Der offizielle Money Boy aka Flirt aka Why SL Know Plug / 21 Entertainment Thread

was macht der boy eigentlich? der ist ja total untergegangen und nicht mehr so präsent wie früher
 
Hallo meine Freunde des fragwürdigen Humors,
hat hier jemand zufällig die guten, alten Hood Reports gespeichert und kann sie hochladen (gerne auch alle am Stück)?
:)
Bei YT zu finden sind nur noch:
#2 youtube.com/watch?v=cOI6sVOchIE
#4 youtube.com/watch?v=yZqTakgpOyk
#AUG´14 youtube.com/watch?v=iHAIZs7nMX8

Danke im Voraus!
 
So ein Artikel kommt zwar einige Jahre zu spät, aber würde trotzdem gerne lesen, wie sie den Boy darstellen. Hat jemand von euch SPIEGEL+?

@Kürbiskopf jeder bahnhofskiosk hat doch den spiegel. einfach hingehen, locker in die hand nehmen ohne sich umzusehen, schnell durchlesen den artikel, wieder weggehen und von dem geld was du für spiegel ausgegeben hättest, lachend einen kaffee und ein croissant holen.

life's easy.
 
https://www.spiegel.de/plus/money-b...e-pose-a-00000000-0002-0001-0000-000165101045

"Sexistisch, materialistisch, unkorrekt: Der Rapper Money Boy hat Erfolg, weil er alle Klischees gnadenlos überspitzt. Oder ist er etwa ein gut getarnter Intellektueller?"

So ein Artikel kommt zwar einige Jahre zu spät, aber würde trotzdem gerne lesen, wie sie den Boy darstellen. Hat jemand von euch SPIEGEL+?

In Money Boys Heimat, seiner Hood, wie Hip-Hopper sagen, schieben junge Mütter Kinderwagen über die gepflegt aussehenden Gehsteige, Rentner schlendern, eine ältere Dame trägt ihr Hündchen auf dem Arm, und der Rapper, der eine Mineralwasserflasche dabeihat, kommt an diesem heißen Mittag im Juli fast pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt in Wien. "Es gibt hier recht viel Grün", sagt er, während er durch die Straßen läuft. "Es ist eine schöne Gegend."

"In meiner Hood", heißt es in einem von Money Boys Songs, "klär'n wir Probleme mit der Schießpistole."

Money Boy heißt eigentlich Sebastian Meisinger und kam vor 38 Jahren in Wien zur Welt. Über kaum einen Rapper im deutschsprachigen Raum gehen die Meinungen so weit auseinander wie über ihn - einerseits wird er belächelt. Andererseits ist er so einflussreich wie wenige Musiker in der Szene. Wie passt das zusammen?

Meisinger betritt nun einen Basketballplatz, auf dem Kinder spielen, setzt sich auf eine Bank am Rand und streckt die langen Beine von sich. Bäume umgeben den Platz, beschaulich ist es hier. Ein Idyll. Kein Getto.

Der 1,98 Meter große Meisinger, der früher mal in der zweiten österreichischen Basketballliga spielte, hat auf dem Platz viele Videos gedreht, erzählt er jetzt. Nur sagt Meisinger nicht gedreht. Er sagt "geshootet".

Meisinger wirkt freundlich, nimmt sich Zeit für seine Antworten, er blickt auch mal gedankenverloren zu Boden und fragt sich dann laut, wie er es besser auf den Punkt bringen könnte. In seinen Antworten mischt sich Akademikersprech - "Objektivität", "Intertextualität" - mit einem eigentümlichen Denglisch oder eher Austroamerikanisch: Er schuftet nicht, er "grindet". Geld verdient er nicht, er "gettet" es. Und Videos dreht er eben nicht, er "shootet" sie.

2010 veröffentlichte Meisinger eines dieser Videos auf YouTube, in denen er auch auf einem Wiener Basketballplatz zu sehen war: "Dreh den Swag auf." Darin posierte er mit billig bis falsch scheinendem Schmuck um den Hals vor einem Ferrari. Aber nicht in seiner Garage, nicht auf dem Weg zu einer Party - sondern in einem Autohaus. Allein. Er sang dazu schief und rappte taktlos: "Du fährst VW, ich kauf mir 'nen BMW, Penner / Yeah, ich bin der Shit, Bitches." Ein käsiger Schlaks, der den stinkreichen Zuhälter gab, und das auch noch ziemlich schlecht.

Der Song war eine eingedeutschte und überdrehte Fassung von "Turn My Swag On", einem eh schon überdrehten Stück des US-Rappers Soulja Boy. Er klang wie die Coverversion einer österreichischen Schulband.

