Neues von der Heimatfront - Der Thread für deutsche Politik III

Stegner, so scheint es, ist für viele Genossen zum Gesicht der Niederlage geworden – und das zu einem Zeitpunkt, da eine nervöse Partei nach drei Wahlniederlagen einen Schuldigen sucht. „Niemand will schlecht gelaunte Menschen sehen“, sagt einer seiner innerparteilichen Gegner: „Jede Minute, die Stegner im Fernsehen ist, kostet uns zwei Prozent.“ Abgeordnete des Netzwerks Berlin beschwerten sich diese Woche bei einem Treffen mit Parteichef Schulz über die negative Wirkung von Stegners TV-Auftritten.


http://www.tagesspiegel.de/politik/...gner-das-gesicht-der-niederlage/19829446.html
 
In Mönchengladbach sind 37 gültige Stimmen für die AfD als ungültig erklärt worden. Die Manipulation ist dem Wahlausschuß aufgefallen. So etwas - egal bei welcher Partei - ist kein Witz und beschädigt das Vertrauen in die Demokratie. Ich hoffe, die entsprechenden Wahlhelfer werden bestraft.

Ähnliche Manipualtion in Erkelenz. Das ist zwar nur eine zweistellige Anzahl an Stimmen, aber trotzdem erschreckend.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/erkelenz/auszaehlpanne-in-schwanenberg-aid-1.6831498

http://www.rp-online.de/nrw/staedte...der-afd-fehlten-37-zweitstimmen-aid-1.6828790

https://correctiv.org/blog/ruhr/art...ntenpartei-nrw-landtagswahl-stimmauszaehlung/
 
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lachkik
 
Die nächsten Monate können wir uns gern die Anbiederung der SPD an den journalistischen Mainstream und dem damit verbundenen Sinken der Umfragwerte angucken. Mit einem pro Multikulti Wahlkanpf lässt sich 2017 glücklicherweise nichts mehr gewinnen.
 
Nein, Multikulti ist gescheitert

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der text da is insgesamt schon eher schwammig formuliertes blabla, aber...

So betrachtet müssen wir uns dann nicht über eine kulturelle, sondern über eine politische Handlungslinie verständigen.

...das ergibt schon sinn. der punkt is, dass es egal is, welche spezifische kultur jemand in diesem land pflegt, denn schließlich legitimiert unsere verfassung alle möglichen lebensweisen, solange sie niemandem schaden und sich alle der verfassung unterordnen und diese anerkennen. das is mit politische handlungslinine gemeint und das is alles, was zählt. wie ich im speziellen lebe, is meine entscheidung, ich muss mich vor niemandem dafür rechtfertigen.

ich hab nen deutschen pass wie millionen andere leute auch in diesem land, hab ich dadurch jetz kulturell gesehen alles mit jedem gemeinsam? ganz bestimmt nich. der konservative beamten-rentner von so nem bayrischen dorf oder der proletarische schlossermeister ausm pott lebt höchstwahrscheinlich ein ganz anderes leben als ich mit ganz anderen ansichten. hauptsache, alle sind gleichberechtigt und jeder darf leben, wie er will. was soll diese leitkultur jetz also bitteschön sein? und was is an ihr spezifisch deutsch?

klar, wir leben alle in deutschland, aber unsere werte, die sich in unserer heimisch stattfindenden kultur und politik niederschlagen, sind historisch betrachtet nich ausschließlich deutsch. das festzustellen heißt nich gleich, dass man alles relativieren will. die welt is nur nich mehr so klein wie in den 60ern und wird es auch nie wieder sein. es is vollkommen klar, dass sich in zeiten von globalisierung, pluralismus, digitalisierung etc. die frage stellt, wie man das klassische verständnis von staatsbürgertum neu betrachten muss.
 
