Aus und / oder Weiterbildung als Audio Engineer (SAE etc.)

Es ist leider mehr oder weniger brotlose Kunst. Eine Festanstellung bekommst Du zu 99% nicht, d.h. du bist freiberuflich unterwegs, was daran gekoppelt ist, dass Du sir erst einmal einen Namen machen musst. Die großen wie NDR und co haben ihre Leute.

Um es mal deutlich zu machen: Die hast vllt ne kleine Bude die mit NK 450 kostet also bei Gott kein hoher Standard. Dann greift dir die KRankenkasse schonmal mit 250 Euro in die Tasche als Freelancer. Von Renten und Arbeitslosenversicherung ganz zu schweigen. In der KSK wirst du wohl nicht aufgenommen.
Du willst essen, und brauchst Klamotten. Zu deinen Aufträgen musst du womöglich mit dem PKW fahren. So dann bist du ohne mit der Wimper zu zu zucken bei mind 1.500 - 2.000 Euro im Monat. Da kannst du dir mal ausrechnen, dass du alles annehmen musst was du kriegst solange du keinen bekannten namen hast. Und selbst dann wird es knapp.

Einen lohnenserten Job in einem Studio zu bekommen, setzt Connections und ne Menge Know How voraus. Da es vielen Studios nicht wirklich gut geht stehen die Chancen gegen 0.

Bei Film und TV wirst du dein Leben finanzieren können, es ist aber schwer da rein zu kommen und drin zu bleiben. Für jemand der aus der Musik kommt vllt auch nciht unbedingt das non plus ultra.

Ein Freund von mir arbeitet nun in einem Syncronstudio. Die synconisieren beispielsweise King of Queens, und einige größere US Serien und Filme. Da ist er über Umwege reingekommen, weil ein Freund von ihm ein Syncronsprecher eines amerik. B-Klasse Schauspielers ist.

Das wahrschenlichste nach einem SAE Studium ist wohl als Live Engineer tätig zu sein. D.h. 7 Tage die Woche harte Arbeit, nicht ortsgebunden, volle Konzentration und mitunter körperlich harte Arbeit. Das ist der Job den ich nie im Leben machen wollte, da würde ich lieber Mülleimer ausleeren. Ich kenne eine handvoll gefragter Live Engineers, die bsp. mit Nightwish auf Tour waren. Im Anbetracht auf den Aufwand und die VErantwortung ist das ein lächerlicher Verdienst. Aber auch hier bringt es dir nichts, wenn du keinen Namen in der Szene hast.

Ein Praktikum bekommst du sofort unentgeltlich für mind. 6 Monate bei Radio/TV/Studios/wo auch immer. Nach den 6 Monaten kannst du dann aber Tschüss sagen, denn dann kommen die nächsten BEwerbungen von Abgängern die vllt mehr Know How haben. Das ist die günstigste Art qualifiziertes Personal zu bekommen.

Eine anderer Weg ist, in die Selbständigkeit zu gehen. Da ist neben dem tontschnischen/musikalischem Know How auch das kaufmännische Know How von Nöten sonst fährst du den laden gleich gegen die Wand. Und ich kenne ungelogen keinen SAE´ler der einen simplen Buchungssatz bilden kann, das Minimal/Maximalprinzip definieren kann oder weiß was ein Industriekontenrahmen ist. Demnach gibt es mächtig Trouble mit dem Finanzamt wenn der LAden läuft, oder es kostet mächtig Kohle für einen Steuerberater.

Die Selbständigkeit ist sicherlich das Interessanteste meiner Meinung nach, aber auch das Gefährlichste. Du kannst eine Musikproduktion anmelden, Gema, GVL, KSK, produzierst ohne Ende, mit Glück kommst du in einen Musikverlag. Dann kannst du aber nicht Timbo Style sagen, ich bin Hip Hop Produzent. Da musst du alles können. Von Schlager, über Pop, bis Rap.

Leute wie Desue bsp. sind verdammt privilegiert. Und so viele HipHop Produzenten aus Deutschland arbeiten in einem normalen Job und machen das einfach nur als Hobby, Selbstbestätigung und Nebenerwerb. Und das ist der richtige Weg.

Es bedarfg keiner SAE um es in der Musikbranche weit zu bringen. Für die Kosten eines SAE Studiums kann man verdammt viel machen. Von Instrument spielen lernen bis hin zu sämtlichen Büchern und DVDs kaufen. Mit Eigeninitiative, Ehrgeiz und GEduld bringt das verdammt viel.

Ich habe es quasi abgebrochen, ich wollte den Master, habe aber damals nur den Diplomkurs abgeschlossen. Hatte die Schnauze dann auch voll, von dem Laden.
 
