Kategorien
Special

MZEE Recap 2024: #18 "bulletholes" von verifiziert

2024 ist vor­bei, aber man­che Tracks und Alben blei­ben uns im Gedächt­nis – und in unse­ren Play­lists. Im MZEE Recap 2024 stel­len wir Euch noch mal musi­ka­li­sche Wer­ke vor, die uns beson­ders beein­druckt haben. Heu­te: "bul­l­et­ho­les" von verifiziert.

Schon wie­der hat ein neu­es Jahr begon­nen – schon wie­der gab es in den letz­ten Wochen musi­ka­li­sche Jah­res­bes­ten­lis­ten auf die Ohren, so weit das Auge reicht. Ob gene­rell Musik oder "nur" Rap, ob Alben oder Tracks – alles wur­de rauf und run­ter bewer­tet, als gäb's kein Mor­gen mehr. Da machen wir natür­lich mit! … klei­ner Scherz. Aber: Über man­che Songs und Alben möch­ten wir doch noch ein paar Wor­te ver­lie­ren. Musi­ka­li­sche Wer­ke, die uns im ver­gan­ge­nen Jahr im Bereich Rap, vor­nehm­lich deut­schem Rap, begeis­tert und beein­druckt haben. Die in uns etwas aus­ge­löst und uns bewegt haben. Oder die wir aus irgend­ei­nem wei­te­ren Grund, den wir Euch ger­ne ver­ra­ten, noch ein­mal beson­ders her­vor­he­ben möch­ten. In die­sem Sin­ne: Vor­hang auf für unse­ren Jah­res­rück­blick, ver­packt in die schö­ne Hül­le des musi­ka­li­schen MZEE Recaps 2024.

 

Hab' schon fast ver­ges­sen, was mein Kopf macht, wenn's so ruhig ist.
In mei'm Zim­mer biss­chen kalt, ich dreh' mich um und deck' mich zu.

2024 hat es für mich end­lich bei veri­fi­ziert klick gemacht. Kurz vor Jah­res­en­de hör­te ich ihr im Novem­ber erschie­ne­nes drit­tes Album "bul­l­et­ho­les" auf einem spä­ten nächt­li­chen Heim­weg von vor­ne bis hin­ten durch und war von da an hin und weg.

Bei der Wie­ner Sän­ge­rin fällt neben dem sym­pa­thi­schen leich­ten Dia­lekt zunächst auf, dass sie einen Autotune-​Effekt als essen­zi­el­les Stil­mit­tel nutzt. Mag es als stö­rend emp­fun­den wer­den, so passt es doch per­fekt zu ihrer Stim­me und der Art ihres Gesangs. Und dar­auf begrün­det sich womög­lich auch mei­ne Fas­zi­na­ti­on für ihre Musik, veri­fi­ziert singt so sanft und zer­brech­lich (etwa auf "stadt die immer schläft"), ich füh­le mich trös­tend in den Arm genom­men und möch­te sie eben­so in den Arm neh­men (mit Ein­ver­ständ­nis). Das soll aber nicht hei­ßen, es gin­ge auf dem Release nur um trau­ri­ge The­men: "Ich hab' ein momen­ta­ry swee­the­art und ich leb' jetzt gra­de gut", singt die Musi­ke­rin auf "revol­ver". Den­noch fin­det die Melan­cho­lie ihren berech­tig­ten Platz: "Manch­mal schneit es im April, manch­mal weiß ich nicht wohin." Same, Veri. Doch sie erin­nert uns auf "tumb­lr" dar­an, dass auf jedes Berg­ab auch ein Berg­auf folgt: "Heu­te nicht mein Tag, aber wird schon wie­der gehen. Heu­te bin ich trau­rig, tumb­lr in 2010." Auf instru­men­ta­ler Ebe­ne hat das Album eben­falls viel zu sagen, da es mal mit mini­ma­lis­ti­schen, mal pop­pi­gen, mal elek­tro­ni­schen, dann wie­der akus­ti­schen Beats für Abwechs­lung und Über­ra­schung sorgt.

2025 star­te ich offi­zi­ell als veri­fi­ziert-Fan und bin gespannt auf ihre nächs­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen. Doch bis dahin habe ich erst­mal noch eini­ges aus ihrer Dis­ko­gra­phie nachzuholen.

(Tim Herr)