Alles zum Thema Islam, Islamismus, politischer Islam und Islamofundamentalismus III

Ein anderer gewichtiger Punkt - den man durchaus nachvollziehen kann - ist, dass die Türkei keinen Alleingang wagen will, da viele IS-Terroristen sich schon im Inland befinden und für Anschläge sorgen können. Deswegen muss jede Aktion international koordiniert werden.

ja das stimmt aber daran würde auch ein internationaler einsatz nichts ändern, die islamisten werden versuchen da anzugreifen wo sie können und da ist die türkei nunmal ein nahe liegendes ziel. aber ganz europa ist gefährdet, da darf man sich nichts vormachen. trotzdem darf man sich nicht von der angst vor anschlägen leiten lassen, weil es genau das ist, was isis will. ich denke es bringt der türkei gar nichts gegenüber der isis "zugeständnisse" zu machen, ein pakt mit dem teufel geht sich einfach nicht aus. sie werden mehr und mehr fordern und irgendwann wird auch das nicht reichen. die türkei täte - vor allem im eigenen interesse - gut daran, mitzuhelfen, den spuk zu beenden.
 
Zur Genese des IS und den aktuellen strategischen Implikationen:

Ohne eine massive Intervention mit Bodentruppen jedoch wird der entstehende dschihadistische „Kalifatstaat“ des IS kaum zu zerschlagen sein. Dass US-Präsident Obama zögert, diese Konsequenz selbst angesichts des noch immer drohenden Falls Kobanes und des absehbaren Massakers zu ziehen, das diesem folgen würde, ist – bei aller (auch vom Autor dieses Blogs häufig geäußerter) berechtigter Kritik an Obamas konfuser und nachgiebiger Nahost-Politik – freilich durchaus nachvollziehbar. Vieles deutet darauf hin, dass die Dschihadisten eine direkte US-Intervention geradezu provozieren wollen, in der Erwartung, dies werde die Legitimität ihres „Islamischen Staats“ in der muslimischen Welt deutlich erhöhen. Ohne eine stabile, verlässliche Unterstützerkoalition im Rücken, die mindestens die wichtigsten arabisch-sunnitischen Staaten und die Türkei umfassen müsste, wären US-Truppen noch in viel höherem Maße einem „asymmetrischen“ Zermürbungskrieg ausgesetzt, als dies in den Zeiten des Irak-Kriegs der Fall war.


Eine solche Koalition ist jedoch bei weitem nicht in Sicht, spielen die betreffenden regionalen Mächte doch trotz ihrer offiziellen Teilnahme an dem US-geführten Bündnis gegen IS weiterhin ein perfides Doppelspiel. Gleichwohl frönen große Teile der deutsche Öffentlichkeit unbeeindruckt ihrem Lieblingssport: reflexhaft als erstes die USA für das ganze Verhängnis der Welt verantwortlich zu machen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was man selbst gegen den katastrophalen Kollaps der zivilisatorischen Ordnung im Nahen Osten zu leisten und zu wagen imstande wäre. Von Seiten der EU ist jedenfalls einmal mehr keinerlei Konzeption zu erkennen, und schon gar nicht die Bereitschaft, sich militärisch zu engagieren. Auszunehmen von diesem Vorwurf ist bis zu einem gewissen Grad allerdings Frankreich, dessen Truppen seit mehr Anfang 2013 in Mali den islamistischen Terror abwehren.


http://freie.welt.de/2014/10/20/terror-und-der-stellvertreterkrieg-im-nahen-osten/
 
wie stark ist eigentlich die IS in Mann? Habe langsam den Eidnruck, dass das gar nicht so krass sein kann. Im Fokus steht seit Wochen Kobane, jedesmal liest man von den stärksten gefechten der vergangenen Tage und IS wird zurückgedrängt, geschwächt etc. aber am Ende sind da bislang 300 IS Kämpfer gestorben.
 