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Vielen Dank für die ausführlichen Infos, florida! :thumbsup:

Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt sich dann selbstständig zu machen. Eine kaufmännische Ausbildung habe ich ja absolviert, so dass es mit den Bilanzen und den ganzen wirtschaftlichen Zusammenhängen mir auch eher weniger schwer fällt.

Jetzt denke ich mir aber auch, dass ich mir das auch alles selbst zu Hause aneignen kann und ich dafür kein Studium oder keine Ausbildung brauche, nur um mich dann offiziell Tontechniker nennen zu können.

Werde wohl dann im nächsten Jahr ein Wirtschaftsstudium absolvieren mit dem Master in Marketing. Ist sicherer und man kann sich dann immer noch selbsständig machen. :)

Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich es ziemlich schade finde, dass man in dieser Berufsrichtung so schwierig hat. Ist doch schon ziemlich scheisse, wenn man das nicht machen kann, was man sich erträumt hatte...
 
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Also mal grundsätzlich ist Tontechniker ehh kein geschützter Begriff. Jeder kann sich so nennen.

Am besten dann noch ein paar selbst erfundene Diplome ausdrucken und die Wände damit vollkleistern^^
 
Also mal grundsätzlich ist Tontechniker ehh kein geschützter Begriff. Jeder kann sich so nennen.

Am besten dann noch ein paar selbst erfundene Diplome ausdrucken und die Wände damit vollkleistern^^

Haste recht, NO! :D :D :D :thumbsup:
 
Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich es ziemlich schade finde, dass man in dieser Berufsrichtung so schwierig hat. Ist doch schon ziemlich scheisse, wenn man das nicht machen kann, was man sich erträumt hatte...

Das ist die Schuld der ahnungslosen Konsumenten. Es heißt für schlechte Musik gebe ich kein Geld aus, also wird die Musik illegal runtergeladen. Folglich werden die Budgets der LAbels für Aufnahmen kleiner, was die Musik in Augen der KOnsumenten nicht besser macht. Das ist ein Schuss ins eigene Knie, aber das merken diese Leute einfach nicht.

Musik wird eben nicht mehr als arbeit gewürdigt. Am liensten sind mir die Leute die sagen, Musik sei Kiultur und diese solle jedem frei zugnglich gemacht werden.

Aber naja, irgendwas ist ja immer, es kommen bestimmt wieder bessere Zeiten :)
 
Also mal grundsätzlich ist Tontechniker ehh kein geschützter Begriff. Jeder kann sich so nennen.

Am besten dann noch ein paar selbst erfundene Diplome ausdrucken und die Wände damit vollkleistern^^

Das ist auch gut so, weil so mancher Autodidakt mehr drauf hat als ein "ausgebildeter" Tontechniker. Berufsbezeichnungen sind doch generell Schall und Rauch. Wer Interesse an etwas hat und sich dahinterklemmt und im besten Fall eigene Erfahrungen macht und aus Fehlern lernt, ist m.M. einem Ausgebildeten klar im Vorteil. Weil er nichts lernen MUSS sondern WILL.
 
Das ist die Schuld der ahnungslosen Konsumenten. Es heißt für schlechte Musik gebe ich kein Geld aus, also wird die Musik illegal runtergeladen. Folglich werden die Budgets der LAbels für Aufnahmen kleiner, was die Musik in Augen der KOnsumenten nicht besser macht. Das ist ein Schuss ins eigene Knie, aber das merken diese Leute einfach nicht.

Musik wird eben nicht mehr als arbeit gewürdigt. Am liensten sind mir die Leute die sagen, Musik sei Kiultur und diese solle jedem frei zugnglich gemacht werden.

Aber naja, irgendwas ist ja immer, es kommen bestimmt wieder bessere Zeiten :)

Stimme dir da voll und ganz zu. Für mich ist es z. B. selbstverständlich Musik zu kaufen, da ich auch möchte, dass ein Musiker was dran verdient. Aber ich kann schon verstehen, wenn Leute die Musik nicht kaufen wollen, wenn sie die Musik dann eigentlich doch scheisse finden.
 
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Das ist immer eine Einstellungsfrage. Die einen kaufen ein Album und freuen sich über ne weitere CD im Regal. Die anderen schmeißen Limewire an und laden den Songs runter und machen damit den dicken im getuneten Auto für mehrere 1.000 Euro. Dafür würde ich z.b. kein Geld ausgeben. könnte man einen heckspoiler und sportsitze downloaden würde die autoindustrie auch den bach runter gehen.

wenn ein klassikfan an einem album den raumateil kritisiert und deswegen ein album nicht kauft, ist das fundierte kritik. Wenn einer ein Britney Album runterlädt mit der Begründung dass das eh nur Dosenmusik ist, ist das in meinen Augen reine Dummheit die von einem begrenzten Horizont zeugt.