#tr

"der konservative beamten-rentner von so nem bayrischen dorf oder der proletarische schlossermeister ausm pott lebt höchstwahrscheinlich ein ganz anderes leben als ich"

der durchschnittliche pegida-ronny hat vermutlich auch mit den meisten moslems mehr gemeinsam als mit julius und emma von der antifa.

aber leitkultur heisst ja nich dass alle den gleichen lebensentwurf und die glichen ansichten haben müssen.
besonders lächerlich is immer dieses gelaber über verfassungspatriotismus und das grundgesetz is unsere leitkultur bla.
 
sprache, traditionen, frauke, bräuche, rituale, positiver bezug zu deutschland, werte, geschichte...

wobei ich ja eher anhänger eines glokalen amerikanischen kulturimperialismus bin.
 
"Auf Goethe, den Gesteinsnumerierer, den Sterndeuter, den philosophischen Daumenlutscher der Deutschen, der ihre Seelenmarmelade abgefüllt hat in ihre Haushaltsgläser für alle Fälle und alle Zwecke. Auf Goethe, der den Deutschen die Binsenwahrheiten gebündelt und als allerhöchstes Geistesgut durch Cotta hat verkaufen und durch die Oberlehrer in ihre Ohren hat schmieren lassen, bis zur endgültigen Verstopfung. Auf Goethe, der den deutschen Geist mehr oder weniger für Jahrhunderte verraten und auf das Mittelmaß der Deutschen gestutzt hat mit jener Emsigkeit, die ich Gambetti gegenüber als die goethische Emsigkeit bezeichnet habe. Auf Goethe, den philosophischen Rattenfänger, wie ich zu Gambetti das letzte Mal gesagt habe. Goethe sei der Gebrauchsdeutsche, habe ich zu Gambetti gesagt, sie, die Deutschen, nehmen Goethe ein wie eine Medizin und glauben an ihre Wirkung, an ihre Heilkraft: Goethe ist im Grunde nichts anderes, als der Heilpraktiker der Deutschen, habe ich zu Gambetti gesagt, der erste deutsche Geisteshomöopath. Sie nehmen sozusage Goethe ein und sind gesund. Aber Goethe, habe ich zu Gambetti gesagt, ist ein Scharlatan, wie die Heilpraktiker Scharlatane sind und die Goethesche Dichtung und Philosophie ist die größte Scharlatanerie der Deutschen. Seien Sie vorsichtig, Gambetti, habe ich zu diesem gesagt, seien Sie vor Goethe auf der Hut. Allen verdirbt er den Magen, sagte ich, nur den Deutschen nicht, sie glauben an Goethe wie an ein Weltwunder. Dabei ist dieses Weltwunder nur ein philiströser philosophischer Schrebergärtner. Gambetti hatte lauft aufgelacht, als ich ihm erklärte, was ein Schrebergarten ist. Das hatte er nicht gewusst. Insgesamt, habe ich zu Gambetti gesagt, ist das Goethesche Werk ein philiströser philosophischer Schrebergarten. In nichts hat Goethe das Höchste geleistet, sagte ich, in allem nur das Mittelmaß zustande gebracht. Er ist nicht der größte Lyriker, er ist nicht der größte Prosaschreiber, habe ich zu Gambetti gesagt, und seine Theaterstücke sind gegen die Stücke Shakespeares beispielsweise so gegeinander zu stellen, wie ein hochgewachsener Schweizer Sennenhund gegen einen verkümmerten Frankfurter Vorstadtdackel. Faust, hatte ich zu Gambetti gesagt, was für ein Größenwahnsinn! Der total missglückte Vesuch des schreibenden Größenwahnsinnigen, hatte ich zu Gambetti gesagt, dem die ganze Welt in seinen Frankfurter Kopf gestiegen ist. Goethe, der größenwahnsinnige Frankfurter und Weimarianer, der größenwahnsinnige Großbürger auf dem Frauenplan. Goethe, der Kopfverdreher der Deutschen, der sie jetzt schon hundertfünfzig Jahre auf dem Gewissen hat und zum Narren hält. Goethe ist der Totengräber des deutschen Geistes, habe ich zu Gambetti gesagt. Wenn wir ihm Voltaire, Descartes, Pascal entgegensetzen zum Beispiel, habe ich zu Gambetti gesagt, Kant, aber natürlich auch Shakespeare, ist Goethe erschreckend klein. Dichterfürst, was für ein lächerlicher, dazu aber grunddeutscher Begriff, hatte ich zu Gambetti gesagt." (aus: "Auslöschung. Ein Zerfall" von Thomas Bernhard, 1986)
 
