Depressionen

hä? familienmitglieder sind eindeutig die falsche addresse zum wut rauslassen
man kann seine aggressionen auf viele andere arten abbauen, wieso sollte man sie an menschen auslassen die man im normalfall gerne hat?

das thema ist viel zu komplex für so'ne simple fragestellung

Einmal das.

Zweitens weil Menschen, die einen im Normalfall (guter Zusatz) gerne haben, verstehen und darüber hinwegsehen können.
Is wohl besser, als als Kind auf Zehenspitzen rumschleichen zu müssen, wenn Papa zu Hause ist.
 
[ - Mage - ];7852992 schrieb:
das übliche Begrüßungs-"Wie gehts?" oder "Alles klar" ähnlich lapidar mit "Passt" beantwortet wird, selbst, wenn dem nicht so ist, stauen sich ya die ganzen negativen Empfindungen in uns auf.

Das find ich auch richtig ätzend. Dieser bescheuerte, vollkommen belanglose Austausch von Grußformeln. Ich frag die Leute lieber "was machst du?" wenn ich sie in der Stadt treff, weil ich so oft schon dachte
"ja was soll ich dir jetzt sagen? "Gut" weil du es hören möchtest oder soll ich ma eben meine Probleme in zwei Sätzen runterbrechen zwischen Tür und Angel?"

Ätzend fand ich letztens in der Bahn, wie sich eine über jemanden wie folgt aufgeregt hat:
"Ja wenn ich den frage, wie es ihm geht, dann kann der doch wenigstens sagen: "Gut" oder sowas."
Da dacht ich mir auch nur noch: Alles klar, du weißt bescheid Mädel.

Genauso ätzend finde ich als Antwort dieses "Super und bei dir?". Was soll das? Diese Antwort enthält Null Information und gibt aus höflichkeit die Frage zurück, ohne dass der Mensch da sich überhaupt für die Antwort interessiert. Wie ätzend. Manchmal komm ich mir vor, als ob ich mit Automaten spreche und manchmal erwische ich mich selbst dabei, wie ich künstlich interessiert "ach echt?" sage, wenn es mir zu blöde ist, diesem Menschen der mir gegenübersteht zu sagen, für wie belanglos ich es halte was er da grad von sich gibt.
 
[ - Mage - ];7853037 schrieb:
Zweitens weil Menschen, die einen im Normalfall (guter Zusatz) gerne haben, verstehen und darüber hinwegsehen können.
Is wohl besser, als als Kind auf Zehenspitzen rumschleichen zu müssen, wenn Papa zu Hause ist.

Genau. Wo wenn nicht in deiner Familie sollst du denn sonst endlich mal die Luft rauslassen können.
Viel wichtiger als das ist aber, WIE das dann geschieht. Das muss schon auf Augenhöhe geschehen und darf auf die Familie nicht wie ein Steinschlag wirken. Sowas ist aber extrem selten, vermute ich mal. Überhaupt ist eine konstruktive Konfliktkommunikation in den Familien oft komplett unterentwickelt, das hat aber auch sehr viel mit Reife zu tun und nur weil man erwachsen ist, ist man noch lange nicht reif.
 
das mzee psychologie gremium spricht nehm ich an ?
woher weißt du den dass "Konfliktkommunikaiton in den familien oft komplett unterentwickelt" ist ???
 
[ - Mage - ];7853037 schrieb:
Einmal das.

Zweitens weil Menschen, die einen im Normalfall (guter Zusatz) gerne haben, verstehen und darüber hinwegsehen können.
Is wohl besser, als als Kind auf Zehenspitzen rumschleichen zu müssen, wenn Papa zu Hause ist.


nee des meint ich ja net, könnte des auch gut ertragen bzw. tus auch
aber die frage is ob derjenige net selbst dann ein schlechtes gewissen bekommt wenn ers immer an geliebten personen auslässt, weißt


das mit dem "wie gehts" is echt sowas....ich seh des ja net so eng, wenn mich einer fragt wies mir geht dann kann der auch schonma gesagt bekommen "ja kacke", weil ich auch kein problem damit hab wenn irgndjemand meinen stimmungszustand kennt (auch wenns jemand is mit dem ich kaum kontakt hab oder spreche)
nur is es echt so dass das keiner hören will, arbeitskollege von mir meint dann immer "nein du musst gut sagen..blabla"
oder viele leute die du nur oberflächlich kennst sind sich dann auch total unsicher was sie jetz sagen sollen...müsst ihr ma ausprobieren
 