Das ist aber in jeder "kreativen" Industrie so, und es gibt immer wieder Ausnahmen. Siehe MArketing und Film. Saw1 hat mit 1,2 Mio Produktionskosten und 18 Tagen Produktionszeit über 100 Mio eingespielt, ein schnell dahergeklatschter Marketingflight hat die Massen zum Ausgeben von Millionen bewegt. Die HEarsuforderung wenn du Geld verdienen willst, ist einfach nur den Nerv der Zeit und vor allem den Nerv der Masse zu treffen.

Es ist ja niemand gezwungen Alben zu kaufen in Zeiten von NApster, iTunes, Musicload usw. Aber leider gibt es Kreditkarten erst ab einem festen Einkommen :)

EDIT: Man muss es nur versuchen den Leuten deutlich zu machen. Seit meine Schwester weiß, dass ihre Geburtstags und Weihnachtsgeschenke teilweise davon abhängen ob sie Musik kauft oder nicht, läd sie nur noch runter, weil sie nicht einsieht ihre Geschenke selber zu finanzieren :D 99% der Menschen würden allerdings in die andere Richtugn reagieren.
 
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Kreditkarten sind ja nicht zwingend notwendig, aber dennoch wird halt lieber für Lau geladen als sich bei musicload und co. für einen geringen Preis eine mp3 runterzuladen.

Aber im Endeffekt ist es auch so, dass wenn es der Wirtschaft schlecht geht, der Konsument an sich weniger bereit ist Geld auszugeben. So läuft es zu mindest momentan, denke ich.

Mich würde es einfach mal interessieren, wie es ausschauen würde, wenn CDs günstiger seien. Würde sich das Kaufverhalten ändern??

Zum Nerv der Zeit: Ich schwimm da doch lieber in einem kleinen Nebenfluss als der Masse im Hauptstrom zu folgen. :D
 
Zur Downloadgeschichte:
Auf Rapreleases bezogen kann ich das durchaus nachvollziehen, wenn Leute Sachen runterladen, bevor sie sie kaufen.
Ist ja keine Seltenheit, dass auf nem 15€-Album von 18 Tracks 15 scheiße sind...
Aber weitaus trauriger ist, wie das Ganze durch Geldgier der Major-Labels oder vlt. auch einfach nur Dummheit zu Stande kommt. Anstatt auf musikalisches Können der Künstler zu setzen, wird ein Klischee/Trend nach dem anderen ausgeschlachtet bis er nichts mehr abwirft. Gewissermaßen wird dadurch der Konsument verdummt, indem seine Ansprüche an Musik in einer Tour sinken. An diese verdummten Leute kann die Musikindustrie dann weiter ihre Scheiße loswerden und so lange das so bleibt, wird sich auch nichts ändern...
 
Das ist nur bedingt richtig, im ersten Schritt gibt die Masse vor was zum Trend wird.

Bsp. Autotune: Es ist ein Hype um diesen Effek, jeder muss ihn haben etc pp.
Es kommen Anfragen von Labels an die Verlage welche wiederrum auf ihren Pool zurückgreifen. Dann wird es produziert und released. Also gibt der Markt vor, dass Autotune gewollt ist. Wenn du jetzt etwas released was dich in 3 Jahren zum Millionär machen würde, würdest du 0 beachtung finden.

Aus Sicht eines in Deutschland lebenden Musikers ist die einzige Chance gut und ohne Sorgen von Musik leben zu können die Werbung, sowie Game-Musik.

Du hast Recht mit der Aussage das Major Labels geldgierig sind. Das sind eben *****n, die verkaufen alles was Potential hat, wirtschaftlich gesehen ist das ganze Majording ein Oligopol. Viele Nachfrager, wenig Anbieter (Major Labels) und dieser Ausverkauf ist ihnen nicht böse zu nehmen. Wenn morgen Jesuslatschen in Mode wären, hätten diese auch Pfeile, 3 Streifen oder was weiß ich was.

Wäre die Masse etwas offener gegenüber der Bezahlung für Musik, müssten Labels auch nciht mehr soviel scheiß releasen um überleben zu können.

Wobei, wenn ich mal an Warner denke...Wenn die mal den ganzen gelackten Managern den HH-WM Rover abnehmen würden, und aus ihrem 6 stöckigen Gebäude mitten in der hamburger Speicherstadt ziehen würden, wäre evtl auch ehr Kohle da :D Aber die Aussenwirkung...

