So, extra für dich noch meine "Einführung in die Philosophie" von Arno Anzenbacher rausgekramt (Freiburg, 2009).
§ 8.2 Die Philosophische Gotteslehre:
Empirische Beweise sind natürlich nicht möglich um Gott zu beweisen. Du wirst also nicht anhand von Physik oder Chemie oder sonstigem die Existenz eines Gottes nachweisen können. Aber es gibt philosophische Erklärungsmuster, die von Platon bis Hegel gehen.
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Grundtypen der Argumentation: Die Teleologische und die Kosmologische. Bei der ersten geht es um die Frage "Warum ist Sein und nicht vielmehr nichts"? und bei der zweiten um "Warum ist Kosmus und nicht Chaos?" - Ein Beispiel für diese Argumentation wäre Hegel und seine Geschichtsphilosophie: Er geht von einem "Weltgeist" aus, der die Geschichte in eine bestimme, "sinnvolle" Richtung lenkt.
Eine weitere Argumentationsform wäre die von Platon und Aristoteles: "Es gibt Bewegung. Was sich bewegt, wird von einem anderen bewegt. Es muss also ein erstes, nicht-bewegtes Bewegendes geben". An diese Argumentation schließen sich dann die christlichen Philosophen des Mittelalters an: Thomas von Aquin, Anselm von Canterbury usw.
Dann kommen hier noch die philosophischen Gottesbeweise von Kant, Hegel, Jaspers, Guardini - bin jetzt aber zu faul hier alles abzutippen, zur Not kann ich's auch einscannen
Was ist aber der Punkt von dem ganzen? Philosophen argumentieren mit philosophischen Methoden um einen Gott zubeweisen - weder kann man damit die Existenz von Einhörnern, Spaghettimonstern oder sonstigem beweisen, noch hätte Kant, Hegel oder Jaspers jemand wegen Gottesleugnung den Kopf abgehackt
Die Aufklärer 100 Jahre vor Kant, haben schon Zweifel an einer Existenz Gottes geäußert, ohne gleich auf dem Scheiterhaufen zu landen oder gesellschaftlich isoliert zu werden.
Man mag jetzt an die philosophische Argumentation glauben oder nicht - es gibt wie bei vielen anderen ph. Erklärungsmustern, auch hier wieder Argumente die dem ganzen widersprechen. Aber das ganze an sich als "Unsinn" abtun geht auch nicht, dann könntest du gleich die gesamte Philosophie als Unsinn abschaffen.
So, dann erwarte ich entweder Zustimmung oder eine vernünftiges Argument dagegen, wenn ich mir schon die Mühe gemacht habe das ganze Kapitel nochmal zu lesen, statt mich um mein Uni-Zeugs zu kümmern