• In einem
Interview im Stern spricht sich Kendall Old Elk, einem der wenigen
Native Americans in Deutschland, klar gegen die Narrative rund um Karl May aus.
• Carmen Kwasny, die Vorsitzende der „
Native American Association of Germany“, kritisiert im
Interview mit Deutschlandfunk Kultur, dass „Der junge Häuptling Winnetou“ zahlreiche Klischees transportiere.
• Tyrone White, ein im Rheinland lebender
Indigener, meint im gleichen Interview, dass der Film die Geschichte der indigenen Völker Amerikas zu Unterhaltungszwecken trivialisiere.
• Und in einem
anderen Interview mit
Deutschlandfunk Kultur fragt Ethnologe Markus Lindner, was denn Drehbuchautoren hindere, fiktionale Bücher oder Filme zu machen, bei denen sorgfältig recherchiert wird.
• Die
ZEIT merkt an, dass hier „in Deutschland ausgedachte Apachen“ in die heutige Zeit holt, ohne zu beachten, wie sich das Thema seit den letzten Filmen in den 60er Jahren verändert habe: „
Kurios und lieblos“ und „im Geiste der Mini-Playback-Show“.
• Selbst in der
FAZ, in der nun nicht unbedingt ein progressiver Wind weht, mein
Claudius Seidl, das die Erzählung „vielleicht kein böser Rassismus“ sei. Aber: „Es ist aber dumm, provinziell, ignorant und arrogant gegenüber beiden: der Geschichte und Realität der indigenen Amerikaner.“
• Und die
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) hatte den Film als „besonders wertvoll“ eingestuft. Die Entscheidung war allerdings knapp und sehr umstritten. Zwei von drei Jury-Mitgliedern bezeichneten den Film als „kitschiges, rückwärtsgewandtes Theaterstück“. Und die Vorlage von Karl Mays sei „eine Lüge, welche den Genozid an den Ureinwohnern Amerikas“ ausblende. (Siehe dazu auch Interview
im SPIEGEL).
• Oder die
Frankfurter Rundschau zerreißt den Film in einer
Kinokritik. Und auch von Kinobesuchern kommt ein sehr
geteiltes Echo.