"Dreh den Swag auf" ging viral - zu einer Zeit, in der niemand so recht wusste, was viral gehen heißt. "Bild" fragte damals rhetorisch: "Ist Money Boy der schlechteste Rapper der Welt?", und der Berliner Rapper Sido, der sich da noch derber gab als heute, fragte das Wiener Publikum, nachdem Money Boy in seinem Vorprogramm aufgetreten war: "Wollt ihr lieber echte Musik?"

War Money Boy eine Witzfigur? Oder ein Satiriker?

Eine schlechte Kopie? Oder ein Original?

Trash? Oder Kunst?

Er war ein Rätsel.

Zum Hip-Hop kam Meisinger über den Basketball, erzählt er nun auf dem Platz, im Turnsaal lief irgendwann die Musik von Dr. Dre - einem der Urväter des Gangsta-Rap der Neunzigerjahre - und brannte sich in seinem Kopf ein. Meisinger schrieb erste Reime und rappte sie seinen Kumpels vor. Noch in der Schule gründete er eine Hip-Hop-Crew. Die war mehr Schein als Sein: In der Schule hängten die Jungs Plakate auf, veröffentlicht aber haben sie nichts. Die Pose stand über der Musik.

Nach der Schule studierte Meisinger Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und diplomierte über "Gangsta-Rap in Deutschland: Die Rezeption aggressiver und sexistischer Songtexte und deren Effekte auf jugendliche Hörer". Hatte er sich in der Schule eher als Fan mit Hip-Hop befasst und im Studium eher als Wissenschaftler, wurde er über die sozialen Medien zur Kunstfigur. Zu Money Boy.

Zufällig sei er auf YouTube gestoßen, erzählt er, als noch keiner seiner Freunde die Seite kannte, er lud dort etwas hoch, "irgendeinen Comedy-Shit", und sah, wie die Zahl der Aufrufe wuchs. Ohne die sozialen Medien, sagt er, wäre Money Boy nie so groß geworden. Und spricht dann einen Satz, der nicht nach Rapper, sondern nach Kommunikationswissenschaftler klingt: "Man hat darüber das beste Potenzial zur Verbreitung und für die Reichweite, um die Leute anzusprechen."

Auch auf dem Basketballplatz dürfen die sozialen Medien nicht fehlen, seine Mitarbeiterin shootet jetzt ein Video für eine Story auf Instagram von Money Boy, wie er, etwas klobig tapernd, einen Basketball dribbelt, den er sich von einem Jugendlichen geliehen hat.

Money Boy versuchte, das Potenzial der sozialen Medien zu nutzen, er postete sogenannte Hood-Reports, bloß eben nicht aus dem Getto, sondern aus dem beschaulichen Wien. Er lud Kochvideos hoch, zeigte darin auch, wie man ein Wiener Schnitzel paniert.

Nach "Dreh den Swag auf" veröffentlichte er zahllose Musikvideos auf YouTube, die dann ihre Runden bei Facebook drehten. Darin setzte er den ohnehin schon oft überzeichneten Rap-Posen seiner Kollegen aus den USA noch einen drauf: Mal war er der Gangster auf dem Schaukelpferd eines Spielplatzes, mal der blasse Typ in der Einbauküche, an den sich Frauen schmiegten. Mal reimte er "Rührei mit gebratenem Speck" auf "Jet".

Realness, "wirklich sein", die glaubwürdige Verkörperung von Authentizität, galt lange als ein wesentliches Element im Hip-Hop. Diese Realness schließt nicht aus, dass Rapper Geschichten erzählten, dass sie in Rollen schlüpften - nur war das Gefälle zwischen Fantasie und Wirklichkeit selten so groß wie bei Money Boy. Er wirkt eher wie jemand, von dem man sich vorstellen kann, dass er einer älteren Dame über die Straße hilft.

Bei Money Boy geht es nicht mehr um Realness, sondern um Überinszenierung. Es geht nicht mehr darum, was glaubwürdig ist, sondern darum, was möglich ist.

Es geht darum, dass in der digitalen Welt fast jeder Hip-Hop-Fan selbst zum Rapper werden kann. Weil kein teures Studio mehr nötig ist, sondern ein Mikrofon und ein Internetanschluss reichen. Und weil es einfacher ist, im Netz die Gesten der amerikanischen Vorbilder, ihre Geschichten und ihre Texte zu googeln - und das dann alles nachzumachen.

Fragt man Sebastian Meisinger auf dem Basketballplatz, was aus seinem Studium wichtig für Money Boys Rapkarriere gewesen sei, sagt er: "Recherche".

