Der schön-schaurige Horrorfilmthread

Der Film spielt in der gleichen Zeitebene der amerikanischen Neuverfilmung aus dem Jahr 2004, verlegt die Handlung des Geschehens jedoch in einen amerikanischen Vorort und somit mehrere Hundert Kilometer entfernt von den Ereignissen, die sich in Der Fluch – The Grudge ereignen.
 
The Grudge hat als 20. Film ein F bei Cinemascore vom Publikum kassiert (Note 6) wtf

Hier alle anderen Filme
  1. Eye of the Beholder (1999)
  2. Dr. T and the Women (2000)
  3. Lost souls (2000)
  4. Lucky Numbers (2000)
  5. Darkness (2002)
  6. Fear Dot Com (2002)
  7. Solaris (2002)
  8. In the Cut (2003)
  9. Alone in the Dark (2005)
  10. Wolf Creek (2005)
  11. Bug (2006)
  12. The Wicker Man (2006)
  13. I Know Who Killed Me (2007)
  14. Disaster Movie (2008)
  15. The Box (2009)
  16. Silent House (2011)
  17. Killing them Softly (2012)
  18. The Devil Inside (2012)
  19. Mother! (2017)
  20. The Grudge (2020)
Hab bei weitem nicht alles von der Liste gesehen, aber neben wirklichen Heulern sind auch wahre Perlen darunter, die einfach durch falsches Marketing das falsche Publikum angezogen haben. Hab bei Bloody Disgusting allerdings ne Review ueberflogen und die watschen den auch mit 1/5 ab.

Apropos Bloody Disgusting...in deren Top25 Horrormovies der 2010er landet das Evil Dead Remake auf Platz 1, vor Get out, Hereditary und The VVitch @noface ;)
 
mother fand ich top, wolf creek aber wirklich überhypetester schmutz erster güte
 
"Darkness", "Bug" und "Mother!" sind korrekt, kool und genial. Keine Ahnung, welches Internetvolk da wieder seinen "Geschmack" beweisen will.
 
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absurd remastered auf bluray?
hab den das letzte mal vor jahren gesehen
und niemand kann mich stoppen, den wieder zu gucken
:emoji_runner:
 
Dann guck lieber nochmal "Antropophagus", bevor du dich in "Absurd" gelangweilt von Kill zu Kill hangelst. ;)
 
Dann guck lieber nochmal "Antropophagus", bevor du dich in "Absurd" gelangweilt von Kill zu Kill hangelst. ;)
echt? war der so langweilig?
:emoji_thinking:

Antropophagus? hatte eigentlich den immer als schrottig in erinnerung, aber auch ultralange nicht mehr geguckt
ich mach einfach double feature
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Ja, Double-Feature ist 'ne gute Idee. Ich hab "Antropophagus" in meiner Erinnerung als den besseren Film abgespeichert. "Absurd" war halt nur blutig...und zwischen den Kills eher langweilig.
 
Dann guck lieber nochmal "Antropophagus", bevor du dich in "Absurd" gelangweilt von Kill zu Kill hangelst. ;)
das is doch genau so lahmer mumpitz. bei solchen filmen muss ich immer an die abende mit meinem einen kumpel denken, wo wir uns stundenlang verrisse/kritiken zu solchen filmen aus dem lexikon des internationalen films bzw der filmdienst (undaus deren damaligen fernsehprogramm) vorgelesen und dabei traenen gelacht haben wenn wieder alles als "lieblos runtergekurbelt", "duemmstmoeglicher machart" etc abgewatscht wurde haha
 
Nee, "Antropophagus" hat die besseren Bilder, ein Händchen für die Atmosphäre, teilweise auch 'nen richtig guten Soundtrack. Filmisch ist der schon sehr viel besser als "Absurd".