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hmm
 
der typ aus sachsen den frauke ( <3 ) damals von der liste in sachsen gestrichen hatte und der dann nich in den landtag einzig obwohl sein vorheriger listenplatz gereicht hätte und der dann geklagt hat
 
lustig find ich ja, dass sogar bassam tibi selbst, der den begriff leitkultur geprägt hat, davon spricht, dass der begriff nich gleichzusetzen sei mit deutscher, sondern mit europäischer leitkultur. entstanden is der begriff allerdings im spezifischen zusammenhang der beschäftigung mit deutschland als einwanderungsland und den defiziten (wie man heute ja zurecht sagt: multikulti ist gescheitert.) daraus.
anscheinend nehmen viele leute das zum anlass, die klassische definition von deutsch sein, die hierzulande schon immer vor allem auf ethnischer ebene geführt wurde, einfach darauf zu übertragen. daher is die schlussfolgerung, die werte der aufklärung, der demokratie etc., für die leitkultur steht, könne man einfach so auf den begriff des "deutschen" reduzieren, ein trugschluss. die merkmale von leitkultur sind nämlich, sobald sie in deutschland debattiert werden, zwar auch, aber nicht nur deutsch. also gibt es in der hinsicht keine spezifische und rein deutsche kultur, die über den nicht-deutschen kulturen steht.

und grade das is kein plädoyer pro, sondern contra falsche und kulturrelativistische toleranz gegenüber multikulti à la parallelgesellschaften ohne gemeinsamen konsens, mit fundamentalistischen tendenzen etc.

Eine ethnische Identität kann nicht erworben werden, beispielsweise kann ein Türke nicht Kurde oder ein Deutscher kein Araber werden [2] . Aber eine zivilisatorische, an Werten als leitkulturellem Leitfaden orientierte Identität - z. B. die Identität des Citoyen im Sinne der Aufklärung - kann erworben werden. So kann ich als Araber, wenn die Definition des Begriffes "deutsch" "entethnisiert" wird, in der Bestimmung als Wahldeutscher ein Verfassungspatriot (im Sinne von Sternberger und Habermas), jedoch ethnisch kein Deutscher werden.

Was aber ist unter nationaler Identität zu verstehen? Es lässt sich hier zwischen gewachsenen und konstruierten Identitäten unterscheiden:

Die gewachsene Identität kann ethnisch-exklusiv sein - wie z. B. beim Deutschtum, Arabertum, Turktum - oder demokratisch offen wie z. B. die französische Identität des Citoyen [3] oder die angelsächsische des Citizen. Aus diesem Grunde gibt der Soziologe Reinhard Bendix [4] England und Frankreich, nicht Deutschland, als Modell für die westlichen Demokratien an [5] ; in diesem Sinne spreche ich von europäischer, nicht von deutscher Leitkultur.

Konstruierte Identitäten sind sowohl in klassischen Einwanderungsländern (USA, Kanada und Australien) erforderlich als auch in Ländern der "Dritten Welt", die nach der Entkolonialisierung eine ethnisch gemischte Bevölkerung haben (z. B. Nigeria mit ca. 60 Ethnien oder Senegal mit 13 Ethnien). In den USA ist die übergeordnete und von allen geteilte Identität des Amerikaners: "color blind, ethnicity blind, religion blind"; sie basiert auf der Bejahung der Werte der American constitution und des American way of life [6] . In den USA gibt es kulturelle Vielfalt im Rahmen des gesellschaftlichen Pluralismus [7] stets mit Wertekonsens - im Gegensatz zum Multi-Kulturalismus, der Wertebeliebigkeit kulturrelativistisch propagiert, also keine Leitkultur zulässt und somit zur "Disuniting of America" beitragen würde [8] .

http://www.bpb.de/publikationen/40QIUX,1,0,Leitkultur_als_Wertekonsens.html#art1
 
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