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MZEE Recap 2024: #21 "WSSNMB" von Vega

2024 ist vor­bei, aber man­che Tracks und Alben blei­ben uns im Gedächt­nis – und in unse­ren Play­lists. Im MZEE Recap 2024 stel­len wir Euch noch mal musi­ka­li­sche Wer­ke vor, die uns beson­ders beein­druckt haben. Heu­te: "WSSNMB" von Vega.

Schon wie­der hat ein neu­es Jahr begon­nen – schon wie­der gab es in den letz­ten Wochen musi­ka­li­sche Jah­res­bes­ten­lis­ten auf die Ohren, so weit das Auge reicht. Ob gene­rell Musik oder "nur" Rap, ob Alben oder Tracks – alles wur­de rauf und run­ter bewer­tet, als gäb's kein Mor­gen mehr. Da machen wir natür­lich mit! … klei­ner Scherz. Aber: Über man­che Songs und Alben möch­ten wir doch noch ein paar Wor­te ver­lie­ren. Musi­ka­li­sche Wer­ke, die uns im ver­gan­ge­nen Jahr im Bereich Rap, vor­nehm­lich deut­schem Rap, begeis­tert und beein­druckt haben. Die in uns etwas aus­ge­löst und uns bewegt haben. Oder die wir aus irgend­ei­nem wei­te­ren Grund, den wir Euch ger­ne ver­ra­ten, noch ein­mal beson­ders her­vor­he­ben möch­ten. In die­sem Sin­ne: Vor­hang auf für unse­ren Jah­res­rück­blick, ver­packt in die schö­ne Hül­le des musi­ka­li­schen MZEE Recaps 2024.

 

Ey, die Plat­te ist die Geschich­te von ei'm tie­fen Fall.

Nicht aus Über­ei­fer, son­dern aus Über­zeu­gung ist "WSSNMB" von Vega mei­ne Plat­te des Jah­res 2024. Erfreu­li­cher­wei­se bereits am 2. Febru­ar 2024 erschie­nen, beglei­te­te sie somit mein gan­zes Jahr. Unzäh­li­ge Minu­ten Musik in mei­nen Ohren und vie­le bewe­gen­de Live-​Auftritte, wel­che den Lie­dern noch mal eine kom­plett ande­re Qua­li­tät gaben oder sie in einer ganz beson­de­ren Inter­pre­ta­ti­on darstellten.

Der ers­te Song "WSSNMB" als zeit­gleich Titel geben­des Intro geht the­ma­tisch direkt sehr in die Tie­fe und ist mit jedem ein­zel­nen Wort durch­drin­gend: "Des­we­gen star­tet die­ses Album beim Psych­ia­ter. Ich leg' alles in Schutt und danach wirst du end­lich erkenn'n, wie­so sie Stür­me nach Men­schen benenn'n." Es ist wäh­rend des Hörens so, als kön­ne man die bedroh­li­chen Kräf­te und destruk­ti­ven Aus­wir­kun­gen von Stür­men förm­lich füh­len. Die best­mög­lich auf die Wor­te und den Inhalt des Songs "WSSNMB" abge­stimm­ten Instru­men­tals – pro­du­ziert von Efe Ökmen und Pas­cal Ber­ger – kre­ieren eine packen­de Stim­mung und Stär­ke und machen die erzähl­te Geschich­te für mich zu einem pas­sen­den Gan­zen. Die Feature-​Liste des Albums reicht von Nio über Takt32 bis hin zu Liz. Künstler:innen, die eine Berei­che­rung für das Album sind, weil sie mit ihren jewei­li­gen Parts und Stim­men für eine beson­de­re Atmo­sphä­re und Dyna­mik sor­gen. Es ste­cken vie­le Titel vol­ler Schmerz und Trau­rig­keit über Ver­lus­te, aber auch Wor­te über Gewalt, Sucht und jede Men­ge Wut im Album. Mit "Teil von mir (Out­ro)" endet das Album mit einem Song, der für mich eines der bes­ten Lie­der der Plat­te ist und aus dem ein paar mei­ner Lieb­lings­zei­len stam­men. Vega beschreibt hier sei­ne Lie­be und Bezie­hung zu Frank­furt: "War nicht immer leicht mit dir. Doch jeder Stein in die­ser Stadt ist ein Teil von mir, des­halb bleib' ich hier." Er dient als ein wun­der­ba­rer Über­gang zurück zum ers­ten Titel, um das Album ein­fach direkt wie­der von vor­ne zu hören.

Vega war, ist und bleibt für mich ein sehr reflek­tier­ter und sym­pa­thi­scher Frank­fur­ter Rap­per, der mit sei­ner Musik bewegt und berührt.

(Rebec­ca Reifarth)