Horrorfilmthread

Jedenfalls bei dem Spiel hab ich mich schon oft erschreckt.

DellamorteDellamore ist ja mal einer der schrägsten Filme, die ich je gesehen habe:
"Er hat mich vergewaltigt. Es hat mir gefallen: Nicht die Gewalt, aber beim 2. mal war er lieb zu mir. Ich werde Ihn heiraten!"
"Im 4. Stock erschießt ein Irrer Leute! Sie haben eine Pistole? Gut, dann können sie sich ja verteidigen!"
"Wir graben meine Tochter aus und bringen das Bild auf die Wahlplakate: "Wählen sie den Mann, der sonst jede Freude im Leben verloren hat!"

Ab der ersten Hälfte dachte ich noch, dass das ein übler Trashfilm ist, aber in der 2. Hälfte wandelt der sich ja tatsächlich in ein surreales Psychodrama. Hat mir irgendwie gefallen, obwohl ich den Film nur halbwegs verstanden habe (Teilweise stark philosophisch, dann aber wieder so absurd und lächerlich ...)
 
Michele Soavi hat sowieso nur Gutes gedreht. Ob jetzt "Deliria", oder "La Chiesa" oder "La Setta". Mit das Feinste, was es an Italo-Horror gibt.
 
Deliria (Aquarius) kenne ich, aber die anderen beiden habe ich noch nicht gesehen. Für einen Film von 94 hat der mich auch stark an Werke von Fulci und Argento erinnert, wo zu der Zeit doch die meisten Regisseure des Italo-Horrors mittlerweile eher Pornos oder Werbefilme gedreht haben.
 
Deliria (Aquarius) kenne ich, aber die anderen beiden habe ich noch nicht gesehen. Für einen Film von 94 hat der mich auch stark an Werke von Fulci und Argento erinnert, wo zu der Zeit doch die meisten Regisseure des Italo-Horrors mittlerweile eher Pornos oder Werbefilme gedreht haben.
Kein Wunder, ist Soavi doch ein gelehriger Schüler Argentos, dessen Erstling eine Dokumentation über die Filme Dario Argentos namens "World of Horror" war. Mit "Dellamore Dellamore" war die große Zeit des italienischen Horrors dann auch vorbei, bis auf wenige Ausnahmen, die danach noch erschienen. Die kann man aber an einer Hand abzählen.
 
church_shot6l.jpg
 
Gestern Open Grave gesehen. Guter Film, Spannung von der 1. Minute an.
Danach Home Sweet Home gesehen, Psychothriller. Aber enttäuschend.

HOME SWEET HOME macht gleich zu Anfang optisch auf sich aufmerksam. Ein Fremder ist die ganze Zeit wortlos zu sehen, wie er das Haus inspiziert und mitunter auch präpariert. Als die Wohneigentümer nach Hause kommen, beginnt der Terror.
Was mir sofort auffiel: Mann und Frau passen optisch so gar nicht zusammen. Da hätte man besser casten müssen. Aber sie spielen von Anfang an ihre Rollen absolut solide. Den ganzen restlichen Film lang passiert allerdings recht wenig. Die Frau ist zu (gefühlten) 70% des Streifens am Heizkörper gefesselt, der Mann kratzt (anfangs scheinbar, später dann aber genauso) recht schnell die Kurve. Die Szene, in der der Mann mit seiner Maske der gefesselten Frau ohne ein Wort ganz Nahe kommt, hat durchaus Intensität; selbige flacht aufgrund der Dauer dann aber recht schnell wieder ab. Ein paar "Jump-Scares", wie die Katze, die aufs Bett springt, funktionieren durchaus, verpuffen aber letztenendes im Gesamteindruck.
Die Identität wird lange nicht preisgegeben und für die Meisten mag die Auflösung fade, wenn nicht gar "nicht vorhanden" sein. Doch DAS muß man dem Film lassen: das Ende ist durchaus in Ordnung (von mir aus hätte man das Gesicht auch am Ende nicht sehen müssen). Das größte Problem des Filmes ist, dass im Grunde sehr wenig passiert. Auch so ist der Streifen gut goutierbar, aber da wäre mehr (weit mehr) drin gewesen.

Fazit: Handwerklich solider Streifen, inhaltlich Routineprogramm
 
Zurück
Oben Unten