Leith
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also ich hab nur reingelesen....http://zerberster.org/?p=542
FeatureKolumneKool Savas ist Porsche! – Kolumne Nr. 4
8. August 2010 09:44Brandon Lakefield0 Kommentare
Die Tatauirung oder auch Tattoo genannt, gehört mittlerweile „fast“ schon zur Alltäglichkeit und dient für Menschen aller Lebensschichten als moderne Ausdrucksmöglichkeit um die persönliche Sehnsucht nach Exklusivität und Einzigartigkeit erkennbar zu verkörpern. Dieses „abheben von der Masse“ ist vergleichbar mit einem limitierten MAC Petticoat Rouge für Frauen als auch mit Raritäten im Sneaker-Segment für die männliche, schuhbegeisterte Fraktion. Eine Vielzahl meiner zurechnungsfähigen Bekanntschaften – zu denen ich auch einen hochbegabten Tattoostudio-Inhaber in Berlin zähle – erfragten meine Auffassung zum gestochenen Motiv des selbsternannten „King of Rap“, siehe Foto. Aber dazu gleich mehr!
Vorher, möchte ich euch eine kurze, sachdienliche Geschichte einer allein erziehenden, finanziell minderbemittelten Mutter aus den Vereinigten Staaten schildern, die sich im lebenskundigen Alter von 47 Jahren, dickköpfig bereit erklärte, ein faustgroßes Logo eines berüchtigten Fast-Food-Konzerns für mehr als 40.000 Dollar auf ihre Stirn stechen zu lassen. Mit dieser uneigennützigen Tat finanzierte die holde Frau ihrem einzigen zeugungsfähigen Sohn das College, das ihm eine bessere Zukunft ermöglichen sollte.
Ihr strebsamer Sohn schloss sein College – nach vier erdrückenden Jahren – souverän als Jahrgangsbester ab, angelte sich mit seinem ausgezeichneten Diplom eine gut bezahlte Arbeitstelle als Textil-Manager und bezahlte vom ersten eigenen Lohn eine Lasertherapie zur Entfernung des vor Jahren gestochenen Tattoo Motivs, das ihm aussichtsreiche Lebensbejahungen zusicherte. Nachdem dieses Geschehnis in den Medien die Runde machte, waren alle deutschen (die immer noch zum Lachen vorübergehend in den Keller rennen) empört, fassungslos und sprachlos zugleich, was bei der armseligen Mentalität nicht gerade unüblich erscheint. Ehrt ihr die Entscheidung der hochherzigen Frau, die sich für ihren Sohn hingab?
Was möchte ich mit dieser wahren Begebenheit vermitteln?
Eines der bekanntesten Hiphop Print-Magazine (Juice) nahm vor geraumer Zeit eine erlesene Auswahl der geachtetsten Hiphop Journalisten, in einem geräumigen 5 qm Redaktionsbüro, martialisch in Gewahrsam und beschäftigte die geistesschwachen Aushilfspraktikanten mit nur einer einzigen, diffizilen aber lösbaren Aufgabe. Es sollte der „beste Deutschrapper aller Zeiten“ berufen werden und so kam es, dass Kool Savas seinen langersehnten und wahrlich gerechten Ritterschlag, beifallswürdig & indolent zu spüren bekam. Dadurch mundet sein ausgelutschter Slogan – „King of Rap“ – in der gegenwärtigen Zeit nicht mehr banal, überheblich und aufgeplustert, sondern glaubwürdig, plausibel und für weitere Veröffentlichungen sehr förderlich und verheißungsvoll.
Eine ergreifende Einleitung eines eifrigen Edelkritikers – das nenne ich eine perfekte Alliteration! Narzissmus ende!
Denkt bitte bei den nächsten Zeilen an die willensstarke, allein erziehende Frau und urteilt so parteiisch, scheelsüchtig und arggesinnt wie ihr es mit eurem Gewissen vereinbaren könnt.