Gibt nur stark schwankende schätzungen...iwas zwischen 15.000 und 40.000
 
ach quatsch...als ob man mit 15.000 leuten dieses ganze gebiet hätte unter kontrolle bringen können. das sind eher 10 mal so viel, genau weiß das nur die CIA..;)
 
Die irakische Armee ist nicht gerade für Ihr Know How und Kampfmoral bekannt. Da bedarf es nicht viel. Jetzt sind die natürlich durch die erbeutetes Equipment der syrischen Armee und den Peshmergas überlegen.
 
speilt das so ne große rolle? isis besteht doch zu großen teilen auch aus leuten die überhaupt keine kampferfahrungen haben, die hingen ja teilweise vor wochen noch in deutschen fußgängerzonen ab, ne fähige armee hätte die schon längst ausgelöscht..nur scheint das nicht das ziel zu sein.
 
Das problem ist, dass sie bis jetzt noch auf so gut wie keine gegenwehr gestoßen sind. Wenn sie jetzt anfangen würden schiitisch dominierte regionen abzfucken dann sähe das anders aus aber unter den sunniten haben sie offensichtlich großen zuspruch.
 
speilt das so ne große rolle? isis besteht doch zu großen teilen auch aus leuten die überhaupt keine kampferfahrungen haben, die hingen ja teilweise vor wochen noch in deutschen fußgängerzonen ab, ne fähige armee hätte die schon längst ausgelöscht..nur scheint das nicht das ziel zu sein.

Könnte mir auch vorstellen, dass da nur die Region destabilisiert werden soll
 
die region entlang konfessioneller linien neu aufteilen inkl. eines isis-kalifats.

As the Obama Administration prepared to bomb Syria without congressional or U.N. authorization, it faced two problems. The first was the difficulty of sustaining public support for a new years-long war against ISIS, a group that clearly posed no imminent threat to the “homeland.” A second was the lack of legal justification for launching a new bombing campaign with no viable claim of self-defense or U.N. approval.

The solution to both problems was found in the wholesale concoction of a brand new terror threat that was branded “The Khorasan Group.” After spending weeks depicting ISIS as an unprecedented threat — too radical even for Al Qaeda! — administration officials suddenly began spoon-feeding their favorite media organizations and national security journalists tales of a secret group that was even scarier and more threatening than ISIS, one that posed a direct and immediate threat to the American Homeland. Seemingly out of nowhere, a new terror group was created in media lore.

https://firstlook.org/theintercept/...-invented-terror-group-justify-bombing-syria/
 
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speilt das so ne große rolle? isis besteht doch zu großen teilen auch aus leuten die überhaupt keine kampferfahrungen haben, die hingen ja teilweise vor wochen noch in deutschen fußgängerzonen ab, ne fähige armee hätte die schon längst ausgelöscht..nur scheint das nicht das ziel zu sein.
das wage ich stark zu bezweiflen - mehrere jahren syrien bürgerkrieg und bei weiteren konflikte mitgemischt ... und die 'auswanderer' sind grösstenteils kanonenfutter und verwaltungsmenschen(nicht zu unterschätzen).
 
Könnte mir auch vorstellen, dass da nur die Region destabilisiert werden soll

kann mir auch gut vorstellen, dass die amis da mal ein bisschen die gräueltaten der islamisten zulassen, einfach um eine langftristige stimmungsänderung zu ermöglichen. bislang waren die amis ja immer das böse schlechthin in der islamischen welt. jetzt scheint es sich in dem sinne zu ändern, dass grausamer islamismus das neue feindbild wird. hätten die amis bei kobane direkt kurzen prozess mit isis gemacht, dann wäre das thema da direkt vorbei bevor es wirklich groß wird. jetzt sieht die nicht radikale islamische welt, dass die amis ihnen näher sind als die scharia menschen.
 
Soviel ich weiß, sind bspw. die Afghanen relativ froh über die Amis. Hab da mal eine Doku gesehen. Inwiefern die repräsentativ ist weiß ich halt nicht.
 
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