album überzeugt mich nicht. musikalisch ist das grundkonzept zwar durchaus in ordnung, die kombination von ehemaliger straßenattitüde, teils melancholischen indierhythmen und immer wieder elektronischen ausflügen ist als ansatz durchaus ok. dennoch klingts mir zu häufig nach kreativität auf knopfdruck ("alles ist gut"-hook), immer mal wieder klingts auch, als würde ich "im ascheregen" hören.
auch thematisch sind die hauptthemen loyalität, respekt, ehrlichkeit und disziplin zwar durchaus vertretbar, aber auf albumlänge und grade auch mit kontras vorherigen releases im hinterkopf deutlich zu einseitig und monoton. die teils durchschimmernde systemkritik wirkt auch etwas wirr, vor allem, wenn es auf songlänge dann so schiefgeht wie auf "wir brennen", wo er dann mit der "wir"-generation, der auf stadion-mukke getrimmten hook und dem feuermotiv komplett die balance zwischen casper und depeka verliert - auch, weil themen wie das leben zwischen facebook, party & perspektivlosigkeit einfach schon zigmal durchgekaut wurden. allgemein gibt er als lyricst nicht die beste figur ab, weil sich gelungene und wirklich tiefgehende metaphern zu oft mit tumblr-poesie à la "minus und minus macht plus" und plattitüden wie "blut ist dicker als wasser" oder "der weg ist das ziel" abwechseln, wodurch viele tracks dann zu reinen phrasenmassakern mutieren.
manches ist sicherlich nicht verkehrt: "bleib ruhig" lässt sich ohne weiteres als gelungene trapadaption einordnen, die "hassliebe" ist musikalisch gut umgesetzt und stimmlich reißt er auch wieder was raus. allgemein wirkt kontra wieder grundsympathisch auf dem album - reicht aber nicht aus, wenn man sich thematisch so sehr im kreis dreht und gleichzeitig musikalisch auf zu vielen hochzeiten tanzt.