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Habe jetzt The Returned gesehen, kann aber die allgemeine Begeisterung nur eingeschränkt teilen. Das liegt vor allem an der für meine Begriffe irritierenden und wenig befriedigenden Wendung, die das ganze Geschehen in den letzten 2-3 Folgen nicht nur erzählerisch, sondern auch atmosphärisch nimmt. Mir hat die getragene Rhythmik, das auf subtile Weise beunruhigende Klima und die Spannung sowie auch das ganze geographische Setting zunächst sehr gut gefallen. Angenehm auch der Verzicht auf die für viele amerikanische Serien typischen Klischees (erwähnte hier schon irgend jemand).
Dann jedoch entgleitet die Serie in der vor- oder drittletzten Folge auf einmal doch etwas in ebenjene Stereotypen und baut verstärkt auf zombieeske Elemente in der Darstellung der revenants und auch der Geschichte.
So z.B.:All das erzeugte dann irgendwie einen Missklang mit dem vorangegangenem Aufbau der Serie und wirkte ziemlich aufgesetzt. Irgendwie habe ich auch das ziemlich sichere Gefühl, dass etwaige Folgestaffeln sich nur zum Schlechten fortentwickeln können.das allmähliche Vergammeln der Geister, die Szene mit dem Typen, der aus dem Klo säuft>hätte nur noch gefehlt, dass er dem Polizisten in die Wade beißt, nachdem der ihn erschossen hatte. Auch die ganzen Szenen mit "der Horde", die schließlich dann vor der "Helfenden Hand" auftaucht, gemahnte stark an die klassischen Zombieschocker, in der die letzten Überlebenden sich in der Mall umzingelt finden, der apokalyptische Prediger Pierre mit dem Waffenarsenal etc.
Zur Verteidigung der Produzenten kann ich jedoch noch bemerken, dass mir auch nicht ganz klar gewesen wäre, wie die Geschichte sich hätte weiterentwickeln sollen. Sie schien rein dramaturgisch irgendwie nicht wirklich auf irgendeinen Höhepunkt zuzusteuern (lediglich die Story um Simon barg diese Möglichkeit). Wobei ich, wie gesagt, den getragenen Gang der Ereignisse und der Erzählung im ganzen eigentlich gar nicht so schlecht fand. Vllt. hätte man das einfach beibehalten und auf einen katastrophischen Effekt verzichten sollen. Ich glaube, dem Format hätte das ganz gut zu Gesicht gestanden.
Habe soeben die Staffel auch beendet und fand das Ende irgendwie auch nicht mehr so megainteressant. Auch wenn die Mysterien wohl nicht im Mittelpunkt stehen hatte das Ende wieder so einen LOST-Effekt, dass immer mehr WTF-Schwachsinn aufgetischt wurde, der nicht wirklich erklärt wird. Stichwort
Narbe von Lena (Camilles große Schwester), die kommt und geht dann irgendwie einfach wieder weg, manche schlafen manchmal, manche aber auch nicht. Manche können andere Halluzinationen sehen lassen, andere sind eher normal. Alles ein bisschen zusammengewürfelt.