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Dieser bescheuerte, vollkommen belanglose Austausch von Grußformeln. Ich frag die Leute lieber "was machst du?" wenn ich sie in der Stadt treff, weil ich so oft schon dachte
"ja was soll ich dir jetzt sagen? "Gut" weil du es hören möchtest oder soll ich ma eben meine Probleme in zwei Sätzen runterbrechen zwischen Tür und Angel?"
dasselbe hab ich ja schon einmal hier irgendwo auf mzee geschrieben, bin auch absoluter gegner von diesem schachsinn. dieses smalltalk-"wie geht es dir?" ist einfach so verlogen. was anderes (wie du schon sagt) als "gut" erwartet der gegenüber auch in den meisten fällen ja auch gar nicht. das ist so wie "how are you?" <----> "fine, thanks.... and you?". bei mir im betrieb auch immer: da gibt es nur 6 stockwerke und wir sind nicht im empire state building - die fahrt dauert nur paar sekunden. und da fragen mich auch oft wenn ich reinsteige irgendwelche ekeligen bwl-studierte-schmalz-gel-mit-anzug-auf-die-welt-gekommen-trainees "wie geht es?". ich mein: wa soll ich da sagen? "mir geht es dreckig und ich hab depressionen, aber hey... da öffnet sich ja schon der aufzug... also alles gar kein problem.. also ciao ;)" :rolleyes: natürlich sag ich da auch "gut", "joa passt schon" usw. ich quäl mir auch lieber irgendwie ein lächeln raus als das ein "na was ist denn los?", "alles ok?" kommt. das ist auch immer nur dieses scheinheilige getue.
wenn ich jemanden frage "wie geht's dir?" dann mein ich das wirklich so und frag das nicht wenn ich grad irgendwo hin muss in 2 min und auch nicht aus small-talk-gründen einfach so, sondern wirklich dass falls ein "net so" kommt, ich dann zeit habe zuzuhören.
 
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das mzee psychologie gremium spricht nehm ich an ?
woher weißt du den dass "Konfliktkommunikaiton in den familien oft komplett unterentwickelt" ist ???

Weil es keine etablierte Streitkultur gibt. Wie ein negative Stimmung kommuniziert wird, ist jeder Familie selbst überlassen und wird ja keineswegs in der Schule gelehrt. Sicherlich gibt es einige sehr vernünftige Familie, in denen die Eltern ihren Kindern beibringen, wie sie ihren Unmut konstruktiv mitteilen können. Es gibt nämlich eine gewisse Schwelle dafür. Für gewöhnlich trägt man etwas, was einen stört mit sich herum, bis es dann irgendwann zu einer Eskalation kommt, was daran liegt, dass oftmals keine Kommunikationsstufe dafür vorgesehen ist, seinen Unmut in Ruhe, aber ernsthaft zu äußern.
Das ist ja auch immer das erste, was so "Supernanies" machen: Sie ergänzen die Kommunikation von Eltern und Kindern um weitere Elemente, oder lassen sie mal die Rollen tauschen oder sowas, damit beide Seite Einblick in die Motive und die Sichtweise der jeweils anderen Seite erhalten.

Aber der Standard ist mit Sicherheit ein anderer. Weshalb die Familie dann vielleicht auch wirklich nicht der beste Ort ist um seine Probleme zu entladen. Es muss halt von der Familie kompensiert werden können, wobei die Familie denjenigen am Besten dazu einläd sich Luft zu machen. Das geht aber nur, wenn der eingeladene auch das Vertrauen hat, dass der Bericht über die eigene Ängste durch die Familie später wieder auf ihn zurückfällt, denn dann wird derjenige lieber abwinken und die Einladung als unnötig abtun, um sich nicht nutzlos bloßstellen zu müssen.
 
irgndwie frag ich auch nie jemanden "wie gehts?" sondern immer nur "und..was machste so? was is bei dir los?" oder sowas
 
müsst ihr ma ausprobieren

ach das hab ich alles schon durch. irgendwann bin ich ganz puristisch an die sache gegangen und wenn mich jemand gefragt hat, wie es mir denn ginge, hab ich ihm ganz direkt gesagt, was gerade meine situation ist, aber das ändert rein gar nichts. du fühlst dich dadurch nicht besser und der andere hat für gewöhnlich nicht damit gerechnet hat, dass du so auspackst.
also zumindestens kann ich nicht feststellen, dass irgendeines meiner probleme von damals irgendwie kleiner geworden ist.
hatte mir zurückblickend auch einfach zu viel mit selbstdarstellung zu tun. ich wollte ja immer verstanden werden und alles und dachte, dass würde mich dann glücklich machen.

seit dem ich gelernt habe, öfter mal die Schnauze zu halten und abzuwarten, gehts mir eigentlich deutlich besser :D
 
Ich sehe das ganz anders, finde "Wie gehts" ist eine höfliche Grußformel. Mich stört es auch nicht, wenn mich das jemand fragt und ich stelle diese Frage auch oft sehr bewusst am Anfang eines Gespräches.
 
