Jan Wehn & Davide Bortot - Könnt ihr uns hören? Eine Oral History des deutschen Raps

BochumerJunge

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Ich bin ja - was Journalismus zum Thema Deutschrap angeht - eher skeptisch, allerdings steht Jan Wehn mit seinen Umtrieben, insbesondere „Allgood“, für eine gute Berichterstattung außerhalb der jeweiligen Deutschrap-Hypeblasen. Von daher bin ich auf das Buch tatsächlich gespannt:
http://www.janwehn.de/koennt-ihr-uns-hoeren/

Sieht in jedem Fall nach ordentlich Fleißarbeit aus!
 
Schade dass mich das Thema kaum interessiert aber wünsch Janni sehr viel Erfolg damit!
 
hab mir die liste der interviewten leute durchgelesen. da merkt man, dass deutschrap nicht einmal 20 relevante künstler hat. street worker-buch.
 
Bin sehr gespannt- Jan Wehn ist auf jeden Fall bislang nicht aufgefallen als ein Typ, der Lügen verbreitet, wie Hannes Loh.
 
Der Rapszene sollte eher ein Buch gewidmet werden, das sich kritisch mit dem Genre auseinandersetzt, anstatt sich in idealisierender Lobhudelei zu verrennen. Leider ist dies von keinem der gegenwärtigen Deutschrap-Journalisten zu erwarten. Die Historie dieses Genres ist wenn überhaupt von Wert, wenn man durch sie den aus den Fugen geratenen Status quo zu begreifen versucht. Ich werde dieses Buch lesen, der Pressetext lässt allerdings gruseliges erwarten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Rapszene sollte eher ein Buch gewidmet werden, das sich kritisch mit dem Genre auseinandersetzt, anstatt sich in idealisierender Lobhudelei zu verrennen. Leider ist dies von keinem der gegenwärtigen Deutschrap-Journalisten zu erwarten. Die Historie dieses Genres ist wenn überhaupt von Wert, wenn man durch sie den aus den Fugen geratenen Status quo zu begreifen versucht. Ich werde dieses Buch lesen, der Pressetext lässt allerdings gruseliges erwarten.

Was genau ist denn aus den Fugen geraten und wann war das denn anders? Bitte erläutere das mal.
 
Was genau ist denn aus den Fugen geraten und wann war das denn anders? Bitte erläutere das mal.

Das größte Problem ist meiner Meinung nach die Unfähigkeit deutschsprachiger Rapper, die Grenzen des Genres neu auszuloten. Sowohl musikalisch, als auch inhaltlich. Es gibt keine Musikrichtung, in der Sprache einen dermaßen großen Rahmen einnimmt wie im Rap und dennoch wird kaum etwas von Wert thematisiert. Der nächste Schritt in der Entwicklung des Genres müsste die Hinwendung zu Inhalten sein, die mit formalen Innovationen gepaart werden sollten. Ein Großteil der derzeitigen Produktionen ist deshalb so schlimm, weil sie einen Rückschritt darstellen - sie verweigern sich sowohl der formalen Weiterentwicklung, als auch der inhaltlichen.

"Aus den Fugen geraten" ist zugegebenermaßen eine unglückliche Formulierung, da sie impliziert, dass ich frühere Gehversuche als gelungener erachte, als heutige. Dem ist nicht so... damals gab's andere Probleme. Auf die Früher-war-alles-besser-Fraktion ist jedenfalls auch geschissen, ganz klar.
 
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Das größte Problem ist meiner Meinung nach die Unfähigkeit deutschsprachiger Rapper, die Grenzen des Genres neu auszuloten. Sowohl musikalisch, als auch inhaltlich. Es gibt keine Musikrichtung, in der Sprache einen dermaßen großen Rahmen einnimmt wie im Rap und dennoch wird kaum etwas von Wert thematisiert. Der nächste Schritt in der Entwicklung des Genres müsste die Hinwendung zu Inhalten sein, die mit formalen Innovationen gepaart werden sollten. Ein Großteil der derzeitigen Produktionen ist deshalb so schlimm, weil sie einen Rückschritt darstellen - sie verweigern sich sowohl der formalen Weiterentwicklung, als auch der inhaltlichen.

"Aus den Fugen geraten" ist zugegebenermaßen eine unglückliche Formulierung, da sie impliziert, dass ich frühere Gehversuche als gelungener erachte, als heutige. Dem ist nicht so... damals gab's andere Probleme. Auf die Früher-war-alles-besser-Fraktion ist jedenfalls auch geschissen, ganz klar.
Du Student weißt doch nicht mal wie ein Bier schmeckt
 
Ich bin mir sehr sicher dass es auch total tiefgreifende, experimentelle und gesellschaftskritische Rapper gibt aber die hört halt keiner zur Zeit gell

ja, man muss ja auch nicht von einem ins andere Extrem gehen. Momentan ballert doch kaum einer was raus, was außerhalb des Horizonts des harten Straßenbetons liegt. Und musikalisch orientiert sich alles an dem Autotune-Trap-Hype. Sicherlich immer nur n Großteil und nicht alle, aber die Aussage, dass man mit viel Text mehr machen kann, ist doch vollkommen richtig.
 
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