Naja man kann es immer drehen und wenden wie man will, im Endeffekt müssen sich beide Seiten Labels und Konsumenten aneinander anpassen. Musik für lau ist scheiße, gute Musik übertreuert ebenso.
 
Ist wahrscheinlich schwer dort ein Praktikum zu bekommen oder?? :)
 
Ist wahrscheinlich schwer dort ein Praktikum zu bekommen oder?? :)

Die Frage kostet dich bei den 301-Studio genauso viel wie hier! ;)

Ach ja, die 301-Studios sind die Oberköpfe der SAE :)

PeacE
 
Die Frage kostet dich bei den 301-Studio genauso viel wie hier! ;)

Ach ja, die 301-Studios sind die Oberköpfe der SAE :)

PeacE

Da haste natürlich Recht. :D Werde ich wohl dort mal anfragen. :p

Deswegen kamen mir die Gesichter auf der Seite so bekannt vor. :D
 
Was willst Du mit dem Praktikum bezwecken? Bzw. was erhoffst Du dir von dem Praktikum? Diese beiden Fragen solltest Du dir im Vorfeld einmal stellen.
 
Was willst Du mit dem Praktikum bezwecken? Bzw. was erhoffst Du dir von dem Praktikum? Diese beiden Fragen solltest Du dir im Vorfeld einmal stellen.

Der Sinn und Zweck des Ganzen ist auf jedenfall erstmal

einen Einblick in die Studioarbeit zu erhalten, mein Wissen zu erweitern und erste Erfahrungen zu sammeln. :)

Vllt. kann man ja dann auch schon mal ein Paar Kontakte knüpfen. ^^
 
Der Sinn und Zweck des Ganzen ist auf jedenfall erstmal

einen Einblick in die Studioarbeit zu erhalten, mein Wissen zu erweitern und erste Erfahrungen zu sammeln. :)

Vllt. kann man ja dann auch schon mal ein Paar Kontakte knüpfen. ^^

Das dacht ich mir :D Aber ausser Kaffe kochen, Müll rausbringen und wenn Du dich anstrengst Patchbays für die Engineers verkabeln wird dir das nicht viel bringen.

Es ist ein elender Teufelskreis dieses Geschäft. Du kommst zu nichts bis du was bist. Das zieht sich durch die gesamte Industrie. Wenn Du ein Label gründest bsp. bekommst du kein Labelcode ohne mind. 1 "großes" Release, einen gescheiten Vertrieb bekommst Du aber nur mit Labelcode. Die Katze beißt sich immer in den Schwanz.

Tipp von mir: Zieh dein eigenes Ding durch. Scheiß auf Einblick in andere Studios, perfektioniere deine eigene Arbeitsweise.

Ich finde es echt schade, dass es so läuft, denn es gibt Leute die haben echt Turn auf diesen ganzen Kram, aber sie werden ausgenutzt. Wo anders verdienen gelackte Spasten ein Arsch voll Kohle mit Jobs auf den sie kein Nerv haben.

Und zum Thema Kontakte knüpfen: Irgendwie habe ich die Erfahrung gemacht, dass Leute die einen Kontakt wert sind, sich dermaßen von oben herab auf Neulinge geben, dass ich das Kotzen krieg. In der ganzen Industrie steckt der Wurm.
 
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Habe mir schon gedacht, dass so eine Antwort kommt, Florida. ^^ Bestätigst genau das, was ich auch schon in diversen anderen Foren und Beiträgen gelesen habe.

Ich finde es echt schade, dass es so läuft, denn es gibt Leute die haben echt Turn auf diesen ganzen Kram, aber sie werden ausgenutzt. Wo anders verdienen gelackte Spasten ein Arsch voll Kohle mit Jobs auf den sie kein Nerv haben.

Genau, dass ist auch mein Problem. Ich hatte auch einen Bürojob bei dem ich gemerkt hatte, dass ich ziemlich kaputt ging obwohl diese Arbeit mir gelegen hat, weil es einfach nicht das war, was ich eigentlich wollte. Und jetzt wo ich mir wirklich einen Traum erfüllen möchte, ist es auch nicht möglich, weil einem entweder nicht der weg geebnet wird oder es aus finanziellen Gründen nicht klappt. Momentan stecke ich echt in einer Orientierungskrise. Wirklich zum kotzen.

Habe auch keine Lust mein Leben lang als Bürohure für alles tätig zu sein... wobei das im Moment echt als einzige Lösung erscheint...
 
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