In Großbritannien als “video nasty” gebrandmarkt, wurde “Anthropophagus” auch in anderen Ländern schnell in die Schmuddelecke gedrängt, fatal zensiert und fristet bis heute ein Dasein in den finsteren Ecken der Videotheken, die Otto Normal nur aufsucht, um beim Anblick der Stills auf den Backcovern erregt darüber zu geifern, was sich die Perversen, Kranken und Gestörten so alles anschauen.
Im Gegensatz zu einem Borefest wie “Muttertag” ist der Bekanntheitsgrad von “Man-Eater” (Verleihtitel) nicht nur auf seine Beschlagnahme zurückzuführen.
Joe D’Amato ist ein mehr als brauchbarer Regisseur und Kameramann, der unter anderem auch Jean-Luc Godard assistierte. Ihm gelingen hier nicht nur ein paar hübsche Einstellungen, er konzipiert den Film vom sonnendurchfluteten, idyllischen Anfang zum dunklen, in Erdtöne gebetteten Ende stringent durch und kann so eine morbide Atmosphäre des Zerfalls schaffen, die leider hin und wieder vom Kreischen der Kirchenorgeln, die sich auf dem Soundtrack finden (der ansonsten gelungene, atonale Synthesizerkulissen und ein wenig griechische Folklore verarbeitet), sabotiert wird.
Das Drehbuch von Luigi Montefiori, der auch die Rolle des Kannibalen unter seinem Pseudonym George Eastman übernimmt (und mit seinem Schauspiel überhaupt nicht zufrieden war – glücklicherweise reicht allein seine imposante Statur aus, um dem Menschenfresser eine schaurige Leinwandpräsenz zu verleihen), unterstützt die immer finsterer voranschreitende Entwicklung der Geschichte durch einen gemäßigten Ton. Wo in anderen Genrefilmen schon Zeter und Mordio geschrien und großes Heulen und Zähneklappern herrschen würde, verhalten sich Montefioris Figuren bedacht und ruhig. Man kann ihr Verhalten fast rational nennen, auch wenn sie allen Grund haben, hysterisch auszuflippen. Bezeichnend ist eine Szene zu Beginn von “Anthropophagus”, die ganz ähnlich in vielen Horrorfilmen auftaucht: Eine Figur legt einer anderen die Karten. In zehn von zehn Fällen kann man davon ausgehen, dass niedrig budgetierter Horror hier die Todeskarte zückt, nicht bei D’Amato (der eigentlich Aristide Massaccesi heißt und unter diesem Namen auch als Co-Autor und Kameramann im Vorspann aufgeführt wird) und Montefiori: Das Tarot ist nicht lesbar. Nur ein kleiner Schlenker, der das abgestandene Plumpe vermeidet, aber ein wirksamer. Dies zieht sich durch den restlichen Film und sorgt hin und wieder für positive Überraschungen, wenn die Geschichte dann doch mal aus Versehen ein Stereotyp zu sehr ausreizt, wie etwa die aus dem Fundus des “gothic horrors” stammende Gruselvilla inklusive Geheimgang.
Wie er auch seinen Bildern immer mehr das Licht der Sonne entzieht und Symbole des Todes, des Pesthauchs und des Niedergangs des Lebens mit laufender Spielzeit gehäuft zusammenkommen, beginnt D’Amato auch sparsam mit den Splatter- und Gore-Einlagen, die er dann in den letzten 15 Minuten deutlich steigert und auskostet. Kein Vergleich zu den Zoom-Orgien eines Lucio Fulci, aber dennoch deftige, handgemachte Kost.
Diese schlug einem Mitglied der BPjM, die für den Antrag zur Beschlagnahme von “Der Menschenfresser” (dt. Titel) verantwortlich zeichnete, so sehr auf den Mimimi-Magen, dass der Zensur-Zampano ernsthaft erwog, eine Anzeige wegen Körperverletzung einzureichen. Welche Szene genau dazu geführt hat, ist nicht überliefert, ich vermute aber, dass weder die Gesichtshäutung im Dachstuhl, noch die Selbstverspeisung der Innereien in Betracht kommen, sondern die Szene, in der George Eastman eine Schwangere tötet und deren Embryo verspeist, der im Film von einem gehäuteten Hasen “gedoubelt” wird. Eine ähnlich heftige Zensurreaktion folgte fast 30 Jahre später und wieder ging es um ein Neugeborenes, diesmal in “A Serbian Film”.
Den auf “Anthropophagus” folgenden Filmen von Joe D’Amato (“Buio Omega”, “Rosso Sangue”) widerfuhr das gleiche Zensurschicksal, zumindest in der BRD: Sie wurden beschlagnahmt. Keiner der beiden kann sich ähnlicher Verdienste wie “Man-Eater” rühmen. Wo “Buio Omega” zumindest eine sicke Atmosphäre vorweist, verkommt “Rosso Sangue” (ebenfalls mit George Eastman als Monster), der in Deutschland – fälschlicherweise als Fortsetzung zu “Anthropophagus” vermarktet – unter dem Titel “Absurd” in die Videotheken kam, zu einer Splatter-Nummernrevue, bei welcher man sich mühsam von Kill zu Kill langweilen muss.
“Anthropophagus” ist ein feiner Vertreter der harten Horrorwelle aus Italien. Zu hart für die Memmen der BPjM, zu gut, um im Wust ähnlich gelagerter Filme unterzugehen. 7,5/10
 
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