Dass Authentizität bei einem Rapper wie Money Boy keine Rolle spielt, passt in eine Zeit, in der sich jede Bild- oder Tonaufnahme digital so lange bearbeiten lässt, bis sie den Erwartungen entspricht. Nur folgerichtig, dass Money Boys Karriere auf YouTube und Facebook begann, den sozialen Medien, in denen Schein und Wirklichkeit verschwimmen: Ist das ernst gemeint? Oder ein Fake?

»Dinge anzusprechen, die so ignorant sind, hat manchmal einen gewissen Humor.«

Money Boy hat mit seinem Stil mittlerweile eine ganze Reihe junger deutschsprachiger Hip-Hopper beeinflusst. Die Hamburgerin Haiyti, mittlerweile selbst ein Star, oder Yung Hurn, Wiener wie Money Boy, wurden von ihm geprägt.

Nebenbei hat Money Boy die deutsche Sprache beeinflusst: Das Wort "Swag", das, so der Langenscheidt-Verlag, für "coole Ausstrahlung" stehen soll, wurde zum Jugendwort 2011 gewählt; "fly sein" ("abgehen"), ein weiterer von Money Boy und anderen Rappern importierter Ausdruck, zum Jugendwort 2016; und "i bims", eine Abwandlung von "ich bin's" in der Ära der Tippfehler in hitzigen Kommentarspalten und autokorrigierten WhatsApp-Nachrichten, die in Foren im Dunstkreis Money Boys entstanden sein soll, zum Jugendwort 2017.

Im April ist Money Boys neues Album erschienen, "Quick Mart". Es enthält 14 Songs, keiner davon dauert mehr als drei Minuten, viel Musik für eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Darauf klingt Money Boys Sound professioneller als früher, fetter, er singt auch nicht mehr so schief und rappt nicht mehr so taktlos. Doch die überzeichneten, sexistischen, gewaltverherrlichenden Rap-Posen sind geblieben: In seinem Song "Leichensack" rappt er zum Beispiel: "Ich geb deiner Bitch zehn Euro, und dann lässt sie sich fucken."

Auf dem Basketballplatz sagt Meisinger: "Ich bin kein Sexist."

Der Widerspruch, die Frage, wo Sebastian Meisinger aufhört und wo Money Boy anfängt, wo Mensch und Kunstfigur kollidieren könnten, macht einen Teil des Reizes an diesem Rapper aus.

"Widersprüche sind auch interessant und funny", sagt er nun und klingt, als spräche wieder der Kommunikationswissenschaftler in ihm: "Manche Dinge anzusprechen, die so ignorant sind, hat manchmal einen gewissen Humor." Um dann etwas zu sagen, das wirkt, als hätte Money Boy dem Kommunikationswissenschaftler einen Stups gegeben: "Man möchte auch nicht seine Magie so sehr analysieren."

Money Boy rappt auf "Quick Mart" auch die Zeile "Ich hab das Mula, wie ein rich Jude": Er habe so viel Geld wie ein reicher Jude. Meisinger antwortet lang, sagt, er wisse, dass es sich um einen Stereotyp handle, dass für ihn Reichtum aber positiv besetzt sei; dass er Podcasts gehört habe, in denen jüdischstämmige Rapper es ähnlich sähen; dass er auch an die Hörgewohnheiten appellieren wolle, das Wort "Jude" wird im Song von dem danach fast übertönt; dass er sich dafür entschieden habe, weil er "auf einem Seil, auf einem schmalen, balancieren" wollte.

Money Boy ist einflussreich und bleibt umstritten, auch weil er sich in seiner überzeichneten Rollenprosa der Codes bedient, die im Rap Tradition haben. Dazu gehören Sexismus oder Verschwörungstheorien.

Auf der einen Seite mag Money Boy durch seine Art einer Ignoranz im Rap den Spiegel vorhalten, sie persiflieren, auf der anderen verbreitet er sie auch weiter.

Als er auf dem Basketballplatz seine eigenen Songzeilen vorgelesen bekommt, lacht er einmal. Hat da gerade Sebastian Meisinger über Money Boy gelacht?

"Nein, das war Money Boy, der da über seine Texte lacht."

Passend zur Vergangenheit Money Boys, hier übrigens noch ein kleines Schmankerl mit Timecode:

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:D
 
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mein fidget spinner ist gelb, ähnlich wie die farbe gelb locker eine der besten lines aller zeiten

neues album ohne fab stripes feature natürlich ärgerlich
 
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Geil neues ALBUNG
 
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Ich mein, klar gibts bei dem Typen was zu diskutieren, aber das kann man doch nicht ernsthaft hören außer man hat den dafür richtigen Sinn für Humor
 
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