@ blam:
ja wenn man das macht dann ist meist der gegenüber leicht überfordert, das ist halt irgendwie fast schon wie ein kodex-bruch für manche. so nach dem motto "wie jetzt? --> dir geht es NICHT gut <-- ja.. wie jetzt? das kannst du doch nicht antworten? das geht doch nicht?" die leute wissen dann gar nicht was sie sagen sollen. dann kommt irgendwas wie "ouh" oder ein sie starren dich an oder sonstiges aber wie du schon sagst nichts was dir weiterhilft. das ist fast schon so wie das berühmte "na, was machst du am wochenende?" - antworte da mal was anderes außer "yeah, ich geh feiern und mach dies und das und dies und danach das" und stattdessen was mit "gar nichts, hab keine lust auf weg gehen, mir geht's grad net so". dann kommt auch erstmal ein "huch".
 
Ich sehe das ganz anders, finde "Wie gehts" ist eine höfliche Grußformel. Mich stört es auch nicht, wenn mich das jemand fragt und ich stelle diese Frage auch oft sehr bewusst am Anfang eines Gespräches.

also ich seh das wie gesagt anders. ich frag sowas wirklich nur wenn ich es auch so meine. ich find es ist scheiße eine frage des aktuellen zustands gar nicht wirklich ernst zu stellen und es als "einfach nur" als grußformel zu benutzen, besonders nicht wenn es dem gegenüber wirklich vielleicht in dem moment schlecht geht - er aber dann aber doch das besagte "gut" antwortet. das ist dann irgendwie so wie kader loth und gina lisa, die sich irgendwie auf ner party für z-promis sehen und dann sagt die eine "oh, kader... du siehst aber gut aus.. hast du abgenommen?" - "nein, hihi... aber du siehst bezaubernd aus". das ist irgendwie alles fake und abgestimmt.
 
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"wie jetzt? --> dir geht es NICHT gut <-- ja.. wie jetzt? das kannst du doch nicht antworten? das geht doch nicht?"


ja man, du sagst es!! das ist ja grad das schlimmste daran. dieses verfluchte dauergeblende, als ob wir alle im showgeschäft wären, was ja auch irgendwo stimmt...

das ist fast schon so wie das berühmte "na, was machst du am wochenende?" - antworte da mal was anderes außer "yeah, ich geh feiern und mach dies und das und dies und danach das" und stattdessen was mit "gar nichts, hab keine lust auf weg gehen, mir geht's grad net so". dann kommt auch erstmal ein "huch".

ja am wochenende hat man sich eben zu amüsieren, das ist so vorgesehen und wenn du daran nicht teilnimmst, hast du rein sozialdarwinistisch schonmal ganz schlecht Karten.
 
ja man, du sagst es!! das ist ja grad das schlimmste daran. dieses verfluchte dauergeblende, als ob wir alle im showgeschäft wären, was ja auch irgendwo stimmt...


ja, man muss halt immer eine bestimmte rolle spielen wenn man mit andern menschen in kontakt kommt, anders können wir auch net zusammenleben

mit deinen eltern redest du als sohn, mit deinem lehrer als schüler, mit deinen kunden als berater oder sonst was usw.
immer verhält man sich anders
 
besonders nicht wenn es dem gegenüber wirklich vielleicht in dem moment schlecht geht

und wenn dann mal einer "ausbricht" aus dieser "das eine sagen und das andere meinen"-Scheiße, heisst es am Ende dann

>>Oh also das hätten wir jetzt gar nicht erwartet, der hat doch immer so
normal gewirkt. Der war völlig unauffällig, damit hätte jetzt keiner gerechnet.<<

Ja natürlich hättet ihr nicht damit gerechnet. Wie denn auch, wenn ihr die ganze Zeit nur beschissene Oberflächlichkeiten ausgetauscht habt und auf ein "wie geht es?" ein "danke gut und ihnen?" erwartet habt. und das raffen die leute nicht mal, dass sie sozial einfach versagt haben, stattdessen suchen sie die schuld in allem möglichen nur nicht bei sich.
 
vll geht des, aber nich in unserem system, das vollgestopft is von verschiedenen autoritätsstufen

wie soll ein lehrer kindern was beibringen wenn die dem nur auf der nase rumtanzen? wie kannst du mit deinem chef zusammenarbeiten wenn du ihm alles sagen würdest was du über ihn wirklich denkst? wie sollen eltern ihre kinder erziehen wenn die kinder sie nicht als autorität sehen?

es gibt nunmal verhaltenscodexe, die man nicht einfach so ausm weg räumen kann
 
hä? familienmitglieder sind eindeutig die falsche addresse zum wut rauslassen
man kann seine aggressionen auf viele andere arten abbauen, wieso sollte man sie an menschen auslassen die man im normalfall gerne hat?




Naja, der Vater der den ganzen Tag auf de Bau arbeitet und sich immer was anhören muss, kommt nicht dazu seine Wut beim Sport nach der Arbeit auszupowern. Meistens nimmt er diese dann mit nach Hause .
 
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