Von Stefan Kieffer
Zwei Bundesligaspiele an einem Tag kann man nicht oft im Stadion sehen. Der neue Spielplan machte den Doppelpack am Rhein möglich: Gut eine Stunde nach dem Abpfiff in Leverkusen saß ich rechtzeitig zum Anstoß in Köln auf der Tribüne - meinem Roller sei Dank, der mich mühelos an den Autoschlangen vorbeitrug.
Höchstens zehn Kilometer Luftlinie trennen die Arenen; was die Atmosphäre angeht, liegen Welten dazwischen. Zwar ist Bayer Leverkusen über das Image des sterilen Plastikklubs längst hinaus, doch die Fans des Werksvereins geben sich in der mit viel Geld und Stil umgestalteten BayArena auch in der Begeisterung kultiviert bis distanziert.
Kein Vergleich mit der urwüchsigen Fußball-Leidenschaft in Müngersdorf, wo das schönste Fußballstadion Deutschlands steht. Wenn der FC auf die von den lautesten und leidenschaftlichsten Fans bevölkerte Südkurve anstürmt, saugt die Stimmung den Ball regelrecht an.
Eine Begeisterung, der sich auch die Zuschauer auf den teuren Plätzen nicht entziehen können. Kein Wunder, dass sich die Unterschiede in Stadionbau und Atmosphäre auch in der Spielweise der Teams widerspiegeln.
Quelle: Rhein-Zeitung, Printausgabe, 17.08.2009, Seite 1