Vor wenigen Tagen gab Kool Savas dem von mir geschätzten Interviewer, Selcuk “Ayranmaiden” Erdogan vom Splash-Mag ein ungekünsteltes Interview und präsentierte ein recht hervorstechendes Tattoo Motiv – auf seinem Unterarm – dass er minutenlang, schlotterig – mit überaus schwerfälligen Argumenten – versuchte, tiefschürfend zu erklären. Mir kam seine Rechtfertigung vor, als rede er sich die voreilige Entscheidung schön, er schien sich in gewissermaßen selbst verarschen zu wollen. „Er feiert die Geschichte von Porsche“, das war einer der würzlosen Gründe, weshalb sich Kool Savas das Logo des Sportwagenbauers „Porsche“, unabänderlich unter seine zweite Hautschicht stechen ließ!
Würdet ihr euch ein Porsche Logo, ohne jegliche Gegenleistung, unvergänglich auf euren Unterarm tätowieren? Herr Savas tat es mit großem Vergnügen und mit glitzern in den Augen! Der Anlass dafür war seine unmenschliche Faszination zu dieser Automarke, die er in diesem Leben nicht mehr missen möchte. Hat er wenigstens einen gut dotierten Werbevertrag abgeschlossen? Nein, nichts dergleichen, er tat es aus Liebe zu VW (Porsche wurde zum Teil von VW übernommen)! Separate, ein ehemaliger Rapper und Menschenopfer Kollegah’s alles zerberstender Reimkunst, hatte recht; Deutschrap stumpft die Rapper unweigerlich ab, die Verblödungsmaschinerie läuft perfekt – Mission erfüllt!
Der „King of Rap“ schleppt eine große Verantwortung gegenüber der erpichten, (vom Staat) vergessenen Jugend mit sich herum und mit seinen stolzen 35 Jahren und dem anständig erarbeitetem Vorbildcharakter, hätte er sich intensiv fragen sollen, ob solch eine Liebhaberei wirklich das Wahre ist. Wie wir alle wissen ist Herr Yurderi ein eingefleischter Vegetarier; erblicken wir in naher Zukunft ein PETA (Tierschutzorganisation) Logo auf seinem rechten Oberarm oder womöglich noch ein Greenpeace Zeichen inklusive eines Kik T-Shirts (Black)?
Wenn einem Individuum in unserer unversperrten Social Network Generation etwas schmeichelt, dann unterbreitet man seine Liebe zum Gelesenen durch das Klicken auf ein „Gefällt mir“ Button (Facebook), dies wäre bei einem kostbaren Automobilhersteller ausreichend gewesen. Vielleicht fehlt dem Junggebliebenen „Essah“ aber auch eine energische Autoritätsperson, die ihm geradlinig verdeutlicht, dass am Satzende ein akustisch zu vernehmendes „Alter, Alter“ äußerst deplatziert, inkompetent und unprofessionell auf gesittete Mitmenschen wirkt.
Wichtig!
Ich habe in keinster Weise vor, jemanden mit meinen fürsorglichen Äußerungen zu diskriminieren oder zu diskreditieren, auch nicht die Manneswürde vom Xbox 360 Fanboy „Savas“, nur empfinde ich dass tätowieren einer Marke eines Großkonzerns, ohne jemals eine Gegenleistung oder Nutzen dafür entgegen genommen zu haben, als nicht sehr durchdacht und schon gar nicht nachahmungswürdig!
Etwas Wichtiges bleibt aber noch unbeantwortet: „Wo waren die gewissenhaften Freunde von Kool Savas? Gute Freunde sollten doch im Imstande sein, einen vor unüberlegten und wässrig fließenden Entscheidungen zu schützen!
Wer dieser Kolumne keinen Glauben schenkt, dem empfehle ich das komplete Video-Interview auf Splash-Mag! Nutzt die Google Suchfunktion: „Kool Savas im Interview mit Selcuk“!
Kool Savas – Ich mag dich wirklich, aber die neue S-Klasse fährt sich viel angenehmer & galanter! Sollte ich mir den Mercedes-Stern auch tätowieren lassen? Auch wenn die beseligende S-Klasse vor meiner Haustür steht?
mach doch was sinnvolles mit deiner zeit junge is ja irre über was hier geschrieben wird....
